Frage zum Status Voll- und Teilzeit

Dr Franke Ghostwriter
Frage zum Status Voll- und Teilzeit

Hallo zusammen,
nachdem das Studienkontenfinanzierungsgesetz gefallen ist und es auch in dem Sinne keine Gebühren für ein Zweitstudium in Nordrhein-Westfalen mehr gibt, Frage ich mich welche Vor- oder Nachteile es hat sich als Teil- oder Vollzeitstudent einzuschreiben.
Ich gehe dabei von einem Student aus, der nebenberuflich an der FU studiert. Also Aspekte wie Krankenversicherung der Studenten oder BaFög lasse ich mal ausser acht.

Für den Status Teilzeit sehe ich dann zur Zeit nur noch den Vorteil, dass gewisse Bearbeitungsfristen für z.B. Hausarbeiten länger sind. Halbierte Gebühren, längere Regelstudienzeiten in Bezug auf das Studienkontenmodell oder ähnliches kommen doch bei der aktuellen Rechtslage nicht mehr zum tragen? Oder übersehe ich da was wichtiges?

Ich überlege im nächsten Semester meinen Status von Teil- auf Vollzeit zu ändern. Dies hätte für mich den Vorteil, dass ich einige Vergünstigungen für Studenten wie z.B. bei Zeitungsabos oder Handyvertrag nutzen könnte sofern eine bestimmte Altersgrenze noch nicht erreicht ist, die bei einem Teilzeitstudium abgelehnt wurden. Ich habe auch auf Nachfrage zur Antwort bekommen, dass wenn die Immatrikulationsbescheinigung mit dem Vermerk Vollzeit vorgelegt wird keine Probleme auftreten.
 
Inki,

guck mal bei Deinen Studienbescheinigungen nach. Hier gibt es immer ein Exemplar, in welchem NICHT erwähnt wird, dass Du Teilzeitstudent bist. Z.B. mein neues Notebook (mein altes hatte letztes WE den Geist aufgegeben) sowie meine Zeitschriften habe ich so auch zum Studententarif bekommen ...

Vielleicht kannst Du im SS 2008 noch ein Vollzeitsemester einschieben, allerdings solltest Du bedenken, dass es ab 2009 auch an der FU Studiengebühren geben dürfte. Da spielt es dann schon eine Rolle, ob man hierfür "nur" 250 Euro oder 500 Euro abdrückt. Beim Studienkontenfinanzierungsgesetz mussten die Teilzeitstudierenden auch "nur" die Hälfte bezahlen ...

Jedenfalls hoffe ich - sofern sich die FU entschließt, doch noch Studiengebühren einzuführen -, dass wenigstens die erhöhten Kursgebühren hierauf angerechnet werden. Als ich mit meinem Magister angefangen hatte (gehörte noch zu den Leuten, die bei Beginn des BoL in keinem anderen Studiengang eingeschrieben sein durften), kostete die SWS noch ca. 14 DM ... Jetzt sind wir mittlerweile bei 20 Euro !!!! Eine gewaltige Preissteigerung!

Gruß

Sandra
 
es gibt noch einen sehr gravierenden Unterschied, der aber nur die "bildungswillige" Unterschicht betrifft. Wer auf die neue Fürsorgeleistung "ALG II" angewiesen ist und an einer "normalen" Uni studiert (und als über 30- jähriger nach § 7 (5) https://www.gesetze-im-internet.de/sgb_2/__7.html automatisch vom Bafög-Bezug ausgeschlossen ist. Hinweis: "Dem Grunde nach" förderungsfähig ist die Ausbildung auch dann, wenn Altersgrenzen überschritten sind und praktisch keine Förderung möglich ist, schön zynisch, nicht ?), bekommt blitzartig alle Leistungen gestrichen. Kein Geld mehr fürs Essen, kein Geld mehr fürs Wohnen, nichts mehr, also ab unter die Brücke ! (Härtefälle betrifft nach herrschender Rechtssprechung nur die, die max. 4-6 Monate vor dem Examen stehen !) Das betrifft ALLE Studiengänge an ALLEN Präsenzuniversitäten. Die einzige Ausnahme ist das Fernstudium in Teilzeit. Wer sich in Vollzeit immatrikuliert und das mit dem Zwangsarbeitsdienst "ARGE" ausfechten will, dem wünsche ich viel Erfolg und ein gutes Fettpolster und eine warme Pelzjacke, um dabei nicht zu verhungern und zu erfrieren. Falls er nur Teilzeit macht und vorsichtshalber nicht mehr als 2 Module belegt, kann er (vielleicht !) Glück haben. Dann soll er sich aber auch mal die Gebührenordnung der Uni, hier: 'Ermäßigungen' ansehen. https://www.fernuni-hagen.de/studium/vor/finanzielles/gebuehrenerlass.shtml Er wird feststellen, daß er als Hartz-IV-Sklave wiederum der angeschmierte ist, denn dann ist sein Ermäßigungspotential (Teilzeitstatus) auf 7 Semesterwochenstunden begrenzt. Das heißt dann, für diese armen Tröpfe kommt nur noch ein Modul pro Semester in Frage. Da ist er eben wieder, der Neue Sozialstaat der "Neuen Mitte" des Schröder-Regimes. Die Unterschicht soll lernen wie man Straße kehrt, das ist genug Bildung. Zu polemisch ? Meinetwegen. Viele Grüße von O.S.
 
Oben