Stabilitätspolitik Theoretische Grundlagen und inst. Alternativen Helmut Wagner

Benedikt schrieb:
Aber wir wollen hier ja jetzt nicht drin rumspamen, gell?! 🙂
:goodposti
Deshalb zurück zum Buch: "Stabilitätspolitik" von Helmut Wagner.

Wie ÖIA im ersten Beitrag schon sagte: Das Buch ist Pflichtlektüre für die AVWL/VWT-Prüfung bei Prof. Wagner. Um genau zu sein, die ersten beiden Kapitel sind es.

Es geht dabei um die Frage, ob und wie der Staat die Schwankungen von Inflation und Arbeitslosigkeit bekämpfen kann. Beide Fragen (also ob und wie) sind stark umstritten. Das ist Thema des ersten Kapitels. Im 2. geht es dann um eine der Spielarten, wie diese Staatseingriffe vorgenommen werden können, nämlich situationsbezogen (diskretionär).

Das Buch zu lesen ist nicht ganz leicht, denn Wagner argumentiert häufig mit formalen Modellen, die dazu noch logaritmiert wurden (das ist eigentlich nichts wildes, aber es sieht ungewohnt aus). Außerdem wird eine Reihe von Begriffen und Konzepten benutzt, die man sich erst anlesen muss. (Und ja: es ist auch nicht besonders gut geschrieben...)

Bei mir haben sich als Zusatzlektüre der Felderer/Homburg (siehe Buchtipp) und das Lehrbuch "Geldpolitik" von Peter Bofinger bewährt, in dem die Zeitinkonsistenztheorie und deren mögliche Lösungen ausführlich erklärt werden.
 
Update: seit dem 25.02. 2008 gibt es eine neue Auflage


Helmut Wagner
Stabilitätspolitik
Theoretische Grundlagen und institutionelle Alternativen
8., überarbeitete und erweiterte Auflage 2008. XVIII, 433 S.,

ISBN 978-3-486-58673-2
 
Update: seit dem 25.02. 2008 gibt es eine neue Auflage


Helmut Wagner
Stabilitätspolitik
Theoretische Grundlagen und institutionelle Alternativen
8., überarbeitete und erweiterte Auflage 2008. XVIII, 433 S.,

ISBN 978-3-486-58673-2

Hallo,

gibt es denn Unterschiede zur Vorauflage (im Prüfungsrelevanten Teil)?
Oder kann man getrost auch die 7. Auflage verwenden?
Und: Welche Teile aus dem Buch sind überhaupt prüfungsrelevant (und wo kann man das nachlesen)?
 
Nein, das ist nur ein Begleitschreiben. Ich meine das Heft 538 – Stabi – Leitprogramm und Übungen. Vielleicht kommt das erst zu einem späteren Versandtermin 😕 Da steht drin, dass – mit ein paar Ausnahmen – die ersten beiden Kapitel (ca. 150 Seiten) relevant sind.
 
...
Das Buch zu lesen ist nicht ganz leicht, denn Wagner argumentiert häufig mit formalen Modellen, die dazu noch logaritmiert wurden (das ist eigentlich nichts wildes, aber es sieht ungewohnt aus). Außerdem wird eine Reihe von Begriffen und Konzepten benutzt, die man sich erst anlesen muss. (Und ja: es ist auch nicht besonders gut geschrieben...)

Bei mir haben sich als Zusatzlektüre der Felderer/Homburg (siehe Buchtipp) und das Lehrbuch "Geldpolitik" von Peter Bofinger bewährt, in dem die Zeitinkonsistenztheorie und deren mögliche Lösungen ausführlich erklärt werden.

Hi Kridbonn,

habe für die ersten 40 Seiten des Buches ca. 4 Stunden benötigt, da die Geschichte didaktisch äußerst fragwürdig ist. Diese wissenschaftliche Abhandlung ist in der Funktion des Lehrbuchs nicht gut zu Hause.

Hey, da habe ich jetzt anhand von vier Lehrbüchern den "keynesiansischen Modellrahmen", der auf Seite 28 aufgezeigt wird, nachgearbeitet, und werde immer noch nicht wirklich schlau aus dem, was Prof. Wagner da formal niedergeschrieben hat. Inhaltlich kann ich dem Ganzen schon folgen, aber diese logarithmische Schreibweise - mehr als originell! Wobei - bestimmt schon gut, das zu beherrschen, denn Prof. Wagner wird sicher damit recht haben, wenn er schreibt, dass diese Darstellungsweise in der modernen Makro-Wissenschaft usus ist. Aber es verhindert erst mal mein wunschgedachtes schnelles weglesen der Pflichtlektüre "Stabilitätspolitik".

Nun stellt sich für mich, wegen Deines Verweises auf Bofinger und Felderer/Homburg, die Frage, ob es nicht vielleicht sinnvoll ist, erst diese beiden Bücher durchzuarbeiten, und dann mit Wagner weiterzumachen?! Oder anders gefragt; lässt sich Deines Erachtens das Buch Stabilitätspolitik überhaupt gut durchdringen, ohne vorher die beiden anderen Lehrbücher durchzuarbeiten? Bzw. kannst Du evtl. einzelne Kapitel aus den beiden Lehrbüchern als Vorablektüre empfehlen?

Ich freue mich schon jetzt auf Deine gewohnt qualifizierte Stellungnahme 🙂

Besten Gruß
Dirk
 
Also erstmal: diese loglineare Schreibweise ist echt völlig banal. Da macht man sich einen größeren Kopf drum, als es wert ist. Man macht das eigentlich nur, weil man da in der Regel leichter mit rechnen kann. Die Regeln sind ziemlich einfach:

[tex]\ln (\frac{a}{b})=\ln a - \ln b\\
\ln (a \cdot b)=\ln a + \ln b\\
\ln(a^n)=n\cdot \ln a
[/tex]

Konkret heißt das z.B., dass der Reallohn W/P immer als w-p geschrieben wird, wobei w=ln W und p=ln P. Du kannst prüfen, dass die im Kurs angegebenen Gleichungen sich aus den einfachen Modellen aus dem Makro-Grundkurs herleiten lassen. Wagner gibt dazu in den Fußnoten eigentlich auch immer Anleitungen, wie's geht.

Ich würde also vorher entweder mal den Makro-GK oder den Felderer/Homburg ansehen – aber nicht zu intensiv. Es hat zu diesem Bereich noch nie Fragen gegeben, wo man tatsächlich mit den loglinearen Modellen arbeiten musste (im Fach Geld & Kredit muss man das, aber das ist wie gesagt relativ einfach). Es ist wichtiger zu wissen, wie die Argumentationslinien verlaufen.

Was ist die Idee der Monetaristen, worin besteht der Anreiz, Inflation zu produzieren, was ist die Lucas-Kritik usw. Die Klausurfragen dazu variieren eigentlich immer um dieselben Themen.

Im zweiten Teil muss man dann mit dem spieltheoretischen Modell der diskretionären Geldpolitik umgehen können (das ist im Geldpolitik-Lehrbuch von Illing anschaulich erklärt) – aber das ist eigentlich auch reine Übungssache, und man bekommt irgendwann ein Gefühl dafür, wie's geht und ob die Lösung richtig ist.

Ich hab den ersten Teil inzwischen bestimmt 5 oder 6 mal durchgearbeitet – und ich entdecke immer noch Neues, was ich vorher nicht verstanden hab...
 
Ok, vielen Dank!

Genau das wollte ich hören > man muss also auch als geübter "Volkswirt" dieses Buch schon ein paar mal bearbeiten, bis man die Inhalte richtig verstanden hat. Hmm...ob dafür die Zeit bis zur Prüfung im September reicht? Schließlich stehen auch noch die anderen Teile der VWT auf dem Programm.

Du hast ja jetzt auch schon einen kleinen Einblick in die Prüfungsstruktur gegeben - schön 🙂 Kennst Du evtl. auch eine Quelle für alte EA´s; bestenfalls mit Musterlösungen?

Schönen 1. Mai wünsche ich Dir!

Gruß
 
Dirk,

aus welcher Ecke NRWs kommst du? Ich kann dir für VWT uneingeschränkt den VWL-Ulf empfehlen. Falls dir Eschweiler zu weit ist, es gibt auch Veranstaltungen in Krefeld.
Ich bin mit dem Package Wagner - Marx - Ulf Theis wirklich gut durch die Klausur gekommen.
Das Stabi-Buch allein kann teilweise etwas frustrieren, der Kurs Mon. AW dagegen ist auch ohne Fremdskripte zu bewältigen.

Auch wenn der "Bonner Dirk" die Marx Skripte eher etwas kritisch betrachtet, halte ich dagegen, dass das Klausurskript für die Aufsatzvorbereitung nicht schaden kann.
Problematisch bei Marx ist lediglich die grafische Darstellung in Mon. AW, da sollte man eher auf die 3-Graphen-Darstellung aus dem Studienbrief zurück greifen.

VG
Tobias
 
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