Umhüllendentheorem

Dr Franke Ghostwriter
auch auf die Gefahr hin, dass das hier schon diskutiert wurde, und auch auf die Gefahr hin, dass das eine dumme Frage ist: Was ist das umhüllende Theorem? Ich nehme an, es handelt sich hierbei um das Envelope-Theorem. Aber was ist das bitte? Ich brauche keine Deatils, nur einen kleinen Hinweis wo das in IÖ wichtig ist, die Inhalte bringe ich mir dann schon selber bei.

Lieben Gruß!
 
Du hast richtig geraten, dass wurde hier schonmal diskutiert.😀

Aber ich hab mal wieder keinen Plan, wo genau.....😱 Ich meine aber, dass auch im BSCW des Lehrstuhls eine Erklärung dazu stehen müsste.

Hab's gefunden. Gib mal in die Foren-Suche die Begriffe Enveloppen oder Envelopen ein. Dann findest Du einiges. Nur über die Schreibweise sind wir uns hier nicht ganz einig.
 
Vielen Dank, nur die Suchfunktion hatte ich nur schon vor dieser Frage bemüht.
Jetzt habe ich mal in dem alten Sydsaeter nachgeschaut, der seit einigen Jahren bei mir im Regal steht. Also für mich ist das nichts anderes, als eine Funktion einmal nach der Kettenregel und nocheinmal ganz normal nach der Variablen abzuleiten. Im Prinzip eine simple Ableitungsregel, für die man eigentlich kein neues Wort bräuchte. In IÖ immer dann wichtig, wenn man neben einem direkten Effekt auch noch einen indirekten/strategischen Effekt zeigen möchte. Liege ich in etwa richtig?

Was mich vielmehr nervös macht, ist es aus der Aufgabenstellung herauszufinden, auf welche Variablen denn eine Geinnfunktion direkt und indirekt reagiert. Also man muss eigentlich nur beim Aufstellen der Gewinnfunktion höllisch aufpassen, das Ableiten ist dann wiederrum einfach. Gibt es da einen Trick, den man beachten muss? Bisher habe ich nur Beispiele für Änderungen von Merkmalsausprägungen (V), Kosten (c) und Mengen (Y) der anderen Unternehmen gefunden (Mengenwettbewerb). Gibt es da noch mehr Beispiele?

Mensch, diskutiert doch mal mit, oder ist Euch das allen schon längst klar und ich bin der einzige der da mehrmals drüber nachdenken muss?🙄

Lieben Gruß!
 
Man kann etwa auch nach alpha (Kapitalanteile) ableiten, so wie in der Aufgabe 15.
Also prinzipiell gehts nach allem, was halt in die Zielfunktionen (nicht notwendigerweise Gewinnfunktionen!) reinpasst.

Mir macht Probleme, wie man die Verlagerung der reaktionsfunktionen rausbekommt. Gutes BSP ist gerade 15a). Einmal reiner Wettbewerb, da sind die Reaktionsfunktionen klar. Dann mit Kap.beteiligung a, wie verlagert sich dann dei reaktionsfunktion??

Schlepü macht es so, dass er erst a=0 setzt und dann a>0. Elegant, aber es geht auch anders. Im ersten Fall hat man y1(y2)=....y2 und im zweiten fall hat man y1(y2)=...y2-y1°(y2), also noch irgendeinen Therm davon abgezogen. Also muss die Reaktionsfunktion unterhalb der Wettbewerbsfunktion liegen. So kann ich mir das besser erklären. Analoge Bsp. gibts für fast alle Aufgaben...

Was mir echt Sorgen bereitet sind die KE4,5. Da habe ich nun mal angefangen und merke, dass ich echt Probleme bekomme, das auch noch reinzubrignen in der Zeit...
Und Übungsmaterial gibts ja scheinbar keins, zumindest nix mit Lösungen...
 
Also für mich ist das nichts anderes, als eine Funktion einmal nach der Kettenregel und nocheinmal ganz normal nach der Variablen abzuleiten. Im Prinzip eine simple Ableitungsregel, für die man eigentlich kein neues Wort bräuchte. In IÖ immer dann wichtig, wenn man neben einem direkten Effekt auch noch einen indirekten/strategischen Effekt zeigen möchte. Liege ich in etwa richtig?

Nein, nicht ganz.

Das Umhüllendentheorem (ich hab übrigens den Namen des Freds mal entsprechend angepasst) besagt folgendes: Du hast eine Funktion, die von einer Variable x und einem exogenen Parameter a abhängt, z.B. f(x,a).

Wenn Du da jetzt die erste Ableitung nach x bildest, nullsetzt und nach x auflöst, bekommst Du einen Optimalwert von x in Abhängigkeit von dem Parameter a, nennen wir das mal [tex]x^{opt}(a)[/tex]

Nun kann man sich ja die Frage stellen: Wenn ich schon im Optimum bin (! das ist wichtig!) und sich der Wert von a ändert, wie ändert sich dann der Funktionswert, wenn ich für das neue a wieder ein optimales x habe?

Normalerweise würde das zwei Ableitungen verlangen: eine direkte von f nach a und eine Rechnung nach der Kettenregel, also

[tex]\frac{df}{da}+\frac{df}{dx}\cdot\frac{dx}{da}[/tex]

Die Aussage des Umhüllendentheorems ist jetzt: Diese Kettenableitung braucht es aber nicht! Es reicht, einfach die Funktion nach a abzuleiden. Der indirekte Effekt durch die Anpassung des optimalen x kann vernachlässigt werden, weil er Null ist. Das ist auch ganz logisch: wir hatten ja das x gesucht, für das f'(x,a)=0 gilt. Wenn man x also infinitesimal ändert, passiert gar nüscht, denn der erste Bruch hinterm Pluszeichen ist Null.

Das Umhüllendentheorem ist also lediglich ein Werkzeug zur Vereinfachung von Optimalwertrechnungen – mit der Betonung auf Optimalwert. Es trifft keine inhaltlichen Aussagen über direkte und strategische Effekte. Das ist wieder eine andere Geschichte...
 
Der Dirk mal wieder mit seinen didaktischen Fähigkeiten, und er hatte mal wieder Erfolg!

Klar doch, es wird ja immer angewendet, wenn sich das Unternehmen im Gewinnoptimum befindet und die Änderungen sind ja immer nur marginal klein. Dann kann man ja den Teil der BEO wegstreichen (weil Null) und es bleibt der Teil des Umhüllenden Theroms übrig, den Du oben beschrieben hast. Alles keine Zauberei, man kann das lernen.
 
Oben