Packt man das als Mathe-Muffel?

Dr Franke Ghostwriter
Packt man das als Mathe-Muffel?

Hallo,
ich bin neu in diesem Forum, hoffe aber auf den einen oder anderen hilfreichen Ratschlag. Und zwar überlege ich derzeit intensiv, ein Fernstudium in Hagen in Teilzeit aufzunehmen. Von Beruf bin ich Journalist, suche aber in diesen Zeiten ein zweites Standbein, das viele Möglichkeiten öffnet und auf das ich zur Not zurückgreifen könnte, sollte mich mal niemand mehr in den Zeitungen lesen wollen. 😉
Ich interessiere mich vor allem für den Bachelor in Wirtschaftswissenschaften. Habe mich dazu auf der Homepage der FernUni informiert und einfach mal in einige Beispielklausuren reingeguckt. Und ich muss sagen, dass mir schon beim Lesen der Aufgabenstellungen schwindelig wurde. Wenn ich Quadratzahlen sehe oder Beweise führen soll, zieht sich in meinem Inneren alles zusammen und schreit danach, den Computer ganz schnell auszuschalten und stattdessen eine schöne Konzertkritik zu schreiben. Wie mein Job als Journalist schon vermuten lassen könnte, war ich schon zu Schulzeiten nicht der größte Fan der Mathematik-Stunden. Im Klartext: Ab der 11. Klasse war ich froh, wenn ich die Klausuren iiiirgendwie mit 'ner 4 bis zum Abitur überstanden habe. Aber es war ein Graus für mich.
Natürlich könnte ich nun auch Kulturwissenschaften und Co. studieren, aber ich will mich erstens nicht darauf verlassen, dass irgendein Museum mich später engagiert, und zweitens suche ich eben ein ZWEITES Standbein in einem anderen Bereich, um flexibler sein zu können.
Meine Frage an alle Wirtschaftswissenschaftler hier ist nun die, ob man als ehemaliger (und vermutlich auch noch aktueller) Mathe-Muffel überhaupt eine Chance hat, den Bachelor zu meistern? Gibt es da Erfahrungswerte von Anwesenden?
 
Definiere Mathe-Muffel? 🙂

Also ich kann sagen: Ich habe den mittleren Bildungsabschluß und studiere mit dem Ziel "Zugangsprüfung".

Also ich musste mehr Zeit für das aufholen meines Matherückstandes aufwenden, als für das Modul "Einführung in die WiWi".

Du solltest es mit diversen Grundkenntnissen von der Oberstufe einfacher haben.

Pauschal behaupte ich: Wenn Du das Studium schaffen willst, dann meisterst du auch das Problem der Mathematik!
 
Okay, hier die "Definition Mathe-Muffel": 😉 Mein Problem war schon zu Schulzeiten im Matheunterricht, genauso wie in Physik, Chemie oder Biologie, das, dass ich leider nicht in der Lage bin, Zusammenhänge herzustellen. Ich konnte mir gewisse Gleichungen oder Lösungswege aus dem Unterricht immer nur grob fotografisch einprägen, stellte sich die Aufgabe in der Klausur dann aber in abgewandelter Form, saß ich da mit "ganz kurzem Hemd".
Mich interessieren an den Wirtschaftswissenschaften Dinge wie Mitarbeiterführung bzw. -motivtaion. Auch hätte ich keine Bedenken, dass ich mir in Studiengängen wie Wirtschaftsrecht (Bachelor of Laws) nicht sämtliche Paragraphen einhämmern und abrufen könnte. Ich kann mir Geschichten anhören und erinnere mich hinterher an jedes Detail. Was mir allerdings leider Gottes fehlt, ist das logische Verständnis, dass man mir eine Gleichung an die Hand geben könnte, die ich dann auf verschiedene Beispiele anwenden könnte.
Und ich Frage mich nun halt, ob man eine gewisse Affinität für Mathematik schon mitbringen muss, um Wirtschaftswissenschaften erfolgreich studieren zu können.
 
Gerade für Makroökonomie, Mathe/Statistik und Theorie der Marktwirtschaft braucht man höhere Differentialgleichungen und Ableitungen und zum Teil auch sogar Integralrechnung.
Für die anderen Fächer reichen Zinsrechnung, einfache Gleichungen auflösen und umstellen aus.

Mich hat es auch erschreckt und verärgert, wie viel Mathe in einem Wirtschaftswissenschaftlichen Studiengang verlangt wird.

Habe auch nur FachAbi und ich tue mich mit Makroökonomie und Theorie der Marktwirtschaft mit den Differentialen und Integralen sehr schwer und schiebe diese Fächer nun vor mir her.
Mathe habe ich an einer anderen Uni mit viel Glück mit 4 schon bestanden, ist aber auch schon ein bischen her.

Werde nach den Klausuren im März nochmal versuchen mein Verständnis für Mathe zu verbessern und mich dann im Sept. an Makro und Theorie der Marktwirtschaft versuchen.

Wenn es dann nicht klick macht bei mir, werde ich das Studium wohl auch hin schmeißen und mich evtl. noch am Bachelor of Laws versuchen. Bin auch mehr der Typ zum auswendig lernen und irgendwelche Laberfächer.
 
Ich studiere mit Hauptschulabschluss, mathe habe ich jetzt im ersten Anlauf geschaft, hat mir wirklich viel Zeit gekostet, blos keine Angst haben, alles ist machbar, spreche aus eigener Erfahrung
 
Man benötigt nicht nur fundierte Mathekenntnisse, sondern sollte auch keine Probleme damit haben, sie in den Klausuren in kürzester Zeit richtig anzuwenden. Alles andere kostet Zeit und somit Punkte.

Von mir aus kann jede(r) erzählen, was sie/er will. Aber das ist Fakt.
Wenn das mathematische Handwerkszeug sitzt, dann klappt auch alles andere. 🙂

Übrigens ... in "meiner" Einführungsveranstaltung ist deutlich auf zwei Punkte hingewiesen worden:
1. Der Studiengang WiWi an der FU ist sehr mathematikorientiert.
2. Das Mathemodul ist eine der schwierigsten Hürden.
 
Also als Mathemuffel würde ich mich nicht bezeichnen, wie die jüngste Vergangenheit gezeigt hat, hab ich in der Schule einfach nur schlechte Lehrer gehabt. Hab mir vor ein paar Wochen einen Nachhilfelehrer für Mathe gesucht und der hat mir jetzt innerhalb von wenigen Wochen den gesamten Stoff für die Mathemodulklausur beigebracht (einmal die Woche 2 Schulstunden). Ich denke wenn du in der Lage bist mittels geeigneter Literatur oder mittels Nachhilfe deine Lücken zu schliesen, dann wirst du das packen. Wenn du allerdings wirklich nur Bahnhof und Abfahrt verstehst wirst du in diesem Studiengang wohl auf keinen grünen Zweig kommen.
 
Also meiner Meinung nach kann man Schulmathematik nicht mit Wirtschaftsmathe vergleichen.
Oder besser gesagt, kann man das Lernverhalten nicht vergleichen.
In der Schule wurde man ja regelrecht gezwungen, alles zu lernen, was dich eigentlich nie interessiert hat.
Fürs Studium lernt man freiwillig.
Mir fiel Mathe in der Schule auch nie leicht. Kutz gesagt: Ich habe es gehasst.
Hier ist das was ganz anderes. Ich find Mathe sogar super, es macht mir richtig Spaß zu lernen. Hätte ich niemals für möglich gehalten 😉
Und sooooo schwer ists wirklich nicht.
 
Bin kein Mathemuffel. Mein Abi liegt zwar auch schon über 10 Jahre zurück aber ich muss sagen, dass das hier alles keine große Zauberei in Bezug auf Mathe ist.

Wenn man sich richtig reinhängt ist es auch zu schaffen, zumal ein Modul Wirtschaftmathe unterstüzt.
 
Ich hab sehr viele Jahre Mathenachhilfe gegeben und sag dir mit voller Überzeugung:
- schmeiß deine Mathegefühle von der Schule über Bord. Du bist älter geworden, hast einen ganz anderen Blick auf die Sache als ein Jugendlicher und lernst es auch anderen Beweggründen. Es ist also schonmal nicht vergleichbar
- mit einem guten Lehrer/Nachhilfelehrer blieb bisher noch bei keinem bis zum dem Punkt noch so schlechten Matheschüler der Aha-Effekt aus, ab dem es wirklich flutschte und auf einmal dann auch Spaß machte, weil das Verständnis dafür da war. Meine fantastischste Erinnerung hab ich an eine Schülerin, die bis zur elften Klasse mit ständiger Nachhilfe darum kämpfte in Mathe überhaupt durchzukommen. Sie wechselte dann zu mir und innerhalb kürzester Zeit war sie angefixt. Ihr Abi hat sie in Mathe - und ohne meine Hilfe seit dem Halbjahr der 12. - mit einer 1 bestanden. Es geht also - eigentlich geht alles. Hier zaubert ja keiner. Oder vielleicht doch? ;o)

- das Zauberwort dorthin heißt: verstehen! Wenn du Seiten übergehst, Passagen überfliegst, stehst du bald wieder vor dem Erlebnis nichts zu verstehen, das verbindet sich mit alten Erlebnissen - Spirale nach unten. - dh. du musst wirklich Schritt für Schritt, Satz für Satz in deinen Skripten nachvollziehen können und erst weitergehen wenn es verständlich ist, dann baut immer weiter ein kleiner Schritt darauf auf und du wirst dich innerhalb kurzer Zeit umdrehen können und viele Schritte von dir sehen. Das heißt auch: nicht in den SEiten weiter hinten im Skript wühlen vor Ungeduld. Bleib wo du bist um zu starten und geh von dort los. Such dir den Anfangspunkt, ab dem noch alles klar ist - notfalls geh noch mehr Schritte zurück und hol dir erstmal ein Buch aus der 8. Klasse Stark Trainer - wenn die Funktionen anfangen. Und mach das durch und hangel dich hoch. Der Ausgangspunkt sollte ein sicherer sein, und einer an dem du noch alles unter Kontrolle hast, die nächsten Schritte wirst du nachvollziehen können. ES sind ja von dort aus verdaubare, kleine Etappen.

Langes Posting - kurzer Sinn:
Ich bin sicher es ist machbar, die Voraussetzung ist nur, du suchst dir den für dich richtgen Weg da durch, die für dich richtigen Bücher und wenn Geld keine Rolle spielt, leiste dir doch einen Mathetrainer in persona - wieso auch nicht? Man muss delegieren können.

Liebe Grüße
Judith
 
Man muss delegieren können.

Sorry, man muss "organisieren" können!

Naja, für meinen Geschmack hängt alles daran, sich korrekt und treffend auszudrücken, um klar verstanden zu werden. Ganz besonders hilfreich ist das sicher auch im Nachhilfe-Unterricht.

Oder kann ich etwa den Berg Lernmaterial, den ich gerade durcharbeite, an dich delegieren ? ... dann delegiere ich auch noch die anstehende Klausur ... 😀

Ist doch schön, wenn einem soviel abgenommen wird!
 
Mac-bine:

ähm, ich kann schon deutsch (und latein) - keine sorge - und ich hab auch eine ahnung wovon ich rede 😉.

in dem moment, in dem du dir einen guten mathelehrer an land ziehst, delegierst du die arbeit, dir selbst einen fahrplan da durch zu schaffen, dir den stoff einzuteilen und den überblick zu haben, zu einem bestimmten zeitpunkt stoffmäßig an einem bestimmten kenntnisgrad angekommen zu sein. der lehrer sortiert dir quasi vor, kümmert sich darum, die richtigen bücher zu empfehlen oder heranzuschaffen etc. - und das ist im alleingang recht aufwändig, mühsam und unübersichtlich, diesen teil der arbeit kann man locker delegieren - und das vereinfacht einiges.

das lernen und verstehen kann man nicht delegieren - ich denke, das weiß man aber spätestens wenn man das uni-alter erreicht hat, hm?

(und ich habs jetzt mehrmals gelesen, aber "man muss organisieren können" passt ja wohl überhaupt nicht dazu, sich einen mathelehrer zu leisten, der vorarbeit erbringt, was einem ermöglicht sich auf das wesentliche zu konzentrieren und nicht alles im alleingang leisten zu müssen...)

(vielleicht lässt du zukünftig derart unnötige und auch falsche interpretationen mir gegenüber - das wäre sehr nett)
 
Delegieren passt hier per def. überhaupt nicht.
Sich externer Unterstützung zu bedienen ist eine Frage der Organisation.

Auch ich kann Latein
 
*lol*

wie bitte? na, dann packt doch mal eure definitionen aus.

delegieren ist in meinen worten gesagt das übertragen von entscheidungskompetenzen und aufgaben an eine andere person.
auf eure definitionen bin ich dann mal gespannt...
 
Oh, zumindest bei wiktionary scheint man einer meinung zu sein mit mir
"jemandem etwas überweisen bzw. jemanden beauftragen, Rechte oder Aufgaben abtreten, Aufgaben auf einen anderen übertragen"


(Quelle: delegieren ? Wiktionary)

und delgare will ich auch nicht unbeannt lassen:
anvertrauen, übertragen, zuweisen sind dann so die übersetzungen, die bei uns so die meistverwendeten waren.
 
*lol*

wie bitte? na, dann packt doch mal eure definitionen aus.

delegieren ist in meinen worten gesagt das übertragen von entscheidungskompetenzen und aufgaben an eine andere person.
auf eure definitionen bin ich dann mal gespannt...

Hallo Judith,

nicht provozieren lassen, das lohnt sich nicht. Wer Deinen Beitrag sorgfältig liest, erkennt worin die Delegation besteht. Ich habe sofort verstanden und delegieren trifft es genau.

Liebe Grüße
 
du hast Recht - nicht provozieren lassen, danke dafür. (Und fürs "mich verstehen." 😉 )
Ich werds mir zu Herzen nehmen.

Viele Grüße
Judith
 
ich empfehle das

Taschenbuch der Wirtschaftmathematik

Es enthält die wichtigste Mathematik auf wesentliche Dinge reduziert und stets mit einigen einfachen Beispielen.

Mindestens als Nachschlagewerk ist es gut geeignet.

Viele Grüße
 
Von Beruf bin ich Journalist, suche aber in diesen Zeiten ein zweites Standbein, das viele Möglichkeiten öffnet und auf das ich zur Not zurückgreifen könnte, sollte mich mal niemand mehr in den Zeitungen lesen wollen. 😉

Hihi, ich war auch Journalist, habe aber nach einem Wiwi-Studium an der FeU umgesattelt und jetzt einen neuen Beruf. Als ich mich beim DJV abgemeldet hab, sagte die Frau da: Das war wohl eine gute Idee... 😉

Insofern also: Mach das Studium!


2. Das Mathemodul ist eine der schwierigsten Hürden.

Das liegt allerdings vor allem daran, dass der Mathekurs wirklich sehr schlecht ist. Es ergibt also durchaus Sinn, sich Mathewissen auf andere Weise zu besorgen.

Wenn möglich, solltest Du eine Mentorenveranstaltung besuchen. Oft werden einem Sachen erst klar, wenn man sie mündlich vorgetragen bekommt. Dann denkt man manchmal: das kann doch nicht alles gewesen sein. Das sah auf dem Papier doch viel komplizierter aus... 😀

Es ist sicher auch sinnvoll, sich nochmal die Mathebasics zu vergegenwärtigen, also Brüche, Wurzeln, Potenzen und den ganzen Kram aus der Mittelstufe. Judith hat darauf hingewiesen, dass alle Sachen immer aufeinander aufbauen. Und wenn solche Grundlagen nicht sicher sitzen, dann hat man später irgendwo Schwierigkeiten.

Von Schwarze gibt es das (recht günstige) Buch "Mathematik für Wiwis - Elementare Grundlagen für Studieneinsteiger". Das wiederholt diese ganzen Sachen mit kiloweise Übungsmaterial.


Außerdem empfehle ich als Lehrbuch stets das von Sydsaeter/Hammond. Leider ist das relativ teuer (50 Euro, allerdings verkauft der Verlag auch schonmal verbilligte Restposten, z.B. bei unifachbuch.de). Dieses Buch ist sensationell. Verständliche Erklärungen in ganzen deutschen Sätzen (ohne die üblichen kryptischen Zeichenketten, die richtige Mathematiker verwenden...), dann immer viele Übungsaufgaben, um den Stoff zu verfestigen.

 
FU Bibliothek

Für diejenigen, die erstmal kein Geld ausgeben möchten und dennoch in ein Mathebuch hineinschnuppern möchten, kann ich die elektronischen Bücher aus dem Verlag Springer empfehlen, die für FU Studenten jederzeit abrufbar sind.

Titel Vorkurs Mathematik
Material Elektronische Ressource
Zusatz zum Titel Arbeitsbuch zum Studienbeginn in Bachelor-Studiengängen
Verfasser von Erhard Cramer, Johanna Ne¿lehová
Ort Berlin, Heidelberg
Verlag Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Jahr 2009


Titel Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler
Material Elektronische Ressource
Verfasser Thomas Holey, Armin Wiedemann
Ort Heidelberg
Verlag Physica-Verlag Heidelberg
Jahr 2007


Titel Mathematik für Ökonomen
Material Elektronische Ressource
Verfasser Frank Riedel, Philipp Wichardt
Ort Berlin, Heidelberg
Verlag Springer-Verlag Berlin Heidelberg
Jahr 2007
1.Gesamttitel Springer-Lehrbuch


Titel ECOMath1 - Mathematik für Wirtschaftswissenschaftler
Material Elektronische Ressource
Verfasserang. von Hans M. Dietz
Ort Berlin, Heidelberg
Verlag Springer Berlin Heidelberg
Jahr 2009
 
Das liegt allerdings vor allem daran, dass der Mathekurs wirklich sehr schlecht ist. Es ergibt also durchaus Sinn, sich Mathewissen auf andere Weise zu besorgen.
Inwiefern ist der eigentlich schlecht? Mal rein interessehalber, ich kenn ihn ja nicht, sehe bloß immer die Reaktionen hier 😉 Manche behaupten, die Kursautoren wären Mathematiker, die sich mal austoben wollten ... stimmt das aus deiner Sicht als Mathematikstudent?
 
Auch ich bin so ein Mathemuffel (gewesen).
Mittlerweile macht es (manchmal) sogar so etwas wie Spaß, allerdings muß ich dazu sagen, dass ich wenig mit dem Uniskript arbeite, sondern hauptsächlich mit Dörsam und Sydsaeter/Hammond lerne. Letzeres habe ich übrigens für 2 € bei Ebay ersteigert 🙂.
Es ist alles machbar, den richtigen Weg muß man eben für sich finden...
(Und ja, auch ich habe delegiert, hab mir nämlich letztes Jahr erstmal eine Nachhilfelehrerin "geleistet", die meine sehr tief vergrabenen Grundlagenkenntnisse wieder ausgegraben hat 😀).
 
Zum UniSkript: Bahnhof und Abfahrt! Ganz ehrlich, ich hab manchmal gedacht ich bin im falschen Film. Hab dann versucht mit Büchern über die Runden zu kommen. Hat bei mir auch nicht gefruchtet (die Lücken aus der Schulzeit waren zu groß und die Schulzeit zudem laaaaange her)
Dann wie schon erwähnt, habe ich nen Nachhilfelehrer gebucht und schwupps hats geflutscht. Hat sogar Spass gemacht, wenn nicht grade das Hirn gequalmt hat.
Wenn ich jetzt was im Skript nachschlage kommts zwar vor, dass ich ein 2tes Mal lesen muss um zu verstehen was mir der Künstler damit sagen will, aber dadurch, dass ich es ja in der Nachhilfe erklärt bekommen hatte funktionierts.
Seit ich an der Fu studiere hat sich für mich auch ein neues Lebensmotto rauskristalliesiert: Nichts ist unmöglich!
Wenn du bereit bist was dafür zu tun und dir für Probleme die passende Lösung suchts wirst du auch als Mathemuffel erfolgreich sein im Studium.
 
Inwiefern ist der eigentlich schlecht? Mal rein interessehalber, ich kenn ihn ja nicht, sehe bloß immer die Reaktionen hier 😉 Manche behaupten, die Kursautoren wären Mathematiker, die sich mal austoben wollten ... stimmt das aus deiner Sicht als Mathematikstudent?

Neee, das meiste, was ich von richtigen Mathematikern an Lineare-Algebra- und Analysis-Kursen gelesen hab, war deutlich besser...

Ehrlich gesagt kann ich die Frage nicht so wirklich beantworten. Ich hab den Kurs eben noch mal durchgeblättert und hatte wieder mal den bekannten Effekt: wenn man etwas verstanden hat, sind auch Erklärungen, die einem zunächst völlig unverständlich erscheinen, eigentlich ganz logisch... 🙄

Einige Sachen sind schräg (z.B. die Definition eines Hyperraums - wenn man danach googelt, kommt man eigentlich nur in Star-Treck-Foren raus...), und die Erklärung des Gauss-Algorithmus hab ich nicht kapiert - obwohl ich weiß, wie es funktioniert. Außerdem gibt es einige wirklich merkwürdige Themen in dem Kurs: wozu man z.B. das Schmidtsche Orthonormalisierungsverfahren braucht (außer vielleicht in der Programmierung von Statistik-Software), ist mir bis heute ein Rätsel... Dafür fehlen Themen, die man später wirklich brauchen könnte, z.B. das Umhüllendentheorem.

Ich denke, ein Problem ist, dass der Kurs ein gewisses Grundlagenwissen voraussetzt, das man aber nicht ohne Weiteres voraussetzen kann. Eine weitere Hürde ist der häufige Gebrauch von mathematischen Kurzschreibweisen. Das ist einfach ärgerlich, denn diese Sachen werden nicht gründlich erklärt, und für jemanden, der mathematisch eher unbedarft ist, ist das abschreckend.
 
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