Wunschjob in der Buchhaltung

Dr Franke Ghostwriter
Vielleicht könnte ich Tipp bekommen, wie ich als Studentin des Wirtschaftsrechts in der Buchhaltung jobben könnte? Ich habe schon nachgeschaut, dass Masterstudiengänge Controlling gibts, allerdings würde schon gerne noch wärend des Studiums in der Buchhaltung jobben, wie könnte ich dies erreichen? Würde mir Kurszertifikaten helfen oder keine Chance?
 
die einzige Frage die sich mir hier stellt: Warum hast du denn nicht eine Ausbildung in dem Bereich gemacht? Bzw. kannst du die altersmäßig nicht noch neben deinem Studium bekommen? Dann wärst du da auf jeden Fall drin.
 
"jobben" ist schon mal ne unglückliche Wortwahl. Denn "so nebenbei" lässt dich sicherlich niemand an seiner Bilanz/Anbu/Fibu rumbuchen. Du solltest also schon sehr belastbares Wissen mitbringen, i.d.R. eine Ausbildung oder evtl. ein Studium. Controlling hat wenig mit Buchhaltung zu tun, es nutzt zwar die Daten aus dem Rechnungswesen, aber "klassische" Buchhaltung ist es nicht.

Hilfreich wären sicherlich Kenntnisse in den gängigen PC-Systemen (also Datev, SAP und Co.) und eine IHK-Prüfung. Evtl. genügt auch schon der Buchführungsschein der FernUni (ehemals BWL 1)
 
Also ich habe auch mal versucht in der Buchhaltung unterzukommen. Das ist nicht einfach. Ich habe BWL I mit 2,0 bestanden und eine Ausbildung incl. Lexware-Prüfung an der VHS als "gepr. Fachkraft Finanzbuchführung" mit 2,0 abgeschlossen und habe schlußendlich nur Absagen erhalten.

Mein Mann ist gelernter Steuerfachangestellter und kennt viele Buchhaltungsprogramme und hat gerade die Arbeitsstelle gewechselt. Selbst er hatte es nicht leicht.

Ich hatte bisher -selbst über Zeitarbeit- kein Glück.

Ich seh da kaum Chancen als "Student" was zu finden.
 
versuch doch erstmal dich nicht als Studentin zu verkaufen. Solche Jobs kriegt man im Regelfall eher mit Ausbildungszeugnis (da eher einfache Tätigkeit mit Konstanz erforderlich) und Vitamin B. Bring dich doch erstmal bei nem Verein als Schatzmeisterin ein. Dann kannste gleich auch mit ehrenamtlichem Engagement punkten.
Gruß sonnenscheiner
 
So läuft das aber nicht. Die Bereiche Buchhaltung / Finanzen sind für eine Firma existentiell. Da lässt man Spezialisten ran und sonst niemanden.
 
Jein, also eigentlich hat sie nur Chanccen in ihrer eigenen Firma, so sie sich denn mit was anderem selbstständig macht.
Dann muss sie den Part ohnehin mit erledigen.
 
Sie möchte aber doch nur neben Ihrem Studium jobben. Schließlich studiert sie Wirtschaftsrecht!
 
Ich habe diesen Weg (Steuerkanzlei) eingeschlagen und finde es vor allem zu Beginn sehr mühsam, da man sich in sehr unterschiedliche Sachverhalte und Unternehmensstrukturen einfinden muss. Für einen Anfänger ist die Buchhaltung in einem Industriebetrieb wohl einfacher. Jeder Mandant - sei er noch so klein - liefert eine Vielzahl von Stolperfallen (bspw. Kleinunternehmerregelung, § 13b Steuerabzug, Differenzbesteuerung, buchen nach einem alten Journal, buchen von Versicherungen, innergemeinschaftlicher Erwerb, offene Posten, Skonto buchen wie Sofortrabatt mit dem Betrag lt. Kontoauszug, Geldtransit, Baulohn, Urlaubskasse Soka-Bau im Bauhauptgewerbe) und der Buchungsablauf entspricht in der Praxis auch nicht dem theoretischen Ideal. So buchen wir bei den Bilanzierenden die Personalaufwendungen erstmal nach Kontoauszug Verbindlichkeiten an Bank und gleichen es später mit der Nebenbuchhaltung ab und buchen damit erst nachträglich den Lohnaufwand.

Literaturempfehlungen (abrufbare Ebooks bei Wiso und Springer)

Schnelleinstieg in die DATEV-Buchführung
Schwierige Geschäftsfälle buchen
Belege richtig kontieren und buchen
Schnelleinstieg in die Buchführung
Schnelleinsteig Finanzbuchhaltung

Für Allrounder

Schnelleinstieg Lohn- und Gehaltsabrechnung
Lohnsteuerrecht
Entgeltabrechnung
Das neue Reisekostenrecht
Das Sozialversicherungsrecht in der Praxis

Fundierte DATEV-Kenntnisse aneignen (Lernprogramme zb auf Ebay besorgen)
SKR 03 auswendig lernen
Industrie: Hier sind vor allem SAP FI/CO/EC/FI-AA gefragt. Leider sind die Bücher von SAP Press für Studierende fast unbezahlbar. Auch die Fernleihe über die FU lohnt nicht, da wenige Tage nach Erhalt der Bücher meist ein Zettel eintrudelt, der einen auffordert, die Bücher wg. einer Bestellung an die FU zurückzusenden. Die Nachfrage nach den aktuellen Auflagen ist beachtlich - die Gebühren kann man sich sparen.

Ein Jahr Vorbereitungszeit sollte man vor der ersten Bewerbung schon einplanen. Hat man erstmal den Einstieg geschafft und das erste Zwischenzeugnis in der Tasche, dann hat man auch recht gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt.
 
Du wirst als Studentin niemals in der Buchhaltung arbeiten. Here is why:

Selbst wenn du die ganzen Basics wie Reisekostenabrechnungen, Buchungssätze usw. drauf hat, sind Studenten einfach zu "flatterhaft". Mehr als 1-2 Jahre wirst du realistisch gesehen nicht auf der Stelle bleiben. Denn als Bilanzbuchhalter bist du mangels Erfahrung und Ausbildung nicht zu gebrauchen und als Buchführungshilfe bist du als Bachelor dann später hoffnungslos überqualifziert und wirst gehen. Gerade in der Buchhaltung ist es nicht effizient, ständig jemand anderen an die Sache zu setzen. Es muss sichergestellt sein, dass richtig abgerechnet und gebucht wird. Da es nicht "die Buchhaltung" gibt, wo man rein lehrbuchmäßig bucht, sondern jedes Unternehmen seine Besonderheiten und Eigenheiten hat, ist im ersten Jahr sehr viel Absprache und Einarbeitung nötig. Jemanden einzustellen, der in zwei Jahren wieder weg ist, ist absolut unatttraktiv. Das gilt übrigens auch für richtige Buchhalter. Wer zu schnell den Arbeitgeber wechselt, findet nur schwer eine Stelle.

Einen Tipp kann ich dir allerdings geben: Suche dir Branchen und Unternehmen, wo die Buchhaltung an sich schwer ist (Konzern, mehrere Sprachen, "abstrakte Geschäftsvorfälle". Da kommen die mit Ausbildung oft nicht mehr mit. Mach dem Arbeitgeber glaubhaft, dass du dauerhaft, auch nach dem Studium, in der Buchhaltung arbeiten willst. Evtl. könnte dann ein Einstieg schon vor Studienende klappen. Wenn das für dich allerdings nur ein Studentenjob sein soll, würde ich es lassen. Da eignen sich Jobs im Marketing oder Personalbereich eher dafür.
 
Ich denke schon, dass ein anerkannter Buchhaltungskurs sinnvoll sein kann, um einen Job in der Buchhaltung (auch als Student) zu bekommen. Ich selbst habe während des Studiums an der FU als Buchhalterin gearbeitet. Davor habe ich allerdings ein 2-jähriges Handelsakademie-Kolleg absolviert, das war meine Eintrittskarte ins Berufsleben.
 
Ja, ich kann Buchhaltungskurse auch sehr empfehlen, wenn man sich für Berufe im Rechnungswesen interessiert. Die traurige Wahrheit ist ja, dass man selbst mit einem Volkshochschulkurs wesentlich genauer, umfangreicher und praxisnaher in die Themen Buchhaltung, Jahresabschluss und Steuern eingearbeitet wird als mit den entsprechenden Uni-Modulen. Ich meine, Uni-Absolventen gehen die Wirtschaftsprüfung und wissen nicht mal was eine Susa ist. Lol!
 
Dass man als Student(in) niemals einen Fuß in die Buchhaltung bekommt, muss ich an dieser Stelle widerlegen...

Ich selbst bin noch während meiner Abi-Prüfungen (OHNE überhaupt irgendwelche Vorkänntnisse, lediglich mit Affinität zu Zahlen) in der Buchhaltung einer Unternehmensgruppe gelandet. Ok, das war purer Zufall und mit Sicherheit auch ein gewagtes Experiment der Unternehmensleitung...Und dennoch. Es hat wunderbar geklappt.

Ich war dann 5,5 Jahre dort, wobei ich nicht immer den gleichen Job gemacht hab. In dieser Zeit hab ich auch viele Leute in der Abteilung kommen und gehen sehen und es waren keineswegs immer Top-Fachkräfte. Wir hatten eher die Devise, lieber jemanden zu haben, der mit Zahlen umgehen kann und engagiert ist (den Rest kann man beibringen), als jemanden, der GLAUBT Buchhaltung zu können, im Endeffekt aber gar nicht die gewünschte Leistung bringt.

Es kommt meines Erachtens nach einfach auf die Denkweise der Unternehmensleitung an. Hat man es mit der eher jüngeren Generation zu tun, gibt es durchaus auch in dieser "speziellen" Situation eine Chance.

Es hängt aber auch von der Größe und Struktur der Abteilung ab, um auf das Problem mit der "flatterhaftigkeit" einzugehen. Wir hatten regelmäßig Azubis in der Abteilung, die alle einen eigenen Teilbereich inne hatten (vorwiegend in der Kontokorrentbuchhaltung). Dies kann natürlich auch ein "Werkstudent" ähnlich tun. Voraussetzung ist jedoch das Vertrauen, denn natürlich haben wir es hier mit sensiblen Daten zu tun, wie bereits weiter unten erwähnt wurde. Auch die Azubis waren letztendlich in der Regel nur für die Dauer ihrer Ausbildung bei uns. Zu tun gibt es in größeren Buchhaltungsabteilungen für eher kurzfristigere Beschäftigungen IMMER etwas.

Daher würde ich aus eigener Erfahrung dazu raten, es einfach weiter und weiter zu versuchen. Es ist nicht hoffnungslos, wenn auch nicht unbedingt einfach.
 
Naja, wenn man Beziehungen hat.... Ich habe bei größeren Unternehmen noch nie eine Stellenanzeige für Studenten in der Buchhaltung gesehen. Stellen werden vor allem im Personalbereich und Marketing angeboten. Im Rechnungswesen werden auch manchmal Stellen für Studenten angeboten. Dann aber nicht für die laufende Buchhaltung, sondern für Mithilfe bei Abschlüssen nach IFRS oder beim Schreiben von Richtlinien etc., also für Tätigkeiten, die Mitarbeiter nur mit Ausbildung gar nicht übernehmen können. Buchhaltung ist an sich gar kein Beruf für Akademiker. Es ist aber auch hier generell sehr schwierig, im höheren Semester eine Werkstudententätigkeit zu bekommen. Die wollen fast alle nur Studenten aus dem ersten oder zweiten Semester, weil sie dann wohl glauben, dass man länger bleibt. Kurzfristig ist sehr unbeliebt bei Arbeitgbern.

Aus Sicht von kleinen Unternehmen kann man den kurzfristigen Einsatz in der Buchhaltung auch wirklich total vergessen. Es geht einfach nicht, dass jemand nur Eingangsrechnungen oder nur Ausgangsrechnungen bucht. Die brauchen Mitarbeiter, die alles buchen können und denen müssen sie dann auch alles erklären. Darlehen, Abgrenzungen, Filialen etc. Und sie brauchen jemanden, der auch noch da ist, wenn der Abschluss gemacht wird (Zwischenabschlüsse werden gar nicht gemacht). Es ist eine blöde Situation, wenn man eine Buchhaltung hat und der, der sie gemacht hat, schon längst weg ist und man nicht mehr fragen kann, was er sich zu bestimmten Punkten eigentlich gedacht hat. Deswegen braucht man sich als Student dort gar nicht bewerben. Ich wollte, dass ingajd77 vesteht, warum sie nicht genommen wird.
 
Also ich muss meinen Vorrednern größtenteils widersprechen. Es gibt (gerade bei jungen Firmen) viele Studentenjobs in der Buchhaltung. Ich (Arbeitsort Berlin) habe in einer Firma gearbeitet in der es relativ viele studentische Aushilfen gab und wenn man sich da nicht allzu dämlich angestellt hat, konnte man recht schnell sein Aufgabengebiet erweitern. Auch von einer bekannten aus München habe ich Erfahren, dass ihre alte Firma gerne studentische Aushilfen einstellt. Also ich würde dir einfach empfehlen, einige Firmen in deiner Umgebung auf gut Glück mal anzuschreiben. Wichtig wäre hier natürlich auch ein Motivationsschreiben, warum du gerade in der Buchhaltung etwas suchst. Anders wirst du wohl auch kaum an einen Job in der Buchhaltung kommen. Ich habe eine kaufm. Ausbildung mit Schwerpunkt Rechnungswesen und eine Weiterbildung zum geprüften Buchhalter und habe lange gesucht, bis ich den ersten Buchhaltungsjob gefunden habe. Gerade Wirtschaftsrechtler sind in der Buchhaltung ziemlich verpönt, da sind Buchhalter leider ein sehr eigenes Volk.
 
Ein Studienwechsel oder dergleichen bringt überhaupt nichts. Wirtschaftsrecht ist ansich - kommt dort natürlich auch ein wenig auf den Schwerpunkt an - die durchaus richtige Wahl. Für einen Steuerberater oder Wirtschaftsprüfer ist ein Wirtschaftsrecht-Studiengang perfekt und die Kenntnisse daraus mehr oder weniger unabdingbar, würde ich behaupten. Ich habe das selbst studiert.

In einer Buchhaltung solltest sehr leicht unterkommen. Hier würde ich mich bei kleineren Steuerbüros als Aushilfe oder Praktikant/in bewerben. Das dürfte klappen und du kannst da auf jedenfall auch (vorbereitende) Buchhaltung erledigen. Ein paar Kenntnisse solltest du idealerweise mitbringen. Ggf. mal einen Kurs machen. Aber Ausbildung ist unsinn, sofern du den Studiengang durchziehst. Und je nach Schwerpunkt/Abschluss kannst du dann als Steuerassistent oder Prüfungsassistent arbeiten.
 
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