Nokia-Boykott

Dr Franke Ghostwriter
Nokia-Boykott

Nach der Ankündigung, das Bochumer NOKIA-Werk im Sommer zu schließen, mehren sich die Stimmen, die einen Boykott von Nokia-Produkten einfordern.

Wie seht ihr das? Hat man als (deutscher) Endkunde wirklich die Macht, durch einen Boykott das Börsenergebnis zu drücken? Hätte das überhaupt Auswirkungen auf die Geschäftsstrategie? Ich persönlich glaube momentan nicht daran, obwohl ich mir nicht sicher bin, ob die Firmenleitung einen möglichen Umsatzeinbruch in Deutschland wirklich als den sprichwörtlichen Sack Reis in China abtun könnte...
 
Offenbar driftet die deutsche Politik immer weiter in Populismus ab. Arbeiterführer Jürgen Rüttgers faselt von Subventionsheuschrecken, dabei hat die Politik Nokia die Subventionen doch erst ermöglicht.

Zuerst drängt der Staat den Leuten also Geld auf, und dann beschwert man sich, das sie es nehmen? Das ist leicht schizophren, oder? 😕 Allerdings ist das kein Einzelfall: eine zeitlang war es en vogue Hartz-IV-Empfänger als Schmarotzer zu darzustellen und Menschen, die Prozesskostenhilfe beantragen, werden als Prozesshansel bezeichnet, um den Zugang zu dieser Leistung begrenzen zu können. Aber das ist ein anderes Thema... 🙄

Achja. Kaufen wir statt Nokia also Mobiltelefone von Motorola. Oder BenQ. Oder Samsung. Oder irgendein anderes Produkt, das schon jetzt in Billiglohnländern produziert wird. Das ist ganz sich eine tolle Idee... 😛
 
Achja. Kaufen wir statt Nokia also Mobiltelefone von Motorola. Oder BenQ. Oder Samsung. Oder irgendein anderes Produkt, das schon jetzt in Billiglohnländern produziert wird. Das ist ganz sich eine tolle Idee... 😛

Nur zur Erinnerung: Das war nicht MEINE Idee, ich versuche sie hier nur als Diskussiongrundlage einzubringen...😉 Ich stehe ihr auch eher skeptisch gegenüber. Natürlich kann und will ich nicht behaupten, daß ich nur "von Deutschen in Deutschland gefertigte" Dinge kaufe (wäre ja auch absoluter Blödsinn), aber ich bin der Meinung, daß man ja nicht unbedingt Produkte kaufen muß, wenn man sich mit der Firma/Firmenführung oder anderen Dingen nicht abfinden kann... Nur als Beispiel: Müllermilch-Produkte (analog Weihenstephan) landen bei mir nicht im Kühlschrank.
 
Hmmja. Das mit dem sozialen Gewissen beim Einkauf ist so eine Sache. Für meine Begriffe ist es bescheuert, mit den Füßen aufzustampfen, "Menno, gemein!" zu rufen und zu schmollen. Die Globalisierung hält das nicht auf, und die Länder, die mit uns in Konkurrenz stehen, lachen sich ins Fäustchen.

Die Herrschaften aus der Politik sollten also lieber mal dafür sorgen, dass Deutschland fit bleibt für die kommenden Herausforderungen. Dazu gehört vor allem ein besseres Bildungssystem, das weniger Bildungsverlierer produziert. Aber da hält der Konsomolze Rüttgers lieber am Dreigliedrigen Schulsystem fest...

Nur als Beispiel: Müllermilch-Produkte (analog Weihenstephan) landen bei mir nicht im Kühlschrank.

Sowas landet bei mir auch nicht im Kühli, weil ich Milchprodukte nur im Bioladen kaufe... 😀😀 Muss ja nicht unbedingt Erdbeerjoghurt haben, in dem keine Erdbeere ist, sondern nur Aroma.

Was ist denn mit Weihenstephan, das Du das nicht kaufst?
 
Hmmja. Das mit dem sozialen Gewissen beim Einkauf ist so eine Sache. Für meine Begriffe ist es bescheuert, mit den Füßen aufzustampfen, "Menno, gemein!" zu rufen und zu schmollen. Die Globalisierung hält das nicht auf, und die Länder, die mit uns in Konkurrenz stehen, lachen sich ins Fäustchen.

Die Herrschaften aus der Politik sollten also lieber mal dafür sorgen, dass Deutschland fit bleibt für die kommenden Herausforderungen. Dazu gehört vor allem ein besseres Bildungssystem, das weniger Bildungsverlierer produziert. Aber da hält der Konsomolze Rüttgers lieber am Dreigliedrigen Schulsystem fest...

Prinzipiell hast Du ja absolut recht. Nur ist es mir zu wenig, alle 4 Jahre mit einem Kreuzchen eine andere Politik zu wählen.
Dabei geht es auch nicht ums "Schmollen" über die Globalisierung (btw: kann es sein, daß du deine Metaphern aus dem realen Leben übernimmst???😀), sondern um das Bewußtwerden für "Marktmacht" und den Einfluß als Verbaucher. Mein eigener Einfluß ist wirklich äußerst gering, aber wenn sich noch 20% anderer Verbaucher ähnlich entscheiden, darüber möglicherweise berichtet wird, ist s vielleicht doch möglich, etwas dort zu ähndern, wo man es nicht für möglich gehalten hätte.

Müllermilch:
Sowas landet bei mir auch nicht im Kühli, weil ich Milchprodukte nur im Bioladen kaufe... 😀😀 Muss ja nicht unbedingt Erdbeerjoghurt haben, in dem keine Erdbeere ist, sondern nur Aroma.

Was ist denn mit Weihenstephan, das Du das nicht kaufst?

Schaust du hier: - Unternehmensgruppe Theo Müller - dort kann man unter "Deutsch" die zugehörigen Firmen finden. Weihenstephan gehört eben auch zur Müller-Group.
 
Ich möchte gerne auch meine Sicht der aktuellen Subventions-Heuschrecken-Debatte in den Brennkessel hier werfen.

Wer möchte sich ernsthaft über die unternehmerische Freiheit von Nokia aufregen, in einer freien Marktwirtschaft eine Position einzunehmen, die bestmögliche Renditen verspricht? Der Vorstand ist mit seinen Entscheidungen natürlich auch gegenüber den Mitarbeitern verpflichtet, aber primär muss doch der Shareholder durch die Geschäftstätigkeit gerade dieses Unternehmens profitieren. Er/sie geht das Risiko ein, Vermögen in einem schnelllebigen Geschäft zu investieren, obgleich eine sichere Rendite durch Sparanlagen zu erzielen wäre. Durch diesen Kapitaleinsatz wird doch die Geschäftstätigkeit einer Nokia erst möglich.

Entscheidet sich der Vorstand von Nokia nun für die zweitbeste Renditelösung - halt Erhalt eines Standorts, der höhere Kosten und somit geringere Umsatzrendite ermöglicht, so werden die Shareholder sich abwenden. Es ist also zwangsläufiges UNternehmenskalkül, die beste Rendite anzustreben. Da interessiert es einen internationalen Manager gänzlich wenig, an welchem Standort nun welche Nationalbürger Geld mit der Herstellung des Produkts verdienen.


Viele Grüße
 
Im Prinzip hast Du schon Recht, Namensvetter. So wie Deutschland Staatsknete rausgegeben hat, um Nokia nach Bochum zu holen, tun die Rumänen jetzt dasselbe. Lustig, dass die Politiker sich darüber aufregen.

Und der Populistenstadel spielt inzwischen munter weiter.... War ja klar, dass der Seehofer wieder vorneweg ist... Unser Weiser Führer des Arbeitervolkes, Gospodin Rüttgers, ärgert sich bestimmt, dass er kein Nokia-Handy hat, das er abgeben kann. Er telefoniert nämlich schon mit einem Motorola-Gerät, wie man bei faz.net sehen konnte :rolleyes
 
I
Wer möchte sich ernsthaft über die unternehmerische Freiheit von Nokia aufregen, in einer freien Marktwirtschaft eine Position einzunehmen, die bestmögliche Renditen verspricht? Der Vorstand ist mit seinen Entscheidungen natürlich auch gegenüber den Mitarbeitern verpflichtet, aber primär muss doch der Shareholder durch die Geschäftstätigkeit gerade dieses Unternehmens profitieren. ...

Und genau darum geht es mir. Natürlich bewerte ich betriebswirtschaftlich (schließlich habe ich das Zeugs hier studiert...😉) die Verlagerung als positiv für den Shareholder Value. Aber genau hier sehe ich das Problem aus Gesellschaftssicht: die Mitarbeiter sind primär auf ihr Arbeits-Potenzial reduziert, was ich aus privater Sicht nicht gutheiße.
Die Frage ist doch nur, ob ein Boykott, wie (wahrscheinlich) von Nokia-Mitarbeitern angeregt, etwas an der langfristigen Unternehmensstrategie ändern kann. Und ob es wirklich so egal ist, welcher Nationalbürger sich welche Produkte kauft. Fällt ein innereuropäischer Markt mit sagenwirmal 50 Mio. potentiellen Handykäufern flach und wird durch einen Markt mit geschätzten 10 Mio. (bei 21,5 Mio. Einwohnern) ersetzt, kann sich das durchaus ebenfalls auf den SV auswirken.

Über die eher hilflosen Versuche politisches Kapital aus den Vorgängen zu schlagen, brauchen wir uns nicht weiter zu unterhalten, weil sie alle durchsichtig und populistisch sind, keine Frage...:mad
 
Ein effektiver Boykott gefährdet weitere Arbeitsplätze und wäre nur ein Grund mehr die Fertigungskosten zu optimieren - ich halte nichts von der allgemeinen Aufregung zum Thema Nokia.

Man sollte vielmehr aus dem Sozialwolkenkukucksheim Deutschland aufschrecken und endlich begreifen das die Globalisierung eine GROSSE CHANCE ist, man eher davon profitieren müsste, als sich dagegen zu stemmen.

Wenn NOKIA am Ende der "Vertrauensfrist" aus dem subventionierten Standort Bochum flüchtet zeigt dies doch nur, wie dieser künstlich am Leben gehalten wurde.

Nebenbei, interessant zu lesen ist Nokia Deutschland - ShowPressReleases - Pressemitteilungen - Presseloft - Nokia
 
Man sollte vielmehr aus dem Sozialwolkenkukucksheim Deutschland aufschrecken und endlich begreifen das die Globalisierung eine GROSSE CHANCE ist, man eher davon profitieren müsste, als sich dagegen zu stemmen.

Yes, yes, yes - die Globalisierung ist eine Chance für die Wohlfahrt der gesamten Weltbevölkerung. Deutschland muss nun zusehen, seinen Platz in der Weltwirtschaft neu zu finden. Die Karten werden nun mal durch das weltweite Netzwerk der Global Player, der straff durchorganisierten weltweiten Logistik, dem "Rendite-Hopping" des weltweiten Kapitals, u. s. w. neu gemischt.

Wir sollten jetzt, so wie es jedes gesunde Unternehmen macht, unsere Kernkompetenzen als Volkswirtschaft ausmachen, und diese forcieren. Staatliche Eingriffe sind dabei eher kontraproduktiv - mithin auch die Subventionen. Das war schon immer so - Stichwort "Butterberge".

Nun, ob das wohlfahrtsökonomisch betrachtet Sinn macht, könnte man jetzt weiter ausdiskutieren 🙂.

Ciao
Dirk
 
Hmm, naja. Die Mikroökonomie kennt schon noch genügend Beispiele, in denen Märkte nicht funktionieren, ohne dass es Eingriffe einer neutralen Instanz, also z.B. eines Staates gibt. Aber das ist wohl müßig zu diskutieren.

Ob der Standort Bochum tatsächlich nicht rentabel genug ist, oder ob es eher an der Staatsknete aus Rumänien liegt, können wir wohl nicht beurteilen. Die Rumänen versuchen halt auf diese Weise, eine rückständige Region nach vorne zu bringen. Ob das funktioniert, sei mal dahingestellt. Die EU hat Billionen an Strukturbeihilfen nach Süditalien oder Ostdeutschland gepumpt – ohne wirklich durchschlagenden Erfolg.

Dass marktwirtschaftliche Systeme ständiger Veränderung unterliegen, ist nun wahrlich keine neue Erkenntnis. Das wusste schon der alte Schumpeter. Und es wäre ja nicht so schlimm, dass Nokia dicht macht, wenn es Alternativen für die Mitarbeiter gäbe. Dafür ist die deutsche Wirtschaft (und insbesondere die im Ruhrgebiet) aber nicht dynamisch genug. Ich vermute, das ist wohl auch eine Mentalitätsfrage. Gestern Abend wurde irgendeiner Sendung ein Mann vorgestellt, dessen Job bei BenQ-Siemens über die Wupper gegangen war, der jetzt aber einen neuen, besseren (!) Job hat. Was hat er anders gemacht, als die anderen BenQ-Opfer? (Nur so nebenbei: man beachte die Wortwahl...) Nun, er habe den alten Job abgehakt und sich direkt um was neues bemüht...
 
Hmm, naja. Die Mikroökonomie kennt schon noch genügend Beispiele, in denen Märkte nicht funktionieren, ohne dass es Eingriffe einer neutralen Instanz, also z.B. eines Staates gibt. Aber das ist wohl müßig zu diskutieren.

Wohl war, zu Marktversagen gäbe es einiges zu erörtern 😉

Nun, er habe den alten Job abgehakt und sich direkt um was neues bemüht...

Klar, wobei der auch leicht reden hatte, da es ihm ja innerhalb von irgendwie drei Monaten nach Vertragsende mit BenQ gelungen war, die neue Beschäftigung zu finden. Aber im Grundsatz muß so der Hase laufen, wenn man in der globalisierten Welt nicht untergehen möchte. Oder man erbt oder heiratet einfach ganz gut bzw. gibt sich mit dem, was von der sozialen Hängematte in Zukunft übrig ist zufrieden 🙄 (Das ist wohl nicht gerade ökonomisch fundiert).
 
Man kann die Sache auch so sehen.....

"Nokia investiert in Rumänien 60 Millionen Euro

In der Gemeinde Jucu freut man sich über die Ansiedlung von langfristig 3500 Arbeitsplätzen, die im neuen Nokia-Werk entstehen sollen." (Quelle: F.A.Z. v. 19.01.08)
 
Man kann die Sache auch so sehen.....

"Nokia investiert in Rumänien 60 Millionen Euro

In der Gemeinde Jucu freut man sich über die Ansiedlung von langfristig 3500 Arbeitsplätzen, die im neuen Nokia-Werk entstehen sollen." (Quelle: F.A.Z. v. 19.01.08)

Jepp das haste richtig beschrieben.

Die solidaritätsbekennenden Gutmenschen sollten auch mal bedenken, das bei einem Verbleib des Werkes in Bochum sicher auch andere Arbeitsplätze im Konzern NOKIA gefährdet sind - aber sie handeln lieber nach dem Motto: Heiliger St.Florian, verschone mein Haus - zünde das eines anderen an...
 
Wenn jemand Nokia boykottiert, dann bitte nicht zu Motorola wechseln - die haben letztes Jahr in Flensburg dichtgemacht...:mad
 
Wenn jemand Nokia boykottiert, dann bitte nicht zu Motorola wechseln - die haben letztes Jahr in Flensburg dichtgemacht...😡

So isses! Und auch bitte nicht bei Siemens kaufen, denn die lassen auch überwiegend in Asien produzieren.

Auch der Arbeitsplatzabbau bei Sony Ericsson und Samsung sollte den Griff zu deren Produkten verbieten.

Mein Tipp: Ganz auf das multimediale Spielzeug von heute verzichten, eins von den Totschlägermodellen der 90er Jahre vom Dachboden holen und damit wieder telefonieren!
 
So ist es doch. Ich war am Wochenende in Bochum und hatte überhaupt kein schlechtes Gewissen, mein Nokia-Telefon zu benutzen. 😀😀

In der Süddeutschen Zeitung hat sich ein Moralphilosoph zu der Frage geäußert, ob man denn jetzt noch guten Gewissens ein Nokia-Produkt benutzen könne. Seine Antwort: Ja klar. Schließlich seien Arbeitsplätze in Rumänien vom moralischen Standpunkt aus gesehen nicht schlechter als solche in Deutschland.

Deutlich bedenklicher fand ich allerdings das Interview mit dem Politologen Franz Walter. Der sagt: solche Populisten-Inszenierungen wie die von Seehofer & Co. (btw: wer bezahlt eigentlich die neuen Telefone dieser Herren? Doch ganz sicher nicht die selbst??? 😡) seien ganz okay, schließlich könnten sich die Politiker nicht hinstellen und sagen: so ist sie eben, die Globalisierung. Was soll das sein, Rücksicht auf die Emotionen der Leute? Ist es dann okay, wenn sie für den nächsten Kinderschänder die Todesstrafe fordern weil das den Emotionen vieler Leute entspricht??? Naja, auch Professoren sind eben nicht davor gefeit, Unsinn zu reden...
 
Und noch ein Fakt zu der aktuellen Verlagerung der Nokia-Produktion.

Generalunternehmer für den Bau des neuen Werks ist ein Hallenbauer aus Bielefeld. Na bitteschön, da haben wir doch unsere deutschen Arbeitsplätze. Vielleicht wegen der Kernkompetenzen "Ingineurskunst" und "Zuverlässigkeit" 😛?!
 
Generalunternehmer für den Bau des neuen Werks ist ein Hallenbauer aus Bielefeld. Na bitteschön, da haben wir doch unsere deutschen Arbeitsplätze. Vielleicht wegen der Kernkompetenzen "Ingineurskunst" und "Zuverlässigkeit" 😛?!
Fürchte dort bist du einer Zeitungsente aufgesessen - Bielefeld gibt es nicht...
 
Um meinen Horizont zu erweitern habe ich einen Mann geheiratet, der aus Essen kommt 😀 Und ich war da auch schon ein paar Mal. 😀 😀
 
*pfffff* das sagen byerische Ureinwohner, die über Frankfurt noch nicht rausgekommen sind...😀😀😀

Um meinen Horizont zu erweitern habe ich einen Mann geheiratet, der aus Essen kommt 😀 Und ich war da auch schon ein paar Mal. 😀 😀 😀

und im Gegensatz zu Bielefeld gibt es Bayern und Essen - aber VORSICHT mit dieser öffentlichen Diskussion - sonst werden SIE aufmerksam auf uns.....hab schon nen schwarzen Hubschrauber gesehen....
 
Früher war bei solchen Diskussionen der Kommilitone OekonomieIstAlles immer sofort dabei. Der kommt angeblich aus dem angeblichen Bielefeld... Aber ich hab ihn schon länger nicht mehr hier gelesen... :verdaecht
 
Neu war mir bzgl. der Bielefeld-Verschwörung bei Wiki folgende Passage: (Zitat)
"Neue Nahrung erhielt die Bielefeldverschwörung durch einen Kartenfehler in Google Earth. Dort, wo gemäß Karte und Suchfunktion die Innenstadt von Bielefeld sein sollte, waren im Luft/Satellitenbild nur Wald, Grünflächen und locker besiedelte Flächen zu erkennen, die nicht einmal annähernd zu dem darüber gelegten Straßennetz passten. Dieser Fehler wurde erst im Oktober 2006 korrigiert."
 
Zurück zum eigentlichen Thema. Die IG Metall hat Nokia in Sachen Bochum "eine knüppelharte Auseinandersetzung" (laut WDR) angedroht.

Uiuiui! Ein Streik?
Die Mitarbeiter kommen nicht mehr zur Arbeit...

...ist das nicht das, was Nokia wollte??? :rolleyes
 
Ach ja. Und weil man mit Tatsachen die Populisten so schön ins Leere laufen kann: die Behauptung, die EU würde die Standortverlagerungen mit ihren Strukturfonds unterstützen, scheint jedenfalls Quark zu sein.

Standortverlagerungen innerhalb der EU sind nach den Regeln explizit ausgeschlossen. Dafür hat die Bundesrepublik gesorgt. (Die Politiker, die auf die EU schimpfen, haben also selbst verhindert, worüber sie schimpfen – das versteh', wer will😕) Es hat bisher nur einen Fall gegeben, in denen es zu einer EU-subventionierten Standortverlagerung gekommen ist: da ist ein Unternehmen von West- nach Ostdeutschland gezogen...

Mehr Infos in einem sehr schönen Hintergrund des Deutschlandfunks.
 
Nun NOKIA bietet einfach eine wunderbare Plattform für alle denkbaren Reflexe im Arbeitskampf...

Politiker aller Couleur können auftreten und finden ihre Schlagzeilen - vom Arbeiterführer Rüttgers bis zum Vorstreiter einer neuen Ordnung Lafontaine

Gewerkschaftler können poltern und tösen und Betriebsräte betroffen zur Mahnwache aufrufen....

Werktätige von Opel können ihre Solidarität bekunden und haben auch einen Grund bei angenehmen Temperaturen einen kleinen Spaziergang durch Bochum zu machen...

Alles wunderbar und leichter als andere Lösungen für den Wirtschaftsstandort zu finden...geringere Steuern für die Bürger einführen, Unternehmensgründungen zu fürdern, Bürokratie abzubauen etc, etc...

Nur sind die Entscheider bei NOKIA auch nicht dümmer als solidarisch mitleidende Routiniers - die werden sowohl den Imageschaden als auch einen Sozialplan "eingepreist" haben.

Daher nochmals:
Man sollte vielmehr aus dem Sozialwolkenkukucksheim Deutschland aufschrecken und endlich begreifen das die Globalisierung eine GROSSE CHANCE ist, man eher davon profitieren müsste, als sich dagegen zu stemmen.

Und für alle anderen -> PSP für Arbeitslose - Video - MyVideo
 
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