Ausfuehrlichkeit der Bearbeitung

Dr Franke Ghostwriter
Tag zusammen,

wie ausfuehrlich muss man die Au?enwirtschaftsaufgaben bearbeiten. (WAGNER). im Marx Klausursammlung sind die Loesungen ewig lang. da braeuchte ich den ganzen tag um so viel leserlich aufs papier zu bringen?
die Frage z.b.
-muessen alle symbole erlaeutert werden?
-die abhaenigkeiten (konsum positiv abhaenig von einkommen. investitionen negativ von zins etc. )
-oder reicht es zu sagen: 1 guetermarktgleichgewicht 2 geldmarktgleichgewicht.
usw.
gruss sapo
 
Ich nehme an, Du meinst die 48-Punkte-Aufgaben?

Nunja, dafür hast Du rund 2 Std. Zeit und im Lösungsbogen 10 freie Seiten, was aber ausreichend ist. Denn Du machst Dir ja auch (hoffentlich) erstmal ein Konzept und schreibst nicht drauflos.

Darüber, wei ausführlich man das Modell erläutern muss, gibt es unterschiedliche Auskünfte von den Mentoren. Der vom StZ Leverkusen sagt, man solle alle Sachen erklären, die in den Grundstudiumsmodellen nicht vorkommen. So macht es auch das Marx-Skript. Der aus dem StZ Neuss meint, es reicht aus, das Modell hinzuschreiben, incl. Differentialquotienten, und die endogenen Variablen zu nennen. Ich persönlich vertraue dem Mentor aus Neuss mehr, denn der hat mal am Lehrstuhl gearbeitet... 🙂

Die ML von Marx sind tatsächlich überall sehr ausführlich. Aber ich glaube nicht, dass das auch alles in der Klausur erwartet wird. Ich denke, Marx erläutert jeden Schritt, damit die Studis die Gedankengänge nachvollziehen können. Aber die Mitarbeiter des Lehrstuhls sind Profis, die brauchen die Klein-klein-Lösungen nicht 😛 😀 😀

Und: trotz der langen Lösungen fehlen mänchmal auch wichtige Sachen. Beispiel: März 2003. Da schwadroniert er lange über Fiskalpolitik bei hoher und niedriger Kapitalmobilität – aber Wechselkurspolitik hat er darüber leider vergessen... 😱
 
kridbonn,

ich bin´s schon wieder. Meine Frage geht in die gleiche Richtung, diesmal aber zum Thema "Reale Außenwirtschaft". Marx macht ja - wie gesagt - alles komplett "Schritt für Schritt". Gutes Beispiel ist die Aufgabe der Klausur 9.2004: Die Aufgabenteile a), b) und c) könnte man ja eigentlich prima ohne größeren Aufwand einfach so hinschreiben. Reicht das dann aus oder sollte man schon Sachen erklären? Kann ich z.B. bei Teil a) schon mit Gleichung 11 beginnnen? Das müsste doch drins ein, oder?

Schon wieder DANKE!

MfG
Bombo
 
Sorry, mein Marx-Skript ist etwas älter, da habe ich diese Klausur nicht drin.

Wie ausführlich die Antwort sein soll, kannst Du (nebem der Punktezahl) auch daran erkennen, dass nur eine bestimmte Menge Platz vorgegeben ist. Bei Rechenaufgaben ist die i.d.R. relativ knapp, so dass man nicht die gesamte Rechnung von Pontius bis Pilatus hinschreiben muss/kann.
 
Ganz klar ist mir immer noch nicht, wie präzise die Ausführungen zur Außenwirtschaft in der "großen" Wagner-Aufgabe sein sollen.

Habe gerade Aufgabe 1 aus März 2005 bearbeitet und bin mir nicht sicher, ob mein Pensum ausreicht - zumal der Lehrtext viel ausführlicher ist.

Mein Vorgehen:
1) Modellgleichungen aufschreiben inkl. 1. Ableitung (Wirkungsrichtung). Endogene und exogene Variablen nennen.

2) Erklären: Güter-, Geld- und Devisenmarkt jeweils im Gleichgewicht.
--> Muss hier auch z. B. rein, dass der Devisenmarkt was mit der Zahlungsbilanz zu tun hat, wie auf Seite 66 im Lehrtext beschrieben? Hätte ich jetzt weggelassen, aber man weiß ja nie.

3) grafische Darstellung
-> muss ich hier brav alle Lageparameter nennen und die Steigung erklären, also warum zum Beispiel LM eine positive Steigung hat und GD eine negative Steigung? Wäre ja extrem aufwendig, zum Beispiel die GD-Kurve noch einmal herzuleiten wie in Abb. 4.2.

4) expansive Fiskalpolitik: Kurz beschreiben, was sich in der Grafik tut und mit welchem Effekt.

5) Wirkungskette(n) der expansiven Fiskalpolitik erklären.
-> Hier war ich sogar ausführlicher als im Lehrtext, habe zum Beispiel dämpfende Wirkung des höheren Zinses auf die Investitionen beschrieben. Wahrscheinlich nicht falsch, aber vielleicht des Guten zu viel?

6) Schlusswort: Expansive FP hat folgende Effekte: ...

Was meint Ihr dazu?

Viele Grüße
Thunfisch
 
Ich würde das eher wie einen Deutschaufsatz anlegen: Einleitung, in der die Problemstellung nochmal genannt wird, kurze Gliederung und Ergebnis andeuten. Dann der eigentliche Teil.

Zuerst Modell vorstellen, incl. Differentialquotient. Was die Ausführlichkeit angeht, gibt es da unterschiedliche Lehrmeinungen 🙂

Der Mentor in Neuss empfiehlt da nur relativ kurze Erläuterungen, der in Leverkusen sagt, es solle schon so ausführlich wie im Kurs sein. Ich glaube dem in Neuss, weil der
- erstens mal bei Wagner am Lehrstuhl war,
- zweitens sein Argument ganz einleuchtend ist, dass die nicht (nur) auswendig gelerntes lesen wollen, sondern wissen wollen, ob Du das Problem bearbeiten kannst und
- ich drittens nach seiner Methode die bessere Note in der Klausur hatte.... 🙂

Dann Problem behandeln: Wirkungskette erläutern (aber in ganzen Sätzen, nicht mit Pfeilchenschema), Bild malen (beide Darstellungsweisen sind erlaubt: die aus dem Kurs oder IS/LM/BP) und eventuell Multi ausrechnen.

Dann Schlussteil, in dem das Ergebnis nochmal zusammengefasst wird. Hier sollte die Antwort auf die Klausurfrage stehen. (Lach nicht, das ist oft genug nicht der Fall...)

Wenn Du das schön strukturiert mit Gliederung, Zwischenüberschriften und gelegentlichen Zwischenergebnissen hinkriegst, wirkt das schonmal sehr gut. Und wenns inhaltlich stimmt, hast Du die Punkte voll im Sack...
 
Danke. Dann laufe ich mich warm für 48 Punkte. Hüstel...

Im Ernst: Für die Aufgabe hat man theoretisch fast zwei Stunden Zeit, wenn man das an der Punktzahl festmacht.

Entweder bin ich größenwahnsinnig oder völlig naiv:
Für das Wiederkauen des Modells inkl. Gleichungen, Zeichnung und Wirkungskette braucht man doch keine zwei Stunden, oder?

Es sei denn, man wird auf dem falschen Fuß erwischt und muss krampfhaft die Lösung suchen - Horror!

Oder gibt es Klausurteilnehmer, die das Gegenteil erlebt haben, also tatsächlich zwei Stunden brauchten?

Ich meine: 2 Stunden - da kann man ja fast noch den Lebenslauf von Herrn Keynes und Herrn Wagner runterbeten 😉

Bitte versteht mich nicht falsch: Ich werde jede verdammte Sekunde brauchen, um die Klausur irgendwie zu schaffen. Und wenn ich die Zeit nicht für Aufgabe 1 verwende, dann eben für die Rechnungen in den anderen Aufgaben. Es wird so oder so kein Vergnügen.

Ich möchte halt nur rausfinden, was die eigentlich von mir lesen wollen.

Gruß, Thunfisch
 
Naja, wenn Du den Aufsatz ordentlich angehen willst, musst Du ja auch etwas planen und die Abläufe und das Ergebnis vorher durchdenken. Dafür kannst Du ruhig 30-40 min. ansetzen. Besser, Du gehst das mit guter Planung an als dass Du irgendwas hinimprovisierst und in der Mitte merkst, dass Du auf dem falschen Dampfer bist.
 
Hier war jetzt nicht die Rede von dieser ersten "Erklär"Aufgabe, oder?
Dacht bei denen dahinter bräuchte man nur die Graphiken mit deren Effekt einzeichnen, ohne "Aufsatz" bzw Wirkungsketten und hinschreiben, welche Faktoren endogen bzw exogen sind. Oder von welcher Art Aufgabe war hier die Rede?
 
Ist diese Diskussion noch aktuell, oder sind die Klausuren bzw. Kurse umgearbeitet worden? Weil bei aktuellen Aufgaben (ab März 2007, die anderen finde ich leider nicht im Internet?) ist die erste Aufgabe ja stets eine Frage bezüglich den ersten beiden Skripten aus Entw.politik, also eine reine Theoriefrage, oder etwa nicht?
 
Zumindest die Zeitangaben kannst Du in die Tonne kloppen, denn die Klausur ist jetzt nur noch zwei (und nicht mehr vier) Stunden lang... 😉

Ach ja, und Entwicklungspolitik kommt jetzt tatsächlich häufiger vor, weil es in dem Modul ein zentraler Inhalt ist. Das war früher nicht so.
 
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