Ob man als einzelner auf der Gewinnerseite der Globalisierung stehen kann sei dahin gestellt - aber falsch ist es doch wenn sich ein Staat gegen die Globalisierung stemmt, denn dann landet er sicher auf der Verliererseite - mit verheerenden Auswirkungen auf seine Bevölkerung.
Jo, da stimme ich Dir zu. Stillstand wäre Rückschritt, um mal bei Plattitüden zu bleiben...
😉
Und deiner These das sich die, die "unverschuldet" zu den Verlierern gehören, schon jetzt aufgeben sollen ist doch hahnebüchen.
Gerade die Globalisierung ist die Chance die ihnen in unserem Bildungssystem oder in ihrem Leben bislang verwehrt blieb.
Na, da hast Du wohl die aktuellen Studien nicht verfolgt. Fakt scheint zu sein, daß Kinder aus bildungsfernen Familien einen oftmals vorgezeichneten Weg vor sich haben. Frag mich jetzt nicht nach Belegen, die kann ich hier auf der Arbeit nicht kurz mal raussuchen, liefere die aber nach, wenn Du wünschst...
😉
Kinder aus Akademikerfamilien schaffen den Sprung aufs Gymnasium etc. leichter, Eliten rekrutieren sich aus Leuten, die die richtigen Kontakte haben und nicht, weil sie besonders schlaue Köpfe sind...etc.
Und was soll immer dieses Schlagwort des "unverschuldet in Not gekommenen" ?
Auch die die "Schuld" an ihrer Situation sind haben die Chance verdient sie zu ändern - wir leben doch nicht in einem unverrückbaren Kastensystem.
Ein Beispiel habe ich Dir doch geliefert: die Kinder aus den sozial schwächeren Familien. Oftmals "bildet" sich ein sogenannter Sozialhilfeadel: Omma Sozialhilfe, Mutter Sozialhilfe, Kinder Sozialhilfe. Hier in Essen gibt es ganze Stadtteile, die hauptsächlich von dieser "Schicht" bewohnt sind. wenn man Kindern das Leistungsprinzip nicht vorlebt, können sie es nicht verinnerlichen...ist zumindest meine Meinung. Und ein unverrückbares Kastensystem existiert zwar nicht qua Gesetz, aber in der realität oftmals schon. Schau Dir doch bitte mal die Statistiken an, wieviele Kinder aus Arbeiterfamilien/Sozialhilfeabhängigen studieren...
Genau das ist dieser Klassenkampf den ich so widerwärtig finde - die bösen Reichen und die guten braven Armen.
Neenee! so habe ich es weder formuliert, noch denke ich so! Es gibt weder die "bösen Reichen" noch die "guten Armen". Bloß haben Reiche es deutlich leichter, ihren Kindern ein Studium zu finanzieren (Studiengebühren etc.), sie mittels ihrer Kontakte in gute Jobs zu bringen etc. Ich habe bereits oben schonmal eine Studie angesprochen, daß man es nicht in elitäre Kreise bringt, wenn man nicht die notwendigen Kontakte dahin hat. elite rekrutiert sich aus den Kindern der Eliten, nicht aus den schlauesten Köpfen.
Was können die Nachfahren eines Unternehmers dafür, das ihr Ahne zur richtigen Zeit die richtige Idee hatte - sind sie deshalb verachtenswert ?
Habe ich nie behauptet, doch Besitz verpflichtet auch (steht schon irgendwo im Grundgesetz). D.h. auch Nachfahren der Ideengeber sollten sich über ihre Rolle für den sozialen Frieden in der Gesellschaft bewußt sein. Und da kommen die Diskussionen um Steuerhinterzieher (Zumwinkel) nicht gerade gut an. Ich denke, daß ein Großteil der Unternehmer durchaus soziale Verantwortung zeigen, indem sie gute Ausbildungen bieten, Geld in soziale Projekte stecken oder allgemein an der Wertediskussion teilnehmen (Beispiel Wendelin Wedekind oder Deichmann). Aber aufgerieben wird sich doch an den schwarzen Schafen Zumwinkel etc.
Was können die Nachfahren eines Werktätigen dafür, das ihr Ahne arbeitslos geworden ist, weil sein Job von einer Maschine ersetzt wurde und daraufhin seine Familie zum Sozialhilfeadel wurde - sind sie deshalb bessere Menschen ?
Habe ich auch nirgendwo behauptet, aber diese Leute haben es schwerer, sich selber am Schopfe aus dem Dreck zu ziehen. Demotivation und mangelnder Leistungswillen sind dabei nur die psychologische Sicht der Dinge. Die krebsen möglicherweise an der Existenzgrenze rum, während durch die Medien geht, dass Millionär Zumwinkel (sorry, daß ich immer wieder dieses Beispiel bringe) mal eben ne Million Steuern hinterzogen hat. Da würde sich bei mir auch ein Gefühl der Ungerechtigkeit breit machen, weil ich als harmloser Postbote/Nokia-Handyzusammenschrauber/BMW-Fließbandarbeiter keine Möglichkeit habe, mal eben einen anderen Job als Berater o.ä. zu finden. Die ZUmwinkels dieser Welt fallen eben immer wieder auf die Füße und die kleinen Leute in den Dreck.
Versteh bitte, mir geht es nicht darum einen Klassenkampf aufzuziehen, allerdings finde ich es äußerst bedenklich, daß diese Schere zwischen arm&dumm und reich&schlau immer weiter auseinanderdriftet...