Kurseinheit 1 Seite 68 Zinserträge=Kurswert?

Dr Franke Ghostwriter
KE 1, S. 68: Zinserträge=Kurswert??

Hallo,

irgenwie checke ich die letzte Formel auf Seite 68, KE 1 nicht:

i * ((B-1)/i))
(-1 tiefgestellt, schade, daß ich aus dem Equation-Editor hier nichts reinkopieren kann)

Wenn ich den Kurswert durch i dividiere und dann wieder multipliziere, kommt doch wieder der Kurswert raus. Das können aber nicht die Zinserträge sein.

Der Kommentar zur der Formel:

Zinserträge innerhalb der Periode (= B-1 * 1 Geldeinheit)

Wenn ich den Kurswert mit 1 multipliziere, kommt bei mir auch nur wieder der Kurswert raus.
Wo hakts denn da bei mir? 😕

Vielen Dank für Eure Tips!
 
Ich versuche es mal mit meinen Worten ... 🙂

Der Kurs ist: 1/i
Daraus kann man schon einmal entnehmen, dass der Kurs niedrig ist, wenn der Zins hoch ist und umgekehrt.
Der Zinsertrag pro Periode ist immer eine Geldeinheit.

Somit ergibt sich der Ertrag der Wertpapierhaltung:

1 + 1/i^e - 1/i

bedeutet in Worten

Zinsertrag + Differenz aus erwartetem Kurs und Kurs dieser Periode. Ergibt dies einen Wert von>0 dann wird die Wertpapierhaltung gegenüber der Geldhaltung bevorzugt. Hier ist der Ertrag nämlich 0 (Geld unter dem Kopfkissen z.B.)

Sollte der momentane Zins niedrig sein - also der Kurs hoch - steigt die Nachfrage nach der Geldmenge. Also ist L(i) gegenläufig - niedriger Zins => L steigt

Umgekeht ist der Zins hoch, d.h. der Kurs niedrig, werden Kurssteigerungen erwarten und die Geldnachfrage sinkt.

Ich glaube das wird auch so ähnlich ein paar Seiten später erklärt und dürfte das sein, worauf es vorerst hinausläuft.
 
Yvonne,

vielen Dank für die schnelle Antwort.

die Erklärung leuchtet mir ein - aber ich sehe da irgendwie keinen Bezug zu der Formel:

yvonne schrieb:
Der Kurs ist: 1/i
Ich gehe mal davon aus, daß hier nicht von Aktien die Rede ist. Also - ich habe ein Wertpapier mit einem Nominalwert von sagen wir 100 Euro, der Marktzins ist 5 %.

Wie setze ich das nun in die Formel ein?
Kurswert = 1/5 = 0,20 oder
Kurswert = 100/5 = 20
Das ist weder noch ein realistischer Kurs 😕😕


Irgendwie scheine ich da in einem tiefschwarzen blackout zu sitzen.

Hast Du vielleicht noch eine Idee, wie ich da wieder rauskomme?
 
Rassweiler schrieb:

ok, zweiter Versuch😀 . Diese Erklärung habe ich noch gefunden. Hilft Sie?

Kurswert = (Wertpapierzins/Marktzins)*Nennwert
Beispiel :
Hatten die Unternehmen Wertpapiere zum Kurs von 100 und 10 % Zinsen ausgegeben, so entspricht dies einer Zinszahlung von 10. Sinkt der Marktzinssatz nun plötzlich auf 5 % so muss der Kurswert der Wertpapiere auf 200 steigen. Es werden ja immer noch 10 € Zinsen gezahlt. Dies entspricht aber nur bei einem Kurswert von 200 dem Marktzinssatz. Steigt der Marktzins auf 20 % so muss der Kurswert auf 50 fallen

das tiefergestellte -1 heißt ja nur, dass es Wertpapieranschaffungen aus der Vorperiode sind.
 
Yvonne,

yvonne schrieb:
Beispiel :
Hatten die Unternehmen Wertpapiere zum Kurs von 100 und 10 % Zinsen ausgegeben, so entspricht dies einer Zinszahlung von 10. Sinkt der Marktzinssatz nun plötzlich auf 5 % so muss der Kurswert der Wertpapiere auf 200 steigen. Es werden ja immer noch 10 € Zinsen gezahlt. Dies entspricht aber nur bei einem Kurswert von 200 dem Marktzinssatz. Steigt der Marktzins auf 20 % so muss der Kurswert auf 50 fallen

das tiefergestellte -1 heißt ja nur, dass es Wertpapieranschaffungen aus der Vorperiode sind.
Diese Erklärung klingt auch logisch, aber: Könntest Du mir bitte noch zeigen, wie Du dieses Beispiel in meine seltsame Problemformel i*(B_-1/i) einsetzt und dann zu denselben Ergebnissen kommst?

Eben kommt mir eine Idee - steht innerhalb der Klammer vielleicht die Rendite des Vorjahres und vor der Klammer die des laufenden Jahres??

yvonne schrieb:
Kurswert = (Wertpapierzins/Marktzins)*Nennwert
Diese Formel sieht so schön einfach aus <seufz>! Ich hab mir mal ein paar Zahlen aus dem Internet besorgt:

Bundesanleihe Nominalzins 5,25 %
Kurswert 106,37
Basiszinssatz 1,37 %
eingesetzt: 5,25/1,37*100 = Kurswert 383,21 😕

Auch wenn die VWL keine mathematisch genauen Lösungen bieten kann - mit der Formel krieg ich das 3,6-fache des tatsächlichen Kurswertes raus. So macht die Formel für mich noch keinen Sinn.
Da muß irgendwo noch ein Trick sein - aber wo 😕

 
Sorry, aber ich habe hier kein sachliches, sonder ein mathematisches Formelleseproblem. Ich versuch nochmal, mein Problem zu erklären.

Die Formel heißt:

Zinserträge = i * (B_-1/i) | i rausgekürzt verbleibt

Zinserträge = B_-1

Das würde heißen, daß die Zinserträge innerhalb der Periode gleich dem Bestand an Wertpapieren zu Beginn der Periode sind - was natürlich nicht sein kann.

Irgendwie ist mir in dieser Formel ein i zuviel und ich habe keine Ahnung wo ich damit hinsoll.

Gerade fällt mir ein - wenn mit "Bestand an Wertpapieren" die Anzahl und nicht der wertmäßige Bestand gemeint ist und sich außerdem die "feste Zahlung von einer Geldeinheit" auf je ein Wertpapier bezieht, dann würde die Gleichung "Zinserträge = B_-1" ja sogar stimmen - aber wozu dann der Umweg über die beiden i´s. <grübel, grübel und studier...>

Vielleicht soll die ganze Formel ja auch einfach nur uns arme Studenten komplett verwirren - und dabei sieht sie auf den ersten Blick auch noch so harmlos aus 😉.
 
JETZT verstehe ich das Problem - und ich erinnere mich, dass ich seinerzeit genau dasselbe Riesenfragezeichen auf meiner Stirn hatte... 😀

Rassweiler schrieb:
Gerade fällt mir ein - wenn mit "Bestand an Wertpapieren" die Anzahl und nicht der wertmäßige Bestand gemeint ist und sich außerdem die "feste Zahlung von einer Geldeinheit" auf je ein Wertpapier bezieht, dann würde die Gleichung "Zinserträge = B_-1" ja sogar stimmen - aber wozu dann der Umweg über die beiden i´s. <grübel, grübel und studier...>

Das ist der Ansatz!
[tex]B_{-1}[/tex] ist das, was ich feste Zinszahlung nenne.
Wenn ich also KW * i = feste Zinszahlung schreibe, ist das dieselbe Formel, die über der fraglichen steht - nur umgeformt.
[tex]\frac{B_{-1}}{i}[/tex] ist also der Kurswert KW. Und wenn man den mit dem Marktzins i multipliziert, ist der Effektivzins, den die Anlage in Wertpapiere bringt.
Das sind also verschiedene Formulierungen für denselben Sachverhalt...

Rassweiler schrieb:
Vielleicht soll die ganze Formel ja auch einfach nur uns arme Studenten komplett verwirren - und dabei sieht sie auf den ersten Blick auch noch so harmlos aus 😉.

So könnte man es auch nennen...
 
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