Ich wollte dieses schon gestern (bzw. heute morgen seeehr früh) posten, aber plötzlich ging meine Internetverbindung nicht mehr. Um halb 2 hatte ich dann keine Lust mehr mich damit auseinanderzusetzen. Ausserdem, ist meine Tochter wach geworden und brauchte meine Trost. Also, los geht's..........
Herrje, ist das aus dem Ruder gelaufen...
Wie schon einmal daran erinnert wurde, begann diese Diskussion damit, daß sabine etwas völlig normales getan hat: andere Menschen nach ihren Erfahrungen in einer ähnlichen Situation zu fragen. Daß die Diskussion an Mütter gerichtet war, dürfte zum einen daran liegen, daß die Threaderstellerin selbst Mutter ist. Zum anderen daran, daß die Anzahl der Väter, die zu Hause bleiben und sich hauptsächlich um die Kinder kümmern leider noch verschwinden gering ist. Man argumentiert/berichtet/fragt eben aus der persönlichen Situation heraus.
Einige Worte möchte ich über Meinungen verlieren. Der Ton, der hier angenommen wurde, gefällt mir überhaupt nicht mehr. Wie Joe selbst geschrieben hat, war die Diskussion trotz der offentsichtlichen Provokation sehr sachlich. War.
Erstens, der Zweck dieses Thema sollte den der Ideensammlung dienen. Ein Mensch hat vor einen riesigen Unterfangen zu unternehmen: Studium mit Familie. Dieser Mensch ist der Verantwortung einer Familie bewußt und fragt danach wie andere diesen Balanceakt schaffen. Wie kann ich meinen ganz eigenen Wünschen gerecht werden, ohne daß andere, die von mir abhängig sind, darunter leiden? Abgesehen davon, daß es eine Bereicherung und eine wertvolle Lernerfahrung für Kinder sein kann, zu beobachten, wie Mama selbstbewußt ihre eigene Ziele und Träume nachgeht. Auch wenn es manchmal bedeutet, daß Mama sagen muß: "Nicht jetzt, Du musst Dich selbst beschäftigen. Ich muß lernen." Abgesehen davon, daß Kinder sowieso lernen müssen, sich selbst zu beschäftigen. Ein erster Schritte zur Selbstständigkeit (ich beziehe mich auf Kleinkinder. Habe selbst nur solche.)
Zweitens, da platzt ein Mann herein mit Platitüden. Und zwar in einer solchen Art und Weise, daß er mit der Aufgebrachtheit der hier mitschreibenen und mitlesenden Frauen rechnen müsste. Wenn ich daran denke, wie ich mich manchmal verbiege, um alles meistern zu können, dann sind die Äußerungen von Joe fast wie ein Schlag ins Gesicht. Natürlich ist die beste Reaktion keine. Aber, wer kann sich immer sein Gegenargument verkneifen?? Selbst diejenigen, die von diesem Thread ursprünglich nicht angesprochen waren, können es nicht. Und dann entwickeln sich diese Platitüden weg von der Qualifizierung "Frauen mit Kindern sollen nicht studieren" hin zu "Frauen allg. sollen nicht studieren.". Ein Hohn für alle Frauen, ob mit oder ohne Kind(er). Denn dieser Mann profitiert von vielen Fortschritten (mir fällt zu dieser späten Stunden gerade Madame Curie ein), die von Frauen geleistet würden. Die Äusserungen von Joe, insb. in Hinblick auf die angebliche Lohndruckerei durch Frauen sind schlichtweg diskriminierend, unfundiert und unangebracht.
Drittens, dann kommen andere Männer dazu und kritisieren die berechtigte Empörung der hier vertretenen Frauen. U.a. mit Vorwürfen, daß gewissen Schreibnerinnen ihm ihre Meinungen aufzwingen wollen, so daß das ganze hier in einer Schlammschlacht fast ausartet. Genauso unangebracht, wie die Parolen von Joe. Keiner wird hier gezwungen mitzulesen bzw. die Meinung der anderen zu akzeptieren.
I will permit no man to narrow and degrade my soul by making me hate him -- Booker T. Washington. Dasselbe gilt für die Meinungsäußerung. Wer mitliest behält es immer noch in der Hand die Meinung der anderen zu akzeptieren od. verwerfen. Oder soll es jetzt verboten werden die eigene Meinung ( wenn auch vehement) zu vertreten?
Können wir uns vielleicht darauf einigen, daß viele Wege nach Rom führen. Es gibt kein Patentrezept für jeden. Daß jeder, egal ob Mann/Vater oder Frau/Mutter, sein Teil zum Überleben und Funktionieren der Familie beiträgt, und zwar mit dem Wohl der Familie im Vordergrund. Ich glaube kaum, daß der Mann lange Arbeitstagen hinter sich bringt, um die Familie zu schädigen. Oder daß Frau aus dem gleichen Grund studiert. Und schließlich, daß Joe's Äußerungen, zwar seine ihm zugestandene Meinung darstellen, aber hier fehl am Platz waren, weil völlig am Ursprungsthema vorbei.