Latein Russisch oder Französisch?

Dr Franke Ghostwriter
Latein, Russisch oder Französisch?

Hallo zusammen,
ich stehe gerade vor der Frage, welche 2. Fremdsprache unsere Tochter ab Klasse 7 erlernen sollte. Angeboten werden die Sprachen Latein, Französisch und Russisch - letztes allerdings nur, wenn sich genügend Kinder dafür entscheiden. Ich Frage mich nun, welche Sprache wird Ihr später nützlich sein. Für Latein fällt mir ein, dass es für ein späteres Jurastudium von Vorteil ist. Wie aber ist es mit den Alternativen? Liegt die Zukunft im Osten und Russisch wäre passend? Wofür wäre denn Französisch gut?
Außerdem interressant wäre, wie schwierig und wie aufwendig sind die einzelnen Sprachen? Ich selbst durfte 8 Jahre lang Russisch erlernen - mit eher mäßigem Erfolg d.h. ich weiß heute, nach ca. 20 Jahren, kaum noch etwas, da ich es nie anwenden musste. Allerdings könnte ich Sie beim Lernen dieser Sprache eher unterstützen...
Habt Ihr Tipps, Anregungen oder eigene Erfahrungen? Würde mich freuen, wenn Ihr mir berichten könntet...
Als erste Fremdsprache hat Sie übrigens Englisch.
 
Also ich hab zwar keine Kiddies, hab aber selbst schon einige Sprachlernexperimente hinter mir.
Ich wäre immer für Französisch. Für mich persönlich ist es eine schöne Sprache die auch viel auf der Welt gesprochen wird. Der Schritt von Französisch zu Spanisch wäre nachher auch nicht so weit (mir fällt Spanischlernen dadurch sehr viel leichter, da sehr viele Parallelen existieren).

Bei Latein ist immer die Frage mit wieviel Fleiß die Kids drangehen, auch wenn es nachher an der Uni natürlich von Vorteil wäre das Latinum schon zu haben (wenn gefordert). Diese Crash-Kurse sind schon ganz schön haarig.

Französisch ist da wieder etwas leichter auch wenn die Kids mal eine Unlustphase haben und keine Vokabeln lernen wollen.

Ein weiteres Problem sehe ich darin, dass Latein eher eine tote Sprache ist und von den meisten Lehrern eher dröge unterrichtet wird. Da kann man den Unterricht für Französisch oder Russisch doch etwas spannender gestalten und hat die Möglichkeit Kursfahrten zu machen (wenn das bei euch angeboten wird, bei uns war es der Fall). Und da ist es natürlich schön und motivierend sich verständigen zu können.

Was sagt denn deine Tochter überhaupt dazu?

Lieben Gruß
Eni
 
Also wovon ich definitiv abraten kann, ist Latein. Ich habe selbst 5 Fremdsprachen gelernt (incl. Latein) und Latein ist nun das, was man wirklich absolut nicht gebrauchen kann. Das häufig gebrachte Argument, dass sich dann die anderen romanischen Sprachen leichter lernen lassen, ist auch Quark, dafür eignen sich andere lebende romanische Sprachen besser (wenn man Spanisch kann, ist Französisch tatsächlich einfacher, und jede weitere sowieso).
Latein ist auch keine Voraussetzung mehr für Jura, Medizin und andere Studiengänge, es gibt es an der Uni selbst noch die Möglichkeit, innerhalb eines Semesters die entsprechenden Lateinkenntnisse zu erwerben (da braucht man nicht viel, jedenfalls keine 5 Jahre Lateinunterricht).

Bei der Wahl zwischen Russisch und Französisch würde ich aufgrund der Nähe (Anwendungsmöglichkeiten) und der erwähnten Ähnlichkeit mit anderen romanischen Sprachen zu Französisch tendieren, aber das ist wohl Ansichtssache. Von der Grammatik her sind sie meiner Meinung nach im Vergleich zu Englisch ähnlich schwierig. Ich würde mir überlegen, wohin man eher in Urlaub oder zum Schüleraustausch fährt und die Gelegenheit hat, die Sprache mal auszuprobieren.

Am wichtigsten finde ich aber, worauf denn deine Tochter Lust hat. Wenn man eine Sprache lernen muss, die einen nicht interessiert, wird man wohl immer Schwierigkeiten haben (deswegen haben ja so viele Leute Probleme mit Latein, am Schwierigkeitsgrad kanns mal nicht liegen)...
 
Danke für Eure schnellen Antworten...
Meine Tochter tendiert zu Russisch, wohl auch, weil wir Ihr dabei Unterstützung gewähren können, was bei Französisch definitiv nicht der Fall ist.
Nur nützt es Ihr was? Ich habe meine Russischkenntnisse nie gebraucht...
Bringt Ihr denn Französisch eventuell mehr?
Schüleraustausch und Kursfahrten organisieren Sie übrigens für alle Sprachen d.h. nach Russland, Frankreich und nach Rom (bei Latein).
Bleibt zu erwähnen, dass Ihr Sprachen generell nicht liegen. Ihre Stärken liegen in Mathe und Naturwissenschaften...
Welche Sprache ist denn weniger kompliziert?
 
Ich persönlich würde auch zu Französisch raten. Ich selber habe damals ab Klasse 9 noch Latein dazu genommen und es war wahrlich keine Freude. Alleine diese trockenen geschichtlichen Texte. Höhepunkt jedes Lateinkurses ist wahrscheinlich, Asterix auf lateinisch zu lesen. 😉

Also, wenn nicht gerade ein Medizinstudium absehbar ist, würde ich lieber Französisch als schöne und gut erlernbare Sprache wählen. Vorteil für Lateiner ist noch das bessere Abschneiden bei "Wer wird Millionär". 😀
Oft wird auch Legasthenikern zu Latein geraten.

Allerdings wäre m.E. heutzutage Spanisch statt Französisch als 2. Fremdsprache angebrachter. Wird auch vermehrt als 3. FS angeboten.
Allerdings lässt sich der Verband der Französischen Sprache (genauen Namen weiß ich nicht) nicht gerne die Butter vom Brot nehmen...

Meine Tochter (8.Klasse) berichtete, dass wohl doch sehr viele aus den Lateinischen Klassen (immerhin 2 von 5!) diese Entscheidung bereuen.

Zu Russisch kann ich nicht viel sagen, das hat mein Mann lediglich bei der Bundeswehr gelernt um den Feind abzuhören 😉...

Russisch ist natürlich nicht gerade einfach aufgrund des Kyrillisch. Könnte aber als Fremdsprache später in bestimmten z.B. wirtschaftlichen Berufen sehr wohl gefragt sein.
 
Hmm...also ich habe nur mal ein paar Brocken Russisch gelernt und im Vergleich muss ich sagen fand ich Französisch bedeutend leichter.
Aber das empfindet ggf. jeder anders.

Ist natürlich auch die Frage in welche berufliche Richtung deine Tochter später geht (was sich ja vermutlich noch nicht so recht sagen lässt).

Vllt gibts bei euch die Möglichkeit mal an einer VHS einen Schnupperkurs zu machen? Ich weiß, dass bei uns hier in der Gegend in den Ferien oder an kurze Wochenenden immer mal für Schüler Schnupperkurse angeboten werden. Da könnte sie dann mal schauen welche Sprache ihr mehr zusagt.

Lieben Gruß
 
Also, wenn nicht gerade ein Medizinstudium absehbar ist, würde ich lieber Französisch als schöne und gut erlernbare Sprache wählen.

Das braucht man mittlerweile nicht mehr im Medistudium.
Der Terminologie lernt man in entsprechenden Kursen und an den meisten Unis ist das Pflicht, ob Latinum oder nicht.
Und ein großer Teil der medizinischen Fachbegriffe stammt aus dem griechischen.
Also man kann ein Medistudium wunderbar ohne Latinum überstehen 😉.
 
Hoppla, 2 von 5 bereuen es Latein gewählt zu haben 😱?! Das macht ja die Wahl schon etwas leichter 😀.

Im Übrigen gebe ich Dir Recht, was Spanisch anbetrifft - habe ich im Studium damals auch gewähl und eigentlich nie bereut 😛 - wird aber leider nicht angeboten 🙁!
 
Weniger kompliziert ist leider keine... bei Russisch kommt natürlich noch die kyrillische Schrift dazu, aber ist ja auch nicht so verkehrt, die zu beherrschen. Macht die Sprache ja auch interessanter im Vergleich zu Französisch. Vielleicht kennt sie ja aber in der Schule auch ein paar russische Muttersprachler (weiß nicht, wo du wohnst, hier gibt es inzwischen viele). Dann wäre Russisch von der Anwendung her ja auch nicht so weit ab.

Französisch und Russisch sind eben sehr unterschiedlich, momentan ist in der EU vielleicht Französisch noch gängiger, aber das ändert sich wohl mit jedem neuen osteuropäischen Mitglied. Zukunftsweisend ist Russisch sicherlich, und es können auch weniger Leute als Französisch (jedenfalls im Westen, aber im Osten scheint bei den meisten, die ich kenne, auch nicht viel von ihrem Schulrussisch hängengeblieben zu sein).
 
Fine

1. Worauf hat deine Tochter Lust? Diese Frage stand bei uns immer an erster Stelle, da wir keine Lust hatten, uns dann Jahre von unseren Kindersn sagen zu lassen, dass wir an den schlechten Noten und der Unlust Schuld haben.

2. Unser mittlerster Sohn hatte in der Schule immer Spaß an Latein und auch heute noch. Eine Zeit lang hat er ein Internetspiel mit anderen Interessenten zusammen ins Lateinische übersetzt. Unser jüngster Sohn hat auch die Kombination Englisch/ Latein gewählt, er hasst Latein. Bei der Beratung in der Schule wurde damals gesagt, Latein sollte man wählen, wenn bei den Kindern das mathemat./ logische Denken überwiegt. Dies ist bei beiden der Fall und trotzdem ist das Ergebnis unterschiedlich.
3. Vokabeln abfragen kannst du in fast jeder Sprache, auch wenn du die Sprache nicht beherrschst, vorausgesetzt du kannst sie lesen. Aber das wäre ja in allen 3 Fällen bei dir der Fall.
Auch ich habe in der Schule von der 3. bis zur 12. Russisch lernen müssen und da wir es fast nie anwenden konnten, ist davon nicht viel übrig geblieben. Inzwischen lerne ich auf der VHS Französisch, und kann es in jedem Urlaub gebrauchen. Das ist schon toll.
Frag deine Tochter!!

Gruß Rike
 
Stimmt, vom Schulrussisch ist bei den Meisten kaum etwas hängen geblieben...
Aber so für die Zukunft könnte Russisch eben doch gegenüber Französisch an Bedeutung gewinnen.
Braucht man Französisch denn für ein späteres Studium? Wenn ja, für welches?
 
Braucht man Französisch denn für ein späteres Studium? Wenn ja, für welches?
Gymnasium Lehrfach Französisch 🙂

Ich habe an der Uni 4 semester Russisch als Wahlfach gehabt und hat mir viel Spaß gemacht. Die Schrift ist schnell gelernt und man lernt sie mit Wörtern die im Deutschen gleich heißen wie doktor, traktor etc. Davon gibt es viele was den Einstieg erleichtert. Es wird halt fast alles so gesprochen wie geschrieben. Für Mathe, Naturwissenschaften wird Russisch eher empfohlen - warum weiß ich aber auch nicht so genau, wer liest schon ein russisches Mathebuch 😱

Französisch hatte ich 5 Jahre in der Schule und kann es noch sehr gut. Gebraucht im Beruf oder so habe ich es nie - nur für meine persönlichen Freunschaften. Gefällt mir immer noch sehr gut aber man lernt sicher schneller die kyrillische Schrift als französische Aussprache.

Äh Latein hatte ich auch, das Gerücht, daß man anderes Sprachen damit leichter lernt ist nun mehrfach entkräftet worden.
 
Naja es gibt wohl mittlerweile Studiengänge die man mit Schwerpunkt Französisch wählen kann, international Business hab ich jetzt was von gelesen oder Jura gibts wohl auch in dem Bereich (Deutsch-Französisches-Recht oder so ähnlich).

Im Endeffekt lass wirklich deine Tochter entscheiden. Schau ob sie da irgendwie reinschnuppern kann und dann entscheiden kann. Denn wenn sie ohnehin schwierigkeiten mit Sprachen hat sollte sie schon Gefallen daran finden.
 
Stimmt vollkommen, letztlich muss Sie entscheiden. Schließlich muss Sie es dann ja auch lernen.
Der Tipp mal Reinzuschnuppern ist auch nicht schlecht. Schaun wir mal, ob sich das verwirklichen lässt.
Leider muss Sie Ihre Wahl bereits mit den Anmeldungen für die weiterführende Schule treffen und die laufen bereits ab kommende Woche. Vielleicht kann Sie sich dann aber noch mal umentscheiden...
 
Wenn die Klassen nicht vollgestopft sind und sie dann in einen ohnehin schon überfüllten Kurs wechseln möchte ist das bestimmt möglich.

Viel Erfolg bei der Wahl
 
Mmmh, das klingt ja doch etwas anders.
Die Quote im vergangenen Jahr war bei uns übrigens auch so - 3 Kurse Französisch, 2 Kurse Latein, kein Russischkurs (mangels Bewerbern - 3 Schüler wollten und 16 hätten zusammenkommen müssen). Vielleicht wird unsere Wahl damit ohnehin eingeschränkt...
 
Französisch ist beruflich immer von Vorteil, wenn man in einer Firma arbeitet, die Geschäftsbeziehungen zu Frankreich unterhält. Da die Franzosen es bekanntlich vorziehen, ihre eigene Sprache zu sprechen. Obwohl sie sich in den letzten Jahren schon, jedenfalls in den Urlaubsgegenden, Mühe geben.
Aber wer weiß schon jetzt, wo deine Tochter mal arbeiten wird.
Bei Russisch musst du auch bedenken, dass es nur von den Russen gesprochen wird. Und nach dem Zerfall der SU ist es auch nicht mehr Amtssprache in all den anderen Ländern, die zu SU gehörten.
Bei Französisch darf man sich vorm Sprechen nicht scheuen.

Also es gibt für jede Sprache ein Für und Wider.
 
Ja, ich glaube auch, dass es für alles ein Für und Wider gibt.
Habe jetzt auch von einem Kollegen gehört, dass Russisch sogar in einigen ehemaligen SU-Ländern nicht mehr als offizielle Amtssprache gilt.
Das hat mir auch etwas zu denken gegeben...
 
Jetzt muss ich aber doch noch eine Lanze für Latein brechen 😉

Bleibt zu erwähnen, dass Ihr Sprachen generell nicht liegen. Ihre Stärken liegen in Mathe und Naturwissenschaften...
Welche Sprache ist denn weniger kompliziert?
Latein ist eigentlich die ideale Sprache, wenn man logisch/analytisch denkt und es nicht so mit den Sprachen hat. Man muß zwar auch Vokabeln lernen, aber wenn es ans Übersetzen geht, ähnelt das mehr einem Puzzlespiel (welches Wort gehört zu welchem...wie ist der Satz aufgebaut). Es geht dann darum, die Struktur des Satzes zu analysieren, um die Übersetzung zu finden.

Da finde ich als Nicht-Franzose Französisch viel schwieriger...man schreibt 10 Buchstaben und spricht nur 5. Die restlichen 5 sollte man aber beim Schreiben nicht vergessen. 😉 Außerdem muß man in der Schule dann auch Vorlesen. Für Sprachenhasser ein Graus schlechthin.

Also wovon ich definitiv abraten kann, ist Latein. Ich habe selbst 5 Fremdsprachen gelernt (incl. Latein) und Latein ist nun das, was man wirklich absolut nicht gebrauchen kann. Das häufig gebrachte Argument, dass sich dann die anderen romanischen Sprachen leichter lernen lassen, ist auch Quark, dafür eignen sich andere lebende romanische Sprachen besser (wenn man Spanisch kann, ist Französisch tatsächlich einfacher, und jede weitere sowieso).
Ich hatte erst Englisch, dann Latein und dann Italienisch. Italienisch war dadurch total easy. Wahrscheinlich ist es aber ähnlich mit anderen romanischen Sprachen.
Allerdings hat Latein noch den Vorteil, die eigene Sprache besser zu verstehen und zwar in zweifacher Hinsicht:
1. durch die oben erwähnte Analyse der Satzstrukturen, lernt man erst mal RICHTIG, wie auch deutsche Sätze aufgebaut sind, dass es unterschiedliche Fälle gibt, Wortarten, etc. Nicht zuletzt dann die Stilmittel, die einem im Deutschunterricht spätestens in der Oberstufe wieder begegnen. Das lernt man zwar auch im Deutschunterricht, klar. Aber ganz ehrlich: ich war eine sehr gute Schülerin, aber so richtig begriffen und verinnerlicht habe ich diese Sachen in Deutsch erst, als ich Latein hatte.
2. Die Herleitung der Bedeutung von Fremdwörtern ist erheblich einfacher und damit auch die Möglichkeit, sich diese einfacher zu merken.

Latein ist auch keine Voraussetzung mehr für Jura, Medizin und andere Studiengänge, es gibt es an der Uni selbst noch die Möglichkeit, innerhalb eines Semesters die entsprechenden Lateinkenntnisse zu erwerben (da braucht man nicht viel, jedenfalls keine 5 Jahre Lateinunterricht).
Dem möchte ich deutlich widersprechen! Es gibt noch einige Studiengänge, für die das Latinum vorausgesetzt wird, bzw. für die man das Latinum dann nachholen muss. Und dass das "so easy" ist, wage ich zu bezweifeln. Meine Schwägerin ist grade dabei, trotz 3 Jahren Latein das Latinum an der Uni nachzuholen. Und sie versucht das gerade zum 3. Mal. Beschäftigt sich also seit 3 Semestern zusätzlich noch mit Latein. Sie studiert übrigens u.a. Theologie auf Lehramt. Ihr Kommentar: "Hätte ich Latein doch bloß nicht in der Schule abgewählt." Die zusätzlichen Lateinstunden sind verdammt anstrengend, weil der Rest des Studiums ja trotzdem weiterläuft.

Am wichtigsten finde ich aber, worauf denn deine Tochter Lust hat. Wenn man eine Sprache lernen muss, die einen nicht interessiert, wird man wohl immer Schwierigkeiten haben (deswegen haben ja so viele Leute Probleme mit Latein, am Schwierigkeitsgrad kanns mal nicht liegen)...
Das würde ich als Fazit auch so sehen: Laß das Deine Tochter entscheiden. Ob sie es später mal brauchen kann, kann man jetzt sowieso noch nicht sagen. Daran würde ich mich nicht in erster Linie orientieren. Gerade wenn sie Probleme mit Sprachen hat, sollte es ihre Entscheidung sein, damit nicht noch zusätzliches Frustpotential aufgebaut wird.
Noch ne Möglichkeit: gibt es bei Euch keine Infoveranstaltung zu den Sprachen? Bei uns gabs das damals.
 
also ich hatte als 2. Fremdsprache Französisch und habe ab der 9.Klasse Latein als Zusatz gemacht. Da ich die zwei Jahre schon hatte hab ich es dann in der Oberstufe als Wahlfach genommen. Gebracht hat es mir im nachhinein nichts. Ich hatte zum einen schlechte Lehrer, zum anderen auch wenig Ehrgeiz. Das gute ist, dass bei einem Wahlfach die Note nicht interessiert und auch nicht im Zeugnis steht. Ich habe jetzt das kleine Latinum, kann eigentlich gar kein Latein und brauche es auch nicht. Habe allerdings einen Freund der studierte Germanistik und hat zwei Jahre verzweifelt versucht das Latinum zu machen, u.a. deswegen hat er jetzt das Studium geschmissen. Ich hate damals Latein gemacht, weil ich dachte ich brauche es vielleicht im Studium (wollte mal was Richtung Archäologie machen).
Generell finde ich Französisch eine schönere Sparche (und eben keine tote) und man kann bei Schüleraustauschen mitmachen und hat einfach mehr Spaß daran - finde ich. Zu Russisch kann ich nichts sagen, wird bei uns im Südwesten auch weniger angeboten.
Wenn es bei deiner Tochter um die 2. Fremdsprache geht, hat sie doch später immer noch die Möglichkeit eine 3. dazuzulernen? Dann ist sie etwas älter und hat vielleicht schon mehr Berufsvorstellungen und kann dann vielleicht sagen, dass sie was studieren möchte wo sie Latein braucht, oder eben nicht und dann entscheiden ob sie das dazu macht.

Und bezüglich den Stärken deiner Tochter in Mathe: Mein Lateinlehrer meinte mal, dass zwischen Latein und Mathe größere "Ähnlichkeiten" wären, als zwischen Deutsch und Latein, was man ja eher denkt. Also wenn jemand gut in Deutsch ist, heißt das nicht, dass ihm Latein leichter fällt; wenn man aber gut in Mathe ist, kann das schon eher der Fall sein. Bei mir stimmt es - schlecht in Mathe und Latein, gut in deutsch. Und diejenigen, die in meinem Kurs gut in Latein waren hatten Mathe-LK!
 
Tja, ist also Latein nun doch wieder mit im Rennen...
Bevor ich diese Diskussion hier angestoßen hatte, waren meine Priritäten Russisch - Latein - Französisch.
In Russisch kommt aber vermutlich kein Kurs zustande. Jedenfalls sehen die Chancen dafür eher klein aus. Wie schon erwähnt, hatten sich im vergangenen Jahr lediglich 3 Schüler beworben von fast 120 Schülern dieses Jahrgangs.
Für Latein sprach für mich eigentlich auch eher, dass meiner Tochter Sprachen und insbesondere das Schriftliche (Rechtschreibung!!!) nicht liegt.
Daher ist der Hinweis, dass Latein eher etwas für logisch denkende Menschen ist, doch ganz brauchbar.
 
Hier vielleicht eine komplett andere Richtung:

Es ist doch egal, welche der drei Sprachen Deine Tochter später am meisten nutzen wird. Das Leben kommt eh anders (ich bin dafür ein lebendes Denkmal!).

Hauptsache der Umgang mit einer Fremdsprache wird geübt. Das macht das spätere Erlernen einer Sprache um so einfacher. Natürlich wäre es schöner zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen und jetzt schon die am sinnvollsten Sprache üben. Aber welche am sinnvollsten ist, wird sich erst im Laufe des Berufslebens zeigen.

Ich hätte auch nie gedacht, daß Deutsch für mich eine so wichtige Sprache sein würde. Meine ursprüngliche Berufspläne bezogen sich auf dem Fremdsprachenunterricht in den USA, u.a. mit Englisch als Fremdsprache. Niemals hätte ich gedacht, daß ich einmal Jura auf Deutsch studieren würde.

Aber lass' mal lesen, welche Sprache nun gewählt würde *neugierig*
 
Ich muss hier doch noch mal gegen Latein argumentieren, ich finde es einfach wirklich schade um die Zeit, die man mit dem Lernen einer toten Sprache verschwendet, gerade in einem Alter, in dem man andere (lebende) Sprachen noch besser lernen kann als später. Gerade wenn man nicht so sprachbegabt ist, wird man später noch größere Schwierigkeiten mit Französisch oder Russisch haben.
Aber Fremdsprachen wird man immer in fast allen Bereichen brauchen (können), und will man dann in sein Bewerbungszeugnis schreiben: Latein verhandlungssicher? 😉

Es gibt noch einige Studiengänge, für die das Latinum vorausgesetzt wird, bzw. für die man das Latinum dann nachholen muss. Und dass das "so easy" ist, wage ich zu bezweifeln. Meine Schwägerin ist grade dabei, trotz 3 Jahren Latein das Latinum an der Uni nachzuholen. Und sie versucht das gerade zum 3. Mal.

Na gerade wenn es ja doch so schwierig ist, würde ich mich nicht schon in der Schule damit belasten, auf die Gefahr hin, dass man später nicht Theologie studieren will und es dann doch nicht braucht... übrigens braucht man für Theologie auch noch Altgriechisch und Hebräisch, soll man das dann vorher auch schon vorsichtshalber in der Schule belegen 🙂

Bei uns hatten viele Probleme mit Latein (auch die, die mehr im naturwissenschaftlichen Bereich zu Hause waren), weil eben die Motivation, eine Sprache zu lernen, die man nie spricht, doch viel schneller nachlässt. Nach dem bestandenen Latinum wurde sofort geschlossen von der gesamten Stufe Latein abgewählt, das war bei Französisch und anderen Sprachen nicht der Fall... die Begeisterung über die Sprache hielt sich also in Grenzen.

Und im Studium ist keiner von denen, die kein Latein hatten, an dem Lateinnachholkurs gescheitert (der damals noch für viel mehr Fächer Pflicht war)... Lateinkenntnisse werden jetzt aber wirklich nur noch in sehr wenigen Nischenstudiengängen wie eben Theologie oder Latein auf Lehramt verlangt. Und wenn man das nun unbedingt studieren will, wird sich die Motivation für einen Lateinkurs wohl aufbringen lassen, eher als in der 7. Klasse, wo man sich über seine Studienwahl meistens noch nicht so viele Gedanken macht, aber sich womöglich mit einer Fünf in Latein rumschlagen muss...
 
Und wenn man das nun unbedingt studieren will

Das weiß man natürlich in der 7ten Klasse schon 🙄.

Ich Frage mich bei der ganzen Diskussion, wo der Wunsch des Kindes bleibt? Lass sie doch das machen, was sie möchte, Fine. Wird nicht generell viel zu viel von uns Erwachsenen reingeredet und ist nicht das Gegenteil von "gut" oft "gut gemeint"? Ganz ehrlich, was hilft es, wenn du als Mutter da eine Sprache vorgibst oder dich schlau machst, wenn es am Ende an deiner Tochter und ihrer Motivation scheitert? Nur weil es vielleicht nützlich ist fürs spätere Leben?
 
Aber Fremdsprachen wird man immer in fast allen Bereichen brauchen (können), und will man dann in sein Bewerbungszeugnis schreiben: Latein verhandlungssicher? 😉

Nein, das sicher nicht. Aber es zeichnet einen u.U. in anderer Hinsicht aus, im anaytisch-logischen Denken etwa. Außerdem kenne ich mindestens einen Personaler, der "darauf steht", wenn jemand Latein hatte. Da ich sogar Latein Leistungskurs hatte, war das mit ein Grund gewesen für eine Jobzusage. 😎
Aber habe ich deswegen Latein gewählt? - nein. Denn wer kann schon wissen, was er später mal brauchen wird! Deswegen sag ich ja auch: das Kind soll das entscheiden, unabhängig davon, was es evtl. mal brauchen wird. Denn das kann man jetzt sowieso noch nicht wissen.

Für Theologie auf Lehramt braucht man nur das Latinum. Und Theologie auf Lehramt würde ich jetzt nicht unbedingt als Nischenstudiengang bezeichnen. Irgendein zweites Fach braucht man ja 😉 Aber darum ging es mir gar nicht - ich wollte vorrangig auf die Verharmlosung der Latein-Crashkurse im Studium eingehen...
 
Tag ...

Auch wenn hier schon einige interessante Standpunkte angesprochen sind, so will auch ich meine Erfahrung noch kundtun. 😀
Nach nun fast 10-jähriger Schulabstinenz und einer Sprachwahl-Entscheidung vor fast 15 Jahren und meinem bisherigen Leben in dem einige Fremdsprachen zu mir Kontakt gefunden haben, ist es sicher auch interessant. 😉

Ich habe in der 5. mit Latein angefangen und in der 10. das Latinum. Danach wars das mit Latein, auch wenn ich gerne einen LK gehabt hätte, aber für 2 Männekens wollten die keinen Kurs machen.
Zusätzlich kam in der 7. Englisch dazu, das ich bis in die 13. gehabt habe, im Abitur als LK. Latein und Englisch waren also Pflicht, da es nach damaligen und wahrscheinlich heutigen länderweit gleichermaßen gültigen Vorgaben 2 Fremdsprachen Voraussetzung für das Abitur sind.
In der 9. kam die erste Entscheidung einer weiteren Sprachenwahl (Französisch oder Alt-Griechisch) oder einen mathematischen Schwerpunkt (Mathe/Physik). Ich habe mich selbst und aus freien Willen heraus - wenn auch meine damalige Klassenlehrerin als Fachlehrer für dieses Fach viel Werbung gemacht hatte neben der obligatorischen Info-Veranstaltung - für Griechisch entschieden. Das Fach habe ich bis in die 12. als GK mitgenommen und auch das Graecum gemacht. Bei der Wahl für die Oberstufenkurse wurde mir abgeraten dieses Fach mit zu nehmen, da es einfach unnötig sei. Dagegen stand meine Haupt-Argumentation, dass ich ja dann vorher 2 Jahre umsonst das Fach gelernt hätte ... also habe ich es mit 7 weiteren Kollegen das Fach mitgenommen.
Ab der 11. bestand die Möglichkeit Französisch als Beginner zu belegen, was ich damit auch gemacht habe. Aber aufgrund der begrenzten Fächeranzahl, die man in der Oberstufe machen könnte, habe ich es nach einem halben Jahr sein lassen, zumal ich in dem sprachlich-künstlerisch-musischen Bereich schon überlastet war mit Fächern und im Franz.-Kurs nur Blödsinn gemacht habe. Meine Hoffnung bestand nämlich, dass man Französisch relativ leicht lernen könnte, später z. B. in einem Sprachkurs.



Im weiteren post-schulischen Leben hat sich gezeigt, dass man Englisch unbedingt beherrschen muss! Egal welches Fach.
Meine zeitweiligen kleinen Bemühungen Französisch nachzuholen, sind echt erbärmlich geblieben und sprachlich ist es nach wie vor dürftig. Im Moment versuche ich mich auf einem anderen Feld: Ich probiere Niederländisch. 😀 Aber das ist ein andere Thema ...
Auch ist das Latinum größtenteils in Fächern der Philologien an der Uni benötigt, oder Fächer wo man tatsächlich lateinische Texte lesen muss. Selbst Ärzte, Anwälte, Lehrer und andere schlaue Leute brauchen heutzutage nicht mal ein Latinum, und trotzdem gibt es kompetente Leute dieser Berufe.
Zum Sprach-Erwerb, meist sind es ja wirklich europäische Sprachen, ist Latein an sich nicht unbedingt eine Hilfe. Da orientiert man sich leicher an "lebendigen" Sprachen.



Also, Englisch ist ein Must! Im Wandel der heutigen Zeit, einfach unverzichtbar.

In Europa macht es Sinn sich noch Französisch anzueigenen, wenn man z. B. beruflich unterwegs sein sollte, Französisch ist in Europa verbreiteter als Englisch. 😉 Wenn auch fast jeder trotzdem Englisch beherrschen sollte.
Je nachdem was man sich vorstellt später oder wenn es irgendwelche Beziehungen gibt, z. B. famliär, dann macht es Sinn Russisch oder Spanisch zu lernen.

Spanisch ist in der großen weiten Welt, außerhalb Europas, eine wichtige Sprache. Russisch ist insofern interessant, da ein weiter Teil der Erde, damit meine ich nicht nur das Gebiet Russlands, russisch-sprachig ist, man bedenke nur die vielen Nachbarstaaten.
Ganz interessant ist auch z. B. eine ostasiatische Sprache zu erlernen ... Chinesisch?
Aber jetzt sich schon Gedanken über die berufliche Zukunft eines ca. 13-j. Kindes zu machen, ist doch etwas verfrüht. 😀


Also, meine ultimative (natürlich nicht verpflichtende) Empfehlung:
Englisch: Seite o..
Französisch: Sicher keine falsche Entscheidung. Auch wenns abgedroschen klingt, das ist was fürs Leben. 😉 Und wenn man früher mit ner Sprache anfängt, desto mehr Übung und Gewohnheit kommt rein, was nur föderlich sein kann.

Russisch: Das scheint eine "Spezialität" im Osten zu sein. Also, da muss man wissen, was es bringt. Hier bin ich indifferent.
Latein: Wie schon einige Kollegen hier angesprochen haben, es geht nicht mehr um den eigentlichen Spracherwerb, es ist eben eine "tote" Sprache. Es geht viel mehr um die Analyse und das kritische Auseinandersetzen mit dem Text bzw. einem Problem. Was auch in vielen anderen Bereichen des Lebens bzw. im Beruf vorkommt. Weiterhin ist es auch ein Geschichtskurs, wer so auf Mythologie und natürlich auf die Kultur abfährt, der nimmt auch mehr mit. Weisheiten und Tipps, die heutzutage noch passen, gibts auch dazu - man kann also auch was für die Allgemeinbildung tun. 😉 Aber Interesse muss man schon mitbringen! Das ist wohl auch der Grund, wieso an dieser deiner Schule das Fach nicht gänzlich abgeschafft, sondern als Wahlmöglichkeit noch besteht.


Es ist möglicherweise ein "Luxus", wenn man angesichts der heutzutage sprachgewaltigen Gesellschaft Latein lernt, aber es ist sicher keine verlorene Zeit! Und "Dummheiten" macht man besser in der Jugend ... 😉


OK, ich bin wohl auch ein Fürsprecher des Lateinischen ... 😀
Die Anforderungen haben sich seit meiner Schulzeit auch schon mächtig geändert ... 😱 Z. B. im Zuge des Abiturs in 12 Jahren. Und eine Sprache zu lernen ist nie verkehrt und billiger geht es kaum als in der Schule. 😉



Und wenn es gar nicht mehr gehen sollte, wird das Kind es bestenfalls in 2-3 Wochen wissen und dann sollte noch ein Wechsel in einen anderen Kurs möglich sein. Zudem wird es sicher an dieser deiner Schule die Möglichkeit geben, eine dritte Fremdsprache zu lernen. 😉


Insgesamt muss man Interesse mitbringen und willens sein, eine Sprache zu lernen, das ist bei jeder Sprache so. Und ... Schule soll ja auch keinen Spaß machen. 😉🙄😀


Es wird ja sicher eine Info-Veranstaltung gegeben haben, wo sich das Kind auch seine eigene Meinung bilden kann. Und dieser Meinung sollte man auch Gewicht belegen. 😉




So, ich muss nun wieder weg ...
 
Dann möchte ich auch noch eine Lanze für's Lateinische brechen. Klar, es scheint im ersten Augenblick einigermaßen abwegig, sich mit einer toten Sprache zu beschäftigen.

Andererseits bietet Latein (so wie von Yara und Gringo bereits erwähnt) die Möglichkeit, die mit der Struktur von Sprachen zu beschäftigen. Ich selbst hab die deutsche Grammatik erst kapiert, als ich Latein lernte – und ich war nicht der Einzige, dem es so ging. In einem guten Lateinunterricht nimmt man außerdem viel für die Allgemeinbildung mit. Das hängt freilich immer von der Qualität des Lehrpersonals ab (was natürlich auch auf Französisch oder Russisch zutrifft).

Der Nutzen von Französisch als Fremdsprache wird gemeinhin überschätzt. Soooo wahnsinnig viele Menschen sprechen das nämlich gar nicht – unter diesem Aspekt wären Spanisch oder Chinesisch sicher sinnvoller.

Das kann man aber immer noch bei Bedarf lernen (Uni, Sprachkurs, den das Unternehmen bezahlt, das einen nach Schanghai schickt 😉). Wirklich wichtig sind sehr gute Englischkenntnisse. Die hab ich mir übrigens nicht durch den Englischunterricht angeeignet, sondern durch extensiven Star-Trek-DVD-Konsum...
 
Ich hatte Latein als 1. Fremdsprache. Dann kamen Englisch und Russisch (Ja, so etwas gibt es auch im tiefen Westen!).

Auch heute würde ich immer wieder mit Latein anfangen.

Französisch ist sehr schön - aber nicht als Sprache
 
Da ich doch ein Jahrzehnt im Aussendienst in der Welt herumgetingelt bin, will ich auch mal meinen Senf dazu geben.

Wie bereits erwähnt ist Englisch das absolute Muss.
Französisch hat den größten Vorteil in Ländern in denen Sie Amtsprache ist. Da sie, abgesehen von Frankreich, bereits erste Fremdsprache ist, wird es mit Englisch etwas komplizierter.
Russisch ist eigentlich nur noch bei den Älteren von Vorteil. Dort kann man die nicht vorhandenen Englischkenntnisse aber meist mit Deutsch oder Französisch ausgleichen. Unabhängig davon ist es aber nie verkehrt die Schrift zu lernen. Zum Lesen von Straßen- und Haltestellenschildern ein absolutes muss. Ein weiterer Vorteil dreiviertel davon sind griechische Buchstaben, die man im Zuge der naturwissenschaftlichen Fächer wie Mathe und Physik sowieso lernen muss.

Ich lerne auf meine alten Tage Latein. Der Hauptgrund liegt aber darin, dass ich mich etwas tiefer mit dem Mittelalter beschäftigen möchte.
Damit wäre dann auch die Zielrichtung des Lateinnutzens eingeläutet.
Alle Berufsziele, die das Studium alter Texte beinhalten (z.B. Geschichte, Archeologie, Theologie usw.) erfordern zwingend eine fundierte Ausbildung in Latein und Altgriechisch.

Ein eher hypothetischer Gedanke für ein Aufleben des Lateinischen läge in der Problematik der zunehmenden Anzahl von Amtsprachen in der EU.
Hier wäre Latein eigentlich die optimale Lösung, da Latein in JEDEM europäischen Staat bereits einmal für über 1000 Jahre Amtssprache war.
 
Zuerst mal das Kind fragen, da nur wenn sie Lust hat lernt sie überhaupt etwas. I.D.R. kann kaum einer eine Sprache vernüftig (meine direkt im Ausland damit Arbeiten), wenn er eine dt. Schule verlässt, liegt am mangelden Lerneifer und an kaum vorhandenen Muttersprachlern als Lehrer. Später rennen dann alle ins Ausland...

Latein sollte eigentl. nach dem Gym. selbstverst. sein, aber wenn sie nicht so gern lernt, einfach weglassen, kann auch in der Uni mit nem Intensivkurs nachgeholt werden, dann wird das erste Semester aber anstrengend...

Französisch hat die dt. Sprache sehr stark beeinflusst, sehr viele Bildungsspr./kulturelle/ökonomische Fachgebriffe gehen auf die franz. Sprache zurück... Da wir in der dt. Hochsprache Fremd(stämmige)-Wörter wie das orginal aussprechen, sind solide Kenntnisse, zumindest des Fr. hilfreich. Die Aussprache ist nicht so unregelmässig wie das englische, wird oft verwechselt - im fr. gibt es klare Regeln, wie - was ausgespr. wird...

Russisch, ist eine interessante Sprache, wenn man in Russl. berufl. zu tuen hat, notwendig, allein mit engl. kommt man nicht weit...

Wählen was Spass macht... oder wo vielleicht schon Kenntnisse/Freundschaften bestehen...
Solange Englisch schon belegt ist, ist die Pflicht bereits im Aufbau - die Kür folgt jetzt...

PS: Entschuldigt das -ss, Rucksack s von einer azerty macht mir zu viel Mühe...
 
Und wo haben die Franzosen das denn her?
Bestimmt nicht von Obelix - wohl eher vom großen Julius 😀

Französisch ist sehr schön - aber nicht als Sprache 😀

😀😀
Ich selbst hab die deutsche Grammatik erst kapiert, als ich Latein lernte – und ich war nicht der Einzige, dem es so ging.
Meine Rede! Selbst die schlechtesten Lateinschüler hatten bei uns in Deutsch plötzlich Vorteile gegenüber den Nichtlateinern. Denn so ein Mindestmaß an Wissen über Sprachstrukturen bleibt immer hängen. 🙄

Aber ich glaube, bei Latein scheiden sich die Geister: entweder man liebt es oder man hasst es.
 
hier hat sich ja doch noch eine hübsche Diskussion entwickelt.

Meine Tochter selbst würde gern Russisch erlernen, allerdings wird dafür wohl kein Kurs zustandekommen. Offenbar liegts an der Vergangenheit hier im Osten. Die Meisten erinnern sich scheinbar nur mit Grauen an die verordnete deutsch-sowjetische Freundschaft. Man kanns Ihnen nicht verdenken. Schade ists trotzdem...

Für mich klingen die Argumente für Latein doch sehr überzeugend. Ich denke auch, dass Ihr dieses Fach die Grundlagen für weitere Sprachen legen kann und letztlich Ihrer Allgemeinbildung nützt.

Schnupperunterricht gibt es leider nicht, auch wurden seitens der Schule keinerlei Hinweise zur Entscheidung gegeben. Wer hätte diese Hinweise auch geben sollen? Sie besucht derzeit eine Brandenburger Grundschule in der 6. Klasse - dort gibt es weder Lehrer für Latein noch für Russisch oder Französisch. Die zweite Fremdsprache beginnt dann erst ab Klasse 7 in der weiterführenden Schule. Ihren Wunsch, welche Sprache Sie erlernen möchte, muss Sie aber auf dem Aufnahmeantrag angeben.
Bis Mittwoch muss Sie Ihren Antrag abgeben - können wir also noch zwei Tage drüber schlafen...
 
Aber ich glaube, bei Latein scheiden sich die Geister: entweder man liebt es oder man hasst es. 🙂

Nö... ich fand Latein ganz interessant, und wenn man sowieso gerne Sprachen lernt, auch nicht schwierig. Aber es ist eben nicht sehr brauchbar und für jemanden, der sich durch das Sprachen lernen quälen muss und kaum freiwillig weitere Sprachen lernen wird, meiner Meinung nach erst recht sinnlos. Non scholae, sed vitae discimus
 
Noch ein nettes Erlebnis zum Thema Latein und tote Sprache: In den Sommerferien vor 3 Jahren ( unser jüngster Sohn war dabei und hatte noch kein
Latein) waren wir in den Seealpen (Frankreich, an der Grenze zu Italien) unterwegs. Auf dem Weg in die Berge haben wir einen Tramper mit großem Rucksack mitgenommen. Ich habe versucht, mich auf Französich zu unterhalten, merkte aber, dass er mich nicht gut versteht. Habe dies natürlich auf mein schlechtes Französisch geschoben. Bis sich herausstellte, dass er ein italienischer Priester war. Irgendwie habe ich sein Italienisch soweit verstanden. Er wollte sich mit uns gerne auf Italienisch oder Lateinisch unterhalten, andere Sprachen beherrschte er nicht.
 
Noch ein Plus für Latein: Man kann es aussprechen 😀

Das stimmt natürlich nicht... es weiß bloß niemand, wie es ausgesprochen wurde, und deswegen kann man es aussprechen, wie man will. Mal davon abgesehen, dass man es gar nicht muss, weil man es ja nie spricht 🙄
Aber ob Cicero nun Kikero oder Zizero ausgesprochen wurde, darüber gibt es ja schon ewig Diskussionen - und auch das r wird wohl eher ein Zungen-R gewesen sein (so wie in Italienisch, Spanisch etc. auch), also von Deutschen eigentlich größtenteils falsch ausgesprochen...
 
Das stimmt natürlich nicht... es weiß bloß niemand, wie es ausgesprochen wurde, und deswegen kann man es aussprechen, wie man will. Mal davon abgesehen, dass man es gar nicht muss, weil man es ja nie spricht 🙄
Aber ob Cicero nun Kikero oder Zizero ausgesprochen wurde, darüber gibt es ja schon ewig Diskussionen - und auch das r wird wohl eher ein Zungen-R gewesen sein (so wie in Italienisch, Spanisch etc. auch), also von Deutschen eigentlich größtenteils falsch ausgesprochen...


Im französischen weichen Schrift und Aussprache bisweilen gravierend voneinander ab.

Warum schreiben die so viele Buchstaben, wenn sie sie dann doch weglassen? :rolleyes
 
Dann darfst du aber erst recht kein Englisch lernen, da hat die Aussprache ja gar keine festen Regeln. Bei Französisch ist das doch sehr klar festgelegt
 
...

Schnupperunterricht gibt es leider nicht, auch wurden seitens der Schule keinerlei Hinweise zur Entscheidung gegeben. Wer hätte diese Hinweise auch geben sollen? Sie besucht derzeit eine Brandenburger Grundschule in der 6. Klasse - dort gibt es weder Lehrer für Latein noch für Russisch oder Französisch. Die zweite Fremdsprache beginnt dann erst ab Klasse 7 in der weiterführenden Schule. Ihren Wunsch, welche Sprache Sie erlernen möchte, muss Sie aber auf dem Aufnahmeantrag angeben.
Bis Mittwoch muss Sie Ihren Antrag abgeben - können wir also noch zwei Tage drüber schlafen...
Das ist ja auch ne andere Sache wie Sprachen schon in der Grundschule. 😉
Bildungsstruktur ist länderspezifisch und von daher so wie in deinem Fall mir nicht geläufig. Ich bin daher von mir ausgegangen.

Die Hinweise zur Sprachwahl sollten auch von der neuen Schule kommen, immerhin bieten die ja dieses Angebot an, da sollten die auch wohl wissen, was die den neuen Schülern zumuten wollen. 😀
Aber gut, auch hier gilt wohl: No risk, no fun. 😀

Dann viel Spaß! 😉


Ich muss nun weg ...
 
Okay - danke erst mal an alle.
Spaß wird Sie wohl haben - schon allein, wenn dann so lustige Dinge rauskommen wie Kikero und Kirkus 😀.
 
Gallia est omnis divisa in partes tres, quarum unam incolunt belgae, aliam aquitani, tertiam, qui ipsorum lingua celtae, nostra galli appellantur.


Wenn sie bei "De bello gallico" ankommt, wird sie wohl wissen, dass es sich hierbei nicht um eine Geschichte über Idefix handelt.

Es gibt übrigens Asterix-Bände auf Latein - köstlich
 
Ich möchte mich Kridbonns Beitrag anschließen. Ich hatte, bevor ich Latein-Unterricht hatte, schlechte Deutschnoten und konnte mich generell für Sprachen nicht wirklich begeistern. Das lag unter anderem daran, dass es mir sehr schwer fiel und fällt, welche zu erlernen.

Latein ist eine Sprache, die eine Grundstruktur hat, die logisch relativ leicht nachvollziehbar ist (auch für Mathematiker) und man hat ein Gerüst, das einem hilft, romanische Sprachen wie Italienisch, Französisch etc. zu erlernen.

Ausserdem ist es wichtig, dass Du Dein Kind auch fragst, was es präferiert.
Denn wenn dein Kind keine tote Sprache lernen will, hat es keinen Sinn, es
dazu zu zwingen. Ich habe mich damals eigenständig für Latein entschieden.

Es hängt natürlich viel davon ab, wie der zukünftige Lehrer dieses Fach unterrichtet. Dies würde ich in den Entscheidungsprozess mit einbeziehen. Also, wenn du das in Erfahrung bringen kannst, dann würde ich den zukünftigen Lehrer kontaktieren und ihn fragen, wie er/sie das Fach angehen möchte. Dasselbe würde ich mit dem Französisch- und Russisch-Lehrer machen.
 
Tja aber Caesar wurde klassisch wohl tatsächlich eher wie Kaisar ausgesprochen (daher auch das Wort, wie war das gleich mit dem Nutzen für den Deutschunterricht 🙂).

Wers nicht glaubt, kann ja mal bei Wiki nachsehen...

Lateinische Aussprache ? Wikipedia

soviel dazu, dass die lateinische Aussprache einfach ist 😉


Also, wenn du das in Erfahrung bringen kannst, dann würde ich den zukünftigen Lehrer kontaktieren und ihn fragen, wie er/sie das Fach angehen möchte. Dasselbe würde ich mit dem Französisch- und Russisch-Lehrer machen.

Es wird aber wohl schwierig werden, in einer mehrzügigen Schule schon vor der Anmeldung den entsprechenden Lehrer herauszufinden und von ihm Informationen über seinen Unterricht zu bekommen, die einem auch was sagen, gerade wenn man die Sprache selbst nicht kennt....
 
Tja aber Caesar wurde klassisch wohl tatsächlich eher wie Kaisar ausgesprochen (daher auch das Wort, wie war das gleich mit dem Nutzen für den Deutschunterricht 🙂).

Wers nicht glaubt, kann ja mal bei Wiki nachsehen...

Lateinische Aussprache ? Wikipedia

soviel dazu, dass die lateinische Aussprache einfach ist 😉




Es wird aber wohl schwierig werden, in einer mehrzügigen Schule schon vor der Anmeldung den entsprechenden Lehrer herauszufinden und von ihm Informationen über seinen Unterricht zu bekommen, die einem auch was sagen, gerade wenn man die Sprache selbst nicht kennt....


"Cäsar" oder "Käsar" - das ist doch harmlos.

Ein ehemaliger Lehrer hieß d'Heureuse (franz.: Der Glückliche). Gesprochen wird das wie "dehrös".

So viel dazu ...
 
ich hatte selber Latein und würde ebenfalls abraten.

Ein Aspekt wäre für mich in Deinem Falle aber sehr wichtig:

Deine Tochter ist schlecht in Sprachen und eher besser in Mathematik:

Das bedeutet häufig: Vielleicht geringere Lust Vokabeln zu lernen und Mißerfolgserlebnisse bei der Sprache: Ein üblicher Fehlschluß wäre nun zu sagen, ok, dann nehme Latein - ist ja wie Mathematik.

Eine etwas längere Erläuterung:

Kids, Jugendliche und Erwachsene lernen am besten, wenn sie Interesse an dem haben, was sie lernen sollen. Bei Mädchen ist die Meinung der Freundinnen dabei manchmal sehr relevant, aber auch andere Menschen (oft nur nicht ältere) kommen als "Peer-Group" in Frage:

Ein verknallter Urlaub in Russland oder eine aufregende Abenteuertour in Sibirien: Deine Tochter würde sowas von Russisch lernen!!

Wenn Du Deiner Tochter Russisch also sogar etwas beibringen kannst UND sie dazu tendiert: Unbedingt machen! Und wenn sie dann auch mal in Ferien in Russland sein kann, später mal einen Ferienjob dort machen könnte - na klasse!

Ich möchte auch an einen Spiegelartikel erinnern, in dem berichtet wurde, dass russische Softwarefirmen deutsche Ableger gründen, weil hier die Programmierer billiger sind als in Moskau ..... (nicht genau der Artikel aber auch schon mit Zukunftsinformationen zwischen den Zeilen: Cebit-Partner Russland: Gesandte aus dem IT-Wunderland - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Wirtschaft)

Viele Grüße!

Armin
 
Weitere Anmerkung: Ein deutsches Gymnasium in der Grenznähe zu Tschechien hat einen Leistungskurs Tschechisch (wie wird das eigentlich geschrieben - wie Tschibo? 😉 )
Dreimal raten, wie deren Jobchancen aussehen..
 
Ein verknallter Urlaub in Russland oder eine aufregende Abenteuertour in Sibirien: Deine Tochter würde sowas von Russisch lernen!!

Armin

Damit wäre dann also auch geklärt, wohin unser nächster Urlaub geht 😀!

Vom Sohn einer Bekannten kann ich das nur bestätigen. Französisch war Ihm immer ein Graus, bis er beim Schüleraustauschprogramm eine nette Französin kennenlernte.
Nun macht er freiwillig Leistungskurs Französisch 😛!
Fehlt uns also nur noch ein toller Russe 😱😀😛!

Ihre Anmeldung ist nun übrigens raus - 1. Wunsch Russisch - falls kein Kurs gebildet werden kann - Latein. Schaun wir mal 😉.
 
Tja aber Caesar wurde klassisch wohl tatsächlich eher wie Kaisar ausgesprochen (daher auch das Wort, wie war das gleich mit dem Nutzen für den Deutschunterricht 🙂).

Wers nicht glaubt, kann ja mal bei Wiki nachsehen...

Lateinische Aussprache ? Wikipedia

soviel dazu, dass die lateinische Aussprache einfach ist 😉

Naja, lateinische Koversation ist ja eher selten - obwohl es Leute gibt, die das betreiben. Und neulich gab es sogar mal eine 3sat-Kulturzeit, die komplett auf Latein war. Mit deutschen Untertiteln.
 
Dann bin ich gespannt, ob der Russischkurs zustande kommt und hoffe, du berichtest an dieser Stelle darüber.
Noch gibt es genügend Russischlehrer, ich könnte mir vorstellen, das nach der Wende kaum noch einer Russisch fürs Lehramt studiert hat. Eine Statistik dazu wäre interessant. Zwar gibt es in Deutschland genügend russisch sprechende Spätaussiedler, aber die dürfen als Muttersprachler nur an der VHS unterrichten.
 
Im französischen weichen Schrift und Aussprache bisweilen gravierend voneinander ab.

Warum schreiben die so viele Buchstaben, wenn sie sie dann doch weglassen? 🙄

Dann darfst du aber erst recht kein Englisch lernen, da hat die Aussprache ja gar keine festen Regeln. Bei Französisch ist das doch sehr klar festgelegt 😉


Also, ich hatte Französisch in der 7. und 8. Klasse und habe es wegen dieser gravierenden Abweichung abgewählt. Schön anzuhören, möchte aber nicht zum Arzt, weil ich mir die Zunge abgebissen hatte.

Und ich bin muttersprachler English. Also kann man getröst Englisch lernen und Französisch vermeiden. 😉😀:cool
 
Ich habe ab der 5ten Klasse Englisch gehabt, ab der 7ten Latein - das wars. In der Uni habe ich einen Kurs Spanisch gemacht. Das hat mich de fakto keinen Lernaufwand gekostet, weil ich die Grammatik praktisch die gleiche wahr wie im lateinischen. Außerdem hatte ich das Gefühl, dass meine Sprachfähigkeit im Deutschen durch den Lateinunterricht erheblich verbessert wurden.

Ich bin gerade in Schottland und hier sind auch einige Franzosen ... naja, es sind praktisch nur Franzosen hier. Da hätte ich mir oft gewüsncht, französisch zu beherrschen, weil die meisten einfach selbst nur mittelmäßig bis schlecht Englisch sprechen können. Ansonsten ist französisch eher unnötig - wenn man die Sprache mag ok, aber pragmatisch betrachtet, fährt man a) mit Englisch besser und b) ist Spanisch noch vieeeeeeeeeel weiter verbreitet als Französisch. Russisch ist zwar auch ne schöne Sprache, aber ziemlich schwer zu lernen, weil slawischen Ursprungs und ebend nicht wirklich mit der deutschen Sprache verwandt.

Meine Empfehlung deshalb: Latein!
 
Also, ich hatte Französisch in der 7. und 8. Klasse und habe es wegen dieser gravierenden Abweichung abgewählt. Schön anzuhören, möchte aber nicht zum Arzt, weil ich mir die Zunge abgebissen hatte.

Und ich bin muttersprachler English. Also kann man getröst Englisch lernen und Französisch vermeiden. 😉😀😎

LG

Kennt ihr die Kritik an der englischen Rechtschreibung von George Bernard Shaw:

How do we pronounce the word "ghoti"?
"Fish"


  • the gh = f as in rouGH
  • the o = i as in wOmen
  • the ti = sh as in naTIon

Here are five words that end in "ough". In each word, the "ough" has a different pronunciation:

  • bough rhymes with cow
  • cough rhymes with off
  • rough rhymes with puff
  • though rhymes with Jo
  • through rhymes with too

Dagegen ist Französisch ein Kinderspiel 😉
Trotzdem würde man wohl niemandem davon abraten, Englisch zu lernen. Hat ja dafür auch eine sehr einfache Grammatik. So ist das aber mit allen Sprachen, es gibt Vor- und Nachteile - am Ende kann man sie alle lernen, wenn man denn will.
 
lol:

Ja, stimmt. Der Zusammenhang uzwischen Buchstaben und Aussprache ist im Englischen eher lose. Immer wieder gibt es Leute, die Keynes wie einen Schlüssel aussprechen...
 
Dann möchte ich auch noch eine Lanze für's Lateinische brechen. Klar, es scheint im ersten Augenblick einigermaßen abwegig, sich mit einer toten Sprache zu beschäftigen.

Andererseits bietet Latein (so wie von Yara und Gringo bereits erwähnt) die Möglichkeit, die mit der Struktur von Sprachen zu beschäftigen. Ich selbst hab die deutsche Grammatik erst kapiert, als ich Latein lernte – und ich war nicht der Einzige, dem es so ging. In einem guten Lateinunterricht nimmt man außerdem viel für die Allgemeinbildung mit. Das hängt freilich immer von der Qualität des Lehrpersonals ab (was natürlich auch auf Französisch oder Russisch zutrifft).

Der Nutzen von Französisch als Fremdsprache wird gemeinhin überschätzt. Soooo wahnsinnig viele Menschen sprechen das nämlich gar nicht – unter diesem Aspekt wären Spanisch oder Chinesisch sicher sinnvoller.
Unterschreibe ich glatt so. Latein habe ich nie bereut.
Letzten Endes würde ich aber das Kind entscheiden lassen. Du kannst ja deinem Kind die verschiedenen Argumente darlegen.
Meine Mutter hat mir bei meiner Entscheidung auch nicht reingeredet.
 
Kennt ihr die Kritik an der englischen Rechtschreibung von George Bernard Shaw:


Ich habe nie behauptet, ich wäre gut in der Rechtschreibung 😀😀😀 Eher 😱😱😱.

Ich habe mit der englischen Rechtsschreibung einen deutschen Prof. fast zur Verzweiflung gebracht. Als ich mein Lehramtstudium von den USA her fortzusetzen versucht habe, war Englisch natürlich einer meiner Fächer. Nun, was macht man mit mir??? Die üblichen Sprachlernkurse brauchte ich nicht. Also müsste ich einen Eignungstest machen. Bin gnadenlos durch die Rechtschreibung 3 mal gefallen. Eh, man, dafür gibt es doch Wörterbücher, oder noch besser (!) Die Rechtschreibkorrektur im Textverarbeiter. Wozu muß ICH das ganze wissen?????? Ich habe doch einen Computer 😛

Eigentlich könnten wir einen Thread aufmachen über sprachliche Fettnäpfchen.... Da hätte ich auch einiges zu bieten. Schließlich ist Deutsch ja auch nicht die einfachste Sprache....😀😀😎

Danke sehr für die Lacher, kann es jetzt gut gebrauchen...

in dem Sinne....
 
... Da hätte ich auch einiges zu bieten. Schließlich ist Deutsch ja auch nicht die einfachste Sprache....😀😀😎

....

Jo ich hab mich auch mit meiner zweiten Fremdsprache Englisch leichter getan als mit meiner ersten Deutsch 😀

Leider gibt es für das Bairische ja leider keine Schriftsprache. Das macht die Sache dann noch komplizierter.
Prominentestes Beispiel:

Phonetik: ööha
Schrift: Entschuldigen Sie bitte.

Das können nicht mal die Franzosen toppen.
 
Oh Mann ich drücke deiner Tochter so die Daumen, dass der Russischkurs zustande kommt. Ich kann das nur empfehlen. Ich habe seit der dritten Klasse Russischunterricht gehabt. Hatte leider dann das Problem, dass in der Kursstufe kein Hauptkurs zusammen gekommen ist und ich mich mit einem Grundkurs zufrieden geben musste 😡. Ich habe sogar die Anbiturprüfung in Russisch abgelegt und bereue es auf keinen Fall. Gleich während der Ausbildung war ich für einige Woche für Daimler Chrysler in St. Petersburg (was einfach nur traumhaft war) und auch in meinem jetzigen Job (öffentlicher Dienst) bin ich froh diese Sprache zu beherrschen. Je nachdem was sie beruflich machen möchte, kann sie das auch sehr viel weiter bringen.

Als weitere Sprachen habe ich noch Englisch (was mir nach dem Russisch sehr schwer gefallen ist), Ukrainisch und Italienisch gelernt.

P.S. In vielen Ostblockstaaten kommt man mit Russisch sehr weit, auch wenn es keine Amtssprache mehr ist oder man so tut ob man es nicht verstehen will, aber ich habe zum Beispiel keine Probleme mich in Polen, Slowakei, Baltikstaaten usw. zu verständigen!
 
Latein!
Jedenfalls ist für mich klar, dass meine Tochter mal Latein als zweite Sprache lernen soll. Wir sind alle total mathematisch-logisch in der Familie und mir hat das Latein-lernen sehr viel gebracht, eben was die Grammatik, Rechtschreibung etc. angeht. Erst dann habe ich verstanden, wie das im Deutschen und Englischen so ist, weils die Lehrer vorher verbockt haben, mir das beizubringen. Und viele Fremdworte kann ich ableiten, viel besser als mein Mann, der französisch gelernt hat und absolut nix mehr kann. Ich würde mir immer noch zutrauen, einen lateinischen Text zu übersetzen.
Ich habe Englisch, Latein, Russisch und Spanisch in der Schule gelernt und es war super. Französisch hätte ich auch noch gebrauchen können, da wir in der Firma viele Kontakte nach Algerien haben, aber man kann ja nicht alles können, russisch ist bei uns genauso wichtig, da ebenso Kontakte nach Russland und Kasachstan bestehen.
 
Ja, ich hoffe auch, dass ein Russischkurs zustande kommt...
Falls nicht ab Klasse 7, dann eben ab Klasse 9 Russisch. Seitens der Schule hieß es, käme dann ganz sicher ein Kurs zustande.
Sie müsste dann ab Klasse 7 mit Latein beginnen, was aber bestimmt in Hinblick auf alle Sprachen einschließlich Deutsch und Englisch sowie für Ihre Allgemeinbildung nur vorteilhaft wäre.
 
Wenn deiner Tochter Sprachen nicht liegen, wird sie wohl in Klasse 9 lieber einen anderen Kurs wählen als Russisch, z.B. Naturwissenschaften oder Informatik
 
Wenn deiner Tochter Sprachen nicht liegen, wird sie wohl in Klasse 9 lieber einen anderen Kurs wählen als Russisch, z.B. Naturwissenschaften oder Informatik 😉

Gut möglich, allerdings wird Sie später nie wieder so leicht eine Sprache erlernen können - einerseits vom Begreifen (Kinder tun sich beim Erlernen doch leichter als Erwachsene) andererseits von den Kosten her 😛. Zum Nulltarif gibts Sprachen nämlich tatsächlich nur während der Schulzeit 😀 und eventuell beim Studium.
Ich denke, das wird die Zeit bringen, wofür Sie sich in der 9. Klasse entscheiden wird...
 
Irgendwie ist mir eben beim Treppe-in-den-4.-Stock-raufsteigen nch ein Gedanke gekommen... 😉😀 Dieses Argument mit dem "Ist Latein überhaupt für's Leben nützlich?" läuft irgendwie ins Leere.

In Deutsch interpretiert man Gedichte von Bert Brecht, in Mathematik konstruiert man Winkelhalbierende mit dem Zirkel und in Sport macht man Purzelbaum. Auch nichts, was man im Berufsleben wirklich brauchen kann.

Ich glaube, dass man sich auch keinen Gefallen tut, wenn man nur Sachen lernt, die vermeintlich später "mal nützlich sind". Ich hab im Informatikunterricht Turbo-Pascal gelernt. War damals das große Ding, braucht heute niemand...
 
Da ist was wirklich Wahres dran 😉. Mein Opa hat mir irgendwann mal gesagt, daß die meisten Leute "in den Beruf eher hineinfallen" sozusagen, als daß sie es wirklich von sich aus aussuchen.

Letztendlich holt sich jeder, daß was er an Wissen braucht, um zu überleben. Und dazu zählt ja, irgendwo arbeiten um Geld zu verdienen....
 
Auch wenn das jetzt etwas in eine andere Richtung geht als das eigentliche Topic:

Irgendwie ist mir eben beim Treppe-in-den-4.-Stock-raufsteigen nch ein Gedanke gekommen... 😉😀 Dieses Argument mit dem "Ist Latein überhaupt für's Leben nützlich?" läuft irgendwie ins Leere.

In Deutsch interpretiert man Gedichte von Bert Brecht, in Mathematik konstruiert man Winkelhalbierende mit dem Zirkel und in Sport macht man Purzelbaum. Auch nichts, was man im Berufsleben wirklich brauchen kann.

Ich glaube, dass man sich auch keinen Gefallen tut, wenn man nur Sachen lernt, die vermeintlich später "mal nützlich sind". Ich hab im Informatikunterricht Turbo-Pascal gelernt. War damals das große Ding, braucht heute niemand... 😉
Also, ich weiß nicht ... irgendwelche Grundlagen muss man ja sich vorher schon aneigenen.
Um Lesen zu können, muss man ja auch erstmal Buchstaben lernen. Oder um eine Sprache zu können, muss man vorher Vokabeln lernen. Insgesamt soll das alles ein gewisses Ganzes formen ... 😉

Außerdem muss man nicht alles verstehen, was man lernt. Es gibt Regeln, die der einzelne sich sicher nicht so aufgestellt hat; zum einen "Naturgesetze", zum anderen Normen, die von irgendwelchen Ahnugsvollen, als solche festgelegt sind. Und eben solches und nach solchem wird doch gelernt. 😀 Man muss aber schon sagen, dass nicht alles schlecht ist ... 😉
Und ein gewisser "Gruppenzwang" steht ja auch dahinter ... man will überleben, wie es schon angeklungen ist. 😉



Da ist was wirklich Wahres dran 😉. Mein Opa hat mir irgendwann mal gesagt, daß die meisten Leute "in den Beruf eher hineinfallen" sozusagen, als daß sie es wirklich von sich aus aussuchen.

Letztendlich holt sich jeder, daß was er an Wissen braucht, um zu überleben. Und dazu zählt ja, irgendwo arbeiten um Geld zu verdienen....

Opa hats schon richtig erkannt ... 😎
Besonders tragisch ist es dann, wenn man 30 Jahre einen ungeliebten, vielleicht auch hoch entlohnten, Job macht ...
 
Sollte man das Kind nicht alleine entscheiden lassen?

Ich habe damals meinen dicken Kopf durchgesetzt und Latein als 1. Fremdsprache genommen.

Geschadet hat es nicht - ganz im Gegenteil
 
Kind hat entschieden: Russisch!

Allerdings entscheiden sich Kinder i.d.R. nie allein - sie werden immer beeinflusst von Freundinnen / Freunden, Bekannten, Lehrern, den Medien und vielleicht auch eine klitzekleine Kleinigkeit von ihren Eltern 😀


Entscheidung werden immer beeinflusst - aber man trifft sie allein.
 
jetzt muss ich auch noch meinen Senf dazugeben... Latein ist nur eine gute Wahl, wenn es sich um fleissige Schüler handelt, die aus eigenem Antrieb lernen.

Bei einer "lebenden Sprache" hat man als Eltern immer noch die Möglichkeit durch Urlaubs- oder Sprachaufenthalte das Interesse zu wecken.

Zu der vielverbreiteten Meinung, dass Latein die Grundlage für logisches Denken sei... ich persönlich habe nach 6 Jahren Latein (Erstsprache) mit knapper Not ein ausreichend und somit am humanistischen Gymnasium das kleine Latinum erreicht und bin dann ganz schnell vor Latein aufs Wirtschaftsgymnasium geflüchtet un zu erwähnen bleibt, dass ich in Mathematik gut war. Latein ist ein Paukfach und das Lernen kann man nicht mit dem Hören von entsprechenden Fernseh- oder Radiosendern unterstützen. Latein war für mich das Horrorfach schlechthin und richtig veräppelt habe ich mich an der Uni gefühlt, als damals dort das kleine Latinum im Semesterferiencrashkurs innerhalb von ein paar Wochen erreicht werden konnte... und ich habe mich von meinem 10. bis zum 16. Lebensjahr damit rumgeschlagen.

lg Ulrike
 
@Kridbonn

Hallo,

ich habe durchs letzte Abitur hier in Spanien an einer deutschen Auslandsschule 9 Leute mit Mathe-Nachhilfe durchs Abitur "gescheucht". Seither habe ich u.a. zwei interessante SMS bekommen:

"uli, habe gedacht, ich habe nie mehr was mit Mathe zu tun....sitze hier in "estatistica básica" (Tourismusstudium in Malaga)"

oft werde ich ja gefragt, zu was man die höhere Mathematik überhaupt braucht...

und noch ne SMS:

"uli, jetzt weiss ich, was du mit Gehirn-Jogging gemeint hast...."

Sicher ist Latein eine gute Grundlage für alle fremdwörter, die entsprechenden Ursprung haben. Aber für "leichtgeniale" "Aufschublerner", die zwar logisch denken können, aber nicht regelmässig Vokabeln lernen und wiederholen, ist einfach eine Sprache mit wenigen realen Anwendungsmöglichkeiten sehr schwierig. Englisch hört man überall, es gibt gute französische Rapper...etc. Aber wenn man nicht unbedingt ein Praktikum im Vatikan macht....wo bitte spricht man mal schnell ein bisschen Latein?

lg Ulrike
 
@Kridbonn

Hallo,

ich habe durchs letzte Abitur hier in Spanien an einer deutschen Auslandsschule 9 Leute mit Mathe-Nachhilfe durchs Abitur "gescheucht". Seither habe ich u.a. zwei interessante SMS bekommen:

"uli, habe gedacht, ich habe nie mehr was mit Mathe zu tun....sitze hier in "estatistica básica" (Tourismusstudium in Malaga)"

oft werde ich ja gefragt, zu was man die höhere Mathematik überhaupt braucht...

und noch ne SMS:

"uli, jetzt weiss ich, was du mit Gehirn-Jogging gemeint hast...."

Sicher ist Latein eine gute Grundlage für alle fremdwörter, die entsprechenden Ursprung haben. Aber für "leichtgeniale" "Aufschublerner", die zwar logisch denken können, aber nicht regelmässig Vokabeln lernen und wiederholen, ist einfach eine Sprache mit wenigen realen Anwendungsmöglichkeiten sehr schwierig. Englisch hört man überall, es gibt gute französische Rapper[/COLOR]...etc. Aber wenn man nicht unbedingt ein Praktikum im Vatikan macht....wo bitte spricht man mal schnell ein bisschen Latein?

lg Ulrike
Es gibt sicher auch viele andere nicht-frankophone Rapper, die mehr oder weniger schlecht auf englisch rappen.
Yeah, I'm a english-speaking rapper! :super:😀

Wie auch immer, die Schulzeit ist nicht für jedermann ein Leichtes ... 😉 Da muss jeder durch.


Ich muss jetzt weg! 😛
 
So, nu isses entschieden: Russisch gibt es nicht! 😡
Von 128 Bewerbern an diesem Gymi hatten sich lediglich 6! 😕😱😡 für Russisch angemeldet. Es wird also kein Russisch-Kurs gebildet und mein Töchterchen muss Latein lernen.
Wir wurden allerdings vertröstet, dass ab der 9. Klasse bestimmt genügend (heißt mindestens 16 Interessenten) für Russisch zusammenkämen und Sie dann das Gewünschte erlernen kann...
 
Freiwillig russisch? Einfach so, ohne dass es einen speziellen Grund gibt? Ich hatte 8 Jahre diese Horror-Sprache und würde lieber auf mein gesamtes Abitur verzichten anstatt diese pain noch einmal zu erleben.

Und dann als Alternative Latein? Hat diese Schule nichts besseres zu bieten? Lernt indisch oder chinesisch, das ergibt wenigstens noch einen praktischen Verwendungszweck. Dann meintwegen noch spanisch, vor allem wenn es einen auf die andere Seite des Atlantiks zieht. Aber doch nicht russisch!

Warum man übrigens eine ganze Sprache (Latein) beherrschen soll, wenn man nur ein paar Fachbegriffe benötigt (Medizin, Pharmazie, Bio) ist mir auch ein Rätsel. Ich werde doch auch nicht Lokführer wenn ich einmal mit dem Zug mal von München nach Hamburg will oder mach eine Ausbildung zum Koch damit ich daheim nicht verhunger.
 
Die Vorteile des Lateinlernens sind von Yara und mir hier ausführlich geschildert worden - lies also erstmal den Fred, in dem Du postet. 😉

Fürderhin bin ich nicht der Meinung, dass Bildung nur aus Wissen besteht, das stets auch wirtschaftlich verwertbar sein muss. Im Gegenteil: ich musste in der Schule Turbo-Pascal lernen, weil man dachte, das sei modern und werde einen in der Wirtschfaft weiterbringen.

Ich habe nie wieder Turbo-Pascal programmiert.

Ich hab überhaupt nie wieder irgendwas programmiert.

War das also eine vergebliche Pein? Oh nein, denn die Beschäftigung mit dieser Programmiersprache erleichtert das Erlernen von HTML und LaTeX. Insofern ist Turbo-Pascal mein IT-Latein...
 
Naja, meine Tochter trägts auch mit Fassung vorerst kein Russisch zu haben. Muss Sie ja auch... 😀.
Bleibt zu hoffen, dass Sie mit Latein klarkommt. Das wissen wir dann spätestens in einem Jahr 🙄.


Ach und Chinesisch oder Indisch gabs schon mal gar nicht, wobei ich mir das auch gut überlegen würde, ob Sie das Lernen sollte. Könnte ähnlich kommen, wie mit Turbo-Pascal 😛. Heute heiß begehrt und in 10 Jahren ??? :confused
 
Gibt's das russische Restaurant Gum in Bonn noch? Das war an der Sterntorbrücke - ist jetzt bestimmt so'n Sushi-Schuppen...
 
DerBelgarath schrieb:
Zudem hat Latein die letzten 2000 Jahre der europäischen Kultur geprägt wie keine andere Sprache und in so ziemlich jeder westlichen Sprache seine Spuren hinterlassen.

Latein hat die Kultur geprägt? Die Kultur? Du meinst wohl die europäischen Sprachen, aber sicher nicht die europäische Kultur.

Mal ehrlich: Und was müssen mich für meine maximal 50 Jahre Zukunft DIE Sprache der letzten 2.000 Jahre interessieren?

DerBelgarath schrieb:
Nachdem ich Englisch als erste, Französisch als zweite und Latein als dritte Fremdsprache hatte, musste ich feststellen, daß sich so mancher Zusammenhang erst so richtig erschlossen hat, nachdem ich letzterer Sprache einigermaßen mächtig war.

Nachdem ich Analysis I als ersten und Analysis II als zweiten Kurs belegt hatte musste ich feststellen, dass sich so mancher Zusammenhang erst so richtig erschlossen hat, nachdem ich letzteren Kurses einigermaßen mächtig war. Latein hat mir da eher nicht geholfen, nur die Fähigkeit griechische Buchstaben lesen zu können.

DerBelgarath schrieb:
Vom Rechtssystem bis zur Speisekarte

... bin ich bisher auch ohne Latein ausgekommen. Und wenn mein Arzt was lateinisches äußert Frage ich ihn was er meint.

Eine deutsche Steuererklärung kann man in chinesich machen, aber nicht in Latein. Latein ist tot. Auf tote Pferde setze ich nicht, die Dakota Indianer auch nicht.

Die weltweit am meisten gesprochene Sprache ist? Na?
 
DerBelgarath schrieb:
Selbstverständlich hat die lateinische Sprache die Kultur Europas geprägt, bis hin zum Wort "Kultur", welches lateinischen Ursprungs ist! 😀

Das klingt eher danach, als wenn Latein den Begriff Kultur geprägt hat. Ein Nachweis, dass Latein tatsächlich die Kultur beeinflusst hat, fehlt immer noch.
 
Und dann als Alternative Latein? Hat diese Schule nichts besseres zu bieten? Lernt indisch oder chinesisch, das ergibt wenigstens noch einen praktischen Verwendungszweck.

Indisch😕😕 in Indien werden sehr viele Sprachen gesprochen, aber indisch sicher nicht.

Von daher sehe ich hier keinen praktischen Verwendungszweck 😛
 
Das klingt eher danach, als wenn Latein den Begriff Kultur geprägt hat. Ein Nachweis, dass Latein tatsächlich die Kultur beeinflusst hat, fehlt immer noch.

Als Mathematiker ist Dir möglicherweise entgangen, dass Latein lange Zeit die lingua franca dieser Wissenschaft war. Die Herren Newton, Euler oder Gauss veröffentlichten in lateinischer Sprache.
 
Als ständiger Leser meiner Ausführungen ist dir möglicherweise entgangen, dass ich kein ewig gestriges Denken unterstütze. Was Newton, Euler und Gauss geleistet haben ist beeindruckend (und deutlich mehr wert als das was von allen Schriftstellern und Komponisten zusammen auf die Beine gestellt wurde), derzeit sind sie aber tot. Ich wüsste nicht, warum ich in einer toten Sprache kommunizieren sollte, nur weil das andere vor ewigen zeiten getan haben. Ich lebe heute, und das in einer Welt, in der in China und Indien die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung leben.

Wenn ich aber

Bleibt zu erwähnen, dass Ihr Sprachen generell nicht liegen. Ihre Stärken liegen in Mathe und Naturwissenschaften...

oder

Für Latein fällt mir ein, dass es für ein späteres Jurastudium von Vorteil ist.

lese dann halte ich mich besser zurück, sonst könnte mir der Kragen platzen. Ein Kind, das lieber was anderes als Sprachen machen will, mit Sprachen zu ärgern die es während der Lernphase (das meint bis zum Schulabschluss) wohl nie anwenden wird, ist Kinderquälerei.

Russisch ... Könnte aber als Fremdsprache später in bestimmten z.B. wirtschaftlichen Berufen sehr wohl gefragt sein.

Das behaupten immer Leute, die im wirtschaftlichen Bereich der osteuropäischen Länder nie was zu tun hatten. Bevor man einen Deutschen mit Russischkenntnissen anstellt besorgt man sich für das gleiche Geld zehn deutschsprechende Russen. Die haben dann auch den Vorteil, dass die sie russisches Kultur kennen und so zum Beispiel wissen wie sie den russischen bzw. ukrainischen Zöllner bestechen müssen, damit der LKW keine 2 Wochen an der Grenze steht.
 
Eine deutsche Steuererklärung kann man in chinesich machen aber nicht in Latein.
Du kannst mandarin😕
Hilft aber immer noch, in Italien eine Mietwagen zu fahren . sprich die Bedienungsanweisung zu übersetzen.

Und meine osteuropäischen Arbeitnehmer sind immer total glücklich wenn ich mit Ihnen in Ihren Muttersprachen rede.

Aber es ist natürlich klar - niemanden kann man zwingen, Sprachen zu lernen, das blockiert. Jeder hat andere Talente
 
Irgendwie habe ich den Verdacht, dass Fratz eine Erfindung der soziologischen oder psychologischen Fakultät ist. Entschuldigung aber so viel Ignoranz und Interoleranz ist mir noch nicht untergekommen. Bei den Wiwi postet er:"...Ja, genau so sieht mein Stereotyp eines Wiwis aus: Bloß nichts machen was nicht klausurrelevant ist!"
und hier möchte er uns erklären, dass wir für's Leben lernen... Seltsam!
Ich finde es anmaßend, dass Du entscheiden willst, womit man Kinder quält oder nicht. Ab einem gewissen Alter sind die sehr wohl selbst in der Lage zu entscheiden, womit sie sich beschäftigen möchten und ich finde es löblich, wenn es eben nicht nur darum geht , womit man am besten seine Kohle verdienen kann. Dann kämen da nämlich ganz seltsame Kreaturen raus...
 
Hilft aber immer noch, in Italien eine Mietwagen zu fahren . sprich die Bedienungsanweisung zu übersetzen.

Klar, ich lerne 6 Jahre Latein, um EINMAL einen Mietwagen zu fahren?

Deshalb studiere ich auch Mathematik, damit ich die Stromrechnung nachrechnen kann!

Und meine osteuropäischen Arbeitnehmer sind immer total glücklich wenn ich mit Ihnen in Ihren Muttersprachen rede.

Das kenn ich, ich habe auch zwei osteuropäische Sprachen gelernt. Aber aus Höflichkeit eine Sprache zu lernen, damit sich ein paar Andere freuen?

Aber es ist natürlich klar - niemanden kann man zwingen, Sprachen zu lernen, das blockiert. Jeder hat andere Talente😉

Richtig. Das Kind der Threaderöffnerin scheinbar Mathe. Wenn man es dann schon im Rahmen des zweisprachigen Abiturs mit ungeliebten Sprachen quälen muss dann nimmt man logischerweise nicht das was aufgrund der Lebendigkeit am einfachsten sein könnte, sondern man sucht die Hämmer raus!

Ich finde es anmaßend, dass Du entscheiden willst, womit man Kinder quält oder nicht. Ab einem gewissen Alter sind die sehr wohl selbst in der Lage zu entscheiden, womit sie sich beschäftigen möchten

Au ja, jetzt kommt wieder so eine jungsche Super-Nanny, die einem Vater erklären will wie er mit (seinen) Kindern umgehen soll!

und ich finde es löblich, wenn es eben nicht nur darum geht , womit man am besten seine Kohle verdienen kann.

Genau, deshalb darfst du der Threaderöffnerin mal erklären, dass man für sein 10jähriges Kind nicht unbedingt argumentieren sollte, dass man Latein doch ach so gut für ein Jurastudium gebrauchen kann oder dass man mit Latein ja ach so einfach andere Sprachen lernen kann!

Dann kämen da nämlich ganz seltsame Kreaturen raus...

So was wie ich zum Beispiel! Ich habe übrigens zwei osteuropäische Sprachen gelernt, und würde es NIE wieder machen.

Was ich noch sagen möchte: Wenn man ein Kind hat, dass ganz offensichtlich lieber Mathe statt Sprachen machen will dann sollte man dem Kind es im Rahmen eines Abiturs dahingehend zumindest einfach machen, dass es Sprachen lernt, mit denen man auch in der Praxis umgehen kann, die man auch mal live sprechen/hören/lesen kann. Wenn man die Auswahl zwischen russischer, französischer und lateinischer Sprache hat dann sollte es in dem Fall weder russisch noch die tote Sprache sein.
 
DerBelgarath schrieb:
Ich glaube, Du denkst zu kurz, weil Du keinen ganzheitlichen Ansatz verfolgst

Oh, braucht man heutzutage einen "ganzheitlichen Ansatz" um zu überleben? Muss ich mal nachkucken *such* Ach sie an, habe ich auch. Also ich habe auch einen "ganzheitlichen Ansatz", nur unterscheidet der sich von dem deinen. 😎

Hab ich eigentlich schon erwähnt dass ich in der 11. Klasse ein Jahr Latein hatte, dieses aber hingeschmissen habe, weil ich mir mein Abitur-Zeugnis nicht mit einer schlechten Note versauen wollte?

Die Vorteile, wenn man erst Latein lernt und darauf aufbauend andere romanische Sprachen, treten weit selterner auf als sie von dir und anderen angeprisen werden. Und ja, man kommt auch ohne Latein durchs Leben, weit besser als es die Lateinprediger, die auch gern übersehen dass die Welt nicht nur aus romanischen Sprachen besteht, wahr haben wollen.
 
DerBelgarath schrieb:
Bei einem Jahr, und das auch noch mit grottenschlechter Note?

Wo habe ich was von grottenschlecht geschrieben? Die Note entsprach nicht meinen persönlichen Ansprüchen an eine Note auf dem Abiturzeugnis (und was viel wichtiger ist: Es gibt sinnvollere Zeitverschwendungen als Latein).

DerBelgarath schrieb:
Nicht wirklich, mein Lieber - wirklich nicht!
a045.gif

Ich lass mir doch nichts ein- bzw. ausreden.
 
Menschen, die mehr einen Hang zu Mathe haben, werden mit Latein glücklicher werden, soweit meine Erfahrung. Weil es eben nicht gesprochen wird, gibt es auch keine Änderungen mehr und man muss auch nicht überlegen, wie man etwas schreibt, wenn man es hört, so wie im Französischen. Es ist viel klarer strukturiert als viele andere Sprachen. Ich bin auch eher Mathelastig und bin super damit zurecht gekommen. Aber die Entscheidung dürfte wohl gefallen sein!
 
Den "hier" gibt es immer noch.
Eigentlich stand doch Russisch fest, oder?
Latein ist auf jeden Fall eine gute Grundlage, ich hatte Russisch als zweite Fremdsprache und vermisse es ein wenig, leider konnte ich es nie anwenden und heute benutze ich Englisch und Französisch...
 
CK1984 stimme ich zu.

Latein ist NICHT Fleißarbeit, Latein ist System - und im Gegensatz zu Altgriechisch etwa (da sich fürs Lateinstudium 😉 nachholen durfte) sehr sauber strukturiert u abstrahiert.

Ob man nun die Vokabeln für Französisch, Spanisch oder Asterix lernt, ist imo relativ unerheblich; die Wortstämme sind ja weitestgehend identisch. Allerdings ist es für mich zB schade, dass ich so nie Französisch hatte, denn ich konnte in der 11. durch unglückliche Modulumstände keine dritte FS mehr wählen.

Das Latinum an der Uni nachzuholen ist auch nicht schwer, die Kurse dauern ein paar Wochen oder eben ein lockeres Semester lang nebenbei. Die Schwierigkeiten generieren sich in 85% der Fälle aus dem Hokuspokus, der vorher darum gemacht wird.
 
CK1984 stimme ich zu.

Latein ist NICHT Fleißarbeit, Latein ist System - und im Gegensatz zu Altgriechisch etwa (da sich fürs Lateinstudium 😉 nachholen durfte) sehr sauber strukturiert u abstrahiert.

Ob man nun die Vokabeln für Französisch, Spanisch oder Asterix lernt, ist imo relativ unerheblich; die Wortstämme sind ja weitestgehend identisch. Allerdings ist es für mich zB schade, dass ich so nie Französisch hatte, denn ich konnte in der 11. durch unglückliche Modulumstände keine dritte FS mehr wählen.

Das Latinum an der Uni nachzuholen ist auch nicht schwer, die Kurse dauern ein paar Wochen oder eben ein lockeres Semester lang nebenbei. Die Schwierigkeiten generieren sich in 85% der Fälle aus dem Hokuspokus, der vorher darum gemacht wird.
Einige haben doch schon Probleme mit Latein an der Uni ... die Crash-Kurse sind wohl auch nicht so ein Leichtes. 😉 Da kann man spätestens dann froh sein, dass man sein "Latinum" aus der Schule noch hat. 😀

Wieso hast du überhaupt Latein studiert? Doch wohl nicht, nur um in diesem Thread zu tippsen ... 😛

Außerdem ... aus Prinzip stimme ich CK1984 nicht zu. 😀😛


Ich bin weg.
 
Oben