ökonomische Aussage KW45

Dr Franke Ghostwriter
"Ein Bankvorstand darf höchstens 650 000 Euro verdienen."

Uwe Foullong, Mitglied des Bundesvorstandes der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi
 
Oh wie geil...die Gwerkschaftler schon wieder!

Und wenn das Gesetz dann verabschiedet ist, bauen wir eine große Mauer um Deutschland, damit auch ja keiner von den bösen Lümmeln aus dem Land flüchten kann.

Aber mal was anderes....wieveil verdient eigentlich ein Mitglied des Bundesvorstandes von Verdi? Wahrscheinlich sinds 651.000euro und er will die Banker nur überbietenc
 
Und so langsam finde ich, sollten wir uns überlegen, ob der Threadname "ökonomische Aussage" bei derartigem Unsinn überhaupt noch zutreffend ist.
 
Ich will das mal etwas differenzierter betrachten.

Die Aussage des Konsomolzen Foullong ist natürlich haarsträubender Unsinn, denn der Staat hat bei der Festlegung von Gehältern in der freien Wirtschaft nichts zu suchen.

Aber ich will den Gedankengang, der dahinter steht, mal genauer ansehen. Man kann sich schon die Frage stellen, ob die Gehälter, die in Vorstandsetagen bezahlt werden, wirklich angemessen sind. René wird jetzt argumentieren: wenn die Aufsichtsgremien das absegnen, warum nicht, ist ja ein freies Land. Aber sind die Gehälter wirklich durch gute Leistungen verdient oder eher das Ergebnis guter Beziehungen zu den Aufsichtsgremien? Vor 20 Jahren hat die Deutsche Bank auch sehr viel Geld verdient, aber die Vorstände haben nicht das 200-fache eines einfachen Angestellten bekommen.

Und jetzt soll bitte mal keiner kommen mit der internationalen Vergleichbarkeit. Vielleicht verdienen Manager in den USA mehr. Aber Manager in Indien verdienen weniger...
 
Sind dann 10 Millionen Euro p.a. für einen Fußballer gerechtfertigt? Müsste nicht nach rationaler Denkweise ein Fußballer viel viel weniger als ein Manager einer Großbank verdienen?

Und wer soll dann bitte die Löhne festlegen? Der Staat - ich denke da sind wir uns einig - sollte es nicht tun! Wer dann? Aufsichtsräte und Vorstände stecken eventuell unter einer Decke. Von daher ist Objektivität auch nicht zu erwarten.

Sollten es nicht vielleicht doch die Konsumenten bestimmen?? Schließlich ist ja jeder in seiner Bestimmung frei, wo er sein Konto eröffnet. Wenn nun jemand der Meinung ist, dass es ne Schweinerei ist, was in den Riegen der Deutschen Bank abgeht, kann er ja auch zu ner Genobank oder Sparkasse gehen.
 
Es gab übrigens mal einen interessanten Artikel im Handelsblatt. Da wurde eine Studie durchgeführt, welche besagte, dass mit zunehmender Entlohnung der Manager die Leistung derer immer schlechter wird
 
sind dann 10 Millionen Euro p.a. für einen Fußballer gerechtfertigt?

Das ist eine gute Frage, die sich so mancher Fan des FC Schalke 04 oder von Borussia Dortmund schon gestellt haben wird... 🙄

Müsste nicht nach rationaler Denkweise ein Fußballer viel viel weniger als ein Manager einer Großbank verdienen?

Nein, wieso? Ein Star wie David Beckham ist trotz Elfmeterschwäche sein Geld vermutlich wert, da er z.B. den Fanartikelverkauf ankurbelt und das Image des Vereins mitbestimmt.

Und wer soll dann bitte die Löhne festlegen? Der Staat - ich denke da sind wir uns einig - sollte es nicht tun!

Das habe ich ja oben auch geschrieben. Ich habe auch grundsätzlich nichts dagegen, dass Herr Ackermann elf Mio. kassiert. Vielleicht ist seine Arbeit das ja wirklich wert, das kann ich letztlich nicht beurteilen. (Ich habe da schon meine Zweifel, denn seine Außernwirklung ist verheerend. Aber vielleicht ist das eher ein Problem der PR-Abteilung, und vielleicht gehört da der ein oder anderer gefeuert....) Das Problem ist, dass das kein Außenstehender wirklich beurteilen kann – wir haben hier einen typischen Fall asymmetrischer Information. Zwei Agenten – die Manager und der Aufsichtsrat – bestimmen die Gehälter, und der Principal steht bei diesem Spiel fast machtlos außen vor, denn das sind die Eigentümer, also die Aktionäre. Schließlich geht es um deren Geld, das da in die Taschen der Vorstände fließt.
 
Das ist eine gute Frage, die sich so mancher Fan des FC Schalke 04 oder von Borussia Dortmund schon gestellt haben wird... 🙄

das ist wohl wahr! Aber niemand wird gezwungen, weiterhin Fan einer Mannschaft zu sein und Geld für Tickets oder Fanartikel auszugeben, um diesen Schwachsinn weiterhin zu finanzieren.



Nein, wieso? Ein Star wie David Beckham ist trotz Elfmeterschwäche sein Geld vermutlich wert, da er z.B. den Fanartikelverkauf ankurbelt und das Image des Vereins mitbestimmt.

Richitg. Beckham wird wohl sein Geld ökonomisch gesehen wert sein. ich meinte nur in Bezug auf die Forderung des Gewerkschaftlers, dass der Vorstand nur noch 650TE verdienen dürfe. Wenn man die Diskussion weiterdenkt, kann man ja gleich alle Gehälter sämtlicher Lebensbereiche durch den Staat kontrollieren bzw. limitieren.


Das habe ich ja oben auch geschrieben. Ich habe auch grundsätzlich nichts dagegen, dass Herr Ackermann elf Mio. kassiert. Vielleicht ist seine Arbeit das ja wirklich wert, das kann ich letztlich nicht beurteilen. (Ich habe da schon meine Zweifel, denn seine Außernwirklung ist verheerend. Aber vielleicht ist das eher ein Problem der PR-Abteilung, und vielleicht gehört da der ein oder anderer gefeuert....) Das Problem ist, dass das kein Außenstehender wirklich beurteilen kann – wir haben hier einen typischen Fall asymmetrischer Information. Zwei Agenten – die Manager und der Aufsichtsrat – bestimmen die Gehälter, und der Principal steht bei diesem Spiel fast machtlos außen vor, denn das sind die Eigentümer, also die Aktionäre. Schließlich geht es um deren Geld, das da in die Taschen der Vorstände fließt.

richtig. Das ist das Problem, dass das ein Außenstehender nicht beurteilen kann. Ich kann es nicht, du kannst es nicht und sonst auch niemand. Auch kein Gewerkschaftler. Aber die Leute maßen sich eben Wissen an, welches sie nicht haben. Und das finde ich gefährlich. Entscheiden kann im Endeffekt nur der Konsument, ob er "gut" oder "schlecht" findet! Meine Meinung...
 
habt Ihr mich schon vermisst?😀 Warum sagt mir keiner Bescheid. Mit der Frage ist das ja schon wie mit dem SPIEGEL, der liegt ja auch immer schon donnerstags vor und kann zerrupft werden...

Na gut - zur Sache:

Zwei Agenten – die Manager und der Aufsichtsrat – bestimmen die Gehälter, und der Principal steht bei diesem Spiel fast machtlos außen vor, denn das sind die Eigentümer, also die Aktionäre. Schließlich geht es um deren Geld, das da in die Taschen der Vorstände fließt.

Da wird sich der Gewerkschaftskumpel ja freuen, dass Du ihm das Wort im Mund rumdrehst und Dich schützend vor die armen machtlosen Aktionäre stellst... Ich glaube, er wollte auf einen anderen Personenkreis raus 🙄

Natürlich muss ich hier das Vorurteil über meine Meinung bestätigen und plädieere natürlich dafür, dass jeder soviel Geld bekommen soll, wie er rauslutschen kann, warum nicht?

Ich bin freier Konsument, kann mir also die Bank aussuchen, und wenn's mir wichtig ist, suche ich sie nach den Vorstandsgehältern aus. Ich bin freier sharholder und wenn's mir wichtig ist, wähle ich meine Anlagen nach den Vorstandsgehältern aus. So what?

Natürlich stimme ich zu, dass die Gehälter Resultat aus Kumpanei unter den Wirtschaftsbossen sind (das mein ich Ernst, keine Ironie)! Die Deutschland AG ist dermaßen vernetzt auf dieser Ebene, dass ein Handvoll Leute in den Vorständen und Aufsichtsräten die sache unter sich ausmachen und sich nicht um die Meinung des Fußvolkes scheren.

Fragen daraus:
- Ist das schlimm?
- Wie macht man's anders?
- Ist anders glich besser?
- Wem schadet's?
- Was passiert, wenn man nix macht?

Erste Antworten:
1. Die Gewerkschaften sollen froh sein, dass es sowas gibt. Dann gibt es nämlich noch eine Existenzberechtigung (in den augen einiger) für sie selbst und sie können ihre eigenen Urlaubsreisen mit den Beiträgen ihrer Schäfchen finanzieren.

2. Nimmt die Sache Überhand, findet sich ein findigen Unternehmer, der seine Marktlücke im Aufbau einer ethisch verantwortlichen Bank findet. Da strömen dann alle hin und Ackermann und Konsorten haben das nachsehen.

*Gebetsmühle-ON*
Der Markt regelt das!
*Gebetsmühle-OFF*
 
Fragen daraus:
- Ist das schlimm?

Wie man's nimmt. Für die Aktionäre der DB macht es wohl nur einen geringen Unterschied, ob Herr Ackermann 5 oder 10 Mio verdient – das dürfte sich kaum in den Dividenden niederschlagen. Das Signal aber ist ungut: die da oben stopfen sich die Taschen voll und dem "kleinen Mann" wird das Weihnachtsgeld gestrichen.

Deine Gebetsmühle in allen Ehren – aber Leute, die so denken, vertrauen nicht auf den Markt. Die wenden sich ab. Folge: Leute sitzen im Unternehmen ihre Zeit ab ohne besonderes Engagement. Möglicherweise schadet "das letzte rauspressen" dem Unternehmen also langfristig.

- Wie macht man's anders?
- Ist anders glich besser?

Über Anreiz- und Bezahlsysteme ist in der BWL viel geschrieben worden. Ob diese Systeme besser sind, kann ich nicht beurteilen.

- Wem schadet's?
- Was passiert, wenn man nix macht?

Es besteht die Gefahr, dass die Akzeptanz für die Marktwirtschaft noch weiter sinkt. Und ganz nebenbei wenden sich die Leute auch von der Demokratie ab (denn was Ackermanns Gehalt in der Wirtschaft sind die Diäten der Politiker). Die sich daraus ergebenden politischen Alternativen fände ich ausgesprochen unangenehm...

Nochmal ganz klar: ich bin nicht dafür, Gehälter in irgendeiner Weise zu regulieren. Aber es muss den Verantwortlichen klar sein, dass das "Auspressen" à la longue betriebs- und volkswirtschaftliche Risiken birgt. Das Problem:die langfristige Folgen sind für diese handelnden Personen externe Effekte...
 
die Frage ist ja, ob es "ok" ist, dass Vorstände solch hohe Gehälter kassieren. Dass es in dem Zusammenhang weitere Probleme gibt, wie das, dass die Eigentümer (Aktionäre) evtl. wenig Einfluss auf das Gehalt des Vorstands haben, ist klar. Aber darum geht´s hier gar nicht. Das ist ja eher ein spezielles Problem der AG, dass die Eigentümer evtl. wenig Einfluss auf die Geschäftspolitik haben und hat nichts damit zu tun, ob es in Ordnung ist wenn der Chef das 100 fache des Arbeiters verdient. Und um das Problem der Höhe des Gehalts isoliert zu betrachten gehe ich jetzt einfach mal von einer GmbH aus, bei der ich als alleiniger Gesellschafter einen Geschäftsführer und dessen Gehalt bestimme.

Ich werde solange bereit sein, das Gehalt des Managers zu erhöhen, wie der Vorteil den ich dadurch erlange größer ist als dieses Gehalt. Und wenn durch diesen Gehaltsfindungsprozess eine Vergütung i.H.v. 2 Millionen Euro herauskommt - was spricht dann dagegen? Der Manager ist mir das Geld eben wert. Um es mal auf den Punkt zu bringen: Ich bin der Eigentümer, und wenn mir ein Manager 2 Mio Euro wert ist, dann spricht nichts dagegen ihm dies von meinem Geld zu bezahlen. Im Gegensatz zum Politiker verwalte ich schließlich nichts das Geld anderer Leute (des Steuerzahlers), bin also auch niemandem Rechenschaft schuldig. Dass der kleine Angestellte neidisch darauf ist und sich denkt: "der sitzt doch den ganzen Tag nur blöd in seinem Büro rum und macht eh nix, wieso kriegt der soviel Geld..." kann ich bis zu einem gewissen Grad durchaus nachvollziehen. Aber selbst wenn es so wäre, und der Manager tatsächlich wertlos für das Unternehmen ist, dann wäre es zwar saublöd ihn überhaupt weiter zu beschäftigen, es muss mir als Eigentümer aber dennoch freistehen, mein Geld so zu verteilen wie es mir beliebt. Und wenn ich dem Azubi mehr als einem Abteilungsleiter bezahlen möchte, so entbehrt das sicher jeder Logik. Aber es ist mein Geld, und ich kann damit machen was ich möchte!

Deshalb ist die Aussage von Uwe Foullong reiner Populismus, er möchte sich ganz einfach bei seinen "Wählern", den Gewerkschaftsmitgliedern, beliebt machen, in dem er das oben erwähnte Neidgefühl zu seinen Gunsten nutzt. Letzten Endes betreiben auch Gewerkschaftsfunktionäre nichts anderes als Politik. Und moralisch verwerflich ist in diesem Zusammenhang nicht das hohe Gehalt der Manager, sondern das Verhalten der Politiker und Gewerkschafter, die die Ängste und natürlichen Neidgefühle der Angestellten und Arbeiter instrumentalisieren um ihren eigenen Macht- und Einflussbereich zu vergrößern.
 
Wie man's nimmt. Für die Aktionäre der DB macht es wohl nur einen geringen Unterschied, ob Herr Ackermann 5 oder 10 Mio verdient – das dürfte sich kaum in den Dividenden niederschlagen. Das Signal aber ist ungut: die da oben stopfen sich die Taschen voll und dem "kleinen Mann" wird das Weihnachtsgeld gestrichen.

Deine Gebetsmühle in allen Ehren – aber Leute, die so denken, vertrauen nicht auf den Markt. Die wenden sich ab. Folge: Leute sitzen im Unternehmen ihre Zeit ab ohne besonderes Engagement. Möglicherweise schadet "das letzte rauspressen" dem Unternehmen also langfristig.

Da würde ich das "möglicherweise" streichen - natürlich schadet das dem Unternehmen und die Quittung stellt der Markt aus.

Wen meinst du mit den Leúten, die "nicht auf den Markt vertrauen und sich abwenden"?

Es besteht die Gefahr, dass die Akzeptanz für die Marktwirtschaft noch weiter sinkt. Und ganz nebenbei wenden sich die Leute auch von der Demokratie ab (denn was Ackermanns Gehalt in der Wirtschaft sind die Diäten der Politiker). Die sich daraus ergebenden politischen Alternativen fände ich ausgesprochen unangenehm.

Abwenden von der Demokratie muss nicht das Schlimmste sein. Dazu haben wir uns ja schon reichlich ausgetauscht.

zur Akzeptanz der Marktwirtschaft:

Statt das System zu verbiegen (à la "soziale" / "gerechte" / "sonstwas" Marktwirtschaft) wäre es doch schöner, wenn wir Vwe uns auf den Weg machen und dafür plädieren, das System hinzunehmen (als das Beste denkbare) und den Leute, die's noch nicht akzeptieren können, beizubringen, wie sie mit dem System spielen und für ihre eigenen Interessen nutzen können!

Das riecht so schön nach Freiheit....:rolleyes
 
Die eigentliche Frage, die man sich stellen sollte lautet, ob es tatsächlich gerechtfertigt ist, dass Leute, die kein unternehmerisches Risiko tragen, in einem Jahr mehr Geld verdienen als der gut ausgebildete und dauerhaft arbeitende Durchschnittsbürger in seinem ganzen Leben.
Herr Ackermann hat laut seiner Aussage vor Gericht alleine im letzten Jahr brutto das zehntausendfache eines durchschnittlichen Nettoverdieners kassiert.
Ein Herr Schrempp hat zehn Jahre bei Daimler Wert vernichtet und mindestens zwei Pleiten zu verantworten, dafür jedes Jahr durchschnittlich 10 Mio € erhalten.
Allerdings sind die beiden auch nicht repräsentativ, aber man kann sich gut an ihnen reiben....
 
Die eigentliche Frage, die man sich stellen sollte lautet, ob es tatsächlich gerechtfertigt ist, dass Leute, die kein unternehmerisches Risiko tragen, in einem Jahr mehr Geld verdienen als der gut ausgebildete und dauerhaft arbeitende Durchschnittsbürger in seinem ganzen Leben.

Hi gerry - zwei kleine Fragen dazu:

1. Warum sollte man sich das fragen?

2. Woran misst man "gerechtfertigt"?
 
Deshalb ist die Aussage von Uwe Foullong reiner Populismus, er möchte sich ganz einfach bei seinen "Wählern", den Gewerkschaftsmitgliedern, beliebt machen, in dem er das oben erwähnte Neidgefühl zu seinen Gunsten nutzt. Letzten Endes betreiben auch Gewerkschaftsfunktionäre nichts anderes als Politik. Und moralisch verwerflich ist in diesem Zusammenhang nicht das hohe Gehalt der Manager, sondern das Verhalten der Politiker und Gewerkschafter, die die Ängste und natürlichen Neidgefühle der Angestellten und Arbeiter instrumentalisieren um ihren eigenen Macht- und Einflussbereich zu vergrößern.

Ich denke, das bringt es auf den Punkt. Vor allem, wenn man bedenkt, dass...

Ein Herr Schrempp hat zehn Jahre bei Daimler Wert vernichtet und mindestens zwei Pleiten zu verantworten, dafür jedes Jahr durchschnittlich 10 Mio € erhalten.

....die Gewerkschaften den Herrn Schremmp im Aufsichtsrat immer schon untzerstützt haben...

Wen meinst du mit den Leúten, die "nicht auf den Markt vertrauen und sich abwenden"?

Das sind die Leute, die sich nach einer starken Macht sehnen, der sie vor den Wechselfällen der Marktwirtschaft beschützt, sei es gemäßigt in Form des "vorsorgenden Sozialstaates" oder extremer durch Abkopplung ver Wirtschaft von der Globalisierung (Forderungen der extremen Linken und Rechten).
 
Ein Herr Schrempp hat zehn Jahre bei Daimler Wert vernichtet und mindestens zwei Pleiten zu verantworten, dafür jedes Jahr durchschnittlich 10 Mio € erhalten.

Vorsicht: Der Aktienkurs des Unternehmens ist in der Zeit gefallen, was nicht heißt, dass "Wert" vernichtet worden ist!

Aktienkurse stellen keinen Wert dar, sondern sind Ausdruck der subjektiven Erwartungen der Anleger an das Unternehmen.
 
Das sind die Leute, die sich nach einer starken Macht sehnen, der sie vor den Wechselfällen der Marktwirtschaft beschützt, sei es gemäßigt in Form des "vorsorgenden Sozialstaates" oder extremer durch Abkopplung ver Wirtschaft von der Globalisierung (Forderungen der extremen Linken und Rechten).

Und?

Du meinst, wir sollten solchen Leuten entgegen kommen, indem wir versuchen, die Gesetze des Marktes zu umgehen? Da ist man dann - wie sagst du immer so schön: rubelldiekatz - bei Holzmannsubventionen und Kohlepfennig mit den bekannten Ergebnissen.

Außer VHS-Kursen über Ökonomie und Rationalverhalten und Gebetsmühlendrehen bin ich zu keinem Kompromiss bereit!

Lieber ein Bruno als ein Gallilei😀 !
 
Aktienkurse stellen keinen Wert dar, sondern sind Ausdruck der subjektiven Erwartungen der Anleger an das Unternehmen.

Naja, da wird der ein oder andere schon die ein oder andere reale Mark verloren haben... 😱 🙄

Im Übrigen glaube ich nicht, dass VHS-Kurse hier weiterhelfen. Das ist ungefähr so naiv wie zu glauben, mit Kursen über Landbau das Hungerproblem lösen zu können. Was wir brauchen, sind Lebenschancen für die Leute, die sich den Unbillen des Marktes ausgeliefert sehen (oder dies zumindest glauben). Diese Chancen schafft man – da bin ich Deiner Meinung – eher mit dem Markt als mit Regulierungen.

Aber dazu gehört auch, dass man den Management-Klüngel abschafft, der zu überzogenen Gehältern für Manager führt, die kaum ein Risiko tragen (außer vielleicht dem, mit einer fetten Abfindung rausgeworfen zu werden). Wie man das lösen soll, weiß ich nicht. Der Markt wird es aber nicht lösen, da wir hier ja wie schon gesagt einen Fall von asymmetrischer information haben.
 
Vorsicht: Der Aktienkurs des Unternehmens ist in der Zeit gefallen, was nicht heißt, dass "Wert" vernichtet worden ist!

Aktienkurse stellen keinen Wert dar, sondern sind Ausdruck der subjektiven Erwartungen der Anleger an das Unternehmen.
Selbst Theoretiker geben zu, dass der Aktienwert langfristig den Unternehmenswert abbildet. Natürlich lässt sich dieser nicht genau quantifizieren, weil man ihn eigentlich als diskontierten Zukunftswert messen müsste. Aber eine 10-Jahres-Entwicklung ist schon nicht ganz ohne Aussagekraft.
Zudem: Die Kernbereiche von Daimler-Chrysler habe seit einigen Jahren mit schweren Qualitätsmängeln zu kämpfen, die nie behoben werden konnten. Innovationen im Automobilsektor wurden verschlafen.
Weitestgehend alle Übernahmen und Allianzen sowie neue Geschäftsfelder gingen mit z.T. erheblichen Verlusten in die Hose: Das Mitsubishiengagement war nur teuer und peinlich, die Suche nach chinesischen Partnern eine Farce, Chrysler verbrennt bisher nur Geld und beginnt auf das Neue, es wieder zu tun, der Smart als Konzeptcar sollte schon vor Jahren eingestellt werden, bis man merkte, dass das Weiterführen nicht mit ganz so hohen Verlusten verbunden ist wie die Aufgabe. Am sinnvollsten war noch Fuso.
Diese auf den Zukunftswert gerichteten "Umstrukturierungen" haben weitgehend sämtliche Erlöse aus dem Verkauf der umfangreichen Industriebeteiligungen und beständig Jahr für Jahr das Betriebsergebnis belastet. Gegenüber wichtigen Konkurrenten wie z.B. Toyota und den "Franzosen" hat man deutlich an Marktanteil und Qualitätsimage verloren und der Neue, Zetsche, ist angetreten, um das Unternehmen total umzukrempeln (so viel zum "Zukunftswert"). Dabei hat Jürgen Schrempp noch in seinen letzten Zügen die fähigsten Führungskräfte verscheucht (Niefer, Bernhard).
 
Naja, da wird der ein oder andere schon die ein oder andere reale Mark verloren haben.

Was ja nicht heißt, dass Werte vernichtet wurden, oder? Geld hat den Besizer gewechselt, sonst ist nix passiert!

Aber dazu gehört auch, dass man den Management-Klüngel abschafft, der zu überzogenen Gehältern für Manager führt, die kaum ein Risiko tragen (außer vielleicht dem, mit einer fetten Abfindung rausgeworfen zu werden). Wie man das lösen soll, weiß ich nicht. Der Markt wird es aber nicht lösen, da wir hier ja wie schon gesagt einen Fall von asymmetrischer information haben.

Wer ist "man"?

Das Problem der assymetrischen Informationen stellt sich IMO nicht. Ich stimme Dir natürlich zu, dass die Vertreter der Neuen Institutionenökonomie das so sehen. Was aber nicht heißt, dass das richtig ist und schon gar nicht, dass das den realitäten entspricht.

Der Kurs Institutionenökonomie diskutiert das sehr anschaulich. Man kann das Problem nämlich dadurch wegdiskutieren, dass man sagt (eben neoklassisch), dass man sich jede gewünscht Information besorgen kann. Wer drauf' verzichtet, weil's ihm zu teuer ist, hat das ja auch bewusst (rational) entschieden.

btw: Bei der Lektüre des Kurses ist mir auch wieder klar geworden, warum ich vor ein paar Monaten in einer unseren anderen Diskussionen gesagt habe, dass vollständige Information aller Beteiligten zum Stillstand aller Aktivitäten führen würde (Du erinnerst Dich?): Nämlich deshalb, weil bei vollständiger Information ohne Transaktionskosten jedes Unternehmen seine Waren zum Grenzkostenpreis anbietet, folglich keine Gewinne (außer Unternehmerlohn) macht und sich Innovationen deswegen nicht rechnen, weil jeder sofort über alles Wissen verfügt und die Produktion ohne Anlaufkosten aufnehmen kann! ..... aber gehört vielleicht auch nicht hierher.....
 
Selbst Theoretiker geben zu, dass der Aktienwert langfristig den Unternehmenswert abbildet. Natürlich lässt sich dieser nicht genau quantifizieren, weil man ihn eigentlich als diskontierten Zukunftswert messen müsste. Aber eine 10-Jahres-Entwicklung ist schon nicht ganz ohne Aussagekraft.
Zudem: Die Kernbereiche von Daimler-Chrysler habe seit einigen Jahren mit schweren Qualitätsmängeln zu kämpfen, die nie behoben werden konnten. Innovationen im Automobilsektor wurden verschlafen.
Weitestgehend alle Übernahmen und Allianzen sowie neue Geschäftsfelder gingen mit z.T. erheblichen Verlusten in die Hose: Das Mitsubishiengagement war nur teuer und peinlich, die Suche nach chinesischen Partnern eine Farce, Chrysler verbrennt bisher nur Geld und beginnt auf das Neue, es wieder zu tun, der Smart als Konzeptcar sollte schon vor Jahren eingestellt werden, bis man merkte, dass das Weiterführen nicht mit ganz so hohen Verlusten verbunden ist wie die Aufgabe. Am sinnvollsten war noch Fuso.
Diese auf den Zukunftswert gerichteten "Umstrukturierungen" haben weitgehend sämtliche Erlöse aus dem Verkauf der umfangreichen Industriebeteiligungen und beständig Jahr für Jahr das Betriebsergebnis belastet. Gegenüber wichtigen Konkurrenten wie z.B. Toyota und den "Franzosen" hat man deutlich an Marktanteil und Qualitätsimage verloren und der Neue, Zetsche, ist angetreten, um das Unternehmen total umzukrempeln (so viel zum "Zukunftswert"). Dabei hat Jürgen Schrempp noch in seinen letzten Zügen die fähigsten Führungskräfte verscheucht (Niefer, Bernhard).

Das mag ja betriebswirtschaftlich alles richtig sein, ist volkswirtschaftlich aber irrelevant, solange die Bedingungen für die Pareto-Optimalität nicht verletzt sind. Das könnten sie aber nur sein, wenn die optimale Betriebszahl durch Ausscheiden von DC unterschritten wäre und das ist nicht der Fall, da DC noch am Markt ist!

Zusammengesfasst: Wo ist das Problem - das Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer?!
 
btw: Bei der Lektüre des Kurses ist mir auch wieder klar geworden, warum ich vor ein paar Monaten in einer unseren anderen Diskussionen gesagt habe, dass vollständige Information aller Beteiligten zum Stillstand aller Aktivitäten führen würde (Du erinnerst Dich?): Nämlich deshalb, weil bei vollständiger Information ohne Transaktionskosten jedes Unternehmen seine Waren zum Grenzkostenpreis anbietet, folglich keine Gewinne (außer Unternehmerlohn) macht und sich Innovationen deswegen nicht rechnen, weil jeder sofort über alles Wissen verfügt und die Produktion ohne Anlaufkosten aufnehmen kann! ..... aber gehört vielleicht auch nicht hierher.....
Ist in Anbetracht der Grundannahmen auch reichlich unrealistisch, nicht???
Zudem geht das am Problem "Küngel" vorbei, das am ehesten durch ein P-A-Modell beschrieben werden könnte, wobei auch hier grundlegende Probleme übersehen werden, nämlich der realistischen Annahme, dass der Prinzipal nicht unbedingt ein langfristiger Eigner sein muss und nebenbei seinen Nutzen mehren kann, ohne dass sein Unternehmen etwas davon hat.
Und da besteht die Crux in der Theorie als auch der Realität.
 
Das mag ja betriebswirtschaftlich alles richtig sein, ist volkswirtschaftlich aber irrelevant, solange die Bedingungen für die Pareto-Optimalität nicht verletzt sind. Das könnten sie aber nur sein, wenn die optimale Betriebszahl durch Ausscheiden von DC unterschritten wäre und das ist nicht der Fall, da DC noch am Markt ist!

Zusammengesfasst: Wo ist das Problem - das Geld ist nicht weg, es hat nur ein anderer?!
Herr Schrempp wurde (und wird!!!) für betriebswirtschaftlichen Erfolg bei Daimler-Chrysler bezahlt und nicht für eine volkswirtschaftliche Umverteilung!!!!! (du gehst absolut am Thema vorbei...)

Übrigens: Wenn bei dir heute Nacht jemand einbricht und dich zusammenschlägt, dein Konto plündert und das Haus ausräumt und du gehst zur Polizei und der Polizist sagt ganz trocken: "Wo ist das Problem - das Geld ist nicht weg, es hat bloß ein anderer?!"
Dann erkennst du vielleicht den Unterschied zwischen praxisfern angewandter Theorie (die immer auf den realen Kontext hin modifiziert werden muss, weil sie sonst ad absurdum geführt wird: Die Annahmen müssen kompatibel sein!) und der Realität.
 
Zudem geht das am Problem "Küngel" vorbei, das am ehesten durch ein P-A-Modell beschrieben werden könnte, wobei auch hier grundlegende Probleme übersehen werden, nämlich der realistischen Annahme, dass der Prinzipal nicht unbedingt ein langfristiger Eigner sein muss und nebenbei seinen Nutzen mehren kann, ohne dass sein Unternehmen etwas davon hat.

Halten wir mal ein paar Sachen auseinander:

Ein kurzzeitiger Eigner ist auch ein kurzzeitiger Prinzipal und maximiert damit seinen Nutzen in dieser Frist. Ein langzeitiger Eigner ist ein langzeitiger Prinzipal und maximiert seinen Nutzen in dieser Frist.

Woher kommt ein vom Eigner losgelöstes Interesse an dem Unternehmen? Das existiert nicht, weil der Eigner mit seinem Eigentum machen kann was er will und in welcher Frist er will. Die "Gesellschaft" (was immer das sein soll - liebe Grüße an M. Thatcher) oder sonstwer, außer dem Eigentümer, hat kein Recht an dem Unternehmen.

Somit kann sich ein P-A-Problem nur zwischen Aktionär (Prinzipal) und Vorstand (Agent) ergeben. Und wo liegt das?
 
Herr Schrempp wurde (und wird!!!) für betriebswirtschaftlichen Erfolg bei Daimler-Chrysler bezahlt und nicht für eine volkswirtschaftliche Umverteilung!!!!! (du gehst absolut am Thema vorbei...).

Herr Schrempp ist der Agent seines Prinzipals.

Wenn der Prinzipal nicht mit seiner Leistung zufrieden ist (im Sinne von Maximierung seines Nutzens), kann er ihn rauswerfen oder ihm das Gehalt kürzen.
 
Übrigens: Wenn bei dir heute Nacht jemand einbricht und dich zusammenschlägt, dein Konto plündert und das Haus ausräumt und du gehst zur Polizei und der Polizist sagt ganz trocken: "Wo ist das Problem - das Geld ist nicht weg, es hat bloß ein anderer?!"

:lol: :lol: :lol: :lol:

Danke Gerry! So herzlich habe ich hier noch nie gelacht.... 😀 😀
 
Halten wir mal ein paar Sachen auseinander:

Ein kurzzeitiger Eigner ist auch ein kurzzeitiger Prinzipal und maximiert damit seinen Nutzen in dieser Frist. Ein langzeitiger Eigner ist ein langzeitiger Prinzipal und maximiert seinen Nutzen in dieser Frist.

Woher kommt ein vom Eigner losgelöstes Interesse an dem Unternehmen? Das existiert nicht, weil der Eigner mit seinem Eigentum machen kann was er will und in welcher Frist er will. Die "Gesellschaft" (was immer das sein soll - liebe Grüße an M. Thatcher) oder sonstwer, außer dem Eigentümer, hat kein Recht an dem Unternehmen.

Somit kann sich ein P-A-Problem nur zwischen Aktionär (Prinzipal) und Vorstand (Agent) ergeben. Und wo liegt das?
Ähem, hast du die Theorie wirklich verstanden???

Würdest du so etwas in einer Klausur schreiben, dann hättest du a.) die Annahmen der Theorie nicht beachtet und somit ein Modell der Realität übergestülpt, das nicht darauf passt und b.) das Kernproblem nicht ordentlich herausgearbeitet.
 
Schön, dass ich Euch mal wieder nen bisschen glücklicher machen konnte:

Übrigens: Wenn bei dir heute Nacht jemand einbricht und dich zusammenschlägt, dein Konto plündert und das Haus ausräumt und du gehst zur Polizei und der Polizist sagt ganz trocken: "Wo ist das Problem - das Geld ist nicht weg, es hat bloß ein anderer?!"
Dann erkennst du vielleicht den Unterschied zwischen praxisfern angewandter Theorie (die immer auf den realen Kontext hin modifiziert werden muss, weil sie sonst ad absurdum geführt wird: Die Annahmen müssen kompatibel sein!) und der Realität.

Danke Gerry! So herzlich habe ich hier noch nie gelacht.... 😀 😀 😀

Dennnoch, seid herzlich eingeladen mal was von R. Posner zur Ökonomischen Analyse des Rechts zu googeln.

Ob's mir als Bestohlener passt oder nicht: Ob meine Klamotten mir oder dem Dieb gehören, ist volkswirtschaftlich völlig egal, weil's die Wohlfahrtfunktion der Gesellschaft nicht ändert.

Und schwupps-die-wupps: sind wir wieder bei David Freidman und Konsorten, wonach wir keinen staat brauchen sondern eine privat organisierte (und finanzierte) Rechtsschutzagentur, die meinen Schutz übernimmt, weil es mir das wert ist.
 
Ähem, hast du die Theorie wirklich verstanden???

Würdest du so etwas in einer Klausur schreiben, dann hättest du a.) die Annahmen der Theorie nicht beachtet und somit ein Modell der Realität übergestülpt, das nicht darauf passt und b.) das Kernproblem nicht ordentlich herausgearbeitet.
Erklär's mir - wo liegt mein Fehler? 😱

Schade, keine Antwort.

Kann mir jemand erklären, was ich nach gerrys Meinung am P-A-Modell falsch verstanden habe?
 
Schön, dass ich Euch mal wieder nen bisschen glücklicher machen konnte:



Dennnoch, seid herzlich eingeladen mal was von R. Posner zur Ökonomischen Analyse des Rechts zu googeln.
Weder nach ihm noch nach seinem Kollegen Gary Becker sollte man als WiWi-Student großartig googlen müssen. Abgesehen davon ist sein schöpferischer Geist nicht zu brechen (vgl. Brandeins), aber....[/COLOR]
Ob's mir als Bestohlener passt oder nicht: Ob meine Klamotten mir oder dem Dieb gehören, ist volkswirtschaftlich völlig egal, weil's die Wohlfahrtfunktion der Gesellschaft nicht ändert.
...es geht noch immer am Thema vorbei....[/COLOR]
Und schwupps-die-wupps: sind wir wieder bei David Freidman und Konsorten, wonach wir keinen staat brauchen sondern eine privat organisierte (und finanzierte) Rechtsschutzagentur, die meinen Schutz übernimmt, weil es mir das wert ist.
Wahrscheinlich meinst du "Milton Friedman", kann das sein?

Antwort auf deine direkte Frage an mich kommt bei Gelegenheit, wenn ich Zeit dazu finde, ich muss nämlich jetzt "Wert schaffen" gehen und das für etwas weniger als 15 Mio € und schaue mal, wem ich das wegnehmen kann (komische Theorie 😕 ), damit es die Wohlfahrtsfunktion der Volkswirtschaft nicht ändert (in die regelmäßig soziale Kosten, dynamische Effekte und öffentliche Güter ausgeklammert sind) :ironie: .
 
Herr Schrempp ist der Agent seines Prinzipals.

Wenn der Prinzipal nicht mit seiner Leistung zufrieden ist (im Sinne von Maximierung seines Nutzens), kann er ihn rauswerfen oder ihm das Gehalt kürzen.
Herr Schrempp hatte keinen Prinzipal, Herr Schrempp hatte - wie in diesen Etagen üblich - ein Netzwerk aus Gefälligkeiten und das Billett zum Kreis der notorisch zu kurz gekommenen "Elite".
Die Eigner des Unternehmens (tausende!) haben fast alle nichts zu sagen (aufgrund geringster Anzeile) und lassen regelmäßig ihr Recht durch Banken und Fondgesellschaften ausüben. Die Vertreter derer, die die potentesten Eigner im Aufsichtsrat vertreten (bei Daimler war das lange Zeit Hilmar Kopper), sind selbst nicht Eigner und verfolgen von daher nur bedingt die originären Interessen eines Prinzipals. Zudem sind die Unternehmen und Personenkreise voneinander zumindest mittelbar weitgehend abhängig und verflochten, wenigstens derart, dass das Brechen der "Spielregeln" in Zukunft negative Auswirkungen haben kann und wahrscheinlich auch hat. So wäscht eine Hand die andere: Ich nicke dir heute deine Wünsche ab, weil die Bewilligung mir nicht wehtut (zahlen tun andere, die Basis ist breit), um in Zukunft selbst davon zu profitieren oder zumindest keine negativen Konsequenzen erleiden zu müssen.
Juristisch gesehen ist wohl der Tatbestand der Untreue nicht erfüllt, ökonomisch allemal.
Durch diese Selbstbedienungsmentalität werden dem Unternehmen Gewinne vorenthalten, die es renditeträchtiger nutzen könnte. Zudem wird ein falsches Anreizsystem geschaffen, das nicht betriebswirtschaftliche Leistung belohnt, sondern Zugehörigkeit zu einer Clique.
Desweiteren wird das unternehmerische Humankapital demotiviert, weil es sich mit der Führung nicht mehr identifizieren kann und sie andere Ideale vorleben als sie predigen und verlangen - der Fisch stinkt vom Kopfe her.
Das führt alles letztlich zu einer Fehlallokation von Kapital und somit auch zu deinem volkswirtschaftlichen Wohlstandsverlust, denn das Kapital ist nicht einfach woanders, es ist unproduktiver als es sein könnte und tatsächlich weniger. Dazu sollte man wissen, dass Kapital und Wohlstand keine statischen Größen sind.
Aus volkswirtschaftlicher Sicht schadet also diese Form von Korruption (und eigentlich müsste man das auch so nennen). Insbesondere, weil durch diese Gepflogenheiten qualitative, ethische Werte verloren gehen, die den gefühlten Wohlstand der Gesellschaft einschränken. Das ist monetär schlecht messbar, aber eigentlich eine der wichtigsten Größen.
Man übersieht oft (auch in der Wohlfahrtsökonomie), dass "Gewinnmaximierung" auch bloß ein Hilfsziel zur Operationalisierung des "Nutzens", der an sich aber als semi-qualitatives Ziel schlecht messbar ist.

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht schadet diese Form der Korruption ebenso: Dem Betrieb entgehen Gewinne und damit profitablere Anlagemöglichkeiten, dafür entlohnt er die Führung stärker als sie es entsprechend ihrer Leistung wert wäre.

In der Wirkung dieses usus der Deutschland AG ist sich also Betriebs- und Volkswirtschaft ausnahmsweise mal einig.
Aber vergessen haben wir die ethische-soziale Komponente, und um die geht es bei diesem Thema: Kann es uns wirklich egal sein, dass an der Spitze der größten deutschen Unternehmen Menschen stehen, die - obgleich sie sehr gut bezahlt werden - vor Geld- und Machtgier über jegliche Form von Anstand hinweggehen?
Moral kann man nicht einklagen, aber man sollte unmoralisches Verhalten sanktionieren - wo das Recht keine Handhabe hat, sollte man outlaws durch Verachtung sozial ausgrenzen. Sie haben es sich verdient.
*victorygrins*
 
Herr Schrempp hatte keinen Prinzipal,..

Sorry gerry - aber das ist Quatsch, wie Du ja selbst im nächsten Atemzug sagst:

Die Eigner des Unternehmens (tausende!) haben fast alle nichts zu sagen (aufgrund geringster Anzeile) und lassen regelmäßig ihr Recht durch Banken und Fondgesellschaften ausüben. Die Vertreter derer, die die potentesten Eigner im Aufsichtsrat vertreten (bei Daimler war das lange Zeit Hilmar Kopper), sind selbst nicht Eigner und verfolgen von daher nur bedingt die originären Interessen eines Prinzipals.

Womit Du IMO die Kernaussagen der P-A-Theorie zusammengefasst und auf den Fall angewandt hast.

Wo war nun noch mal gleich der Fehler in meinen Aussagen zum P-A-Modell?
 
Durch diese Selbstbedienungsmentalität werden dem Unternehmen Gewinne vorenthalten, die es renditeträchtiger nutzen könnte. Zudem wird ein falsches Anreizsystem geschaffen, das nicht betriebswirtschaftliche Leistung belohnt, sondern Zugehörigkeit zu einer Clique.

Macht ja zunächst mal nix, weil die Gewinne ein anderer hat, bspw. die private-equity-Banken der Bosse. Diese investieren die Kohle wieder und alles ist gut.

Wer braucht DC? Wieso sollte ein solches Unternehmen im Bestand geschützt werden?

Desweiteren wird das unternehmerische Humankapital demotiviert, weil es sich mit der Führung nicht mehr identifizieren kann und sie andere Ideale vorleben als sie predigen und verlangen - der Fisch stinkt vom Kopfe her.

Na sowas! Wollte man sowas verhindern, müsste man sich zum Ober-Moralapostel der Nation aufschwingen. Wer soll den Job machen? Der Kanzlerin? Der Papst? Du?

Das führt alles letztlich zu einer Fehlallokation von Kapital und somit auch zu deinem volkswirtschaftlichen Wohlstandsverlust, denn das Kapital ist nicht einfach woanders, es ist unproduktiver als es sein könnte und tatsächlich weniger.

Diese Aussage halte ich für falsch.

Zum Einen: Vernichtetes Humankapital (wie Du oben behauptet hast, mag ja sein) ist nicht mehr vorhanden und kann daher rein logisch auch nicht fehlalloziert werden.

Zum Anderen: Meine Kenntnisse der Allokationstheorie mögen sehr beschränkt sein, aber wie ich oben bereits einmal geschrieben hatte, hängt die optimale Allokation nur von der optimalen Betriebsgröße und Unternehmensanzahl ab. Daran ändert sich aber erstens nix und zweitens kann diese Zahl für den Automobilsektor gat nicht konkret berechnet werden. Es kann daher sein, dass sie erst nach Insolvenz von DC erreicht ist - who knows?

...den gefühlten Wohlstand der Gesellschaft einschränken. Das ist monetär schlecht messbar, aber eigentlich eine der wichtigsten Größen.....

So langsam kommen wir zum Kern der Auseinandersetzung - es geht also um Emotionen, nicht um Rationalitäten?!

Man übersieht oft (auch in der Wohlfahrtsökonomie), dass "Gewinnmaximierung" auch bloß ein Hilfsziel zur Operationalisierung des "Nutzens", der an sich aber als semi-qualitatives Ziel schlecht messbar ist.

Schön geschrieben - und?

Aus betriebswirtschaftlicher Sicht schadet diese Form der Korruption ebenso: Dem Betrieb entgehen Gewinne und damit profitablere Anlagemöglichkeiten, dafür entlohnt er die Führung stärker als sie es entsprechend ihrer Leistung wert wäre.

Wegen der Quote: Das erste Mal Zustimmung zu Deiner Aussage! Das betrifft aber nur den Betrieb!

Moral kann man nicht einklagen, aber man sollte unmoralisches Verhalten sanktionieren - wo das Recht keine Handhabe hat, sollte man outlaws durch Verachtung sozial ausgrenzen. Sie haben es sich verdient.

Noch mal Zustimmung - wer Mecedes nicht mag, braucht keinen zu kaufen und auch kein Konto bei der Deutschen Bank führen. Das ist das einzig Richtige und einzig effizient mögliche.

Womit wir uns doch einigsind und ich ja auf der vorherigen Seite nix anderes gesagt habe, oder?
 
Sorry gerry - aber das ist Quatsch, wie Du ja selbst im nächsten Atemzug sagst:



Womit Du IMO die Kernaussagen der P-A-Theorie zusammengefasst und auf den Fall angewandt hast.

Wo war nun noch mal gleich der Fehler in meinen Aussagen zum P-A-Modell?
Sag` mal, verstehst du eigentlich, was ich da schreibe?
Muss ich bei Pontius und Pilatus anfangen???
Hast du dich eigentlich tatsächlich mal intensiver mit der Theorie befasst?
Du interpretierst sie nach deinem Gusto und wendest sie an, wie du sie brauchst. Das erinnert mich an die Diskussion mit einem anderen Forumsmitglied, der den sog. "Sozialdarwinismus" mit der Evolutionslehre nach Darwin verwechselt hat und diesen heftigst kritisierte.
Ehrlich gesagt fühle ich mich nicht verpflichtet dir in wenigen Sätzen Schritt für Schritt die Basics einer Theorie nahezulegen, die dir deine Professoren nicht verdeutlichen konnten.
Bleibe bei deiner selbstgestrickten P-A-Theorie, sie macht dich glücklich....
 
Macht ja zunächst mal nix, weil die Gewinne ein anderer hat, bspw. die private-equity-Banken der Bosse. Diese investieren die Kohle wieder und alles ist gut.

Wer braucht DC? Wieso sollte ein solches Unternehmen im Bestand geschützt werden?



Na sowas! Wollte man sowas verhindern, müsste man sich zum Ober-Moralapostel der Nation aufschwingen. Wer soll den Job machen? Der Kanzlerin? Der Papst? Du?



Diese Aussage halte ich für falsch.

Zum Einen: Vernichtetes Humankapital (wie Du oben behauptet hast, mag ja sein) ist nicht mehr vorhanden und kann daher rein logisch auch nicht fehlalloziert werden.

Zum Anderen: Meine Kenntnisse der Allokationstheorie mögen sehr beschränkt sein, aber wie ich oben bereits einmal geschrieben hatte, hängt die optimale Allokation nur von der optimalen Betriebsgröße und Unternehmensanzahl ab. Daran ändert sich aber erstens nix und zweitens kann diese Zahl für den Automobilsektor gat nicht konkret berechnet werden. Es kann daher sein, dass sie erst nach Insolvenz von DC erreicht ist - who knows?



So langsam kommen wir zum Kern der Auseinandersetzung - es geht also um Emotionen, nicht um Rationalitäten?!



Schön geschrieben - und?



Wegen der Quote: Das erste Mal Zustimmung zu Deiner Aussage! Das betrifft aber nur den Betrieb!



Noch mal Zustimmung - wer Mecedes nicht mag, braucht keinen zu kaufen und auch kein Konto bei der Deutschen Bank führen. Das ist das einzig Richtige und einzig effizient mögliche.

Womit wir uns doch einigsind und ich ja auf der vorherigen Seite nix anderes gesagt habe, oder?
Ich beende hiermit für meinen Teil die Diskussion und würde dir im Übrigen ein wirtschaftswissenschaftliches Studium empfehlen.

Die Welt dreht sich, ist dynamisch und wird in der Realität durch vielerlei Einflussfaktoren und Interdependenzen geprägt.
Deine Gedankenwelt ist das nicht (wo wir wieder bei den Gewerkschaften wären: Die haben auch gedacht, die Zahl der Arbeitsplätze sei statisch und wollten durch Arbeitszeitverkürzung und Frühverrentung mehr Menschen in Lohn und Brot bringen...) und noch weniger hast du Lust dazu, dich intensiv mit Beiträgen anderer zu befassen.
Ich habe diese Lust auch nicht mehr.
 
Ich beende hiermit für meinen Teil die Diskussion und würde dir im Übrigen ein wirtschaftswissenschaftliches Studium empfehlen.

Die Welt dreht sich, ist dynamisch und wird in der Realität durch vielerlei Einflussfaktoren und Interdependenzen geprägt.
Deine Gedankenwelt ist das nicht (wo wir wieder bei den Gewerkschaften wären: Die haben auch gedacht, die Zahl der Arbeitsplätze sei statisch und wollten durch Arbeitszeitverkürzung und Frühverrentung mehr Menschen in Lohn und Brot bringen...) und noch weniger hast du Lust dazu, dich intensiv mit Beiträgen anderer zu befassen.
Ich habe diese Lust auch nicht mehr.

Hey Gerry - bist nen toller Typ. :brav:

Vielleicht werd' ich ja auch mal so groß wie Du...

Danke trotzdem, dass ich mit Dir reden durfte!
 
Um mal wieder aufs Thema zurück zu kommen...

In der Süddeutschen ist heute eine kleine Geschichte über Volkswagen. Da steht unter anderem, was der frühere Gesamtbetrebsratschef Volkert so verdient hat. (Jeweils in Euro)

1990 57.300
1991 113.600 (hübsche kleine Gehaltserhöhung, oder?)
1994 254.100
1998 440.400
1999 561.800
2000 646.200
2001 687.600
2002 692.900
dann kommts leider ganz dicke... der Gürtel musste enger geschnallt werden...
2003 569.500

Der hat von seinem Gehalt sicher immer ordentlich was in die Gewerkschaftskasse abgeführt. Deswegen hat sich da auch bestimmt niemand beschwert... :rolleyes
 
Hm.....jetzt ist klar, warum ein Bankvorstand nicht mehr als 650TEUR verdienen darf.
Der Betriebsratsvorsitzende muss ihn ja schließlich auch mal einholen können
 
hm.....jetzt ist klar, warum ein Bankvorstand nicht mehr als 650TEUR verdienen darf.
Der Betriebsratsvorsitzende muss ihn ja schließlich auch mal einholen können 😀

Ach was!!!

Ich habe noch eine viel bessere Idee wir gründen die Management-Betriebsrat-Gehalts-Ausgleichs-Behörde, deren Aufgabe es ist alle Gehälter der Betriebsführung in einen Topf zu schmeißen und dann auf alle Betroffenden gleich zu verteilen.

Mal sehen wie lang die Forderung nach einer Obergrenze noch bestehen bleibt...
 
Ich habe noch eine viel bessere Idee wir gründen die Management-Betriebsrat-Gehalts-Ausgleichs-Behörde, deren Aufgabe es ist alle Gehälter der Betriebsführung in einen Topf zu schmeißen und dann auf alle Betroffenden gleich zu verteilen.

... und wie beim Gesundheitsfonds können dann Manager, die mit ihrem zugewiesenen Gehalt nicht auskommen, eine Zusatzpauschale von ihrem Arbeitgeber erheben. Gute Idee, du solltest Politikerin werden... 😀 😀
 
... und wie beim Gesundheitsfonds können dann Manager, die mit ihrem zugewiesenen Gehalt nicht auskommen, eine Zusatzpauschale von ihrem Arbeitgeber erheben. Gute Idee, du solltest Politikerin werden... 😀 😀 😀

Geht leider nicht, weil...

1. ich keine Geschlechtsumwandlung machen moechte. 😱

2. ich meine Frau vor ein paar Jahren gefragt habe, ob ich in die Politik gehen und bundeskanzler werden darf. Leider hat sie "NEIN" gesagt.😡

Also bleibe ich normaler Bürger im Land der runtergezogenen Mundwinkel und schimpfe auf die Politiker😀 😀
 
1. ich keine Geschlechtsumwandlung machen moechte. 😱

Oh, sorry 😱 Dein Nick klingt irgendwie ... feminin 🙄 🙂

2. ich meine Frau vor ein paar Jahren gefragt habe, ob ich in die Politik gehen und bundeskanzler werden darf. Leider hat sie "NEIN" gesagt.😡

Da scherst Du Dich drum? Wenn er auf sein Frau gehört hätte, wäre Bill Clinton bestimmt auch nich Präsident geworden... 😀
 
Oh, sorry 😱 Dein Nick klingt irgendwie ... feminin 🙄 🙂

Tja so ist das hier in Italien (Andrea, Luca & Co. klingen fuer mich auch feminin). Aber kein Grund fuer Entschuldigungen, schliesslich habe ich den Namen selber gewaehlt...

Da scherst Du Dich drum? Wenn er auf sein Frau gehört hätte, wäre Bill Clinton bestimmt auch nich Präsident geworden... 😀 😀

Tja, damals war gerade die Gerd mit Pferd Show im Radio "in". Die Vorstellung auf ähnliche Weise durch den Kakao gezogen zu werden fand die garnicht gut...
 
Herr Schrempp wurde (und wird!!!) für betriebswirtschaftlichen Erfolg bei Daimler-Chrysler bezahlt und nicht für eine volkswirtschaftliche Umverteilung!!!!! (du gehst absolut am Thema vorbei...)

Übrigens: Wenn bei dir heute Nacht jemand einbricht und dich zusammenschlägt, dein Konto plündert und das Haus ausräumt und du gehst zur Polizei und der Polizist sagt ganz trocken: "Wo ist das Problem - das Geld ist nicht weg, es hat bloß ein anderer?!"
Dann erkennst du vielleicht den Unterschied zwischen praxisfern angewandter Theorie (die immer auf den realen Kontext hin modifiziert werden muss, weil sie sonst ad absurdum geführt wird: Die Annahmen müssen kompatibel sein!) und der Realität.

Dem kann ich nur zustimmen. Good Thread
 
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