Bilanzbuchhalter und Fernstudium - sinnvoll und machbar?

Dr Franke Ghostwriter
Bilanzbuchhalter und Fernstudium - sinnvoll und machbar?

Hallo alle zusammen,

ich bin im 3. Semester BWL (Teilzeit) und arbeite 40 Stunden die Woche. Da ich gern meinen Beruf wechseln möchte (in Richtung Finanzen/Rechnungswesen/Steuern), habe ich überlegt "neben" dem Studium die Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter IHK zu machen (und für die 1,5 Jahre das Studium sehr zurückzuschrauben). Somit könnte ich dann schon in 1-2 Jahren meinen Beruf wechseln und für später nach Abschluss des Studiums schon wichtige Berufserfahrung sammeln.

Gibt es jemanden, der schon diese Ausbildung gemacht hat? Über Erfahrungsberichte wär ich sehr dankbar (auch bezüglich Berufschancen, etc.).

Danke schon mal!
 
also ich persönlich kann keine Erfahrungen mit dem Bibu vorweisen. Aber einige meiner Arbeitskollegen haben das ganze schon gemacht. Daher sind meine Info´s auch nur "hörensagen" aber vielleicht ein Anhaltspunkt.

Der Bibu ist nicht zu unterschätzen, dass Lernpensum ist hoch zu den 940 Std. Präsenzunterricht kam noch einiges an Vor- und Nachbereiten dazu. Die Prüfungen sind hart, meine Kollegen haben von Durchfallqouten um die 40-50% gesprochen. Und alle meine Kollegen kommen aus dem Fibu-Bereich, ich kann nicht sagen wie es für jemanden ist der evtl. keine Fibu-Erfahrung hat. Wenn ich´s richtig verstanden habe, hast Du da keine Erfahrungen, oder?

OK, wenn man aus Richtung FU-Studium kommt, kann man den Arbeitsaufwand vielleicht schultern - aber beides (selbst wenn Du das eine zurückfährst 😕)

Zu den Jobaussichten, kann ich Dir nur sagen, dass eine der 3 Kollegen/innen Ihre Chance genutzt hat und unser UN verlassen hat und jetzt bei einem großen Sportartikelhersteller arbeitet..... in der Fibu und dort unter anderem auch für die Bilanzen mit zuständig ist usw. Für sie hat es sich gelohnt - vorher war sie in der Fibu "Mädchen für alles". Die Anerkennung in der Wirtschaft ist denk ich gegeben, hab schon öfter Anzeigen gesehen wo explizit ein Bibu IHK gesucht wurde.

Ich weiß von unserer IHK das sie sehr kulant ist, wenn man den Bibu anfängt und nach kurzem feststellt, dass man´s nicht packt - lassen sie einen wieder aus dem Vertrag.... allerdings müssen tun, dass die IHK´s nicht, Du unterschreibst eine Anmeldung und damit bist Du dabei und kommst eigentlich auch nicht mehr raus aus dem Vertrag.

So, ich hoffe ich hab Dir mit meinem Halbwissen, etwas weiter geholfen.
 
Soweit ich weiß, kann man den BiBu auch nicht einfach mal so machen, d. h. es werden einige Jahre Berufserfahrungen in der FiBu vorausgesetzt und das muss man auch nachweisen.
 
Ich habe schon ein bisschen Erfahrung in der FiBu und in Kombination mit dem Grundstudium an der FU ist der BiBu bestimmt machbar. Und 40-50 % Durchfallquoten können einen ja nicht schockieren, wenn man an der FU studiert 😉 Das mit der Berufserfahrung stimmt natürlich, allerdings hab ich schon von vielen gehört, dass sie sich die Bescheinigung einfach "organisieren", z.B. wenn ein Familienmitglied selbstständig ist, dass bescheinigt, dass man seit 3 Jahren die Buchhaltung gemacht hat, etc. Also ich glaube, es gibt der Möglichkeiten viele und ich arbeite jetzt bereits 1 Jahr in der FiBu (bzw. ist es ein Teil meiner Aufgaben). Aber hart ist der Lehrgang natürlich trotzdem und billig ist er auch nicht gerade. Wenn man den BiBu im Präsenzseminar macht, dauert er ja so 4-5 Monate, vielleicht kann man das ja gleich am Ende des Studiums noch ranhängen oder wenn man an seiner Diplomarbeit bastelt oder so. Ist wohl besser und viel weniger stressig.

Vielen Dank schonmal für eure Antworten :dankescho
 
Ich habe den BiBu vor ca. 10 Jahren gemacht und habe keinerlei Ahnung wie das heute aussieht. Es war eine ziemlich harte Nuss, obwohl ich aus dem Bereich komme und bestes Grundwissen dazu bereits hatte. Aber ich denke, wenn du es unbedingt willst, wirst du es auch schaffen.

Nur ein kleiner Tip am Rande. Ich habe einen 1-jährigen Vorbereitungskurs auf die Prüfungen belegt. Der Kurs war so konzipiert, dass man nach 6 Monaten die ersten 3 Prüfungen schon mal schreiben konnte und die restlichen am Ende des Kurses. Das würde ich wieder so machen.
 
vielen Dank für eure Antworten. Ich werde mir das alles nochmal genau anschauen, es gibt ja auch tausende verschiedene Anbieter. Vielleicht werd ich den BiBu dann doch erst nach dem Studium machen, wenn ich noch mehr Erfahrung im ReWe habe. Aber auf Dauer ist er auf alle Fälle geplant
 
Froggy!

Also ich strebe genau das gleich wie du an und habe mich auch schon umgehört! Dr. Endriss kombiniert mit der IHK-Prüfung ist eigentlich das Beste, was du machen kannst! Der Unterricht soll angeblich sehr gut sein. Die Unterlagen sind schwieriger zu lesen.

Vielleicht informierst du dich mal unter: Steuerfachschule Endriss: Kursangebot !?

Gruß
 
Hallo Froggy!

Also ich strebe genau das gleich wie du an und habe mich auch schon umgehört! Dr. Endriss kombiniert mit der IHK-Prüfung ist eigentlich das Beste, was du machen kannst! Der Unterricht soll angeblich sehr gut sein. Die Unterlagen sind schwieriger zu lesen.

Vielleicht informierst du dich mal unter: Steuerfachschule Endriss: Kursangebot !?

Gruß

Darüber habe ich mich schon informiert und die scheinen mir auch die Besten zu sein. Woher hast du deine Erfahrungen? Haste du Bekannte, die Ihren Abschluss dort gemacht haben? Auf der Website können sie mir ja viel erzählen
 
Ich selbst kenne 3 Leute, die es sozusagen hinter sich gebracht haben! Die Prüfung ist nicht ohne! Das Motto "Ohne Fleiß - kein Preis!" wird sehr groß geschrieben! Du solltest sehr fit in Jahresabschlusserstellung aller Rechtsformen sein und das Steuerrecht mit all seinen Fallen und Tücken beherrschen! Ich selbst komme aus der Steuerbranche und Umsatzsteuer in Pürfungsfragen kann schon ganz schön hart sein aber die Jahresabschlusserstellung ist auch nicht ohne! Aber welche Prüfung ist schon einfach!?

Ich werde es Ende des Jahres versuchen und winfach das Beste daraus machen! Du sagtest, dass du 1 Jahr Berufserfahrung hast, benötigt wird aber 3 Jahre! Evtl. lässt du dir auch mal Unterlagen von Endriss zukommen um dir einen Überblick zu verschaffen. Ein Ausschnitt aus den Skripten habe ich auch bekommen!
 
Also, ich habe vor ca. sechs Jahren meinen BiBu gemacht; Meine Ausbildung habe ich vorher zu Steuerfachangestellten absolviert.

Soweit ich mich erinnern kann, hatten die beim BiBu-Lehrgang, die vorher in der Ausbildung nichts mit Steuer zu tun hatten es größtenteils
schwer mit den verschiedenen Steuern und der Bilanzierung. Meine Ausbildung war schon sehr hilfreich für den BiBu.

Ich finde, was man im Grundstudium an der FU an Stoff gelernt hat (gerade Steuern) ist für den BiBu nicht sehr hilfreich, weil es nicht weit genug in die Materie hineingeht.

Mit der notwendigen Berufserfahrung kenne ich mich leider nicht mehr so genau aus, denn es ist ja schon etwas her.

Meinen BiBu hatte ich damals bei der DAA gemacht (2 Jahre Abendschule).
Ich fand das eigentlich recht gut, aber auch sehr anstrengend.

Gruß
Bianka
 
Uii, jetzt macht ihr mir langsam Angst 😱 Ich werde Steuern wahrscheinlich als Schwerpunktfach im Hauptstudium belegen und vielleicht ja auch meine DA am Schneeloch-Lehrstuhl schreiben (wenn das alles so klappt), hoffe, dass wird mir dann helfen. Also BiBu doch erst nach dem Studium...
 
ich bin seit Juni 2007 "Geprüfter Bilanzbuchhalter (IHK)". Der Lehrgang hat 2,5 Jahre gedauert und war echt der Hammer. Die Durchfallquote liegt wirklich bei etwa 50 %. Studium und Bilanzbuchhalterkurs zusammen zu machen, ist aus meiner Sicht unmöglich. In der Anfangszeit hatte ich 2 Abende in der Woche Unterricht, zum Schluss dann 3 Abende + Samstags. Empfehlen kann ich die Vorbereitungswoche der Steuerfachschule Endriss in Bad Marienberg, am besten kurz vor der Prüfung.

So long
 
Wahrscheinlich werd ich das auch erst nach dem Diplom angehen, sonst hab ich nach dem Studium ja gar nichts mehr zu tun 😉 Aber ich dachte eigentlich nicht an einen Präsenzkurs, bei dem ich abends noch Kurse besuchen muss sondern an den Fernlehrgang bei Endriss, der genauso wie das Fernstudium an der FU abläuft (anders wäre es wirklich nicht machbar). Man müsste das Studium dann natürlich schon etwas zurückschrauben. Aber abgesehen davon, gibt es ja immer unterschiedliche Auffassungen von der Fülle und der Schwierigkeit des Stoffes, ich hab dieses Jahr neben Vollzeitjob auch drei Prüfungen mitgeschrieben, was viele hier ja auch für fast unmöglich halten und was eigentlich gar nicht so schlimm war. Alles ist machbar 😀 Und Durchfallquoten um die 50 % können hier ja niemanden mehr schocken 😉

@ slade: Wie hast du die Schwierigkeit des Stoffes denn so empfunden?
 
@Froggy:

Ich fande den Stoff schon schwer, da man ganz viel mit den Gesetzen arbeiten muss. Da ich aber schon viele Jahre in der Buchhaltung tätig bin, bin ich gut durchgekommen. In der ersten Zeit macht man den funktionsübergreifenden Teil: Recht, EDV, BWL, VWL, Statistik, dann den funktionspezifischen Teil: Kosten- und Leistungsrechnung, Finanzierung, Buchhaltung und Jahresabschluss und Steuerliche Gewinnermittlung. Es ist klar zu schaffen, aber nicht zu unterschätzen. Deutlich wird einem dies, wenn man Stellenanzeigen für den Bereich Rechnungswesen sieht, hier steht sehr oft Diplom-Betriebswirt oder Bilanzbuchhalter (IHK).

So long
 
Oben