zum Unterschied BWL zu WiWi...:
BWL ist praktisch orientiert, Wiwi eher wissenschaftlich.
Wer genauer hinschaut wird feststellen, dass man an Fachhochschulen im Regelfall Betriebswirtschaftslehre oder Betriebswirtschaft studiert, an Unis dagegen Wirtschaftswissenschaften (ja natürlich gibt es Ausnahmen von der Regel). Einen Diplom-Betriebswirt kann man zum Beispiel nur an Fachhochschulen machen, Diplom-Kaufleute kommen dagegen von einer Uni.
Wenn du einen Master machen willst, dann mach an der FernUni den M.Sc. in Wirtschaftswissenschaft.
Man sollte vielleicht erst einmal fragen, welchen Ziel der Fragende mit dem Master hat.
Ein MBA macht eigentlich nur für Nicht-WiWis Sinn.
Nein, der Wiwi-Absolvent kann im MBA-Studium sehr viel lernen. Ich kenne auch diverse Fachhochschulen, die für ihren MBA nur Wiwi-Abschlüsse (Bachelor, Diplom) zulassen. Zum einen weil es da spezialisiert zugeht und zum anderen weil man eben keine Grundlagen (Fibu, etc.) mehr macht. Die ursprüngliche Idee zum MBA war die (1.) generalistische und (2.) internationale (3.) Mangementorientierung. Diese drei Kriterien zeichnen einen guten Ansatz für einen MBA aus. Aber gerade in Deutschland haben viele Fachhochschulen MBA-Programme entwickelt, die davon abweichen und zum Beispiel Spezialisierungen anbieten oder alles in deutsch veranstalten.
Wirtschaftswissenschaften werden zu den Geisteswissenschaften gezählt:
Hier werden z.B. Ingenieuren, Geisteswissenschaftlern und Naturwissenschaftlern, Grundlagenkenntnisse der BWL beigebracht, damit sie in Unternehmen nicht nur aufgrund ihres "eigentlichen" Studiums Fach- sondern eben auch Managementaufgaben übernehmen können.
Richtig, Mangement. Der durchschnittliche Wiwi-Bachelor-Uni-Absolvent hat davon aber eben auch nicht gerade viel Ahnung, weil Mangement und wissenschaftliche Methodik nicht gerade identisch sind.
Wer aber einen Bachelor in WiWi gemacht hat, hat was die BWL-Kenntnisse angeht, mehr gelernt als man im MBA-Programm bekommt...
Der BBA oder MBA lernt einige ANDERE Dinge als der Uni-Wiwi-Student. Im Gegenzug macht der BBA/MBA-Student fast nichts was mit VWL zu tun hat. Erlese dir die Unterschiede BBA/MBA zu den klassischen Wiwi-Studiengängen selber:
https://de.wikipedia.org/wiki/Bachelor_of_Business_Administration
https://de.wikipedia.org/wiki/Master_of_Business_Administration
Um daraus nur einen einzigen Satz zu zitieren: "
Für MBA-Programme charakteristisch ist die starke Betonung von Projektunterricht und Gruppenarbeiten sowie die Verwendung von Fallstudien." Wenn du darüber nachdenkst, wie oft man das an der Fernuni Hagen (oder nahezu an jeder anderen Uni) in Wiwi-Studiengängen macht dann kennst du jetzt den großen Unterschied zwischen Wiwi und BWL.
Ein BBA/MBA ist extrem praxisnah und die beiden verfolgen andere Ziele als ein Wiwi-Abschluss. In den meisten BBA/MBA-Studiengängen müssen (das ist kein Empfehlung zum gemeinsamen lernen, sondern ein Zwang der Studien- oder Prüfungsordnung) wie erwähnt zum Beispiel die Studenten in Gruppen arbeiten, was man von einem Wiwi-Studenten nun mal kaum behaupten kann. Prüfungsleistungen in Form von Studienarbeiten und Präsentationen (da stehen mehrere Studenten gleichzeitig vor der Prüfungskommision und stellen zusammen die GEMEINSAME Arbeit vor) werden da oft in Gruppen erbracht. Das kann man nicht mit kleinen Hausarbeiten in der Schule vergleichen, sondern hier sollen Prozesse professionell innerhalb der Arbeit aufgeteilt werden. Dabei soll über mehrere Monate (nicht bloß ein zwei Tage) hinweg die unternehmerische Teamarbeit mit allen Problemen vermittelt werden, der Wiwi-Student dagegen erlernt eher die wissenschaftliche Methodik. Ein Wiwi kann vorhersagen, welche Auswirkungen ein staatlicher Eingriff in eine Volkswirtschaft hat. Wie das in einem Unternehmen aber am besten kompensiert oder genutzt werden kann ist dann widerum eher Sache der anderen.
Die Fernuni ist übrigens an einem MBA beteiligt. Siehe:
https://www.allfinanzakademie.de/home.htm?campaign=FernUniWeiterbildung
Allerdings ergibt es keinen Sinn, wenn Uni-Professoren, die im Regelfall noch nie in ihrem Leben in der Wirtschaft gearbeitet haben, darüber lehren. Von diesem MBA halte ich deshalb nichts, weil da
Theoretiker über die Praxis reden. An Fachhochschulen (zumindest in Bayern) sind 5 Jahre Berufspraxis außerhalb der Hochschulen nach der Promotion PFLICHT, um als Professor an einer FH angestellt zu werden. Wenn man einen MBA machen will sollte man sich deshalb unbedingt anschauen, ob man es mit Praxiserfahrenen oder Theoretikern zu tun hat. Weiterhin macht man bei diesem MBA fast alles allein daheim, vom lesen lernt man nun aber mal keine Teamarbeit oder Projektkoordination. Gerade mal zwei Fallstudien zu Organisation und Personal (viel wichtiger wären Finanzierung, Marketing, Controlling, Strategie) und der Rest besteht aus 10 Klausuren, in denen man das nachplappert was vorgebetet wurde. Dieser Allfinanz-MBA ist also ein schönes Beispiel für einen besonders schlechten MBA. Für knapp 10.000 Euro haben andere Hochschulen bessere MBA-Programme im Angebot.
Kurzum: BWL und Wiwi haben gemeinsame Themen, jedoch auch viel Unterschiede und sie verfolgen verschiedene Zwecke, weshalb sie nicht besonders gut miteinander verglichen werden können. Außerdem gibt es dabei erhebliche Unterschiede zwischen Fachhochschulen und Universsitäten.