Lernbeginn vor dem Studium

Dr Franke Ghostwriter
zunächst einmal ein herzliches Hallo an alle! Dies ist mein erster Beitrag hier. Jetzt zu meinem Anliegen:

Ich plane im Sommersemester ´15 mit dem LLB los zu legen. Nun vergeht bis dahin ja noch einige Zeit, die ich gerne nutzen würde. Da ich berufstätig bin, werde ich wohl in teilzeit studieren. Nun stelle ich mir vor, mir die Module BGB I & II vor Studienbeginn zum Teil anzueignen und diese dann neben dem Präp. im ersten Semester zu belegen.
Was haltet ihr von diese Idee?

Mein "Plan" sieht weiter vor, die wirtschaftlichen Aspekte soweit zusammen zu fassen wie es möglich ist. Nur muss ich mit den Hausarbeiten wohl etwas aufpassen, wie ich hier gelesen habe, da zwei in einem Semester mich wohl zeitlich überfordern würden - auch auf das Recht bezogen.

Auch habe ich gehört, dass ich mir als Polizeibeamter die Module Verwaltungsrecht, Propäd. und eventuell Staats- und Verfassungsrecht anrechnen lassen könnte. Das wäre natürlich super. Obwohl eine Auffrischung in den Bereichen sicherlich nicht schaden dürfte.

Das Studium mache ich eigentlich mehr aus Interesse, als unter dem Hintergrund, dass es mir beruflich etwas bringen würde. Wissen schadet ja bekanntlich nie 😉 Gibt es hier noch aktiv studierende Kollegen, denen es vielleicht ähnlich geht?

Ich mache mir grundsätzlich etwas Sorgen wegen der wirtschaftlichen Module und der damit verbundenen Mathematik. Ich war nun wirklich nie ein Matheass und die Schulzeit ist nun auch schon etwas her. Dazu kommt noch, dass ich als Beamter natürlich sehr weit weg von der Materie arbeite und daher wenig Vorbildung in dem Bereich habe. Wie Intensiv muss ich mir diese Module vorstellen?
Ansonsten freue ich mich schon endlich los zu legen.

Grüße,
FrogBY
 
Ich denke, dass BGB I und II ein "schöner" Einstieg ins Studium sind und Du da sicher schon vorarbeiten kannst. Wenn Dir die Materie dann schon vertraut ist, wären möglicherweise tatsächlich die drei Module parallel zu schaffen - aber sportlich ist es trotzdem, zumal man zu Studienbeginn auch noch nicht die eigene optimale Arbeitsweise kennt, noch nicht so richtig weiß, worauf es ankommt usw.

Aber versuch es - wenn Du merkst, dass drei Klausuren dann doch zu viel sind, kannst Du eine Klausur ja immer noch schieben.

Ja, zwei Hausarbeiten in einem Semester sind wohl kaum zu schaffen, allerdings gibt es nur in BGB II und Verfassungsrecht Hausarbeiten, also einfach die beiden Module nicht parallel belegen. Wobei mir da gerade ein mögliches Hindernis auf Deinem Erstsemesterweg auffällt - die Hausarbeit in BGB II ist gleichzeitig die Klausurzulassung, die musst Du also vor der Klausur bestanden haben. Als "Neueinsteiger" gleich die BGBII-HA zu schaffen ist ... anspruchsvoll. Ggf. wäre es besser, Dich auf BGB I + Propäd und parallel vielleicht Einführung in die Wirtschaftswissenschaften zu hören.

Womit wir beim Thema Mathe wären: Ohne Mathekenntnisse wirst Du in BWL ernste Probleme bekommen. Mit Mathebegabung ist es eigentlich alles ganz einfach. Daher nutze die Zeit vielleicht, Deine Mathe-Kenntnisse aufzufrischen - Abiwissen reicht völlig und geht in vielen Bereichen auch darüber hinaus, aber was sitzen muss: Prozent-/Zinsrechnung, Umformen von Gleichungen/Rechnen mit Variablen, Ableitungen und eben die ganzen Grundlagen wie Dreisatz, Ausklammern, Lösen quadratischer Gleichungen usw.

Zur Anrechnung kann Dir wohl nur das Prüfungsamt eine verbindliche Auskunft geben, allerdings sind sie da recht streng - angerechnet werden für gewöhnlich nur vergleichbare bereits abgelegte Prüfungen an Universitäten. Aber im Zweifel ist es immer eine Einzelfallentscheidung und ich weiß ja nicht, was sich bei Dir hinter "Polizeibeamter" für eine Ausbildung/ein Studium versteckt.

BWL bündeln - wenn Du mit Mathe auf Kriegsfuß stehst eine schlechte Idee, meiner Meinung nach. Dann ist es einfach zu frustrierend. Und wenn Du es schieben willst, dann absolvierst Du im Zweifel die ganzen Jura-Module erfolgreich und fliegst dann zu Studienende durch die BWL-Fächer durch. Das würde ich persönlich mir auch nicht antun wollen. Zur Vorbildung - ich arbeite nun seit 9 Jahren in der freien Wirtschaft, und ich hatte mit dem ganzen Kram bisher auch kaum Berührungspunkte, weil ich eben nie im Controlling, Einkauf, Personal usw. gearbeitet habe. Es ist kein Hexenwerk und eigentlich für mich auch keine WIssenschaft, wenn man sich mal hinsetzt, das Problem anschaut und etwas logisch drüber nachdenkt, kommt man auf den ganzen Kram auch von selbst. Aber ich bin halt auch echt fit in Mathe ...

Ansonsten achte bei Deiner Studiums- und Semesterplanung auf Klausurtermine und Abgabetermine für Einsendearbeiten. Die sind jedes Semester ungefähr gleich und wenn man die Fächer blöd kombiniert liest man in sechs Wochen 1500 Seiten Skript und muss 8 EAs bearbeiten, danach kriecht man auf dem Zahnfleisch. Das ist noch ein Vorteil der Kombi zwischen BWL und Jura - die Klausuren liegen in unterschiedlichen Wochen und die BWL-Abgabetermine sind häufig deutlich später als die von Jura.
 
Frogby,
plane genügend Zeit für die Wiwi-Module ein, das ist z. T. sehr mathelastig (und zwar die Oberstufenmathe), allein die Erarbeitung der mathematischen Grundlagen hat mich unglaublich viel Zeit gekostet (und 2 Fehlversuche bei den Klausuren), mein Abi ist eben 21 Jahre her.. Unterschätzen solltest Du auch den Umfang der Wiwi-Module nicht. Vielleicht wäre es sinnvoll, Dir schon jetzt (hier) das Wiwi-Einführungsmodul zu beschaffen und Dich da schon mal reinzulesen, für viele ein gewaltiger Stolperstein.
Propäd, BGB 1 und 2 sind ein strammes Programm, auch mit Vorbereitung. Es ist zu schaffen, denke ich, auch in Teilzeit - gerade zu Anfang des Studiums hat man ja oft einen unglaublichen Motivationsschub.
Viel Erfolg, und bewahr' Dir möglichst lange die beginner-power!
 
Madnurse,

danke für deinen Beitrag.
Ja grade auf dieses Motivationsplus baue ich, habe aber natürlich aufgrund des fehlenden Einblicks keine Ahnung vom Umfang und der Güte des Stoffs.

Das mit den Wiwi-Modulen ist ein guter Tipp. Grade da liegt ja auch meine Schwäche. Wahrscheinlich keine schlechte Idee, da schonmal vor zu bauen.

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