Zins- und Bodenreform nach Gesell

Dr Franke Ghostwriter
Zins- und Bodenreform nach Gesell

Hallo zusammen!

Im Rahmen des Studiums bin ich auf den Finanztheoretiker Silvio Gesell und die von ihm vorgeschlagene Zins- und Bodenreform gestoßen. Ich halte diese und ähnliche Theorien für ein brauchbares Gegenstück zu unserem neoliberal geprägtem System.

Was denkt ihr über die praktische Anwendbarkeit und welche Alternativen habt ihr im Rahmen eurer Recherche entdeckt?

Bin sehr auf kommende Beiträge gespannt :cool
 
... Finanztheoretiker Silvio Gesell, ...die von ihm vorgeschlagene Zins- und Bodenreform ...Ich halte diese und ähnliche Theorien für ein brauchbares Gegenstück zu unserem neoliberal geprägtem System.

Nun - Herr Gesell entwickelte seine Theorien zu Beginn des letzten Jahrhunderts und verstarb schon 1930 - Essenz seiner Freiwirtschaftslehre war die teilweise Verstaatlichung der Wirtschaftsgüter, gemischt mit Privateigentum...offenkundig gab es einige Versuche in Deutschland und auch den USA, die aber nicht weiter verfolgt wurden.

Ich denke wenn der Mars mal erschlossen wird und dort ein Wirtschaftsystem aufgebaut wird, bleibt dort sicher auch Raum für einen Freilandversuch nach Gesell.

Wie viele absurde Ideen keimte auch diese zu Beginn des letzten Jahrhunderts auf - die UdSSR ist gescheitert, die DDR untergegangen - Fidel tritt zurück.....alle Konzepte, die den Staat als Träger der Wirtschaft sahen sind gescheitert.

Die Globalisierung ist eine Chance für unser Wirtschaftssystem, eine Chance die man nicht verstreichen lassen sollte....nur sollte einiges verändert werden:

+ Deutschland hat das schlechteste Steuersystem der Welt - Platz 104 von 104,

+ 10 % zahlen 90 % der Steuern - was soll hier neoliberal oder sozial ungerecht sein,
gar umverteilt werden...

+ ein Land das seine Eliten verteufelt und ausschließlich Politik für den Sozial-
hilfeempfänger betreibt bietet keinen Anreiz für potentielle Aufsteiger an,

FREIHEIT STATT SOZIALISMUS

Kommt doch mal Bitte zur Besinnung - die "sozialistischen" Systeme wurden an die Macht geputscht, wurden durch Morde und Unterdrückung an der Macht gehalten und zerbrachen letztlich alle durch staatliche Misswirtschaft, Unzufriedenheit der Bevölkerung und mangelnde Flexibilität der Staatsorgane.
Überlebt hingegen, haben freiheitlich strukturierte kapitalistische Systeme, warum wohl ?
 
N
Die Globalisierung ist eine Chance für unser Wirtschaftssystem, eine Chance die man nicht verstreichen lassen sollte....nur sollte einiges verändert werden:

+ Deutschland hat das schlechteste Steuersystem der Welt - Platz 104 von 104,

+ 10 % zahlen 90 % der Steuern - was soll hier neoliberal oder sozial ungerecht sein,
gar umverteilt werden...

+ ein Land das seine Eliten verteufelt und ausschließlich Politik für den Sozial-
hilfeempfänger betreibt bietet keinen Anreiz für potentielle Aufsteiger an,

FREIHEIT STATT SOZIALISMUS

Kommt doch mal Bitte zur Besinnung - die "sozialistischen" Systeme wurden an die Macht geputscht, wurden durch Morde und Unterdrückung an der Macht gehalten und zerbrachen letztlich alle durch staatliche Misswirtschaft, Unzufriedenheit der Bevölkerung und mangelnde Flexibilität der Staatsorgane.
Überlebt hingegen, haben freiheitlich strukturierte kapitalistische Systeme, warum wohl ?

Hmm, also ein bisschen hadere ich schon mit deinen Ausführungen, auch wenn ich die Theorien des Herrn Gesell nicht wirklich kenne.

Woher nimmst Du die Erkenntnisse mit dem schlechtesten Steuersystem, dem Verhältnis der Steuerzahler etc.? Meines Wissens tragen die Arbeitnehmer und der Mittelstand den höchsten Steueranteil und das sind bestimmt mehr als 10% der Bevölkerung.

Ausserdem verteufelt das Land nicht die Eliten, noch betreibt Deutschland ausschließlich Politik für Sozialhilfeempfänger...die Aussagen erscheinen mir alle höchst polemisch.


Deine Analyse, warum die sozialistischen Staaten zerbrochen sind, finde ich ok, aber dass sich alle an die Macht geputscht hätten? Belege?

Im Grunde genommen halte ich sehr vie von einer Verbindung der gerechten Verteilung der Güter (auch unter Globalisierungszwängen) mit Anreizen für
leistungsbereite Leute. Damit kann man einerseits "die Manager" beglücken, die für ihre oftmals gute Leistung mehr Geld verdienen sollten, als ein "fauler Arbeitsloser" (um jetztmal bei der Polemik zu bleiben). Allerdings steht ganz klar der Gedanke der Chancengleichheit als Prämisse vor den ganzen Überlegungen.
 
Meine Absicht war es auch polemisch zu schreiben....

Erkenntnisse mit dem schlechtesten Steuersystem,
In einer Rede von 2005 erwähnt Bundespräsident Köhler eine Studie des World Economic Forum, diese belegte es damals....und ich bezweifle sehr das sich an unserem Steuersystem seitdem wesentliches verbessert hat...
www.bundespraesident.de: Der Bundespräsident / "Die Ordnung der Freiheit" - Rede von Bundespräsident Horst Köhler beim Arbeitgeberforum "Wirtschaft und Gesellschaft" in Berlin

....Verhältnis der Steuerzahler etc.? Meines Wissens tragen die Arbeitnehmer und der Mittelstand den höchsten Steueranteil und das sind bestimmt mehr als 10% der Bevölkerung.
Stimmt, dort habe ich mich geirrt (oder vertippt) 10% der Steuerpflichtigen zahlen die Hälfte der Einkommensteuer

....interessant in diesem zusammenhang auch folgender audiolink der FTD: https://www.ftd.de/premium/audio/leitartikel/72523.mp3

Deine Analyse, warum die sozialistischen Staaten zerbrochen sind, finde ich ok, aber dass sich alle an die Macht geputscht hätten? Belege?

Was die Installation der sozialistischen Systeme angeht - so wurden die meisten nach Revolutionen geschaffen (Oktoberrevolution/Kuba), sie folgten auf einen Bürgerkrieg (China) oder aber es wurden - wie in den meisten osteuropäischen Ländern nach dem zweiten Weltkrieg - von Moskau geschulte Kader auf Machtpositionen gesetzt;

Nun könnte man freilich einräumen, gut - nach der NS-Diktatur bliebt nicht wirklich Zeit für freie Wahlen, bzw. es fehlte damals an demokratischer Kultur - aber beispielhaft für die Gewaltherrschaft eines solchen Systems sei nur für die DDR der 17.Juni 1953 erwähnt, der Prager Frühling für die CSSR und für China das Massaker am Platz des Himmlischen Friedens .

Im Grunde genommen halte ich sehr vie von einer Verbindung der gerechten Verteilung der Güter (auch unter Globalisierungszwängen) mit Anreizen für
leistungsbereite Leute. Damit kann man einerseits "die Manager" beglücken, die für ihre oftmals gute Leistung mehr Geld verdienen sollten, als ein "fauler Arbeitsloser" (um jetztmal bei der Polemik zu bleiben). Allerdings steht ganz klar der Gedanke der Chancengleichheit als Prämisse vor den ganzen Überlegungen.

Hier stimme ich Dir ausdrücklich zu...jedoch liegt mE. deutlich der Schwerpunkt der Politik auf dem überbordenen Schutz des "Schwachen", die Hilfestellung für einen Aufstieg wird zu sehr vereitelt - das soziale Kuschelbett zu sehr idealisiert.

Insofern bleibe ich bei meiner These - das Land verteufelt seine Eliten, Politik wird primär für Sozialhilfeempfänger gemacht - nicht mit dem Ziel diese aus ihrer misslichen Lage zu befreien, sondern sie einzukuscheln.
 
Wolfram,

was soll ich hierzu noch schreiben 😕

Meine Einstellung zu den Managergehältern kennst Du, meine Ansicht zum Sozialstaat habe ich bereits geschrieben und ich hänge ebenso wie jeder andere hier im deutschen Steuersystem fest, ob es mir passt oder nicht.

Ich halte allerdings viel von Solidarität mit den Schwächeren, weil ich es mir im Moment auch finanziell leisten kann, solidarisch zu sein. Es gibt natürlich die Neider aus der Unterschicht und die elitär denkenden aus der Oberschicht. Ich sehe mich persönlich irgendwo in der Mitte und halte nichts davon die Schwächeren mit elitärem Denken weiter zu knechten, so lustvoll das auch sein mag. Solange die Durchlässigkeit in einem System (von unten nach oben) gegeben ist, finde ich das System in Ordnung, da Leistungswillige (nicht Eliten qua Geburt!) gefördert werden sollten...
 
Deine Analyse, warum die sozialistischen Staaten zerbrochen sind, finde ich ok, aber dass sich alle an die Macht geputscht hätten? Belege?
nun war etwas überrascht nach der forderung "belege" zu bringen nichts mehr zu hören - daher die bitte um antwort...
Danke soweit

aber ansonsten:
jeder muss die chance haben aufzusteigen - jeder soll leistungsadäquat gezahlt werden
 
aber ansonsten:
jeder muss die chance haben aufzusteigen - jeder soll leistungsadäquat gezahlt werden


GENAU! Wobei leistungsadäquat ja auch ein dehnbarer Begriff ist...leistet ein Börsenmakler mehr als ein Abstecher am Hochofen bei Thyssen? Oder ein Müllmann?
Die Wertigkeit der Dienste für die Allgemeinheit könnte hier einen Maßstab bilden, muß aber nicht.

ICh finde, das ist immer ein spannendes Thema, das aber leicht in Dogmatismus und ideologischem Sumpf versinken kann
 
GENAU! Wobei leistungsadäquat ja auch ein dehnbarer Begriff ist...leistet ein Börsenmakler mehr als ein Abstecher am Hochofen bei Thyssen? Oder ein Müllmann?
Die Wertigkeit der Dienste für die Allgemeinheit könnte hier einen Maßstab bilden, muß aber nicht.

ICh finde, das ist immer ein spannendes Thema, das aber leicht in Dogmatismus und ideologischem Sumpf versinken kann

das stimmt schon - die meinungsvielfalt in deisem forum finde ich auch sehr interessant...aber es fehlt leider immer die vergleichsmöglichkeit.

ein Börsenmakler hat vielleicht studiert und arbeitet unter Umständen länger - ein Müllmann hat vielleicht nur ne abgebrochene Hauptschule und arbeitet körperlich, dafür aber stellt sich der Börsenmakler noch nach Büroschluß aufs Laufband um seinen Beitrag zur Volksgesundheit zu leisten und der Müllman entrichtet brav seine feierabendliche Branntweinsteuer vor dem TV...oder umgekehrt oder beides - vielleicht hat ja auch der Müllmann ein Studium hinter sich und der Börsenmakler nicht....einerlei...

Falsch finde ich es nur den Klassenkampf vergangener Jahrhunderte erneut schlagen zu wollen, falsch finde ich das Streben zu einer deutschen Insel der Sozialromantik zu unterstützen und falsch finde ich es die Globalisierung nicht als Chance sondern als abzuwehrendes Übel zu verstehen.
 
und falsch finde ich es die Globalisierung nicht als Chance sondern als abzuwehrendes Übel zu verstehen.

Das findest Du falsch, weil Du vielleicht bei den Auswirkungen der Globalisierung auf der "Gewinnerseite" stehst. Gute Ausbildung, guter Job, leistungsstark und -willig, prädestiniert um mitzumischen.

Was machen aber die, die "unverschuldet" (meinetwegen Kinder aus bildungsfernen Schichten) zu den Verlieren gehören? Die haben schon aus dem Elternhaus keine vernünftigen Chancen eröffnet bekommen, sich in einer Leistungsgesellschaft zu bewähren und damit sind sie förmlich abgeklemmt von Arbeit und Leben. insofern unterstütze ich schon allein die Bildungsbestrebungen, die vor allem den sozial Schwächeren und Migranten zugute kommen sollen.
Alimentationen dürfen allerdings nicht besser ausfallen, als der Lohn für Arbeitende...
 
Das findest Du falsch, weil Du vielleicht bei den Auswirkungen der Globalisierung auf der "Gewinnerseite" stehst.

Ob man als einzelner auf der Gewinnerseite der Globalisierung stehen kann sei dahin gestellt - aber falsch ist es doch wenn sich ein Staat gegen die Globalisierung stemmt, denn dann landet er sicher auf der Verliererseite - mit verheerenden Auswirkungen auf seine Bevölkerung.

Und deiner These das sich die, die "unverschuldet" zu den Verlierern gehören, schon jetzt aufgeben sollen ist doch hahnebüchen.

Gerade die Globalisierung ist die Chance die ihnen in unserem Bildungssystem oder in ihrem Leben bislang verwehrt blieb.

Und was soll immer dieses Schlagwort des "unverschuldet in Not gekommenen" ?
Auch die die "Schuld" an ihrer Situation sind haben die Chance verdient sie zu ändern - wir leben doch nicht in einem unverrückbaren Kastensystem.

Genau das ist dieser Klassenkampf den ich so widerwärtig finde - die bösen Reichen und die guten braven Armen.

Was können die Nachfahren eines Unternehmers dafür, das ihr Ahne zur richtigen Zeit die richtige Idee hatte - sind sie deshalb verachtenswert ?

Was können die Nachfahren eines Werktätigen dafür, das ihr Ahne arbeitslos geworden ist, weil sein Job von einer Maschine ersetzt wurde und daraufhin seine Familie zum Sozialhilfeadel wurde - sind sie deshalb bessere Menschen ?

Die These Frieden den Hütten - Krieg den Palästen stammt aus einer lang vergangenen Zeit.
 
Ob man als einzelner auf der Gewinnerseite der Globalisierung stehen kann sei dahin gestellt - aber falsch ist es doch wenn sich ein Staat gegen die Globalisierung stemmt, denn dann landet er sicher auf der Verliererseite - mit verheerenden Auswirkungen auf seine Bevölkerung.

Jo, da stimme ich Dir zu. Stillstand wäre Rückschritt, um mal bei Plattitüden zu bleiben...😉

Und deiner These das sich die, die "unverschuldet" zu den Verlierern gehören, schon jetzt aufgeben sollen ist doch hahnebüchen.
Gerade die Globalisierung ist die Chance die ihnen in unserem Bildungssystem oder in ihrem Leben bislang verwehrt blieb.

Na, da hast Du wohl die aktuellen Studien nicht verfolgt. Fakt scheint zu sein, daß Kinder aus bildungsfernen Familien einen oftmals vorgezeichneten Weg vor sich haben. Frag mich jetzt nicht nach Belegen, die kann ich hier auf der Arbeit nicht kurz mal raussuchen, liefere die aber nach, wenn Du wünschst...😉
Kinder aus Akademikerfamilien schaffen den Sprung aufs Gymnasium etc. leichter, Eliten rekrutieren sich aus Leuten, die die richtigen Kontakte haben und nicht, weil sie besonders schlaue Köpfe sind...etc.

Und was soll immer dieses Schlagwort des "unverschuldet in Not gekommenen" ?
Auch die die "Schuld" an ihrer Situation sind haben die Chance verdient sie zu ändern - wir leben doch nicht in einem unverrückbaren Kastensystem.
Ein Beispiel habe ich Dir doch geliefert: die Kinder aus den sozial schwächeren Familien. Oftmals "bildet" sich ein sogenannter Sozialhilfeadel: Omma Sozialhilfe, Mutter Sozialhilfe, Kinder Sozialhilfe. Hier in Essen gibt es ganze Stadtteile, die hauptsächlich von dieser "Schicht" bewohnt sind. wenn man Kindern das Leistungsprinzip nicht vorlebt, können sie es nicht verinnerlichen...ist zumindest meine Meinung. Und ein unverrückbares Kastensystem existiert zwar nicht qua Gesetz, aber in der realität oftmals schon. Schau Dir doch bitte mal die Statistiken an, wieviele Kinder aus Arbeiterfamilien/Sozialhilfeabhängigen studieren...


Genau das ist dieser Klassenkampf den ich so widerwärtig finde - die bösen Reichen und die guten braven Armen.

Neenee! so habe ich es weder formuliert, noch denke ich so! Es gibt weder die "bösen Reichen" noch die "guten Armen". Bloß haben Reiche es deutlich leichter, ihren Kindern ein Studium zu finanzieren (Studiengebühren etc.), sie mittels ihrer Kontakte in gute Jobs zu bringen etc. Ich habe bereits oben schonmal eine Studie angesprochen, daß man es nicht in elitäre Kreise bringt, wenn man nicht die notwendigen Kontakte dahin hat. elite rekrutiert sich aus den Kindern der Eliten, nicht aus den schlauesten Köpfen.

Was können die Nachfahren eines Unternehmers dafür, das ihr Ahne zur richtigen Zeit die richtige Idee hatte - sind sie deshalb verachtenswert ?
Habe ich nie behauptet, doch Besitz verpflichtet auch (steht schon irgendwo im Grundgesetz). D.h. auch Nachfahren der Ideengeber sollten sich über ihre Rolle für den sozialen Frieden in der Gesellschaft bewußt sein. Und da kommen die Diskussionen um Steuerhinterzieher (Zumwinkel) nicht gerade gut an. Ich denke, daß ein Großteil der Unternehmer durchaus soziale Verantwortung zeigen, indem sie gute Ausbildungen bieten, Geld in soziale Projekte stecken oder allgemein an der Wertediskussion teilnehmen (Beispiel Wendelin Wedekind oder Deichmann). Aber aufgerieben wird sich doch an den schwarzen Schafen Zumwinkel etc.

Was können die Nachfahren eines Werktätigen dafür, das ihr Ahne arbeitslos geworden ist, weil sein Job von einer Maschine ersetzt wurde und daraufhin seine Familie zum Sozialhilfeadel wurde - sind sie deshalb bessere Menschen ?
Habe ich auch nirgendwo behauptet, aber diese Leute haben es schwerer, sich selber am Schopfe aus dem Dreck zu ziehen. Demotivation und mangelnder Leistungswillen sind dabei nur die psychologische Sicht der Dinge. Die krebsen möglicherweise an der Existenzgrenze rum, während durch die Medien geht, dass Millionär Zumwinkel (sorry, daß ich immer wieder dieses Beispiel bringe) mal eben ne Million Steuern hinterzogen hat. Da würde sich bei mir auch ein Gefühl der Ungerechtigkeit breit machen, weil ich als harmloser Postbote/Nokia-Handyzusammenschrauber/BMW-Fließbandarbeiter keine Möglichkeit habe, mal eben einen anderen Job als Berater o.ä. zu finden. Die ZUmwinkels dieser Welt fallen eben immer wieder auf die Füße und die kleinen Leute in den Dreck.

Versteh bitte, mir geht es nicht darum einen Klassenkampf aufzuziehen, allerdings finde ich es äußerst bedenklich, daß diese Schere zwischen arm&dumm und reich&schlau immer weiter auseinanderdriftet...
 
Doch doch - die Nachrichten gucke ich auch.

Aber ich will dir mal ein Beispiel nennen, letzten Sommer hab ich ne alte Schulfreundin getroffen, die damals nach der 10ten vom Gymnasium abgegangen ist um eine Lehre zu machen, die ist mittlerweile verheiratet und Mutter.
Nach dem allgemeinen Small-Talk ging es dann darum ob ihre jüngste Tochter aufs Gymnasium wechseln soll oder aber in Richtung Realschule geht - die Lehrer würden empfehlen sie aufs Gymnasium zu schicken, der Schulweg wäre der gleiche - da beide Schulen nebeneinander liegen, alle ihre Freunde werden aufs Gymnasium wechseln, die Tochter selbst will unbedingt unbedingt Tierärztin werden....
Meine Schulfreundin nun meinte, das Kind könne das Leben ja noch gar nicht beurteilen, sie selbst habe auch kein Abitur und daher sei es nur klar das die Realschule auch ausreicht, "mir hat es damals auch nicht geschadet abzugehen"...das ist diese verbreitete denke, das man sich nicht selbst verändern kann, verbessern kann.

Natürlich greift Resignation um sich, wenn Studien wie die erwähnte durch die Medien geistern - aber Teufel noch mal - nur wenn man versucht seine Träume umzusetzen wird man sein Glück finden, nicht weil man mit dem Strom schwimmt.

Natürlich der Fließbandarbeiter wird kein Berater werden - aber die Mentalität das andere einem helfen sollen ist doch sehr verbreitet.

Dir persönlich werfe ich ja auch nicht vor einen Klassenkampf schüren zu wollen, nur kennst du meine These das in Deutschland Eliten verteufelt werden und Politik primär dafür gemacht wird sozial schwache in dieser Position zu halten - nicht aber ihnen zu helfen.
(man könnte ja jetzt meinen dies sei eine verschwörung der eliten, die sich nicht verwässern lassen wollen 😉)
 
AAArgh, ich hoffe, Du hast der Schulfreundin eins zwischen die Hörner gegeben! Wie kann man so doof sein und seiner Tochter Bildungschancen versauen???

Deiner These, Träume zu verwirklichen, stimme ich uneingeschränkt zu, nur haben viele Leute ihre Träume aufgegeben, weil sie extern ausgebremst wurden. Nicht jeder hat die Durchhaltekraft, sich gegen Widerstände zu stemmen, leider.

Ich finde den Grundsatz "Hilfe zur Selbsthilfe" ziemlich gut. Ich halte auch nichts davon, Alimentationen ohne konkrete Forderungen zu verbinden.
Möglicherweise hast Du aber mit deinem Schlusssatz recht: die Eliten verschwören sich, um unter sich zu bleiben und halten die Schwachen doof...
 
AAArgh, ich hoffe, Du hast der Schulfreundin eins zwischen die Hörner gegeben! Wie kann man so doof sein und seiner Tochter Bildungschancen versauen???

Jo hab ihr gesagt das sie das Kind ja immer noch aus der Schule nehmen kann wenn ihre Noten abfallen oder sie unglücklich ist ...aber obs gewirkt hat, keine ahnung

Möglicherweise hast Du aber mit deinem Schlusssatz recht: die Eliten verschwören sich, um unter sich zu bleiben und halten die Schwachen doof...😉

oooops - fürchte da ist mir zu viel aus der feder gerutscht, jetzt - leider - muss ich dich finden und töten
 
Wolf, lass es sein, Du weist es, dass mit Sozi-Empfänger/Arbeitlöse (oder besser gesagt NULL-BOCK-AUF-NIX) über so "EMPFINDLICHE" Themen nicht unterhalten kannst, die müssen so oder so Recht haben, bevor zur Gewahlt für das Brot greifen.
(Aber eh, lieber 1000 Kinder auf die Welt setzten und Geld vom Veterstaat kassieren und auf die, die arbeiten gehen, *pipsen* anstatt arbeiten gehen und aus eigenem Schweiss sein brott verdienen)
 
Im Rahmen des Studiums bin ich auf den Finanztheoretiker Silvio Gesell und die von ihm vorgeschlagene Zins- und Bodenreform gestoßen. Ich halte diese und ähnliche Theorien für ein brauchbares Gegenstück zu unserem neoliberal geprägtem System.
Mich würde interessieren, was Du studierst, dass Du auf gesell gestoßen bist? In welchen Fach liest man ihn? Bei den WiWis jedenfalls nicht.
 
Doch bei den Wiwis. Zwar nicht in den Uni-Skripten, ich bin im Rahmen meines VWL-Seminars bei Grosser auch auf Gsell gestoßen. Hatte allerdings ein Thema, das sich mit dem Zinsverbot beschäftigte...

LG, T.
Echt? Großer macht sowas?

Bislang habe ich von ihm immer nur gehört, dass "sie nichts anderes als Spieltheorie können". ... und Schlepü schon mal gar nicht...

Aber gut - Gesells Theorie ist genauso Quatsch wie das bedingungslose Grundeinkommen, was allerdings ewig unbewiesen bleiben wird, da es nicht zum Versuch kommen wird. Folglich können alle Freigeldjünger bis zum Sanktnimmerleinstag das Wunder von Wörgl als Beweis für sich beanspruchen.
 
Aber gut - Gesells Theorie ist genauso Quatsch wie das bedingungslose Grundeinkommen, was allerdings ewig unbewiesen bleiben wird, da es nicht zum Versuch kommen wird. Folglich können alle Freigeldjünger bis zum Sanktnimmerleinstag das Wunder von Wörgl als Beweis für sich beanspruchen.

es gab allerdings früher schon mal ein so genanntes "kanonisches" Zinsverbot. D.h. es wurde verboten, Zinsen für Darlehen (also für den Tausch von Gegenwarts- in Zukunftskonsum) zu verlangen. Mit allen negativen Folgen auf das Wirtschaftsleben. Meines Wissens liefen die Forderungen Gesells auch auf ein Zinsverbot hinaus.
Wann und wo das kanonische Zinsverbot war, weiß ich jetzt nicht auswendig (auch Humankapital unterliegt leider einer Abschreibungsrate 🙄😉). Das kann man aber hier nachlesen: Amazon.com: Money, Bank Credit, and Economic Cycles: Jesús Huerta de Soto: Books
 
Übrigens:
In allen drei großen Weltreligionen (Christentum, Islam, Judentum) ist den jeweiligen "heiligen" Schriften ein Zinsverbot verankert. Nach heutiger Interpretation existiert aber das Zinsverbot heute nur noch im Islam. Die anderen Religionen haben über Auslegungen eine moralische Rechtfertigung für Zinsen gefunden.

Im übrigen gibt es zu dem Thema auch zwei interessante Bücher:

Im Hinblick auf Gsell kann ich empfehlen von Bernd Lietaer "Das Geld der Zunkunft" (Riemann Verlag) zu lesen und von Christian Braun "Vom Wucherverbot zur Zinsanalyse" (Verlag Hans Schellenberg).

Grüße, T.
 
Wolfram for President!!!!

Grüß Di@
Ne -> Diavoletto for President 😉)

Grüße zurück - pflichte dir bei

War grad mal wieder in unsrer schönen Bundeshauptstadt und hab dort das Stasigefängnis in Hohenschönhausen besichtigt - das sollten sich all die mal angucken, die so über unser Wirtschaftssystem wettern.
 
Wolf, sag mal, wann gehen wir endlich wieder mal eine auf´s Ex kippen, sag???

Lg aus der StaBi
 
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