Work Travel & Study WiWi

Dr Franke Ghostwriter
Work, Travel & Study (WiWi)

Hey werte Leute,


Folgende Situation:


  • - Fachhochschulreife Wirtschaft & Verwaltung
  • - Industriekaufmannslehre 2 Jahre
  • - 1/2 Jahr USA arbeiten nach Ausbildung, dann 1/2 Jahr nach Südafrika als Sozialarbeiter

Das steht soweit mal fest und wird sich auch nicht mehr verändern.
Ich würde gerne direkt nach der Ausbildung mit dem Studium beginnen (als Akademiestudent) und dann wie vorgeschlagen 2 Module/Semester machen.
Das Studium hat ja bekannterweise 9 Semester, also hab ich nach den USA und Südafrika noch 3,5 Jahre vor mir. Diese 7 Semester würde ich gerne in 7 unterschiedlichen Ländern verbringen. Soweit der jugendliche Freiheitsdrang 😉.
Inwieweit kann man das machen, von der Fernuni aus? Also ich müsste mich ja jedesmal ummelden, dass ich nun einen anderen Wohnort habe, richtig? Klappt dies problemslos? Kann man sich die Unterlagen auch komplett für das anstehende Semster am Anfang des Semesters schicken lassen, so dass ich etwas 'unabhängiger' in meiner Reisefreiheit bin? z.b. ich bin für Argentinien eingetragen, möchte aber doch woanders hin im laufenden Semster, Brasilien z.b., könnte das Schwierigkeiten geben?

Wie würdet ihr die späteren Berufschancen für so einen Studenten beurteilen? Ich bin schon gewillt die jeweiligen Sprachen des Landes zu lernen, von Mandarin mal abgesehen, zumal ich jetzt mit Englisch, Französich, Latein und ein wenig Spanisch, sicher nicht die schlechteste Basis habe, noch Italienisch, Portugiesisch und Schwedisch zu lernen.
Also wenn sich einer bewirbt, der 9 unterschiedliche Länder bereist hat und 5+ Sprachen mehr oder minder perfekt spricht, der sollte doch sein Schäfchen im Trockenen haben (dass die Noten stimmen müssen, ist mir auch klar, und ich setz auch so viel wie möglich dran), ich meine die 'interkulturelle' Erfahrung ist dann ja nicht von schlechten Eltern.
Einziges Manko sollte wohl mein Alter sein, da ich sage und schreibe 3x in der Schule scheisse gebaut habe. Wäre mit Abschluss im 'Normalfall' knapp 28.

Ein weiteres Thema wäre die Finanzierung. Habe bis jetzt knapp 13.000 € erarbeitet in den Ferien und möchte in den 1,5 Jahren Schule die mir noch bevorstehen so viel wie möglich nebenbei dazuverdienen.
Grob über den Daumen rechne ich mit 20k € zu Reisebeginn, reicht das um 'einigermaßen' leben zu können?
Klar, ich arbeite in jedem Land auch noch, aber wie viel ich da dann verdiene, weiss man ja auch nicht, da braucht man ja Rücklagen, vom Flug, Auto usw. mal ganz abgesehen.
Das Geld kann von mir aus ganz für die 'kleine Weltreise' draufgehen, das wäre kein Thema, nur Schulden machen möchte ich nicht!


So, wurde nun doch mehr, als ich dachte, vielen Dank für's Lesen und evtl. hat der ein oder andere ja noch eine Antwort für mich.
 
ich kann dir was zum ummelden sagen: ich habe das für mein Auslandssemester (Präsenzuni) machen müssen. Habe Anfang des Semester einfach den neuen Wohnort eingetragen und fertig. Du musst nur schauen, dass zwischen dem verschicken der Unterlagen und dem Ankommen kein Adresswechsel liegt. Und dann immer die Adresse aktuell halten.
 
hihoman,

erstmal Willkommen im Studienservice

Technisch dürfte Deine Umzugsorgie kein großes Problem sein. Adresswechsel sind möglich, Du musst aber beachten, dass die Post im Ausland nicht immer so schnell und zuverlässig ist wie hierzulande.

Was Deine Berufsaussichten angeht: dazu lässt sich sicher keine allgemeingültige Auskunft geben. Mit dem Lebenslauf könnte ein missgünstig gestimmter Personaler auch fragen, ob Du vielleicht ein bisschen sprunghaft bist? Ein anderer könnte das total gut finden. Deshalb würde ich mir um solche Sachen keine allzu großen Gedanken machen. (Ich finde es aber interessant, dass jüngere Leute sich heute total viele Gedanken darum machen, wie etwas im Lebenslauf aussieht. Das war zu meiner Präsenzstudentenzeit in den 90ern noch nicht so...)
 
Kann man sich die Unterlagen auch komplett für das anstehende Semster am Anfang des Semesters schicken lassen, so dass ich etwas 'unabhängiger' in meiner Reisefreiheit bin?
Nein, das geht nicht. U. u. werden die Unterlagen erst im Laufe des Semesters fertigestellt. Sonderwünsche im Versand sind nicht möglich (leuchtet auch ein, wenn man sich überlegt, welches Volumen die FeU zu bewältigen hat).
 
Das Problem mit dem Umziehen ist nur:
Wenn man eine neue Versandadresse einträgt, und das Material aber schon losgeschickt wurde (dauert ins Ausland ja auch ein paar Tage) kommts halt wieder bei der alten Adresse an. EAs sind auch ein Problem, die kommen nämlich nicht an der Versandadresse an, sondern an der Adresse, die man auf die EA schreibt, und zu dem Zeitpunkt der EA weißt du dann ja noch nicht, wo du sein wirst, wenn die EA zurückkommt.
Ich bin jetzt oft hin und her gereist, und immer kommt das Zeug woanders an als ichs gerade brauche.
Am Einfachsten vom Organisieren ist es, wenn du eine feste Versandadresse angibst, z.B. bei deinen Eltern und die schicken es dir dann nach.
 
das von Dir gesteckte Ziel ist ehrgeizig, aber sehr beeindruckend. In den nächsten knapp fünf Jahren in neun Ländern leben zu wollen ist auf jeden Fall eine tolle Idee, die Dir mit Sicherheit viel bringen wird.

Allerdings will ich ein bíßchen den Spielverderber geben:

Aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen, dass die Eingewöhnung in ein neues Land seine Zeit benötigt, vor allem wenn dieses sich fundamental von dem unterscheidet, was Du gewohnt warst. Diese Eingewöhnungsphase stellt einfach eine Belastung dar, und wirkt sich auf alle Aspekte deines Lebens im Land aus.

Work&Travel umgeht das Unterkunftsproblem zwar relativ elegant, trotzdem wirst Du ein Nomadendasein führen und auf mehr oder weniger gepackten Koffern sitzen. Das mag Dir zwar jetzt unglaublich romantisch und abenteuerlich vorkommen, wofür ich vollstes Verständnis habe, die Frage ist allerdings nun, ob Du das in der Form durchziehen kannst und willst. Mit Sicherheit gibt es Menschen, denen so etwas liegt, nur lässt sich das ohne entsprechende Erfahrung schlecht sagen. Allein deshalb würde ich Dir zu einer kurzfristigeren, aber flexiblen Planung raten.

Im Ausland wirst Du (mit Ausnahme der EU) wahrscheinlich keiner über das Work&Travel-Visum hinausgehende Arbeitserlaubnis erhalten, und somit tendenziell nur in harten Niedriglohnbranchen arbeiten. Genau wie weiter oben gesagt ist es nicht jedermanns Sache, mit 27 (bei gleichzeitig sehr hoher Qualifikation durch Sprachenkenntnisse, baldigem Studienabschluss, Lebens- und Auslandserfahrung) einem Haufen betrunkener deutscher Pauschaltouristen das Bier an den Tisch zu tragen.

Abschliessend etwas zum Studium: Zwei Module pro Semester sind eine hohe Belastung bei gleichzeitiger Berufstätigkeit, und im Ausland willst Du mit Sicherheit auch etwas erleben, Land und Leute kennenlernen, deine Sprachkenntnisse verbessern etc.

Lange Rede kurzer Sinn: Ich bewundere diese Planung, das dahintersteckende Fernweh und die Leistungsbereitschaft. Da das aber ein Haufen Holz ist kann ich jedoch nur dazu raten, erst einmal bis zum Ende deiner Zeit in Südafrika zu planen, und dann ganz realistisch aufbauend auf den bisherigen Erfahrungen weiterzusehen. Vielleicht willst Du ja aus Südafrika auch gar nicht mehr weg.

Grundsätzlich gilt: "Life is what happens while you are busy making other plans" -John Lennon

😉

Beste Grüße
Peter
 
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten und wertvollen Tips.

Ich lasse die Unterlagen dann glaube ich wirklich zu meinem Vater schicken und der soll sie mir nachsenden. Wie lange dauert es denn ('erfahrungsgemäß'), bis die Unterlagen bei mir sind, also z.b. wie lange ist die Post von Deutschland(Europa) nach (Süd)amerika/Südafrika/China unterwegs?

Sobald ich mich wieder im europäischen Ausland befinde, sollte es ja bedeutend schneller gehen, wie lange dauert es hier? z.b. Deutschland -> Italien oder Portugal, 2 Tage?

Ich möchte halt nicht zu sehr hinterhinken im Zeitplan, damit ich auch gut durch den Stoff komme bis zur Klausur. Regelstudienzeit will ich schon schaffen!


Hach, ich freu mich schon auf die Zeit 🙂
Land und Leute und 'nebenbei' noch was fürs Hirn.
 
Wenn Du Dich als normaler Student umschreiben lässt (das geht ja nach dem Ablegen der Pflichtmodule...da kennen sich aber andere sicher besser aus), kannst du ja auch mehr Kurse belegen als Du im Semester machst. Dann bekommst Du das Material, kannst es in Versandpausen durcharbeiten und schreibst die Klausur dann einfach ein Semester später.
Als Akademiestudent kannst Du die Kurse halt nicht kostenfrei als Wiederholer belegen (Wiederholerbelegung: du bekommst nochmals die Möglichkeit, die Einsendearbeiten runterzuladen und zu bearbeiten, diese sind für die Klausurzulassung nötig), als normaler Student momentan schon noch.
 
Danke Yara für die Info.

Wie sinnvoll wäre es mir zum jetzigen Zeitpunkt gebrauchte Unterlagen von einzelnen Modulen zu kaufen und ganz entspannt mal durcharbeiten.
Ich dachte da speziell an Ext. ReWe, Mathe, Einführung WiWi und noch die beiden VWL Module, so enorm viel sollte sich bei diesen Modulen ja auch bis zu meinem Studienbeginn nicht ändern, zumindest nichts Grundlegendes.
Stimmt das so?

Ein weiterer Punkt, der sich nun mehr an erfahrene Auslandsstudenten richtet ist, wie es mit 'Vergünstigungen' aussieht. Also kann man sich den Studentenausweis von der Uni auf Englisch oder so ausstellen lassen, damit ich eine Art 'internationalen Studentenausweis' habe mit dem ich günstiger Bus fahren, in ein entsprechendes Wohnheim im Land ziehen kann z.b. Jegliche Förderung in Form von Auslandsbafög etc. kann ich mir ja abschminken, da ich nur auf TZ studieren werde.
 
Ich bin zwar keine erfahrene Auslandsstudentin, kann Dir aber den internationalen Studentenausweis empfehlen: isic.de

Mit den gebrauchten Unterlagen ist es so ein Ding. Erstens besteht die Gefahr, dass die Unterlagen sich ändern. Zweitens mußt Du ja zur Klausurzulassung diese Einsendearbeiten bearbeiten und bestehen (es werden bestimmte Aufgaben gestellt, die bearbeitest Du und schickst sie ein, dann kommen sie korrigiert zurück). Die Einsendearbeiten darfst/kannst Du aber nur downloaden, wenn Du den Kurs belegt hast (sprich: bezahlt) hast. Die gebrauchten Kurse eignen sich also zum Reinschnuppern (oder dann später zur Festlegung der Wahlmodule), aber nicht, um Geld zu sparen, wenn Du die Kurse später regulär belegst.
 
Für den ISIC muss man an sich Vollzeitstudent sein. Je nach Ausgabestelle wird das aber oft übersehen. Allerdings dürfte es mit Sachen wie Wohnheimen schwierig werden, zumindest in Deutschland musst Du da an einer Uni vor Ort immatrikuliert sein und das dürfte oft ähnlich sein.
 
erstmal muss ich sagen, dass ich die Planung von hihoman sehr interessant finde!
Wir scheinen das gleiche "FERNWEH" zu teilen : P
Ich bin selber gerade in Peru, wo ich nun schon seit einem Jahr als Freiwilliger arbeite. Voher habe ich meinen Zivildienst in Italien gemacht.
Es passt zwar nicht ganz zum Thema, aber ich wuerde gerne mal wissen, wie das mit den Klausuren am Goetheinstitut laeuft.
Habe jetzt am 1. begonnen WIWI zu studieren und wuerde meine Klausueren im Maerz gerne am GI Lima schreiben. An wen muss ich mich da weden???
Bitte helft mir 😛
 
Oben