Bachelor / Master oder Volkswirt?

Dr Franke Ghostwriter
Nachdem die Uni ja beschlossen hat, ab 2006 bzw. 2008 einen Bachelor/Master - Studiengang als langfristigen Ersatz des Diploms anzubieten, stellt sich mir nun die Frage, was sinnvoller ist.😕

Ein Diplom ist eine in Deutschland bekannte Größe - aber mal ernsthaft, was verbirgt sich denn genau hinter dem Bachelor und Master? Davon wird nichts geschrieben...

Jetzt überlege ich, ob ich die Geschichte ignoriere oder mich - wenn es denn mal angeboten wird - umschreibe.

Hätte dazu gern mal ein paar kritische Meinungen - lieben Dank
 
Ich persönlich stehe der Sache eigentlich ganz locker gegenüber.
Bei der Einführung der BA und MA Studiengänge geht es darum, die "Titel" international zu vereinheitlichen. In USA oder GB gab es schon immer Bachelor oder/und Master - kein Diplom!

Unterschied lt. gegenüber Diplom besteht darin, dass man nach dem Bachelor schon einen eigentständigen Hochschulabschluss hat und die Uni verlassen kann. Der Master ist dann von der Qualifikation her mit unserem Diplom zu vergleichen.

Inhaltlich gibt es lt. Uni München den Unterschied, dass man mit der BA/MA Kombination mehr Wahlmöglichkeiten hat. Man kann also gewisse Pflichtfächer, wie z.B. ABWL, abwählen.
Man muss nur noch die geforderte Anzahl an Credit Points zusammenbringen.

Das wäre grob mein Wissensstand.
 
Ich denke, dass Du gerade bei der Zielrichtung VWL die letzte Chance nutzen solltest, das Diplom zu bekommen.

VWL ist nu mal theoretischer und forschungsorientierter und ich bin mir rein subjektiv ziemlich sicher, dass das Diplom noch lange Zeit nen höheren Wert haben wird.

Bei BWL würde ich mir die Sache genau andersrum überlegen. Da signalisiert der Master die gewünschte Realitätsnähe.
 
Wie ist es eigentllich wenn ich nach dem BWL Diplom auch noch das VWL machen will. Da braucht man ja eigentlich nicht mehr viel. Aber geht das auch bei uns in 3-4 Jahren noch? Weil eigentlich müsste man sich dann ja in den Studiengang neu einschreiben und das wäre dann ja nicht mehr möglich. Aber es wäre ja nicht mehr viel das man braucht und das wird bis dahin auf jeden Fall noch angeboten.

Kann das jemand beantworten?
 
BA/MA versus Diplom

Wie man auch dazu steht, das VWL-diplom ist ein auslaufmodell, konzipiert in der zweiten hälfte des letzten jahrhunderts, zu einer zeit als noch viel von nationalökonomie die rede war.
neue studeingänge bieten meiner ansicht nach immer auch die möglichkeit alte studienordnungen zu entrümpeln, von daher sollte die kombination BA/MA den moderneren zugang zur VWL bieten.
natürlich wird es auch einzelfälle geben, in denen es anders ist. wer bei Sinn in München die diplomarbeit geschrieben hat, hat vermutlich bessere chancen als jemand der BA und MA bei xy erworben hat in winsen an der luhe.
 
Naja, mir ginge es ja nur darum es mitzunehmen, denn bei den momentanen Regelungen braucht man ja nicht viel wenn man ein fertiges BWL-Studium hat. Zwischen BA und Diplom bei VWL kann ich nicht viel sagen. Bei BWL habe ich das Gefühl dass man momentan mit einem FH Kaufmann (noch) besser bedient ist als mit einem BA. Wundert mich also wenn es bei VWL anders ist.
 
Zwischen BWL und VWL kannst du auch weiterhin wechseln.
Folglich kannst du auch beide Titel erwerben.

Ich würde mich immer fürs Diplom entscheiden, so lange die Möglichkeit besteht.

Gruß
 
Die gleiche Frage habe ich mir auch schon gestellt. Ich denke mal, dass kann nur das Prüfungsamt verbindlich beantworten.
Gruß, HELMI
 
Wie schauts eigentlich mit dem "Wert" dieser Abschlüsse im Ausland aus? Da ich beruflich nicht BWL-lastig orientiert bin (Hotellerie) wäre i.m.h.o. ein Bachlor sinnvoller, wenn ich ins Ausland gehen möchte, oder?
 
BlackDove77 schrieb:
Wie schauts eigentlich mit dem "Wert" dieser Abschlüsse im Ausland aus? Da ich beruflich nicht BWL-lastig orientiert bin (Hotellerie) wäre i.m.h.o. ein Bachlor sinnvoller, wenn ich ins Ausland gehen möchte, oder?

durchaus möglich. Die Bachelor/Master-Studiengänge wurden ja aus Gründen der internationalen Vergleichbarkeit der Studiengänge konzipiert.
 
Allerdings hat mir einer unserer "Amis" mal erklärt, dass es in den USA neben Bachelor und Master sehr wohl auch noch das Diplom gibt. Das machen jedoch nur wenige, da es zeitaufwendiger - und damit entsprechend teurer - ist.
So viel also zur Vereinheitlichung der Studiengänge. Zudem heißt es überhaupt nichts, was den Inhalt betrifft, nur weil der Titel genauso klingt. Das sieht schon bei unserm Nachbarn Niederlande inhaltlich ganz anders aus als bei uns. Und mit den USA kann man's gar nicht vergleichen, da es dort nur economics gibt. Die Trennung VWL/BWL ist typisch kontinentaleuropäisch.
 
Als ich das Studium begonnen habe, habe ich auch erst gedacht, daß der BA-Abschluß besser, da moderner und internationaler ist. Aber in Deutschland steht man Neuem bekanntlich sehr kritisch gegenüber, sodaß ich nicht weiß, wieviele Arbeitgeber mit diesem Titel konkret was anfangen können. Bei einem Diplom weiß man, was man bekommt.
Außerdem steht -glaube ich- noch nicht genau fest, ob der master Zweitstudium ist bzw. was sowas mal kosten soll. Z.Zt. ist das noch ganz schön teuer und ich weiß nicht, wie sich das mal entwickeln wird.

Ich werde beim Diplom bleiben.

Kerstin
 
Vergleichbarkeit hin oder her! Anerkennung hin oder her! Sinn oder Unsinn des Ganzen hin oder her.
Ich kann die Aufregung sowieso nicht verstehen. Wie ein Abschluss heißt, ist mir eigentlich total schnuppe. Wichtig ist, dass man Wissen "getankt" hat.

Und auch wir Deutschen werden uns damit abfinden, dass es das Diplom bald nicht mehr geben wird. Auch wenns mal wieder länger als anderswo dauern wird.
 
Also dem kann ich nicht Zustimmen. Der Abschluss ist alles. Natürllich ist es wichtiger dass man überhaupt einen Hochschulabschluss hat. Aber da ist oft ein Hund begraben. Viele Personaler schauen mehr auf den Abschluss als auf den Menschen selber. Ich war schon mal in einem größerem Unternehmen beschäftigt und was da so eingestellt wurde ... da war egal, dass derjenige überhaupt keine Ahnung hatte (da hatte ich mit meinen paar Scheinen BWL wesentlich mehr Ahnung, auch von theoretischer BWL, von der Praxis in unserem Unternehmen ganz zu schweigen), offensichtlich Hauptsache Abschluss ... und so ist es wohl überall in D.

Und auch wenn ich es vielleicht beklage, dass es in D länger dauert. Ich studiere ja nicht nur für mich, sondern auch für meine zukünftigen Job-Aussichten. Und da ist es für mich schon entscheidend, wie der Abschluss angesehen wird. Deswegen wechsle ich jetzt auch weg von Hamburg (Dipl.FH) nach Hagen.

Und unter diesen Umständen mache ich mir schon Gedanken, gerade jetzt in der Übergangszeit, wo ich zwischen Ba und Dipl wählen kann. Natürlich wäre ein internationalerer Abschluss auf lange Sicht vielleicht besser. Aber ich bleibe beim Dipolm, den MBA kann ich notfalls immer noch machen, aber nicht umgekehrt, wenn ich "nur" den Ba habe.
 
Du solltest überigens den MBA nicht mit dem MA verwechseln. Der MBA stellt einen Aufbaustudiengang dar, den jeder mit jeglicher Vorbildung machen darf, um etwas Wissen in BWL zu bekommen. Der MBA darf auch an FHs angeboten werden (und wird auch akkreditiert). Der MA hingegen darf nur von Unis angeboten werden und den kannst Du in WiWi nur machen, wenn Du den BA in WiWi vorher gemacht hast. Im Gegensatz zum MBA den Du direkt auch als Jurist oder Physiker ansteuern kannst.
 
Hehe. Genau davon sprech ich ja!
Ich würde mal rein subjektiv schätzen, dass in Deutschland die Wahnvorstellung, dass nur der qualifiziert ist, welcher ein hübsches Blättchen Papier mit dem Zusatz "Diplom" hochhält, überdurchschnittlich vorherrscht.

Von dem her gesehen liegst du mit deiner Annahme wahrscheinlich richtig. Sinn ergibt es für mich dennoch keinen.
 
Meinte schon den MA ... hatte nur vorhin ne Werbeanzeige vom MBA gelesen, habe mich wohl deswegen verschrieben. Aber das ist auch wieder eine Sache, denn das dürfte wohl der landläufig bekannteste Abschluss sein ... bei Personalern kann ich das nicht beurteilen, ob der Ma bekannter ist oder der MBA.

Aber auch für den MA wird es gute Zugangsmögllichkeiten geben vom Dipl aus. Hab da vor kurzem mal was gelesen, finde aber den Artikel nicht mehr.

StefanK schrieb:
hehe. Genau davon sprech ich ja!
Ich würde mal rein subjektiv schätzen, dass in Deutschland die Wahnvorstellung, dass nur der qualifiziert ist, welcher ein hübsches Blättchen Papier mit dem Zusatz "Diplom" hochhält, überdurchschnittlich vorherrscht. Von dem her gesehen liegst du mit deiner Annahme wahrscheinlich richtig. Sinn ergibt es für mich dennoch keinen.

Das das Sinn ergibt sehe ich auch nicht, im Gegenteil es gibt leider im ganzen Bildungsbereich vieles was keinen Sinn macht. Siehe Bayern, da werden Beamte aus Post und Telekom in die Schulen geholt und als Diplom-Kaufmann darfst du nur ausnahmsweise mit Sonderprogrammen Kaufleute unterrichten ...
 
sunshine06 schrieb:
Du solltest überigens den MBA nicht mit dem MA verwechseln. Der MBA stellt einen Aufbaustudiengang dar, den jeder mit jeglicher Vorbildung machen darf, um etwas Wissen in BWL zu bekommen. Der MBA darf auch an FHs angeboten werden (und wird auch akkreditiert). Der MA hingegen darf nur von Unis angeboten werden und den kannst Du in WiWi nur machen, wenn Du den BA in WiWi vorher gemacht hast. Im Gegensatz zum MBA den Du direkt auch als Jurist oder Physiker ansteuern kannst.


Wird sich diese Unterscheidung nicht irgendwann verwässern, wenn es nur noch die Ausbildung zum BA gibt ? Auch die Juristen werden auf das BA-System umgestellt. Deswegen glaube ich, daß sich alle bisher existierenden Systeme auf die neue Situation einstellen werden und es nur noch eine mögliche Form des Aufbaustudienganges geben wird. Wie auch immer der dann heißen wird.
 
jkhneuber schrieb:
Siehe Bayern, da werden Beamte aus Post und Telekom in die Schulen geholt und als Diplom-Kaufmann darfst du nur ausnahmsweise mit Sonderprogrammen Kaufleute unterrichten ...

Och, da steht Bayern nicht allein da. Der Bund macht da auch mit. Nicht was Lehrer betrifft, das ist ja Ländersache. Aber bei uns machen Standesbeamte und Sozialamtsmitarbeiter Banken- und Versicherungsaufsicht. Ich meine, man kann ja alles lernen....
 
sisa schrieb:
Wird sich diese Unterscheidung nicht irgendwann verwässern, wenn es nur noch die Ausbildung zum BA gibt ? Auch die Juristen werden auf das BA-System umgestellt. Deswegen glaube ich, daß sich alle bisher existierenden Systeme auf die neue Situation einstellen werden und es nur noch eine mögliche Form des Aufbaustudienganges geben wird. Wie auch immer der dann heißen wird.

Nee, das war nicht gemeint. Als WiWi-ler darfst du den MBA auch mit FH-Abschluss ansteuern. Physiker brauchen dagegen i.d.R. ein abgeschlossenes Studium. Der MBA (Master of Business Administration) stellt quasi nur eine Zusatzqualifikation dar. Der "eigentliche" Abschluss ist der MA (Master of Arts) in Wirtschaftswissenschaften. Kleiner, aber feiner Unterschied. Der allerdings in unserer Personalabteilung noch nicht angekommen ist.😀 Daher auch lieber das Diplom. Eh die hier mal den Unterschied begreifen bin ich alt und grau. Mit Diplom können die wenigstens etwas anfangen.
 
@sunshine

Da sind wir ja einer Meinung ...

sunshine06 schrieb:
Och, da steht Bayern nicht allein da. Der Bund macht da auch mit. Nicht was Lehrer betrifft, das ist ja Ländersache. Aber bei uns machen Standesbeamte und Sozialamtsmitarbeiter Banken- und Versicherungsaufsicht. Ich meine, man kann ja alles lernen....😀

Nur gut dass Metzger nicht verbeamtet sind ... sonst würd ich in kein öffentliches Krankenhaus mehr gehen :biglaugh
 
Gerade die internationale Anpassung stellt meiner Meinung nach eine Abwertung des BA/MA Studiums dar.
Auch wenn sich inhaltlich nichts ändert steht man mit ausländischen Abschlüssen auf gleicher Höhe.
Da hatte das deutsche Diplom schon einen ganz anderen Stellenwert.
In der Vergangenheit habe ich an der TU-München Bauing.-wesen studiert.
Auch hier wird in der nächsten Zeit der Diplom-Grad dem BA/MA-Studium weichen. Wenn ich mir die daraus resultierenden Veränderungen anschaue,
hat das Studium keinesfalls mehr den bisherigen Stellenwert.
Alleine durch die verkürzte Regelstudienzeit von 10 Semester auf 9 Semester und zukünftig sicher auf 8 Semester ist hier ein Einschnitt geboten.

Für Jobsuche in D würde ich immer den Diplom-Grad vorziehen.
Auf lange Sicht wird sich das zweifelsfrei ändern. Leider.
Jobsuche im Ausland ist mit einem deutschen Diplom aber doch auch sehr vielversprechend oder hat hier jemand schlechte Erfahrung gemacht?

Gruß
 
Hätte mal einen blöden Gedanken in die Diskussion zu werfen: Wie wäre es, erst das kleine Diplom in BWL zu machen, dann hat man schonmal was für die Betonköpfe in den Personalabteilungen, und darauf aufbauend den MA (ists nicht eigentlich eher ein MSc?) machen, damit auch fortschrittlichere Personaler und/oder nicht-deutsche Arbeitgeber was sehen können?

Ich mein, irgendwie hätte der Gedanke doch was...
 
Ich plane erst mal mit dem Diplom II möchte es aber so anlegen, dass ich das erste zuerst mache. Und dann sieht man schon was wird. Falls ich dann noch Lust habe, mache ich gleich noch den Volkswirt mit. Danach dann ich immer noch den MA machen. Wenn ich nach dem Diplom I schon nen ansprechenden Job bekomm, kann ich mich immer noch anders entscheiden und nach dem ersten schon aufhören. Aber jetzt wird so und so erstmal n paar Jahre studiert ...
 
Danke für die vielen Einschätzungen. Ich werde wohl auch erst mal das klassische Diplom machen (wenn auch nur das Diplom I, als Zusatz nach der Ausbildung) - einen Master kann man dann immer noch hinterherschieben als weiteren Zusatz.
Für viele Arbeitgeber zählt bei einem Fernstudium auch primär der "Biss" den man beweist und das Engagement.

International kann ich den(das?) deutsche BA nicht einordnen, das wird aber auch noch etliche Jahre in Anspruch nehmen, bis man das kann.

Mal abwarten, was unser 25 Mrd. Plan der Bildung so bringt *grins*

btw, Wikipedia sagt folgendes - finde ich hier zur Klärung mal ganz interessant:

Der Bachelor ist der niedrigste akademische Grad und der erste berufsqualifizierende Abschluss eines mehrstufigen Studienmodells, mit einer sechs bis acht Semestern zählenden Regelstudienzeit. ...
Durch den Bachelor wird die Einheitlichkeit der Studienabschlüsse in Europa angestrebt. Dies ermöglicht eine bessere internationale Vergleichbarkeit.
Der Student erwirbt bereits früher als bisher einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss. Ein abgeschlossenes Bachelorstudium qualifiziert zur Berufstätigkeit oder zu einem Masterstudium. Durch ein Masterstudium wird entweder das Bachelorfach vertieft oder es werden Kenntnisse in einem anderen Fachgebiet erworben. Dabei ist nach dem Bachelor eine fachliche Umorientierung möglich, das heißt, man kann in einen Masterstudiengang wechseln, der nicht auf den eigenen Bachelor aufbaut, was jedoch meist einen zusätzlichen Qualifikationsnachweis erfordert. Eine solche Möglichkeit der späten Umorientierung bestand in den meisten europäischen Ländern bislang nicht. Im Rahmen der Diskussion um die Einführung von Studiengebühren in Deutschland wird jedoch befürchtet, dass ein kostenfreies Erststudium nach dem Bachelorabschluss beendet wäre. In vielen anderen europäischen Ländern kostet bereits das Bachelorstudium Gebühren.
...

In Deutschland wurde von der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) ebenfalls vorgeschlagen, besonders guten Bachelorabsolventen eine Promotion ohne vorherigen Masterabschluss zu ermöglichen. In Bayern beispielsweise können im Rahmen eines Eignungsfeststellungsverfahrens besonders qualifizierte Bachelorabsolventen zur Promotion zugelassen werden. Der Deutsche Hochschulverband als Vertretung der Hochschullehrer steht dieser Möglichkeit ablehnend gegenüber. Die letztendliche Entscheidung liegt jedoch bei den einzelnen Hochschulen, die sich ihre eigene Promotionsordnung geben.
...

In Deutschland kann der Bachelor von Hochschulen als akademischer Grad und von Berufsakademien als staatliche Bezeichnung vergeben werden. Der Abschluss ermöglicht dabei in allen drei Fällen die Aufnahme eines Masterstudiums, sofern der jeweilige Studiengang akkreditiert wurde. Insgesamt erhöht sich dadurch also die „Durchlässigkeit“ des Hochschulbereichs, da es bspw. möglich ist, mit einem an einer Fachhochschule erworbenen Bachelor das Master-Studium an einer Universität aufzunehmen.


Zur Einordnung in das herkömmliche deutsche Graduierungssystems lässt sich sagen, dass Bachelorabschlüsse grundsätzlich dieselben Berechtigungen wie Diplomabschlüsse an Fachhochschulen verleihen. Hinsichtlich der Wertigkeit hat die Kultusministerkonferenz (KMK) im Jahr 1999 allerdings explizit festgehalten, dass das Diplom (FH) dem im Ausland verbreiteten vierjährigen Bachelor honours (vgl. unten) entspricht.
 
Was ich am Bachelor gut finde ist, dass man eher einen Abschluss hat. Man ist dadurch auch motivierter, weil es weniger Scheine sind und das Ganze nicht so endlos lang scheint.
Ich glaube, dass durch den Bachelor viele Studienabbrüche vermieden werden.
Und wer nicht genug bekommt von der Uni, der kann ja dann immer noch den Master machen, und dann noch promovieren, wenn man immer noch nicht genug hat.
Weiß eigentlich jemand, ob man nach den Bachelor promovieren kann, oder nur nach dem Master?
Ich sehr Bachelor und Master positiv entgegen!

Nils
 
Da will ich jetzt auch noch etwas zu beitragen - von wegen Vergleichbarkeit...

In Irland dauert ein Bachelor-Studium 4 Jahre. Ein "Diploma"-Kurs (man beachte die Namensähnlichkeit!) 3 Jahre. Und einen Master (i.d.R. 2 Jahre Aufbaustudium) kann man erst machen, wenn man Berufserfahrung gesammelt hat.
In Dänemark gibt es eine "Magister"-ähnliche Bezeichnung für den Abschluss und meine Nachbarn lachen sich immer halb tot darüber, wenn ich ihnen erzähle, dass ich den Titel "Diplom-Kauffrau" anstrebe ("das ist also so wie der Kaufmann um die Ecke? Hihi!").
Allein wegen der Internationalität, und weil man (meiner Meinung nach) unseren Diplom-Uni-Abschluss eben nicht direkt mit einem Bachelor oder Master vergleichen kann, werde ich versuchen, nach dem Diplom II in BWL auch irgendwo noch einen Master-Titel zu holen.
- wenn ich bis dahin nicht schon meinen Traumjob gefunden habe!
 
International ist es keine Frage, da ist der Master unumstritten wohl am angesehensten. Nur in D habe ich da momentan meine Zweifel. Gut in internationalen Konzernen wird es in ein paar Jahren (vielleicht ja auch schon jetzt) ganz anders aussehen, aber grad bei kleineren Firmen kann ich mir schon vorstellen dass der Diplom-"Krämer" (*g* schöne Vorstellung) schon noch lange das Maß aller Dinge bleibt. Und es stimmt. Aufsatteln kann man immer noch.
 
bisam2000 schrieb:
Und wer nicht genug bekommt von der Uni, der kann ja dann immer noch den Master machen, und dann noch promovieren, wenn man immer noch nicht genug hat.
Weiß eigentlich jemand, ob man nach den Bachelor promovieren kann, oder nur nach dem Master?
Ich sehr Bachelor und Master positiv entgegen!

Nils


Soweit ich weiß, greht promovieren nur mit Master-Abschluß, weil dieser in etwa dem Diplom vergleichbar sein soll.
 
bisam2000 schrieb:
Weiß eigentlich jemand, ob man nach den Bachelor promovieren kann, oder nur nach dem Master?

Man kann nur mit Master promovieren, und da dann oft nur mit M.Sc. oder M.A. (siehe z.B. an der Fernuni "Master of Computer Science" vs. Master of Science in Informatik). An angloamerikanischen Unis kann man auch noch im Anschluß an den M.Phil. promovieren.

Was den Bachelor angeht, so wird auch der sehr verschieden gesehen. In vielen Ländern gibt es drei- und(!) vierjährige Bachelorstudiengänge, manchmal wird man nur mit dem vierjährigen B. zum Master zugelassen...
Der deutsche Bachelor soll drei Studienjahre umfassen, was z.B. an amerikanischen Unis Probleme bereiten kann.
So gesehen stiftet das System von Master/Bachelor eher Verwirrung.

Aber: Das ist halt eine Frage der Gewöhnung. Wirklich vergleichbar sind die wenigsten Studiengänge. Das gute alte Diplom hat den Vorteil, daß es international anerkannt ist, aber es gibt keinen Grund, warum das mit B./M. auf Dauer nicht auch so sein sollte. Es sei denn, die deutschen Unis geben der Verlockung nach, mit der Umstellung das Niveau gleich mitherunterzuschrauben (scheint leider manchmal so zu sein).

Zur Vergleichbarkeit des Diploms: Einige meiner Kommilitonen sind im (deutschen) 7. Semester, also 1 Jahr nach ihrem Vordiplom, in die USA gegangen. Alle (!) haben, auch an sehr guten Unis, nach dem 8. Semester ihren amerikanischen Master in der Tasche gehabt. Denen, die erst nach dem deutschen Diplom rüber gegangen sind, hat man normalerweise das erste Jahr des Doktorandenstudiums erlassen. Von den Leuten, die im 7./8. Semester den Austausch ins Economics-Programm nach Berkeley mitgemacht haben, wurde selbstverständlich erwartet, daß sie die Doktorandenvorlesungen hören... Soviel zum Thema Vergleichbarkeit.

Ich denke, es wird darauf hinauslaufen, was es schon immer war: Man schaut sich an, wer welche Kurse auf welchem Niveau abgeschlossen hat und entscheidet danach über die Zulassung.

Gruß,
Olli

PS: Obwohl ich ein Anhänger des fachlich tiefen Diploms bin: was mir am Bachelor/Master-System wirklich gut gefällt, sind die Wechselmöglichkeiten nach dem Bachelor. Da kann man dann beispielsweise einen (konsekutiven) M.Sc. in Quantitative Economics machen, wenn man VWL, BWL, Mathematik oder Statistik studiert hat. Bei uns ist dieser Sprung zwischen den Fakultäten bisher erst mit der Promotion, und damit erst sehr spät, möglich.
 
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