Winterdienst & Hartz IV

Dr Franke Ghostwriter
Zur Zeit sind fast alle vom Schnee betroffen und da stelle ich mal folgende Idee zur Diskussion:

Wäre es nicht eine sinnvolle Regelung Hartz IV und Sozialhilfeempfänger die zur Zeit beschäftigungslos sind für den Winterdienst einzuteilen? Ich spreche hier nicht vom fahren von Räumfahrzeug, aber Bürgersteige, Bushaltestellen, Fußwege, Schulhöfe etc. freizuschaufeln wäre doch eine tolle Sache? Ich denke 4-5 Stunden täglich sind schon zumutbar.
Was meint Ihr dazu? Bin gespannt auf Eure Antworten.
 
Die Idee hatte ich auch schon.
Nur wer soll das alles bezahlen?
Und außerdem dürfen die 1-€-Jobber ja auch nicht Jobs wegnehmen.
Dann würde man da wieder abbauen, weil 1-€-Jobber sind ja billiger.
Ist ne gute Idee, aber leider nicht realisierbar.
 
Also mein Gedankengang ging ungefähr so:
1. an 1-Euro-Jobber hatte ich gar nicht gedacht, sondern an die die zur Zeit Geld vom Staat bekommen aber keine Arbeit und somit Zeit haben. Einfach Leistung und Gegenleistung. Ich kriegt ja auch meni Geld dafür, dass ich 5 Tage die Woche arbeiten gehe.
2. Das Schneefegen auf öffentlichen Gehwegen etc. wird ja im moment größtenteils gar nicht vorgenommen, also wird auch niemandem die Arbeit weggenommen
3. Mehrkosten wurden erstmal "nur" für Schneeschüppen und Besen anfallen
4. um Punkt drei abzumildern wäre sicherlich so mancher Bürger bereit eine Sachspende vorzunehmen

So ganz unmöglich finde ich die Umsetzbarkeit daher nciht. Allerdings wird sich kaum ein Politiker trauen diesen Vorschlag zu machen, denn das könnte ihn durchaus Wählerstimmen kosten...
 
1. an 1-Euro-Jobber hatte ich gar nicht gedacht, sondern an die die zur Zeit Geld vom Staat bekommen aber keine Arbeit und somit Zeit haben. Einfach Leistung und Gegenleistung.
In der Realität geht das leider nicht. Sofern Hartz-4-Empfänger mehr machen sollen, müssen sie dafür auch entlohnt werden.
Und diese Entlohnung würde den Staat extra Geld kosten.
Ich verstehe dich, wir müssen ja auch für unser Geld arbeiten. Und auch so mancher Hartz-4-Empfänger wäre froh über Arbeit, aber die muss auch gerecht bezahlt werden.
 
Wäre es nicht eine sinnvolle Regelung Hartz IV und Sozialhilfeempfänger die zur Zeit beschäftigungslos sind für den Winterdienst einzuteilen? Bürgersteige, Bushaltestellen, Fußwege, Schulhöfe etc. freizuschaufeln wäre doch eine tolle Sache? Ich denke 4-5 Stunden täglich sind schon zumutbar.
Genau - nix wie raus auf die Straße mit denen und dann als erstes mal die Wege der Hausbesitzer freigeschaufelt, von denen man ja nun wirklich nicht erwarten kann, dass sie sich darum nun auch noch kümmern! Fühlen sich nicht auch immer wieder Leute im Herbst von Bäumen und deren unverschämtem Blätterfall gemobbt? 'Hartzer' gibt es doch genug, die können sicher rund ums Jahr für sowas zur Verfügung gestellt werden!

Allerdings wird sich kaum ein Politiker trauen diesen Vorschlag zu machen, denn das könnte ihn durchaus Wählerstimmen kosten...
Hoffentlich! Ich bin entsetzt über das Niveau dieser 'Diskussionsanregung' und die Denkweise, die damit verbunden ist. Der Grund für diese Ansichten offenbart sich in folgendem Satz:

Ich kriegt ja auch meni Geld dafür, dass ich 5 Tage die Woche arbeiten gehe.

Neid ist ja durchaus üblich in unserer Gesellschaft, aber wie unzufrieden muss jemand mit seinem Leben sein, dass er auf Hartz IV-Empfänger neidisch sein kann? Und welches Gefühl der eigenen Wichtigkeit es offensichtlich vermittelt, einfach mal eben festzulegen, was für andere zumutbar ist...

Ich kenne übrigens auch durchaus Leute, die diese Hilfe beziehen, und zwar solche und solche. So wie ich - zum Glück! - auch von Studierenden, Akademikern und Benutzern dieses Forums solche und solche kenne.

Möchte mir gar nicht vorstellen, wie sich eventuell Betroffene fühlen müssen, wenn sie hier so was lesen.
 
Bravo Finou :applaus:, ich gehöre auch zu denen die für eine Weile hartzen mussten. Gott sei dank habe ich durch Weiterbildung Arbeit gefunden und musste nicht für unüberlegte Aktionäre Schnee schippen:aergern
 
geht ja nicht um Neid etc.

Aber die Frage ist, wieviel Sozialstaat man sich leisten kann/will und was als Gegenleistung akzeptabel ist.

Ich finde, wenn man von Zivildienstleistenden für rund 600 Euro Arbeiten auf dem Niveau von Schneeräumen, Müll aufsammeln, Hausmeistertätigkeiten wahrnehmen, Rasen mähen etc. verlangen kann (und das auf Basis von 35 bis 40 Stunden die Woche), dann ist das gleiche auch von einem gesunderen Hartz 4-Empfänger einforderbar.

Und jetzt bitte nicht sagen, dass der Hartz 4- Satz ja deutlich geringer ist als 600 Euro.... Auf den Regelsatz kommen ja noch einige Leistungen pben drauf, so dass man unterm Strich auch bei einer einzelnen Person schnell über 600 Euro ist...

Mag für manchen Idealisten nach sozialer Kälte klingen, aber dann sollte man mal schauen was das trotzdem noch für ein sozialer Luxus gegenüber allen anderen Staaten ist...
 
Wo ist das Problem den momentanen Satz in einen gerechten Stundenlohn umzurechnen? Da kommen dann vielleicht 10-12 Wochenstunden bei rum, aber die sind ja auch schonmal was. Ich stehe einfach (auf dem extremen) Standpunkt, dass man für Geld auch eine Leistung erbringen muss. und damit nicht gleich der große Aufschrei kommt: ich spreche nicht von kranken oder sonst wie beeinträchtigten Menschen. Ich meine z.B. einen Schulabgänger ohne Ausbildungsstelle, ohne Arbeit. Der oder die muss nun wirklich nicht den lieben langen Tag auf der Couch verbringen.
 
Ah, die Diskussion hat Fahrt aufgenommen.
Nochmal zur Klarstellung: Ich habe nie gefordert, dass jemand für mich die Straße frei räumt oder ähnliches. Ich sprach von öffentlichen Gehwegen, Schulhöfen etc. Das ist der eine Punkt. Der andere ist, dass es auch nicht um Neid geht. Ich habe einen Arbeitsplatz - darüber bin ich froh. Das ich mir Eigenzum angeschafft habe war meine Entscheidung wohlwissentlich, dass damit Arbeit verbunden ist. Darüber habe ich mich nie beschwert. Es ging mir lediglich um Arbeiten die der Allgemeinheit zugute kommen. Wie einige hier etwas dagegen haben können ist widerum mir unbegreiflich.
Tornado scheint meinen Ansatz vestanden zu haben, Finou eher nicht. Amber-Ann hat kritische Anmerkung, die ich auch gerne aufgenommen habe. Nun, man muss nicht immer einer Meinung sein, dafür gibt es ja Diskussionen. Aber nur weil sich jemand traut einen ungeliebten Gedanken auszusprechen muss man ihn nicht persönlich angreifen. Das deutet doch viel eher auf persönliche Unzufriedenheit hin.
 
Kleiner Nachtrag:
Das Ganze lässt sich auch problemlos auf Personen ausweiten/übertragen die z.B. Sozialstunden auferlegt bekommen haben. Da entfällt dann gleichzeitig der Aspekt der angemessenen Bezahlung.
 
Ja, äh, aber Sozialstunden bekommt man doch als Strafe auferlegt, weil man vorher eine Straftat begangen hat. Ich denke nicht, dass das beziehen von Sozialleistungen einen Straftatbestand darstellt.

Ehrlich gesagt finde ich solche Diskussionen etwas ermüdend. Der Bürger echauffiert sich über die, die es sich seiner Meinung nach in der sozialen Hängematte bequem machen. Wie groß der Anteil derjenigen ist, die das System austricksen, weiß niemand. Jeder kennt die Geschichten von Florida-Rolf und den Hartz-IV-Dynastien in Berlin-Marzahn. Aber Hartz-IV-Bezieher sind auch viele, die auf dem Arbeitsmarkt schwer vermittelbar sind. Diese Leute haben ein Recht auf die Grundsicherung, und wenn man sich die Verhältnisse in den USA anschaut, ist das auch gut so.

Diejenigen aber, die in der sozialen Wohlfahrtsmaschine drinstecken, tun so, als sei das alles selbstverständlich. Mehr noch, sie sind der Meinung, dass diese Grundsicherung zu niedrig sei und eine Teilhabe am gesellschaftlichen Leben nicht ermögliche. Kritik an dieser Haltung verbitten sie sich, insbesondere von denjenigen, die das bezahlen dürfen. Schließlich seien sie nicht Schuld an ihrer Situation, sondern wahlweise "die Wirtschaft" oder "die Politik". Da kann man halt nichts machen – oder doch? Die Erfahrungen in anderen Ländern zeigen, dass so manch einer, der hier als unvermittelbar gilt, einen Job fände. Wenn z.B. die Bereitschaft da wäre umzuziehen. Oder etwas Neues zu lernen. Oder einfach flexibel zu sein.

So reden beide Seiten aneinander vorbei und pflegen ihre Vorurteile. Und ihre Wut auf einen Staat, der das nicht ändert. In dieser Situation haben sich beide Lager bequem und selbstgerecht eingerichtet.

Diese Situation hat sich die Politik leider selbst eingebrockt, indem sie den Eindruck erweckt hat, sie könne für alle Lebenslagen Lösungen anbieten. Sie hat die Bürger Stück für Stück entmündigt, indem sie sie durch exzessive Umverteilung in ihre Abhängigkeit gebracht hat. Dabei sind die Mittelschichts-Bürger wie Aktionär oder ich nicht nur Opfer der Umverteilung. Wir profitieren ja auch davon, durch vielfältige Leistungen, z.B. für Familien.

Selbstverantwortung wird dagegen heute als Zumutung empfunden. Es hat geschneit und es ist glatt auf den Straßen? Unverschämtheit! Warum zahle ich eigentlich Steuern?

Und warum hat eigentlich noch keiner hier geklingelt und gefragt, ob er für ein paar Euro bei uns Schnee räumen darf? Den Job hätte er gehabt...
 
Ja, äh, aber Sozialstunden bekommt man doch als Strafe auferlegt, weil man vorher eine Straftat begangen hat. Ich denke nicht, dass das beziehen von Sozialleistungen einen Straftatbestand darstellt.

Selbstverständlich nicht. Wenn das so rüber gekommen ist nehme ich es sofort zurück. Ich hatte nur den Gedanken etwas weitergesponnen ob es wohl Möglichkeiten gibt eine Aufgabe, im Sinne der Öffentlichkeit, erledigen zu lassen ohne Kosten zu verursachen bzw. eine Arbeit nicht adäquat zu entlohnen. Da kam mir der Gedanke, dass Sozialstunden doch auch anderweitig genutzt werden könnten als nur in Seniorenheimen, Kindergärten u.ä..
 
Ehrlich gesagt finde ich solche Diskussionen etwas ermüdend. Der Bürger echauffiert sich über die, die es sich seiner Meinung nach in der sozialen Hängematte bequem machen. Wie groß der Anteil derjenigen ist, die das System austricksen, weiß niemand. Jeder kennt die Geschichten von Florida-Rolf und den Hartz-IV-Dynastien in Berlin-Marzahn. Aber Hartz-IV-Bezieher sind auch viele, die auf dem Arbeitsmarkt schwer vermittelbar sind. Diese Leute haben ein Recht auf die Grundsicherung, und wenn man sich die Verhältnisse in den USA anschaut, ist das auch gut so.

Mir geht es auch gar nicht darum, ob sich jemand wirklich bemüht arbeit zu finden oder ob er bewusst nur auf das ALG II aus ist...

Egal ob so oder so bin ich der Meinung, dass der Wunsch/die Forderung legitim ist, dass gesunde, erwerbsfähige aber nicht erwerbstätige Sozialleistungsempfänger für Dienste an der Gemeinschaft herangezogen werden sollten.

Sei es öffentliche Wege von Schnee zu räumen, in Parks beim Gärtnern zu helfen, auch z.B. zu helfen den Müll aufzusammeln (denn da kommen die städtisch Bediensteten eifnach nicht hitnerher), als Hilfshausmeister in sozialen Einrichtungen zu helfen oder andere Aufgaben im sozialen Umfeld wahrzunehmen (Hausaufgabenhilfe, bei der Ausgabe von Mittagessen in Schulen helfen, ...)...
Und da wir in diesen Bereichen mehr als genug Arbeit offen haben, die sonst liegen bleiben würde, könnte man sich innerhalb von diesem Bereich auch nahezu etwas aussuchen...

Wie gesagt... es hat nichts mit Hetzkampagne zu tun, weil alle ALG II-Empfänger utner Generalverdacht stehen, gar nicht arbeiten zu wollen, sondern einfach nur eine zumutbare Gegenleistung für die Sozialleistung...
DAS wäre wirklich SOZIAL, weil es eine Wechselwirkung und damit auch ein Gemeinschaftswesen ausmacht...
 
Wie gesagt... es hat nichts mit Hetzkampagne zu tun, weil alle ALG II-Empfänger utner Generalverdacht stehen, gar nicht arbeiten zu wollen, sondern einfach nur eine zumutbare Gegenleistung für die Sozialleistung...
DAS wäre wirklich SOZIAL, weil es eine Wechselwirkung und damit auch ein Gemeinschaftswesen ausmacht...

Genau so sehe ich das auch, Tornado.
 
Aber es wird doch für die Grundsicherung eine Gegenleistung verlangt, nämlich die aktive Suche nach einem Arbeitsplatz. Jeder, der das schon einmal ernsthaft betrieben hat, weiß, dass das ein Vollzeitjob ist.

Hinter Eurem Vorschlag steckt sicher der christliche Gedanke, dass wer nicht arbeiten will, auch nicht essen soll. Trotzdem glaube ich, dass das Ganze nur auf den ersten Blick plausibel ist. Denken wir das doch mal zu Ende: Der ALG-II-Bezieher würde zweimal die Woche Müll aufsammeln im Park und könnte dann sagen: Ja wieso bewerben? Ich habe doch meine Schuld gegenüber der Gesellschaft abgegolten.

Eine Dauereinrichtung soll Hartz IV ja aber gerade nicht sein. Eine Verpflichtung zum Arbeitsdienst hätte aber die implizite Gefahr, dass genau das passiert. Langzeitarbeitslose brauchen keine Beschäftigungstherapie, sondern Hilfe, um auf dem Arbeitsmarkt zurecht zu kommen.

Das Experiment mit den Ein-Euro-Jobs zeigt doch, wo der Hase lang läuft: die Motivierten werden in den "Maßnahmen" ein bisschen beschäftigt – ohne eine wirkliche Perspektive zu bekommen. Und wer nicht arbeiten will, findet schon einen Arzt, der ihn für diese Art Job untauglich schreibt.

Folge: die Sache kostet Geld, bringt aber nichts. Ähnlich wäre das Ergebnis bei einer Verpflichtung zur Gemeindearbeit. Kurzfristig macht sich eine Gemeinde einen schlanken Fuß. Sie ruft die Brigaden zum Schneeschippen (und verdeckt so ihre offensichtliche Unfähigkeit, das Problem selbst zu beheben.) Den Arbeitslosen bringt das auf Sicht aber nichts. Sie werden nur davon abgehalten, ihrem eigentlichen Job zu machen, nämlich sich einen Job zu suchen.

Und so langsam kommt auch die Arbeitsagentur auf den Trichter, dass man das Problem anders anpacken muss: Weniger Ein-Euro-Jobs: Neues Konzept für Langzeitarbeitslose - SPIEGEL ONLINE - Nachrichten - Politik
 
Die Diskussion wundert mich nicht so recht, da es sie so (oder so ähnlich) in genug Foren gibt, und es auch im "echten Leben" genug Leute gibt, die meinen, dass man manchen Leuten mehr zumuten sollte. Wohl gemerkt: Den anderen! Man selber ist natürlich der Meinung, dass man gefälligst weniger (finanziell) Leisten sollte...und diese Leute haben ja auch zu einem großen Teil die Partei von "Steuern runter!"-Guido gewählt...und sehen jetzt, was sie für Personal bekommen haben.

Erschreckend ist vor allem, was für ein Unwissen bei vielen (zukünftigen) Akademikern mitschwingt.

Behauptet wird: "Der Hartz IV-Empfänger macht nix für sein Geld." Ähm...doch. Er schreibt Bewerbungen, und muss zu "Maßnahmen" gehen, bei denen oftmals zweifelhaft ist, was sie überhaupt bringen sollen.
"Ja...kann ja sein...aber nur wir zahlen Hartz IV". Auch dies ist unwahr. Hartz IV ist eine Leistung, die aus Steuergeldern finanziert wird. Bei jedem Gang zum Bäcker oder zum Supermarkt zahlt ein Hartz IV-Empfänger was? Aha, Mehrwertsteuer. Und was finanziert man daraus? Oh, u.a. auch Hartz IV...darauf muss man erstmal kommen. Und wer wieder mit dem "Die rauchen alle" ankommt, darf mal überlegen, wo genau die Tabaksteuer landet.
"Aber die öffentlichen Plätze und Straßen sind voller Schnee...irgendwer muss es ja wegmachen". Gut erkannt, wir haben Winter 😉 So ähnlich sah es übrigens auch schon Anfang des Jahres aus...wobei viele Städte nicht so direkt daraus gelernt zu haben scheinen. Was genau kann "der faule Hartz IV-Empfänger" dafür? Auf die Antwort bin ich mal gespannt.

Zudem: Warum haben denn viele Städte kein Geld für mehr Personal? Schonmal was vom Deutschen Städtetag gehört? Dort wird jedes Jahr erneut eines festgestellt: Länder und/oder Bund verlagern Aufgaben auf Städte und Gemeinden, ohne sie finanziell dafür gut auszustatten. Nun fehlt Geld, und für Leistungen (bessere Winterdienste) ist eben nicht das Geld da, das man gerne hätte. Wieder die Frage: Was kann "der faule Hartz IV-Empfänger" für die finanziellen Verteilungsprobleme zwischen Bund, Ländern sowie Städten und Gemeinden?

Ehrlich gesagt frage ich mich, wie es bei stärkeren Verteilungskonflikten weitergeht, wenn sich so manche Einstellungen weiter ausbreiten...
 
Ehrlich gesagt frage ich mich, warum es (angehende) Akademiker nicht schaffen, ein durchaus berechtigtes Thema sachlich und objektiv zu diskutieren. Die teilweise doch sehr sarkastischen Antworten zeigen, dass man lieber weiterhin mit den Scheuklappen durch das Leben gehen möchte und nicht bereit ist, etwas für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu tun. Wenn die Generationen vor uns so auf jede offene Diskussionsanregung reagiert hätten ... !
 
Ehrlich gesagt frage ich mich, warum es (angehende) Akademiker nicht schaffen, ein durchaus berechtigtes Thema sachlich und objektiv zu diskutieren. Die teilweise doch sehr sarkastischen Antworten zeigen, dass man lieber weiterhin mit den Scheuklappen durch das Leben gehen möchte und nicht bereit ist, etwas für die Weiterentwicklung der Gesellschaft zu tun. Wenn die Generationen vor uns so auf jede offene Diskussionsanregung reagiert hätten ... !

...und wo genau ist jetzt dein inhaltlich Input für die Diskussion, die du gerne auf einem höheren Niveau sehen würdest?
 
Ich habe jetzt vorsichtshalber noch einmal meinen Ausgangsbeitrag gelesen bevor ich etwas falsches schreibe, aber ich habe weder geschrieben das Hartz IV Empfänger nichts machen noch habe ich sie als faul tituliert. Das sind Beschreibungen von Skinny_Norris, nicht meine.
Mich hat einfach einmal die Meinung anderer zu diesem Vorschlag interessiert. Eine Diskussion halt. Das scheint bei diesem Thema allerdings recht schwierig zu sein, da einige sich anscheinend sofort persönlich angegriffen fühlen. Das war und ist nicht meine Absicht.

Nun zu den sachlichen Argumenten:
Krid hat natürlich Recht. Sich zu bewerben ist, wenn es ernsthaft betrieben wird, wovon man ausgehen kann, ein Vollzeitjob. Bewerbungen schreiben, Vorstellungsgespräche, Einstellungstest etc., das ist aufwändig und kostet Zeit. Keine Frage. Dagegen stelle ich mir aber ernsthaft die Frage, ob das von allen so gesehen wird. Besonders nachdenklich stimmt mich in diesem Zusammenhang der Begriff „hartzen“, der hier auch schon gefallen ist. Was soll man sich darunter vorstellen? „Ich geh arbeiten“ – „Ich geh hartzen“???
 
Ich habe jetzt vorsichtshalber noch einmal meinen Ausgangsbeitrag gelesen bevor ich etwas falsches schreibe, aber ich habe weder geschrieben das Hartz IV Empfänger nichts machen noch habe ich sie als faul tituliert. Das sind Beschreibungen von Skinny_Norris, nicht meine.


Nö, meine sind es auch nicht. Ich habe doch extra darauf hingewiesen, dass diese Diskussion in vielen Foren und natürlich auch im "echten Leben" geführt wird. Zudem ist die Formulierung "faule Hartz IV-Empfänger" jedes Mal in Anführungszeichen gesetzt, da es eine Formulierung der gesellschaftlichen Debatte ist, und daher hier nicht unbedingt wortwörtlich zu verstehen ist.
Um dich, Aktionär, ging es mir daher nur indirekt. Du bist allerdings derjenige gewesen, der die Westerwelle-Rhetorik aufgegriffen hat, die es schon vor Monaten gab:

Hartz-IV-Debatte - Westerwelle: "Schneeschippen f

Hier muss man eben doch die Frage nach der Glaubwürdigkeit stellen, wenn manche Leute von anderen verlangen, mehr zu leisten, und dann wenig vorbildlich eine Hotel-Sondersteuersenkung durch das Parlament bringen, nachdem "ganz zufällig" eine beachtliche Parteispende erfolgte.

Besonders nachdenklich stimmt mich in diesem Zusammenhang der Begriff „hartzen“, der hier auch schon gefallen ist. Was soll man sich darunter vorstellen? „Ich geh arbeiten“ – „Ich geh hartzen“???

Dieser Begriff zeigt, wie man mit Worten Politik machen, und Debatten beeinflussen kann. Der Langenscheidt-Verlag hat dieses Wort zum Jugendwort des vergangenen Jahres gekürt. Dies suggeriert, dass "von Hartz IV-leben" ganz locker gesehen wird...da schwingt Gleichgültigkeit mit. Ganz "zufällig" ist Florian Langenscheidt ein bekennender Unterstützer der FDP, der offenbar deren Weltbild auch teilen wird (sonst würde er sie nicht öffentlich unterstützen).
Siehe den Banner rechts: FDP B

"Mehr Eigenverantwortung" will er also...dies sagt also aus, dass es seiner Meinung nach bisher zu wenig Eigenverantwortung gibt. Und wem wirft man dies gerne vor? "Den faulen Hartz IV-Empfängern"...die ja sprachlich auch nur "hartzen", und keine Leistung bringen.

"Hartzen" ist für mich ein Kampfbegriff gegen Hartz IV-Bezieher...nicht mehr, nicht weniger. Und "ganz zufällig" kommt er aus der Ecke der FDP-Unterstützer...Zufälle gibt's...
 
Mehr Eigenverantwortung meint, dass jeder (und nicht nur Hartz-IV-Empfänger) seines Glückes Schmied sein und sich nicht darauf verlassen soll, dass andere für ihn sorgen werden. Das ist nunmal liberales Gedankengut, und insofern der FDP nicht vorzuwerfen. 😉

Ich gebe zu, dass die FDP sich derzeit in vielerlei Hinsicht als Ärgernis erweist, wozu insbesondere das dumme Geschwätz eines offenbar überforderten Vorsitzenden gehört. (Der Vorsitzende der CSU steht dem Westerwelle allerdings in nichts nach.) Leider geht die politische Diskussionskultur in Deutschland vor die Hunde... bzw. vor die Talkshow-Moderatoren.

Kampfbegriffe kann "die andere Seite" aber auch gut – der Unsinn von der "neoliberalen Ideologie" ist ebenso dummes Zeug. Marktwirtschaft ist keine neoliberale Ideologie, sondern die Grundlage unseres Wohlstandes.
 
Als ehemalige Betroffene fühle ich mich immernoch betroffen über Hartz IV Diskussionen. Es fällt sehr schwer objektiv zu bleiben. Das Wort "hartzen" gefällt mir ebensowenig wie euch. Ich hätte es besser auch in Anführungsstriche gesetzt. Es stimmt das "hartzen" ein Begriff Jugendlicher ist und da wohl etwas "coolness" mitschwingen soll. Vielleicht um die Hoffnungslosigkeit und somit die "Schwäche" zu verstecken.
Jeder von diesen Jugendlichen wäre froh Arbeit und Zukunftsperspektive zu haben.Niemand sollte zu irgendetwas gezwungen werden, auch nicht zum Schnee schaufeln.
Ich bin davon überzeugt wenn alle gleiche Bildungschancen hätten würden solche Diskussionen nicht mehr aufkommen. (Ich träume gerne)
Aber wie wir alle wissen wird es nie 100% Beschäftigung geben. Außerdem wird es immer Starke und Schwache in der Gesellschaft geben.
Ich zähle mich jetzt zu den Starken und unterstütze die Schwachen sehr gern. Mir ist klar, dass es einige gibt die das ausnutzen aber das ist nur eine kleine Prozentzahl die es immer geben wird.
 
Bewerbungen schreiben = Vollzeitjob?

Sehe ich anders.
Viele Menschen schreiben wöchentlich mehrere Bewerbungen, obwohl sie bereits einen Vollzeitjob haben.
Außerdem ändert man Bewerbung ja immer nur marginal ab und schreibt sie nie gnaz neu...
Also das finde ich übertrieben.
Und "ihren Dienst an der Gesellschaft" leisten sie aus meiner Sicht auch nicht, sondern das ist ein Dienst für sich selber!


"Städte bekommen ihre Aufgaben selebr nicht hin und daher sollen andere die Aufgaben erledigen."

In Bezug auf den Schnee ist es Quatsch. Es ist nicht die Aufgabe der Kommunen die Städte schneefrei zu halten.
Von solchem Service muss man sich gedanklich verabschieden.


"Der Städtetag beklagt die zusätzliche Belastung der Kommunen."

Ja ist doch klar... Hast schon mal gehört, dass ne Gewerkschaft sich beschwert, dass die Arbeitnehmer zu viel Geld bekommen?


"Man muss Betroffenen helfen Arbeit zu finden statt Leitungen von ihnen zu erwarten."

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun...
 
Wenn du schon zitierst, dann bitte richtig und nicht sinnentstellend. Das Forum hält auch eine Zitatfunktion bereit.

Sich bewerben heißt nicht nur Bewerbungen schreiben, sondern auch z.B. die Suche nach potentiellen Arbeitgebern. Das ist für Langzeitarbeitslose aufwendiger als für jemanden, der schon einen Job hat.
 
Sagen wir es mal so: für jemanden der keine Arbeit hat sollte "sich bewerben" eine Vollzeitbeschäftigung sein. Dass das kein Selbstläufer ist, da wird wohl niemand widersprechen.
 
Ich bin davon überzeugt wenn alle gleiche Bildungschancen hätten würden solche Diskussionen nicht mehr aufkommen. (Ich träume gerne)

Ja, wobei man sagen muss, dass die Bildungschancen eben auch ganz wesentlich vom Elternhaus mitbestimmt werden. Und damit meine ich nicht akademisch gebildete Eltern, die ihre Kinder mit 4 zum Chinesischlernen schicken. Vorlesen und Spielen kann jeder. Hier muss man eben auch sagen, dass eine gewisse Eigenverantwortung (da ist es wieder, das böse Wort) bei den Eltern liegt.

Aber wie wir alle wissen wird es nie 100% Beschäftigung geben.

Das ist richtig, das geht schon aus – sagen wir mal – technischen Gründen nicht (z.B. weil verfügbare Qualifikationen nie 100% zum gesuchten Profil passen können). Man geht davon aus, dass man bei 4-5% Arbeitslosenquote Vollbeschäftigung hat.
 
"gleiche Bildungschancen" ist für mich auch so eine Art "Unwort"...

die wird man niemals auch nur annhernd erreichen können, ohne dass das Durchschnittniveau darunter leiden wird...
 
Du darfst nicht Chancen mit Niveau verwechseln. Dass jeder die Chance haben soll, nach seinen Möglichkeiten Bildung zu erwerben, ist durchaus ein hehres Ziel. Dazu gehört es nach meinem Dafürhalten sowohl, Kinder aus sozial schwachen Familien nicht zu diskriminieren, als auch, leistungsstarke Kinder nicht auf ein Einheitsniveau zu deckeln.
 
wie kommst du darauf, dass ich das verwechsel?

genau das ist ja das was ich meine...

Wenn man "gleiche Bildungschancen" oder "Bildugnsgerechtigkeit" alleine daran misst, wie die Quote der Nicht-Akademiker-Kinder ist, die Abitur machen o.ä., dann ist genau DAS die Verwechslung.

Und um hier eine entsprechende Quote zu erreichen beispielsweise eine Einheitsschule ohne Sitzenbleiben zu schaffen, so dass alle den gleichen Abschluss bekommen, ist nicht nur ein schlechter Weg, sondern eher der Todesmarsch der Bildung n Deutschland...
 
Hihi, heute war in der Süddeutschen eine schöne Geschichte darüber, dass die Deutschen zur Dramatisierung neigen. Das ist ein schönes Beispiel dafür... 😉

Kommen wir mal zu den Fakten: Die Bildungsforschung zeigt, dass Sitzenbleiben kaum einem Schüler weiterhilft. Und das gegliederte Schulsystem reicht Schüler, die es nicht schaffen, einfach auf die nächsttierefe Stufe weiter.

Was wäre die Alternative? Gäbe es kein Sitzenbleiben und kein Abschieben, müssten sich die Lehrer mehr anstrengen, die Schüler durchzubekommen. Deine Unterstellung ist, dass man dann einfach das Niveau senkt, um dieses Ziel zu erreichen. Aber wer sagt, dass es so kommen muss? Die Finnen zeigen, wie es anders geht.

Die fördern Kinder individuell, und es gibt nicht das (unter hiesigen Lehrern durchaus verbreitete) Bild, dass manche einfach zu dumm sind, es zu schaffen. Aber so ein System ist natürlich teurer, weil man mehr Lehrer braucht.

Tatsächlich braucht man nicht mal mehr Geld, denn es gibt ja weniger Kinder im Lande. Doch gerade konservative Länderchefs wie der Herr Koch (als er noch nicht Bob den Baumeister spielte) sparen bei der Bildung – obwohl sie in Sonntagsreden immer was anderes behaupten.

Fazit: man behält ein Bildungssystem bei, das Menschen ohne (brauchbaren) Schulabschluss produziert. Und wenn die Bildungsverlierer dann in Hartz IV landen, sollen sie wenigstens Schneeschippen....

Oder vielleicht – Autobahnen bauen...? :eek
 
So viel Schnee, dass er für alle, die Geld vom Staat bekommen, reicht, haben wir nun auch wieder nicht.

Außerdem würde dies zu massiven Ungleichbehandlungen führen. Hier sehen wir schon wieder "grün", während man woanders nur die Farbe Weiß kennt.

Es fallen sehr Kosten für deine nicht durchdachte Aktion an.

Und es stellen sich viele Fragen, z. B.:
Wer teilt sie wann für wo ein?
Wie kommen die Räumkräfte an ihren Einsatzort?
Wer überwacht die Räumkräfte?
Wie werden die Räumkräfte versichert?
Wer bezahlt die zusätzlichen Kosten im Gesundheitssystem, weil sich der Großteil nach einem Einsatz krank meldet?
Wie wird die Bereitsschaftszeit (= Warten auf Schneefall und möglichen Einsatz) angerechnet?


Würden alle (Privatleute und öffentliche Hand) ihre Räumpflichten ordnungsgemäß erfüllen, gäbe es keinen Grund für solch eine Diskussion!!!
 
Schnee schieben lässt sich wie bereits erwähnt auch prima durch Laub fegen oder Müll sammeln ersetzen.
Die Kostenfrage ist sicherlich gerechtfertigt, aber dein rot eingefärbtes Schlusswort ist auch keine Lösung.

Würden alle (Privatleute und öffentliche Hand) ihre Räumpflichten ordnungsgemäß erfüllen, gäbe es keinen Grund für solch eine Diskussion!!!
 
Dann darf ich also deiner Meinung nach demnächst ruhigen Gewissens meinen Müll überall in der Gegend verteilen, weil es genug "Arme Schweine" gibt, die ihn dann wegräumen dürfen? Wäre es nicht besser, bei den "Schweinen" anzusetzen, die den Müll in der Gegend verteilen?

Streng genommen gilt für Laub die gleiche Beseitigungspflicht wie für Schnee. Das habe ich jedensfalls mal irgendwann in einer juristischen Diskussion gelesen.

Aber diese ganzen Diskussionen führen schon dann zu nichts, wenn sie von (bisweilen selbsternannten) Fachleuten geführt werden. Warum sollten wir dann eine Lösung finden? Mit den nächsten Wahlen ist dann eh wieder alles hinfällig ... und bei den übernächsten Wahlen ...
 
Hihi, heute war in der Süddeutschen eine schöne Geschichte darüber, dass die Deutschen zur Dramatisierung neigen. Das ist ein schönes Beispiel dafür... 😉

Kommen wir mal zu den Fakten: Die Bildungsforschung zeigt, dass Sitzenbleiben kaum einem Schüler weiterhilft. Und das gegliederte Schulsystem reicht Schüler, die es nicht schaffen, einfach auf die nächsttierefe Stufe weiter.

Was wäre die Alternative? Gäbe es kein Sitzenbleiben und kein Abschieben, müssten sich die Lehrer mehr anstrengen, die Schüler durchzubekommen. Deine Unterstellung ist, dass man dann einfach das Niveau senkt, um dieses Ziel zu erreichen. Aber wer sagt, dass es so kommen muss? Die Finnen zeigen, wie es anders geht.

Die fördern Kinder individuell, und es gibt nicht das (unter hiesigen Lehrern durchaus verbreitete) Bild, dass manche einfach zu dumm sind, es zu schaffen. Aber so ein System ist natürlich teurer, weil man mehr Lehrer braucht.

Tatsächlich braucht man nicht mal mehr Geld, denn es gibt ja weniger Kinder im Lande. Doch gerade konservative Länderchefs wie der Herr Koch (als er noch nicht Bob den Baumeister spielte) sparen bei der Bildung – obwohl sie in Sonntagsreden immer was anderes behaupten.

Fazit: man behält ein Bildungssystem bei, das Menschen ohne (brauchbaren) Schulabschluss produziert. Und wenn die Bildungsverlierer dann in Hartz IV landen, sollen sie wenigstens Schneeschippen....

Oder vielleicht – Autobahnen bauen...? 😱

Es mag richtig sein, dass Schüler, die eine Klasse wiederholen müssen, im Allgemeinen gar nicht davon profitieren.
Aber es trägt nicht nur nichts positives bei, wenn man das Sitzenbleiben abschafft, sondern ich befürchte, dass die Leistungen von denen, die es sonst (wenn auch nur knapp) schaffen würden, nachlassen würd aufgrund der fehlenden Motivation/des fehlenden Drucks...

Dass man trotzdem Konzepte zur besseren individuellen Betreuung aufbauen muss, ist ja nen ganz anderes Blatt... das eine bedingt das andere ja nicht.

Und nicht immer auf Finnland zeigen... Finnland hat ganz andere Voraussetzungen bzw. Umstände als wir...
und auch FInnland hat Probleme, aber darüber schweigt man dann...

und von wegen, dass man Menschen ohne brauchbaren Schulabschluss "produziert"...
Klar ist es im Interesse des Staates seine Leute zu bilden. Aber Bildung besteht aus Inhalten und nicht aus Formalitäten. Wenn einer einen Schulabschluss bekommt, hat aber nix gelernt, bringt es auch nix.
Dann lieber einen Hauptschulabschluss, wo aber auch wirklich was gelernt wurde. Denke da muss man eher anpacken und die Inhalte in Frage stellen. Wenn man nur die Fassage ändert, ändert sich im Grunde nichts. Und wenn man zusätzlich die Inhalte ändert und dadurch wirklich was bewegt, dann hätt man die Fassade nicht ändern müssen.

Auch wenn die Diskussion jetzt vom eigentlichen Thema abweicht, aber ich bin der Meinung z.B. dass Hauptschulen (und auch Realschulen) inahatlich umstrukturiert werden müssen.
Dazu gehört, dass halt die "wichtigsten Säulen" der Schulausbildung sitzen müssen. Das sind aus meiner Sicht Deutsch und Mathe und ggf. Englischgrundlagen. Dafür muss mehr Zeit im Lehrplan eingeplant werden, was natürlich zu Lasten anderer Fächer geht. Aber diese Fächer müssen bis zu einem gewissen "Niveau" sitzen.

Man muss in der Lage sein, auf einem gewissen Niveau eigenständig Bewerbungen, Berichte, Mitteilungen, etc. formulieren zu können und einfache mathematisch-logische Grundsätze beherrschen (man muss nicht im Kopf ausrechnen können wieviel 16 mal 16 ist und es gehört auch nicht zum Basiswissen Funktionen ableiten zu können, aber solche Geschichten wie Dreisatz müssen sitzen). Außerdem müssten Fächer im Lehrplan (vielleicht gepaart mit Praktika) auftauchen, die mit typischen Berufsfeldern korrelieren (typischerweise handwerkliche Sachen bei Hauptschule, kaufmännische bei Realschulen,...).
Dann werden diese Schulabschlüsse auch wieder interessanter für die eigentlich typischen Arbeitgeber, die momentan eher Schulabgänger der jeweils "höheren" Stufe abfangen...
 
Dann darf ich also deiner Meinung nach demnächst ruhigen Gewissens meinen Müll überall in der Gegend verteilen, weil es genug "Arme Schweine" gibt, die ihn dann wegräumen dürfen? Wäre es nicht besser, bei den "Schweinen" anzusetzen, die den Müll in der Gegend verteilen?

Das wärst Du dann ja selber.😉
Kannst Du ja in der nächsten Halbzeit mal 15 Minuten drüber nachdenken ... 😛
 
Es sind zwei unterschiedliche Punkte gewesen:
1. Ich werfe Müll rum, weil andere "arme Schweine" ihn wegräumen müssen. 😱
2. Mir wird auf die Finger gehauen: Du böse Hundehuette, werfe deinen Müll brav in die Abfalltonne!
 
Es reicht jedenfalls um aus dem Block raus, zur Toilette, zum Bierstand und zurück zu kommen. Alles andere ist nebensächlich ,denn unterm Strich geht es sowieso erst dann los bzw. ist vorbei wenn der Schiedsrichter pfeift. Brauchst also nicht weiter abzulenken.
 
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