Das mit dem vielen Geld, das die Zentralbanken "in den Markt pumpen" hört sich erstmal dramatischer an als es ist. Normalerweise leihen sich die Banken untereinander kurzfristig Geld (und kurzfristig ist echt kurzfristig: so für eine Nacht oder einen Tag). So können sie sich kurzfristig mit liquiden Mitteln versorgen, die sie brauchen. Dieser Handel unter den Banken ist letzte Woche ins Stocken geraten. Geld gabs z.T. nur noch für erheblich höhere Zinsen als üblich. Und um hier zu verhindern, dass Banken in eine Liquiditätsklemme geraten, haben die Zantralbanken dieses Geld statt dessen zur Verfügung gestellt.
In einem so genannten Schnelltender wird das Geld sozusagen versteigert. Die Banken nehmen quasi einen Kredit bei der Zentralbank auf. Das Geld muss nach einer gewissen Zeit (i.d.R. ein tag bis eine Woche) zurückgezahlt werden. Dann sinkt die Geldmenge wieder, oder die Zentralbank wirft wieder Geld auf den Markt, mit einem neuen Tender.
Es gab also zwar wesentlich mehr Geld auf dem Markt, das direkt von der Zentralbank kommt. Da aber ansonsten auch die Privatbanken untereinander Geldschöpfung betreiben, hat das keine großen Auswirkungen außerhalb der Bankenwelt.