Grüße von der Fachhochschule

KollegInnen,

ich weiß nicht, ob gewollt ist, dass Nicht-Mitglieder der FernUni Hagen sich in Eurem Studienservice anmelden. Allerdings erschien es mir so, als ob Ihr keine Beschränkungen in Eure Nutzungsbedingungen geschrieben habt.

Verzeiht also bitte, dass ich als Fremdkörper hier erscheine, Ihr habt Euren Service aber eben nicht entsprechend gesperrt.

Ich studiere den generalistischen rechtswissenschaftlichen Studiengang Recht-Ius auf LL.B. an der Hochschule für Wirtschaft und Recht (HWR) Berlin. Das ist ein sechssemestriges Studium des deutschen Rechts ohne wirtschaftswissenschaftliche Inhalte.

Wir intensivieren gerade unsere Öffentlichkeitsarbeit. Ich für meinen Teil habe mich in einem Aufsatz und dazugehöriger Präsentation mit dem Thema Der Bachelor of Laws (LL.B.). Eine Gefahr für die deutsche juristische Ausbildung oder ein Gewinn auseinandergesetzt. Darin stelle ich unter anderem unseren Studiengang vor und dem klassischen Studium an der HU Berlin gegenüber (in der Präsentation Teil 8/11). Vielleicht ist für Euch dieser Einblick in eine akademische juristische Grundausbildung an einer Fachhochschule auch interessant. (Ab Teil 9/11 stelle ich ein Reformmodell des Jura-Studiums vor, dass für mein Empfinden konsequenter Bologna bis hin zur Anwaltszulassung ins Jurastudium integriert. Ein weiterer Artikel zum Thema und ein Bezugspunkt meiner Argumentation: Prümm, Juristische akademische Grund-Ausbildung (auch) an Fachhochschulen.)

Gemeinsam mit zwei anderen Studienkollegen und der Unterstützung von Prof. Prümm haben wir dieses SS 2012 ein Zeitschriftsprojekt begonnen, dessen erste Ausgabe voraussichtlich Anfang September online veröffentlicht wird. Bei Interesse kann man den Stand des Projekts auf Facebook verfolgen. Dort wird zur Veröffentlichung auch der Link abrufbar sein, über den die Zeitschrift heruntergeladen werden kann.

Für meine Begriffe ist es notwendig, dass die bologna-konform ausgebildeten JuristInnen, ob spezialisiert oder generalistisch ausgebildet und unabhängig vom Hochschultyp, miteinander kooperieren und sich nicht untereinander in Lobbyismus vergraben.

Daher würde ich mich freuen, wenn ich mit diesen Hinweisen Euer Interesse wecken konnte und zwischen uns ein zugewandter Dialog und Erfahrungsaustausch möglich wird.

Euch einen erfolgreichen Semesterabschluss und eine guten Start ins kommende Semester,

Viele Grüße aus Berlin,

Jochen Heller

Ben_Utzername schrieb:

Liebe KollegInnen,

ich weiß nicht, ob gewollt ist, dass Nicht-Mitglieder der FernUni Hagen sich in Eurem Studienservice anbieten.

Zum Vergrößern anklicken....

Ein lustiger Verschreiber, ich weiß nicht ob freud'sch. Aber ich meinte eigentlich anmelden. Ich denke das ist klar.

Ben_Utzername schrieb:

Ein lustiger Verschreiber, ich weiß nicht ob freud'sch. Aber ich meinte eigentlich anmelden. Ich denke das ist klar.

Zum Vergrößern anklicken....

Da stand ich auf dem Schlauch. Hier ein unnötiger Kommentar, oben nachbearbeitet. Nichts für ungut.

Geht der Bachelor of Laws in Berlin auch via Fernstudium? Wäre cool, da ich alle Jura Scheine habe, aber die wirtschaftswissenschaftlichen Sachen nicht kann (Mathe!!!!).

öhm, na genau deswegen isses ja ein fernstudium! mit anderen worten ist es völlig wurst, von wo aus du dich einschreibst bzw. die materialien der module beziehst! mit anderen worten: klar gehts dann auch von berlin aus!

Wenn ich Dich richtig verstehe, vroni0815, fragst Du, ob das Studium an der HWR Berlin auch als Fernstudium angeboten wird? Dem ist nicht so, es ist ein reines Präsenzstudium. Zwar hat die HWR auch ein Fernstudieninstitut, dort werden aber überwiegend Verwaltungsstudiengänge angeboten. (Ein Teil dieser Hochschule ist FHöD und bietet in Kooperation mit anderen verwaltungsinterne Studiengänge an, auch für externe, aber eben mit dem Schwerpunkt öffentliche Verwaltung).

Das Recht-Ius-Studium am Fachbereich 3 ist jedoch wie gesagt, ein reines (Vollzeit-)Präsenzstudium.

Das Anerkennen der Jura-Scheine ist dabei ohnehin etwas problematisch: Hast Du nämlich einen VB-Schnitt, dann werden Dir die Noten im 3er Bereich angerechnet unabhängig davon, dass für ein VB im klassischen Jurastudium so viel Aufwand notwendig ist, wie im Recht-Ius für einen Schnitt im 1,3er-Bereich.

Und es wird nicht komplett alles angerechnet. Damit würdest Du also einen mittelprächtigen Schnitt erhalten und noch einige Vorlesungen mitbesuchen. Falls es doch ein Präsenzstudium sein darf: Was hältst Du vom LL.B. in Sozialrecht an der FH in Halle?

Oder fragst Du aus dem FernUni-Studium heraus? Also aus dem Bachelor-Studium? Naja, wie gesagt, Fernstudium an der HWR Berlin wird in diesem Studiengang nicht angeboten. Anrechnung der Module könnte aber erfreulicher möglich sein. Allerdings müsste man sich mit dem Imma-Amt auseinandersetzen. Denn Eure Module sind, wenn ich mich recht entsinne, etwas anders aufgebaut. Womöglich müsste man den Verwaltungs-...stuten (sind ja alles Damen) erstmal beibringen, welche Module in dem Studium durch Eure Module abgedeckt werden.

Ist zwar obsolet für Dich, da ja kein Fernstudium. Aber es könnte vielleicht ja doch hilfreich sein, darüber bescheid zu wissen. So lassen sich falsche Vorstellungen korrigieren und man erhält womöglich weitere Denkanstöße.

Die Frage von vroni0815 mal etwas konkretisiert: Wie lang müsste man an der HWR-Berlin mindestens noch studieren bis zum Abschluss, wenn man alle Scheine für das jur. Staatsxamen (welches man nicht bestanden hat) besitzt? Weniger als an der FernUni-Hagen (da sind es je nach Bundesland meist mindestens 3 Semester, oft mehr) ? Der Vergleich wäre schon mal interessant...

Das ist gar nicht so leicht zu beantworten, da ich das Anrechnungsverfahren nicht verstehe. (Ich selbst hab das Studium "von der Pike auf" begonnen.) Den KollegInnen, die aus welchen bizarren Gründen auch immer durch die Staatsprüfung gefallen sind, werden die Scheine Querbeet über alle Semester verteilt anerkannt, sodass sie je nach Einstieg ins Studium die Module in unterschiedlichen Semestern parallel machen müssen, dafür aber andere nicht mehr (bspw. kann es passieren, dass Dir Schuldrecht BT anerkannt wird, aber nicht Schuldrecht AT. Das ist schräg, selbst, wenn es immer gut ist, die allgemeinen Teile zu wiederholen.).

Ich denke mal, die Einschätzung "3 plus" könnte hinkommen. Mir erscheint es so, als ob dann auch vor allem die ersten zwei Semester der KollegInnen besonders anstrengend sind und hinterher dann etwas Ruhe reinkommt. (Sie können zumindest theoretisch immerhin mit der Bachelor-Arbeit etwas früher beginnen, wenn das die Zeitplanung zulässt ...)

Also, ein Anrechnungsvorteil gegenüber der Fernuni scheint es da - meinem Empfinden nach - also nicht zu geben. Aber wie gesagt, ich weiß es nicht so genau.