von Rückschlägen kann ich ein Lied singen 🙂 ich bin insgesamt 4mal durch Klausuren gerasselt (durch ÖA sogar zweimal) und meine Noten sind meistens mittelmäßig bis vier gewinnt. Die wenigen Dinge, die mir Spaß gemacht haben (z.B. Masterarbeit) haben meinen Schnitt nach oben gezogen aber mit nem (selbsterrechneten) Abschluss von 2,5 gewinnt man zwar keine Lorbeeren aber nach 7 Semestern bin ich trotzdem stolz wie Bolle. Und genau das Gefühl hat mir die Jahre durch geholfen, weiterzumachen. Ich hatte auch Unterstützung von meinem Freund, der mich oft zu Klausuren begleitet hat (das war dann bisschen wie Kurzurlaub weil wir im äußersten Südwesten wohnen, wo es keine Klausurorte gibt) und der durch sein Jurastudium auch viel lernen musste. Was wirklich schwierig war in stressigen Zeiten, ist das Entspannen aber ich glaube, das ist echt wichtig - ich bin immer noch nicht runtergekommen nach meiner letzten Klausur und hab übelst den verspannten Kiefer aber das wird auch wieder 🙂
Was denk ich echt wichtig ist, ist dass du rausfilterst, was du tatsächlich zum Bestehen brauchst. Zum Beispiel Öffentliche Ausgaben: ich hab jedes Mal wieder angefangen, zusammenzufassen, was einfach Blödsinn war. Die Klausur kann man nur bestehen, wenn man einfach sauviel rechnet, bis man alles kapiert. In anderen Klausuren war es wichtig, den Überblick über Themen zu behalten, in anderen, wirklich auch Texte auswendig zu lernen. Gleich am Anfang sich Übungsklausuren anzuschauen ist denk ich eine gute Idee und sich dann gezielt vorzubereiten - das spart Zeit und man bleibt eher am Ball als wenn man sich verzettelt. Was mir auch mega geholfen hat, war der Umzug letztes Jahr, weil ich vorher am Schreibtisch im Wohnzimmer sitzen musste, wo man sich kaum konzentrieren konnte und dann hatte ich ein eigenes kleines Büro, das immer sauber, hell und aufgeräumt ist. Man muss sich wohl fühlen und Ruhe haben, damit man effizient lernen/schreiben kann. Es gab natürlich auch Zeiten wo die Unlust extrem war - dann einfach mal aufhören und machen, worauf man Lust hat. Sonst lernt man eh nicht wirklich UND kriegt schlechte Laune und am nächsten Tag fällt's einem noch schwerer, weiterzumachen.
Lernpläne sind auch immer ne gute Idee - wenn man sie realistisch gestaltet. Ich hab mir immer eine Übersicht über die relevanten Themen gemacht und dann einfach abgehakt oder markiert, was mir noch Probleme gemacht hat.
Und: ich hab das alles nich zu ernst genommen, ich hab nen Vollzeitjob, nen Haushalt, ne Beziehung und ich mach regelmäßig Sport. Die Uni hatte lange Jahre ihren Platz in meinem Alltag aber ich hab immer aufgepasst, dass sie nicht alles eingenommen hat, da ist es natürlich auch leichter, wenn man mal durchfällt. Blöd bin ich nicht, nur setze ich die Prioritäten anders und das macht es mir leichter. Ich wünsch dir auf jeden Fall ganz viel Erfolg und Durchhaltevermögen und ganz ehrlich: der Moment, in dem du deine letzte Prüfung bestehst, ist echt geil 😀 dafür hat sich alles gelohnt. Hab heute morgen meinen Antrag auf Masterzeugnis eingeworfen und den ganzen Weg zur Arbeit gegrinst wie ein Honigkuchenpferd.
Grüßle!