Wie schnell kann man fertig werden?

B

berlinero

Dr Franke Ghostwriter
ich überlege gerade, ob ich den BoL in Teilzeit oder Vollzeit mache. Dazu ein paar Fragen:

a) Wie schnell kann man das Studium idealerweise durchziehen, wenn prinzipiell sehr gute Grundlagen (aber kein ReWi oder WiWi-Studium) vorhanden sind? Mal angenommen man ackert wirklich Vollzeit und ist höchst motiviert?

b) Ich bin als flexibler Studieneinsteiger nur für zwei Module im 1. Semester angemeldet. Kann ich noch mehr Klausuren schreiben als diese beiden?

c) Wie ist das Durchschnittsalter bei BoL (reines Interesse)?

Vielen Dank für Eure Unterstützung, habe leider keine Antworten auf diese Fragen gefunden.

Gruß Berlinero
 
Hi
Es ist wirlich sehr sehr unterschiedlich und Generalisierungen auf deine Fragen sind extrem schwierig zu machen. Es hängt zum einen von deinen Vorkenntnissen ab und zum anderen muss man sich an das Niveau in Hagen anpassen. Ich habe mich schon mit leuten unterhalten, die bis zum Staatsexamen gekommen sind und dennoch Probleme mit den Klausuren hatte und nicht bestanden. Das liegt zum einen bestimmt an den Unfang des Stoffes und an dem Niveau, wie es gesteftet wird. Eines ist klar ein Bachelor in Hagen muss man sich verdienen. Wenn ich den Studiengang mit den in Heidelberg vergleiche, so ist der Umfang des Stoffes viel umfangreicher und die Klausuren schwerer.
Persönlich kann ich sagen, dass ich mich mit Büchern für Staatsexamen vorbereitet habe. Das gilt jetzt nicht für die BGB Klausuren, aber IPR oder EU Recht trifft das schon zu. Mein Rekord war fünf Module in einem Semester. Aber dafür muss du jeden Tag ran und ackern.

Ich hoffe, es hat dir ein wenig geholfen.
 
hat total geholfen! Danke für Deine Einschätzung! Ich bin auf mehr Rückmeldungen gespannt. Zur Info: Ich bin 30, möchte Steuerberater werden und habe sowohl im Bereich Steuerberatung, als auch Recht Vorkenntnisse aus der Berufspraxis, allerdings nicht aus Studien. Ich überlege, ob ich komplett nicht mehr arbeite und das Studium asap durchziehe, um möglichst bald die Steuerberaterprüfung machen zu können....
 
Berlinero,

b) Ich bin als flexibler Studieneinsteiger nur für zwei Module im 1. Semester angemeldet. Kann ich noch mehr Klausuren schreiben als diese beiden?

Klausurteilnahme setzt Modulbelegung im selben oder in einem früheren Semester voraus, d.h. wenn das Studentensekretariat nicht die Möglichkeit bietet, ein weiters Modul zu belegen (nachfragen per Mail!), dann kannst Du auch keine weitere Klausur schreiben. Ich nehme an Du belegst dieses Semester Propädeutikum und Einführung in die Wirtschaftswissenschaft (EWiWi). Wenn Du noch Luft hast, dann kaufe Dir ein gutes BGB AT Lehrbuch (das ist der Stoff des BGB I Modul), z.B. dieses hier:


Studiere selbständig mit dem Buch, mache Dich mit der Methodik (nicht Formalie!) des Gutachtenstils vertraut und löse Fälle im Gutachtenstil (das ist der Klausurstil der meisten rechtswissenschaftlichen Module).

Im Sommersemester belegst Du dann BGB I und profitierst inhaltlich und zeitlich von der "BGB AT Vorarbeit". Stofflich entspricht BGB I dem Inhalt der gängigen BGB AT Lehrbücher.

Liebe Grüße
 
Um die Steuerberaterprüfung ablegen zu können, musst Du, soweit ich weiss, 3 Jahre Berufspraxis in einem steuerlichen Bereich nach dem einschlägigen Bachelor-Studium (Jura oder Wiwi) bzw. 2 Jahre nach dem Master vorweisen. Dies nur zur weiteren Überlegung.
Ansonsten kann ich für mich sagen, dass man neben der Vollzeitarbeit 2 bis 3 Module schaffen kann, wenn man jede freie Minute nutzt. Also müsste bei einem Studium in Vollzeit durchaus mehr zu bewältigen sein.
Wenn Du es Dir einrichten kannst - von Arbeitgeberseite her - würde ich an Deiner Stelle versuchen auf Teilzeitarbeit umzusteigen. Erstens bleibst Du besser in der Praxis, zweitens wäre das bei späteren Bewerbungen durchaus von Vorteil.
 
Versuch einfach mal drei Module zu machen.
Einführung in Rechtswissenschaft ist nur Multiple Choice. Hielt ich für einfach.
Einführung in Wirtschaftswissenschaften. Hat ein gutes Niveau. Kauf Klausurhilfe. Im Sprachrohr findest du Skripte. Hab VWL nur damit gelernt und verstanden. Die Mathematik sieht immer erst einmal kompliziert aus aber wenn man erst mal Beispiele sieht ist es nicht schwieriger als 3+4= .
BGB 1 Problem juristisches Schreiben. Durchfallquote letztes Semester 79 %. Das Wissen der Lösung reicht nicht. Man muss den Lösungsweg juristisch darstellen können. Das ist auch das schwierige an den Klausuren. Chrissi hat ja schon ein gutes Buch empfohlen. Ansonsten Hemmer und Wüst für die BGB Klausuren isnd ganz anständig. Halte ich persönlich aber nicht für ausreichend aber für eine gute Einführung.
 
Klausurteilnahme setzt Modulbelegung voraus, d.h. wenn das Studentensekretariat nicht die Möglichkeit bietet, ein weiters Modul zu belegen (nachfragen per Mail!), dann kannst Du auch keine weitere Klausur schreiben.

Es gibt die Möglichkeit gegen Gebühr von 5 Euro Kurse nachzubelegen. Kannst Du einfach online durchführen und siehst gleich, was es kosten wird. Ich würde gleich zu Beginn möglichst viel Kurse belegen (z.B. 5) und versuchen so viele Klausurzulassungen wie möglich zu machen. Insbesondere kann man sich auf Lotse konzentrieren, da es im Vergleich zu den Gutachten meiner Meinung nach weniger Aufwand ist.
 
Es gibt die Möglichkeit gegen Gebühr von 5 Euro Kurse nachzubelegen. Kannst Du einfach online durchführen und siehst gleich, was es kosten wird.

Beim flexiblen Studieneinstieg wie in Berlineros Fall (siehe Beitrag # 1) geht das nicht online. Fraglich ist, ob er überhaupt weitere Module nachbelegen kann, aber da hilft eine Mailnachfrage beim Studierendensekretariat.

Liebe Grüße
 
vielen Dank für Eure kompetenten Antworten! Dass man für die StB-Prüfung Berufspraxis braucht, ist klar. Wenn ich den BoL so schnell wie möglich machen möchte, wäre ich dann an einer der privaten Fernunis besser aufgehoben oder spar ich da auch nur ein halbes Jahr? Nichts gegen die Fernuni Hagen, bin von allem bisher beeindruckt!
 
Hey Leute, vielen Dank für Eure kompetenten Antworten! Dass man für die StB-Prüfung Berufspraxis braucht, ist klar. Wenn ich den BoL so schnell wie möglich machen möchte, wäre ich dann an einer der privaten Fernunis besser aufgehoben oder spar ich da auch nur ein halbes Jahr? Nichts gegen die Fernuni Hagen, bin von allem bisher beeindruckt!
FermUNIs gibt es nur in Hagen - das anderes sind Fern Fachhochschulen.
 
Habe beim Studiensekretariat nachgefragt. Man kann bis 15.11. auch im flexiblen Studieneinstieg online nachbelegen. Gibt es noch andere Erfahrungswerte, wie viele Module man pro Semester schaffen kann?
 
Habe beim Studiensekretariat nachgefragt. Man kann bis 15.11. auch im flexiblen Studieneinstieg online nachbelegen.

Probiere es aus und berichtige hier. Ich habe 2009 auch flexibel angefangen und damals ging es nicht. Es kam eine Meldung, ich solle mich mit dem Studierendensekretariat in Verbindung setzen. Möglicherweise wurde das Online-Tool erweitert.

Liebe Grüße
 
Wenn es Dein Geldbeutel erlaubt, belege etwas mehr (1 Modul), als Du glaubst zu schaffen. Du könntest dann schon die Klausurzulassung erarbeiten und wenn Du merkst, dass du dir zuviel vorgenommen hast, kannst du die Klausuren immer noch beliebig nach hinten verschieben. Außerdem kannst Du das nicht bearbeitete Modul in der Zwischenzeit von den Klausurterminen bis zum Versandbeginn der neuen Unterlagen schon vorbearbeiten.
 
@berlinero:Ich will Dir ja keine Illusionen rauben, aber die praktischen Rechtskenntnisse aus der Steuerberatung werden Dir hier nicht viel nützen, weil es in erster Linie auf einen sauberen Gutachtenstil ankommt. Da ist es manchmal sogar eher von Nachteil, wenn man Vorkenntnisse hat, weil man sich zu schnell auf die Lösung stürzt anstatt sauber zu arbeiten.
Wenn Dein Endziel die Stb-Prüfung ist, dann würde ich Dir ein Präsenzstudium mit Schwerpunkt Steuern empfehlen.
Die Kenntnisse aus dem BoL sind sicherlich nicht hinderlich, aber hinsichtlich AO,ESt/KSt/USt nützt Dir das Ganze nicht sonderlich. Steuerstrafrecht wird nur sehr rudimentär behandelt.
 
ein BoL ist effizienter als ein WiWi - Studium. Viele Prüflinge fallen durch, weil Sie den Gutachterstil eben nicht beherrschen. Ich weiss daher nicht genau, von welchen Illusionen Du sprichst. Mehrere Steuerberater und die Steuerberaterkammer haben mir ausdrücklich zu einem Wirtschaftsrechtsstudium geraten. Bitte straft mich Lügen, wenn das nicht stimmt.
 
Hallo, ein BoL ist effizienter als ein WiWi - Studium. Viele Prüflinge fallen durch, weil Sie den Gutachterstil eben nicht beherrschen. Ich weiss daher nicht genau, von welchen Illusionen Du sprichst. Mehrere Steuerberater und die Steuerberaterkammer haben mir ausdrücklich zu einem Wirtschaftsrechtsstudium geraten. Bitte straft mich Lügen, wenn das nicht stimmt.

Das mit dem Gutachtenstil ist schon richtig! Der wird aber hauptsächlich in AO gefordert. Im Hinblick auf materielles Steuerrecht ist der BoL kein Gewinn.
Die Durchfallquote ist übrigens bei den Dipl.Finanzwirten am Geringsten. Die Volljuristen rasseln (trotz Gutachterstil) auch regelmäßig durch die Prüfung, was natürlich nicht heißt dass auch welche bestehen.

Die Illusionen hatte ich nicht auf die Stb-Prüfung bezogen, die bedarf ohnehin einer gesonderten Vorbereitung.
Es ging mir dabei um die Verwertbarkeit der praktischen Rechtskenntnisse für den BoL. Aber vielleicht machst Du ja andere Erfahrungen. Ich will hier niemanden etwas einreden.
 
Anja, danke für Deine Rückmeldung! Da ich ein sehr realitätsnah geprägter Mensch bin, war ich nur verwundert, etwas von Illusionen zu lesen. Offenbar wurden meine Ausführungen missverständlich interpretiert. Mich interessiert allgemein, wie schnell man den BoL durchziehen kann, wenn sehr gute Grundlagen gegeben sind. Hast Du die StB-Prüfung hinter Dir? Würdest Du denn eher ein Bachelor in WiWi empfehlen?
 
Offenbar wurden meine Ausführungen missverständlich interpretiert. Mich interessiert allgemein, wie schnell man den BoL durchziehen kann, wenn sehr gute Grundlagen gegeben sind.


Ich vermute eher, sie wurden missverständlich formuliert, und teile daher auch Anjas Ansicht, dass deine Überzeugung, mit dem Rechtswissen aus der Berufspraxis als Steuerberater bereits sehr gute Grundlagen für ein "zügiges Durchziehen" des BoL zu besitzen, durchaus als illusionär zu bezeichnen ist.

Die erforderlichen Fähigkeiten in diesem Studium mit dem Umgang im Recht sind wenig praxisorientiert, sondern viel mehr theoretischer, grundsätzlicher Natur.

Für Praxisorientierung solltest Du sonst eher mit einem Fachhochschulstudium liebäugeln!
 
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