Fairness der MC-Aufgaben

Dr Franke Ghostwriter
Haltet Ihr eigentlich die MC-Aufgaben für fair? Ich meine jetzt die, wo fünf (thematisch meist eher weniger zusammenhängende) Aussagen stehen, x aus 5 sind richtig, hier gibt es 5 Punkte, wenn alles korrekt gekreuzt (bzw. nicht gekreuzt) ist, 3 wenn sich ein Fehler eingeschlichen hat und bei zwei Fehlern (d.h. immer noch 3 korrekten Antworten) gibt es einen Punkt.

D.h., mal angenommen ich weiß gleichverteilt über alle MC-Aufgaben 60 Prozent. Dann erreiche ich 20 Prozent der Punkte (sprich: falle durch). Wenn ich 80 Prozent weiß, bestehe ich mit 60 Prozent der Punkte wenigstens, fair ist das aber auch nicht.

Mir ist schon klar, dass man bei wahr-falsch-Aussagen mit Raten quasi 50 Prozent der Punkte bekommen kann (rein statistisch gesehen), und das ist sicher auch nicht gewünscht. Aber in der Form, wie es nun gelöst ist, wird die Leistung nur durch die Form der Aufgabenstellung massiv abgewertet.
 
Haltet Ihr eigentlich die MC-Aufgaben für fair? Ich meine jetzt die, wo fünf (thematisch meist eher weniger zusammenhängende) Aussagen stehen, x aus 5 sind richtig, hier gibt es 5 Punkte, wenn alles korrekt gekreuzt (bzw. nicht gekreuzt) ist, 3 wenn sich ein Fehler eingeschlichen hat und bei zwei Fehlern (d.h. immer noch 3 korrekten Antworten) gibt es einen Punkt.

D.h., mal angenommen ich weiß gleichverteilt über alle MC-Aufgaben 60 Prozent. Dann erreiche ich 20 Prozent der Punkte (sprich: falle durch). Wenn ich 80 Prozent weiß, bestehe ich mit 60 Prozent der Punkte wenigstens, fair ist das aber auch nicht.

Mir ist schon klar, dass man bei wahr-falsch-Aussagen mit Raten quasi 50 Prozent der Punkte bekommen kann (rein statistisch gesehen), und das ist sicher auch nicht gewünscht. Aber in der Form, wie es nun gelöst ist, wird die Leistung nur durch die Form der Aufgabenstellung massiv abgewertet.

Du sprichst mir aus der Seele....
 
Die x aus n Aufgaben kombiniert mit dieser Minuspunkte-Bewertung sind definitiv das letzte.
Besonders bescheuert ist, wenn auch noch sich ausschließende Antworten dabei sind.
Wenn man z.B. A-C weiß, und D ist dann "es regnet" und E "es regnet nicht" - dann kann man entweder raten und kriegt 1 oder 5 Punkte, oder man kreuzt einfach beides an und hat sicher drei Punkte.
Kann ja nicht im Sinne des Erfinders sein, dass es eine Erfolgsstrategie ist bewusst falsche Antworten anzukreuzen.
 
Dass der Zufall neutralisiert wird, ist mir klar. Dass die Bewertung dadurch aber fair wird, dem Schluss kann ich nicht zustimmen.

Wenn ich nachweislich 60 Prozent weiß, und nur 20 Prozent der Punkte bekomme, dann kann mir keiner erzählen, dass das fair ist. Letztlich wird mit der Aufgabenstellung erreicht, dass ich gegen den Zufall antrete - wenn ich 60 Prozent weiß, bin ich eben nur 10 Prozent besser als der Zufall. Insofern muss ich ja noch froh sein, 20 Prozent der Punkte zu bekommen ... 😛

(Dass wir uns nicht falsch verstehen ... wenn die Lösungen, die so gepostet wurden, stimmen, läuft es bei mir auf eine 1,7 oder 2,0 hinaus, ich jammere hier nicht vom Nichtbestehensabgrund aus, ich jammere eher, weil mich gerade die MC-Bewertung die sehr gute Note kostet. :cool
 
Der Erwartungswert von jemanden der überhaupt keine Ahnung von irgendwas hat und einfach nur irgend etwas ankreuzt ist ja schon 50%. Daher ist es ja zurecht so, dass man mit 60% nicht bestehen darf, sonst könnte man ja nur durch raten eine Klausur bestehen
 
Ich vermute, dass man bei 1 aus n mit Halbwissen und gesundem Menschenverstand ganz schön weit kommt (sofern es jetzt keine Rechenaufgaben-Ergebnisse sind) - schließlich reicht es, sich bei einem ganz sicher zu sein, dass es richtig ist, so dass man bei vier anderen auch unsicher sein kann. Oder 4x sicher, dass es falsch ist, und 1x keine Ahnung ist auch volle Punktzahl. Hier kann man wohl mit 60-80 Prozent Wissen auch 90-100 Prozent absahnen.

Und die RF-Aufgaben von Baule, das sind doch die in Dreiergruppen mit 3 Punkten wenn 3x richtig und 1 Punkt wenn 2x richtig, oder? Da hab ich auch nur 33 Prozent der Punkte, wenn ich 66 Prozent der Antworten richtig habe.

Moss788: Deine Aussage (und meiner Meinung nach eben dieses ganze MC-Bewertungssystem) unterstellt dem Studenten ja quasi immer die Raterei. Man kann es nur rechtfertigen, wenn man über das Nichtwissen und die Ratechancen argumentiert. Ich finde aber, eine Klausur sollte so gestellt sein, dass Wissen bewertet wird, nicht dass grundsätzlich Nichtwissen und Raterei unterstellt wird.

Ja, die Klausuren sind ein Heiden-Korrekturaufwand. Und wenn die Korrektur dann mal 8 Wochen dauert, regen sich die Studis auf. Ich habe auch nicht die eine Lösung, mit der wir alle Probleme dieser Welt beseitigen (also: noch nicht 😉), aber meines Erachtens werden Studenten bei dieser Klausurstellung systematisch schlechter bewertet, als sie sind. Und das Problem sind ja nun auch nicht nur die MC-Aufgaben. Ein Hop oder Top, richtig oder falsch, nur das Ergebnis bewertet, auch wenn der Rechenfehler im allerletzten Schritt ist und alles bis dahin richtig war, ist auch bei den Rechenaufgaben nicht gerade studifreundlich.

Wenn ich es mir so überlege sind mir da die Hering-Klausuren auf einmal doch gar nicht mehr so unsympathisch.
 
Ich finde aber, eine Klausur sollte so gestellt sein, dass Wissen bewertet wird, nicht dass grundsätzlich Nichtwissen und Raterei unterstellt wird.
Dann hab ich dich missverstanden 🙂 Ich dachte du gehst nur kritisch auf die Punktevergabe in den MC Aufgaben ein. Dazu wollte ich nur bspw. zeigen, warum es schon Sinn macht, innerhalb einer MC Teilaufgabe für 60% richtig nur einen Punkt zu vergeben.

Das MC Aufgaben schlechter das Wissen eines Studenten beurteilen, als Textaufgaben mit Angabe des Rechenwegs, da gebe ich dir absolut recht!

Problem ist nur das die A-Modul-Klausuren so viele Studenten schreiben, dass die Korrekturdauer wahrscheinlich viel zu lange dauern würde, hätte man dort keine MC Aufgaben.

In den B Modulen werden dagegen kaum MC Fragen gestellt. Dort kann man auch mit richtigen Ansätzen oder trotz Rechenfehler Punkte holen.
 
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