Chef vom Fernstudium erzählen?

Dr Franke Ghostwriter
ich (24) studiere seid 1 Semester ebenfalls an der Fernuni Wirtschaft und bin beruflich als Sekretärin tätig. Ich wollte mal wissen, wer seinem Chef von seinem Studium erzählt hat. Ich habe es niemandem von der Arbeit erzählt, weil ich nicht weiss, wie man darauf reagiert.
Was wäre denn allgemein ratsam? "Beichten" oder nicht?

Über eure Erfahrungsberichte freue ich mich.
 
Ich würde es ihm schon allein deshalb sagen, damit du im Prüfungszeitraum nicht mit Lügen begründen musst, warum du eine Woche Urlaub zur Prüfungsvorbereitung benötigst.

BTW: In einem Unternehmen, dass einem private Fortbildung übel nimmt, hat man meiner Meinung nach nichts zu suchen.
 
ich habe meinem Chef vor Beginn gesagt, dass ich das Studium beginnen werde. Das gehört für mich im Rahmen der vertrauensvollen Zusammenarbeit dazu (und vor allem auch, dass ich meinem Chef so etwas ohne vorher drüber nachdenken zu müssen auch offen sagen kann).
Er war total begeistert, von wegen "lebenslanges Lernen", persönliche Weiterentwicklung, persönliche Zufriedenheit, viele, viele Jahre bis zur Rente, etc.
Zwar hat er schon (mit Augenzwinkern) gesagt, dass er nicht hofft, dass ich schon einen anderen Job ins Auge gefasst habe - aber letztlich sieht er auch die Vorteile, die mir (und ihm) das Studium schon jetzt "nebenbei" für den jetzigen Job bringen.
Und er weiß ohnehin genau, dass "Personal kommt, Personal geht", sprich: Wen es wegzieht, der geht über kurz oder lang ohnehin. Und zufriedenes Personal bleibt eben länger...

Den "direkten" Kollegen hab ich das auch vorher gesagt. Ließe sich eh nicht "verheimlichen" da wir auch privat relativ viel Kontakt haben.

Es ist sehr schwer, ins Blaue hinein einen Rat zu geben, wenn man die Firma nicht kennt und das Verhalten des Chefs nicht einschätzen kann. Einen anderen Job findet man ja auch nicht von jetzt auf gleich.
Aber bleibt die Frage was "später" ist: Wie reagiert ein Chef, wenn er irgendwann davon erfährt? Vorausgesetzt, man will in der Firma bleiben: Sagt der Chef dann plötzlich "Toll, dass Sie heimlich hinter meinem Rücken studiert haben, jetzt bekommen Sie einen passenden Job dazu."?

Mir ist auf jeden Fall grad wieder deutlich geworden, dass ich mit Job und Chef großes Glück habe, schon weil ich mir keine Gedanken über seine Reaktion machen musste.
Ich glaube, ich muss ihn Morgen mal wieder loben
 
Ich würde es ihm schon allein deshalb sagen, damit du im Prüfungszeitraum nicht mit Lügen begründen musst, warum du eine Woche Urlaub zur Prüfungsvorbereitung benötigst.

BTW: In einem Unternehmen, dass einem private Fortbildung übel nimmt, hat man meiner Meinung nach nichts zu suchen.

Grundsätzlich besteht einmal ein Unterschied zwischen einer Fortbildung und einem Studium. Wenn der Arbeitsaufwand für das Studium dazu führt, dass die beruflichen Leistungen signifikant einbrechen, kann das durchaus zu Disziplinarkonsequenzen führen, insbesondere wenn kein direkter Bezug zwischen Tätigkeit und Fortbildung besteht. Unter diesen Rahmenbedingungen, kann es mit deiner Einstellung am Arbeitsmarkt sehr schnell eng werden.

Nun zur Initialfrage.

Es gibt hierbei kein Patentrezept, da die von vielen Rahmenbedingungen abhängt. Man muss für sich die Pros und Cons abwägen un danach entscheiden. Als Hilfe mal ein kleiner Fragenkatalog, was mindestens abgewogen werden muss:

- Wie hat sich der Vorgesetzte bei ähnlich gelagterten Fällen verhalten
- Wie ist die Grundsätzliche Unternehmenspolitik in Punkto Weiterbildung
- Gibt es fimenfinanzierte Weiterbildungsmöglichkeiten.
- Wie kann es im Unternehmen nach erfolgreichen Abschluss weitergehen
- Wie ist das Bildungsniveau im direkten Kollegenkreis (incl. Chef)
- Welche Kollegen könnten die Weiterbildung als Angriff auf ihre persönlichen Karriereziel werten (auch hier den Chef nicht vergessen)
- Ist meine private Zeitplanung oft von der beruflichen beeinflusst.


Vorteilhaft ist wenn Weiterbildung im Unternehen einen hohen Stellenwert hat. Dies sollte Anhand der Antworten auf die ersten drei Fragen beurteilbar sein.
Negativ ist es, wenn im Unternehmen keine passenden Karrieremöglichekeiten geboten sind, dann tritt der "Der/Die ist ja eh bald weg" Effekt ein.
Nicht zu Unterschätzen ist der Neid Faktor von den Kollegen. Auch könnte dein Chef dich schon die Säge für deinen Stuhl wetzen sehen.
Eigentlich hätte ich die Letzte Frage zuerst nennen sollen, da sie im Ja-Fall schon entscheidend sein kann. Da die Klausurtermine nur halbjährlich sind, kann eine verweigerte Beurlaubung sehr schnell zu erheblichen Verlängerungen der Studienzeit führen.

Vieleicht hilft das etwas bei der Entsscheidungsfindung. Da man aber nicht in die Menschen sehen kann, hat man nie die Garantie ob sie zu einem späteren Zeitpunkt noch als Richtig eingestuft wird.
 
ich habe sehr unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

Auf meiner vorletzten Stelle hatte ich aufgrund meines Studiums Probleme. Mir wurde unterstellt, dass ich meine "Nebenbeschäftigung" (die dem Gesetz nach - auch nicht nach beamtenrechtlichen Vorschriften - nun einmal keine Nebenbeschäftigung ist) nicht ordnungsgemäß genehmigen habe lassen, worauf ich nach langem Hin- und Her zynisch schriftlich habe geantwortet, dass eben nach Art. 4 Abs.1 EMRK in Deutschland Sklaverei und Knechtschaft abgeschafft worden sei und ich in meiner Freizeit zu tun und zu lassen gedenke, was ich möchte, unter der Voraussetzung, dass eben meine berufliche Tätigkeit nicht leidet.

Letztendlich hatte mein Wunsch nach Fortbildung viele Neider auf den Plan gerufen. Während alle anderen im Rahmen der Privatisierung ein paar "böse Kröten" schlucken mussten, konnte ich mich behaupten, musste mich nicht unter Druck setzen lassen, zumal ich eben an meiner neuen Karriere frühzeitig gebastelt hatte.

Dazu kommt wohl, dass es gerade bei einigen Behörden verpönt ist, wenn der Angestellt plötzlich selbst denkt, nicht alle Befehle von Vorgesetzten als "Gott gegeben" hinnimmt, etc.

Noch vor Ende meines LL.B. hatte ich bereits im neuen beruflichen Betätigungsfeld einen neuen Job angenommen. Für die Klausuren wurde ich problemlos freigestellt. Nur als im September 2008 die Arbeitsbelastung allzu groß war und ich eben betriebsbedingt nicht frei haben konnte (ne Klausur schreiben, ohne zumindest eine Woche Urlaub zu Vorbereitung gehabt zu haben, ist für mich nicht drin), konnte ich nicht an den Masterklausuren teilnehmen.

Mein neuer Arbeitgeber weiß, dass ich weiter in Hagen studiere. Mit Fortbildung hat er grds. kein Problem, hat auch angeboten, mir das ein oder andere zu sponsern. Allerdings sind wir uns beide darüber einig, dass ich zunächst eben beruflich Fuß fassen muss, d.h. mich in der Kanzlei weiter einbringen muss, und gerade eben in dem Bereich, in welchem ich nun verantwortlich bin, mir noch sehr viel betriebswirtschaftliches Know-How aneignen muss, was dazu geführt hat, dass ich nun zunächst auch studientechnisch die Priorität eher bei BWL sehe ...

Ich denke, dass es wirklich auf den Betrieb ankommt, auf die Einstellung des Chefs, insbesondere auf das "Bildungsniveau" des Vorgesetzten. Kein Vorgesetzter hat es gerne, wenn der "Untergebene" mehr weiß ... *g* Im neuen Job mag das lang dauern. Der Chefe ist Dr. jur. , Dipl.Kauf. und Fachanwalt für Arbeitsrecht. Da kann ich noch lange vor mich hinstudieren 😉

Grüßle


Sandra

PS (Mein Uraltchef war übrigens "Bratscher" *g*)
 
Mit Beginn meines Studiums habe ich dies auch im Team Publik gemacht. Es ist für mich eine selbstverständlichkeit, dieses als Projekt zu betrachten, wie andere den Hausbau - nur das ein Studium wohl etwas länger nebenberufliche Beanspruchungen resultiert.

Es ist ein Schelm wer gleich annimmt, mit dem Studium würde ich meinen beruflichen Aufstieg bzw. Umstieg zwingend entgegenstreben. Nein, es wäre unsachlich von der Leitungsebene, wenn sie direkt so urteilen 🙄. Ein Studium kann ja auch rein der geistigen Beweglichkeit dienen. Ok, das Studium der VWL ist artfremd mit meiner aktuellen Tätigkeit, und diese ist zugegeben auch physisch und vor allem psychisch anstrengend. Da könnte man schon spekulieren, dass mein Studienziel ein anderer Job ist. Aber nun - die Kausalität ist aber nicht bewiesen. Und nur dann kann einem ein Strick aus dem (privaten) Studium gedreht werden, wenn die Leistungsfähigkeit im arbeitgebenden Unternehmen nachlässt - und auch nur dann, wenn der Zusammenhang mit dem Studium bewiesen ist.

Nach nunmehr vier Jahren Studium habe ich folglich noch keine negativen Auswirkungen gespürt. Ich werde wie früher in betriebliche Fortbildungen eingebucht, und es fragt auch keiner, ob es mir gerade mit meinem Studium in den Kram passt, an dem konkreten Termin daran auch teilzunehmen. Ich mache meinen Job, und mein Dienstherr fordert und fördert mich als seinen Angestellten (oh Klasse, eine Analogie zur Hartz-Propaganda 😉 ). So soll es sein!

Das einzige was partiell nervt ist die Tatsache, das jeder Kollege / jede Kollegin, die gerade mal kein Smalltalk-Thema auf den Lippen hat sich nach meinem Studienfortschritt erkundigt. So kommt es dann, dass ich bei der Größe unseres Unternehmens und meinem Bekanntheitsgrad manchmal mehrmals am Tag auskunft darüber geben darf. Insofern wünschte ich mir manchmal, nicht darüber geredet zu haben. Doch es war schon wichtig; denn somit kann ich manche Urlaubsansprüche echt mit einem Zusatzargument unterstreichen.

Ciao
Bolle
 
Das einzige was partiell nervt ist die Tatsache, das jeder Kollege / jede Kollegin, die gerade mal kein Smalltalk-Thema auf den Lippen hat sich nach meinem Studienfortschritt erkundigt.
Ciao
Bolle

Das ist der Grund, warum ich hier in der Arbeit nichts vom Studium gesagt habe. Die Chefs wissen von nichts und bei den Kolleginnen habe ich es - wenn es nicht andes ging als es mal zu erwähnen - heruntergespielt "so ein paar Kurse in Hagen belegt, die Inhalte kann ich hier für die Arbeit gut brauchen".

Mit dem Urlaub-für-die-Klausur-nehmen ist es bei mir so: Entweder ich bekomme sowieso frei egal aus welchem Grund ich Urlaub nehmen will oder es geht einfach nicht weil keine Vertretung da ist oder etwas wichtiges in der Zeit anfällt. Aber das ist in 1-Frau-Abteilungen eben so, bei denen die Vertretung nur durch die Aushilfe erfolgen kann.

Viele Grüße

Marianne
 
Ich würde es ihm schon allein deshalb sagen, damit du im Prüfungszeitraum nicht mit Lügen begründen musst, warum du eine Woche Urlaub zur Prüfungsvorbereitung benötigst.

Seit wann muss man nen Grund angeben??? Ich geb ein Formular ab wo drauf steht von wann bis wann ich frei haben will und gut ist... da hat mich noch nie jemand gefragt "aha... und warzn möchten sie Urlaub?" :rolleyes
 
Jeder soll doch bitte wie immer für sich selbst entscheiden. Bei so unterschiedlichen Arbeitgebern ist es fast unmöglich jemandem einen Rat zu geben.

Eh Ihr euch darüber Gedanken macht, fangt mit der Zeit was schöneres an.
 
Seit wann muss man nen Grund angeben??? Ich geb ein Formular ab wo drauf steht von wann bis wann ich frei haben will und gut ist... da hat mich noch nie jemand gefragt "aha... und warzn möchten sie Urlaub?" 🙄

Es ist eben nicht immer so einfach wenn in einem kleinen Team (oder in einem kleinen Unternehmen) zwei "kritische" Personen gleichzeitig Urlaub machen.

Ansonsten habe ich wirklich was übersehen. Wer einen einfachen Bürojob in einem Handwerksbetrieb hat und Rechtswissenschaften oder Mathematik studiert wird wohl langfristig wo anders arbeiten (wollen). Da sollte man mit der Information, dass man studiert, etwas vorsichtiger umgehen. Halt je nachdem wie der Chef vermutlich damit umgehen wird.

Ich arbeite seit kurzer Zeit an einer Universität in einem Lehrstuhl im Informatik-Bereich, da freut man sich dass ich nebenbei an der Fernuni Hagen studiere, ganz egal ob Mathematik, Elektro-/Informationstechnik oder (Wirtschafts-)Informatik. Mein Chef (ein Lehrstuhl-Inhaber) hat mir sogar vorgeschlagen danach bei ihm einen Master zu machen oder bei ihm zu promovieren. Ich darf sogar meine Arbeitszeiten verbiegen, um hausinternen Vorlesungen anzuhören, damit ich meine Noten in Hagen besser mache bzw. ich mal eine Vorlesung hören kann wenn ich vom allein daheim lesen/ lernen die Schnauze voll habe. Bei mir wird das Fernstudium also sehr positiv aufgenommen.
 
erstmal vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.
Bei uns ist es so, dass wir in der Abteilung drei Sekretärinnen sind und von unseren Chefs penibel darauf geachtet wird, dass immer mind. 2 anwesend sind. Zudem arbeite ich mit einer von meinen Kolleginnen in einem Schichtssystem und ich befürchte, dass meine Chefs dann denken werden, dass ich nicht mehr so flexibel bin.
 
Ich habe im April diesen Jahres angefangen und es meiner Chefin erst vor zwei Wochen erzählt, die fand es klasse, dass ich neben meinem ersten Studium jetzt noch mal ein Studium mache.
 
geantwortet, dass eben nach Art. 4 Abs.1 EMRK in Deutschland Sklaverei und Knechtschaft abgeschafft worden sei *)


Hmm, ich will Dir nicht zu nahe treten, aber es gibt ein eisernes Gesetz bei den Behörden: Wer mit Grundrechten o.ä. argumentiert, hat meistens von Gesetzen keine Ahnung. Hoffe, Dein Dienstherr hat Dich für ernst genommen?

Das sage ich, der ebenfalls bei einer Behörde täig war.
 
Also ich bin immer wieder überrascht, wieviele Kollegen im In- und Ausland noch eine akademische Weiterbildung absolvieren, und das teilweise mit über 40 Jahren. Bei vielen, die danach gefragt haben, unterstützen wir auch finanziell, natürlich nur gegen eine entsprechende Verpflichtung. Ich selber bin nun fast am Ende des VWL-Studiums. Meine Unterstützung sieht so aus, dass ich vor den Klausuren frei nehmen kann/konnte. Die Reisekosten für das anstehende Semianr teilen sich mein AG und ich, da es einen sehr engen Bezug zu meiner Arbeit hat, da profitieren beide davon.

Wie oben schonmal von irgendwem erwähnt wurde: wer seine Weiterbildung verheimlichen muss, ist im falschen Unternehmen. Das unterschreibe ich sofort. Insbesondere vor dem Hintergrund stiegender Komplexität und "Wissens-Konkurrenz" ist das Ablehnen von Selbstinitiative der eigenen Arbeitnehmer schlimmer als grob fahrlässig.

Lieben Gruß!
 
...gekürzt...
Wie oben schonmal von irgendwem erwähnt wurde: wer seine Weiterbildung verheimlichen muss, ist im falschen Unternehmen. Das unterschreibe ich sofort. Insbesondere vor dem Hintergrund stiegender Komplexität und "Wissens-Konkurrenz" ist das Ablehnen von Selbstinitiative der eigenen Arbeitnehmer schlimmer als grob fahrlässig.

Lieben Gruß!

Sorry aber das klingt als hättest du nur immer in der Industrie gearbeitet.
Versetz dich mal in einen Handwerkmeister, der mit Müh und Not zwei Mitarbeiter durchbringt. Der braucht die Beiden exakt und ausschließlich für die Jobs für die er sie eingestellt hat. Und selbst in der Industrie würde ich nur von grob fahrlässig reden, wenn das Studium in den beruflichen Kontext passt in dem sich der Mitarbeiter befindet.
 
Außerdem würde ich mal sagen, lieber in einem Unternehmen, in dem ich mein Studium verheimlichen muss, der "Rest" aber soweit okay ist; als arbeitslos oder eine Tätigkeit, die mir absolut keinen Spass macht.
 
Versetz dich mal in einen Handwerkmeister, der mit Müh und Not zwei Mitarbeiter durchbringt.

Ja Mensch, der arme Handwerksmeister. Und weil es ihm so schlecht geht (es ist natürlich reiner Altruismus, weshalb er Mitarbeiter beschäftigt, eben sein Beitrag die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen, es geht gar nicht um seinen eigenen Geldbeutel) müssen die Mitarbeiter darauf Rücksicht nehmen und ihre persönliche Weiterentwicklung verheimlichen? Er kann es doch gar nicht verhindern, dass sich Leute weiterentwickeln, im Gegenteil. Wenn er es fördert, hat er möglicherweise auch etwas davon, und wenn es nur die frühzeitige Erkenntnis ist, dass er bald jemanden an einen anderen Arbeitgeber verlieren wird und sich auf die Zeit danach schonmal einrichten muss.

Ich entschuldige mich hier für für die Zynik in meiner Antwort, aber so sehe ich es nunmal. Wer seine persönliche Weiterentwicklung verheimlichen muss, weil er in einem Abhängigkeitsverhältnis steckt, sollte aus dem Abhängigkeitsverhältnis in ein anderes wechseln. Die Möglichkeiten dazu bestehen eindeutig, und die Möglichkeiten werden immer zahlreicher. Selbstverständlich gibt es immer Ausnahmen und besonders gelagerte Fälle, die aber sicherlich nicht die Regel sind. Man neigt leicht dazu Gegenbeispiele zu provizieren, um zu beweisen, dass jemand anders Unrecht hat. Ich beanspruche aber gar nicht Recht zu haben oder etwas richtiges gesagt zu haben, ich habe hier lediglich eine subjektive Meinung geäußert.

Lieben Gruß!
 
Wer seine persönliche Weiterentwicklung verheimlichen muss, weil er in einem Abhängigkeitsverhältnis steckt, sollte aus dem Abhängigkeitsverhältnis in ein anderes wechseln. Die Möglichkeiten dazu bestehen eindeutig, und die Möglichkeiten werden immer zahlreicher.

Da muss ich zustimmen das Du es Dir da etwas einfach machst. Mag sein das Du bisher bei der Jobsuche immer Glück hattest (ich auch). Aber das ist bei weitem nicht der Regelfall.
Einen neuen Job anzunehmen bedeutet immer auch ein Risiko eingehen. Das kann man eingehen wenn man locker flockig durchs Leben schreitet. Wenn man Verantwortung z.B: für eine Familie hat sieht das schon anders aus. Schon 2-3 Monate Arbeitslosigkeit können einem noch viele Jahre nachhängen, wenn das bisherige Gehalt gerade mal die Lebenshaltungskosten gedeckt hat. Das bedeutet dann nämlich das 30% - 40% des Geldes pro Monat fehlen.

Ich bin deiner Meinung das ein Arbeitgeber die Weiterbildung nicht verhindern sollte, aber ich kann auch gut verstehen wenn jemand sich unsicher ist es seinem Chef zu sagen.
 
Ja Mensch, der arme Handwerksmeister. Und weil es ihm so schlecht geht (es ist natürlich reiner Altruismus, weshalb er Mitarbeiter beschäftigt, eben sein Beitrag die Welt ein kleines Stückchen besser zu machen, es geht gar nicht um seinen eigenen Geldbeutel) müssen die Mitarbeiter darauf Rücksicht nehmen und ihre persönliche Weiterentwicklung verheimlichen? Er kann es doch gar nicht verhindern, dass sich Leute weiterentwickeln, im Gegenteil. Wenn er es fördert, hat er möglicherweise auch etwas davon, und wenn es nur die frühzeitige Erkenntnis ist, dass er bald jemanden an einen anderen Arbeitgeber verlieren wird und sich auf die Zeit danach schonmal einrichten muss.

Das ist doch gerade der Knackpunkt, wenn er was davon hat wird er es fördern wenn nicht, dann eben nicht.
Er wird sich auch ganz sicher auf die Zeit danach einrichten. Es ist aber unwahrscheinlich, dass er damit wartet bis der Mitarbeiter einen gesicherten Übergang zu seinem neuen Arbeitgeber geregelt hat.

Ich entschuldige mich hier für für die Zynik in meiner Antwort, aber so sehe ich es nunmal. Wer seine persönliche Weiterentwicklung verheimlichen muss, weil er in einem Abhängigkeitsverhältnis steckt, sollte aus dem Abhängigkeitsverhältnis in ein anderes wechseln. Die Möglichkeiten dazu bestehen eindeutig, und die Möglichkeiten werden immer zahlreicher. Selbstverständlich gibt es immer Ausnahmen und besonders gelagerte Fälle, die aber sicherlich nicht die Regel sind. Man neigt leicht dazu Gegenbeispiele zu provizieren, um zu beweisen, dass jemand anders Unrecht hat. Ich beanspruche aber gar nicht Recht zu haben oder etwas richtiges gesagt zu haben, ich habe hier lediglich eine subjektive Meinung geäußert.

Lieben Gruß!
Das ist keine Zynik sondern blanke Theorie. Wie willst du so einen Arbeitgeber finden. Für einen Job zu der künftigen Qualifikation musst du bereits einen erheblichen Teil des Studiums hinter dich gebracht haben. Für die alte Qualifikation wird dich der Personaler nur in Erwägung ziehen, wenn er deine Anwesenheit im Unternehmen bereits bei der Einstellung als begrenzt ansieht.
Das Kernproblem ist, dass es völlig uninteressant ist, was für einen Vorgesetzten als sinnvoll erscheint, sondern es zählt das was er für sinnvoll erachtet. Und das muss weder logisch noch vernünftig sein.

Dass es hier noch einmal deutlich rüber kommt. Deine Meinung ist vollkomment korrekt und in Ordnung, aber leider in der Praxis sitzt der Vorgesetzte am längeren Hebel. Und das ist, was zählt.

LG
Ritschi
 
Also mein Chef wusste von Beginn an, dass ich studiere und findet das auch in Ordnung. Er versucht eher mal meine Kurswahl ein wenig zu beeinflussen um Profit für seine Abteilung daraus zu schlagen. 😉

Was den Urlaub angeht kann ich nur sagen: Karten offen auf den Tisch legen, dann fällt auch die Einigung mi den Kollegen/innen einfacher. Der eine braucht seine Klausurtage, der nächste die Ferien wegen der Kinder usw.

Gruß

Aktionär
 
Ich habe mir gerade mal eure Beiträge durchgelesen, weil ich selbst gerade vor einem ähnlichen Problem stehe.. eigentlich erscheinen mir alle hier genannten Argumente plausibel, allerdings wäre ich euch dankbar, wenn ihr mir einen Tip bezüglich meiner persönlichen Situation geben könntet.

Aufgrund massiven Mobbings und auch einigen anderen Unstimmigkeiten in der tollen Firma in der ich arbeite, habe ich mich trotz des Risikos arbeitslos zu werden nun dem ärztlichen Rat gebeugt und das Arbeitsverhältnis zum Ende diesen Monats zu kündigen.

Auf der Suche nach einer neuen Anstellung bin ich schon länger, aber nun, da mein Studium der Wirtschaftswissenschaften bereits begonnen hat, fällt es mir schwer zu entscheiden, ob ich in der Bewerbung oder aber erst im Vorstellungsgespräch oder auch überhaupt nicht erwähnen soll, dass ich studiere. Zum einen möchte ich dem Arbeitgeber gegenüber loyal sein weil ich erwarte, dass er dies auch mir gegnüber ist. Aber andererseits: wer stellt sich gleich jemanden ein von dem er von Anfang an erwartet, nur halbe Arbeiten zu leisten da man evt. die Prioritäten anders setzt. Also nicht dass dem so sein wird, aber viele Arbeitgeber werden dies wohl so sehen...

Ich weiß wirklich nicht, wie ich mich nun verhalten soll..

Wäre für Tips dankbar!

lg, Mary
 
Mary,

zuerst einmal, falls du noch nicht auf dem Arbeitsamt warst, dann aber pronto. Sonst droht dier unter Umständen auch noch eine Sperrfrist. Aus gleichem Grund solltest du denen auch ein ärtzliches Attest vorlegen, dass die Kündigung medizinisch erforderlich war.

Grundsätzlich ist es besser wenn man mit offenen Karten spielt. Es ergibt sich spätestens zu den Märzklausuren das Problem, dass du während der Probezeit Urlaub nehmen musst.
Es ist zumindest schwierig, jemanden einen Rat zu geben, den man nicht kennt. Es gibt zwar keine Garantie aber folgende Strategie ist zumindest erfolgversprechend.

Überleg Dir was du eigentlich nach dem Studium machen möchtest.
Dann nimm dir vorzugweise große Unternehmen ins Visier bei denen es diese Position/en auch gibt und die momentan jemanden in deinem jetzigen Tätigkeitsgebiet / Ausbildungsberuf suchen. Bewirb dich für die Stelle.
Heutzutage ist es ja üblich, dass man auch darlegt, wie man sich die mittelfristige Zukunft im Unternehmen vorstellt. Das ist dann auch der Aufhänger fürs Studium.
Solltest du allerdings bereits ein paar Semester auf dem Buckel haben, wobei natürlich ein paar Klausurnoten nicht schlecht sind, dann bewirb dich direkt auf eine Anzeige bei der ein WiWi Studium gefordert wird.
Du must hier nur aufpassen, dass aus der Anzeige hervorgeht, dass man auch mit einem Berufseinsteiger zufrieden ist. Falls es nicht explizit erwähnt ist, geht es oft auch aus der Positionsbezeichnung, z.B. Junior Controler, hervor.
Gute Chanchen hat man sehr oft auch beim Staat. Da dort die Bezahlung nicht gerade üppig ist, müssen die sehr oft ihre Anforderungen zurückschrauben, damit sie überhaupt jemaden kriegen.

Gruß
Ritschi
 
Ritschi!

Ersteinmal vielen Dank für die schnelle Antwort, ich tue mir wirklich schwer mit dieser Entscheidung...

Was die Kündigung angeht ist das Arbeitsamt informiert und eine Bestätigung vom Arzt liegt vor, so dass keine Sperrfrist eintreten dürfte. Aber ob das dann wirklich vom Arbeitsamt so gehandhabt wird wie mündlich zugesagt das wird sich wohl noch zeigen. 😉

Es stimmt schon, spätestens zu den Klausuren im März bekäm ich wahrscheinlich Probleme da ich mich zu der Zeit noch in der Probezeit befinde.. daran hab ich ehrlich gesagt garnicht gedacht.. wohl etwas naiv von mir. Aber momentan war so viel wegen der Arbeit und auch privat dass mir das wohl so durchgegangen ist..

Mit dem Studium habe ich jetzt erst zum Wintersemester begonnen, sonst hätte ich wohl schon zwei Stellen 😀 Ich wurde gefragt ob ich bald fertig wäre, dann hätte ich ne Stelle in der Tasche, aber leider ist es bis dahin ja noch ein langer, steiniger Weg.

Ich habe derzeit die Chance eventuell bei einer großen Personalberatung /-vermittlung eine Stelle als Personalsachbearbeiterin zu bekommen. Aber nur eine Chance, noch nichts konkretes. Nur wird im Personalbogen auch das Studium abgefragt. Personal ist schon die Richtung wo ich gerne hin möchte, aber ich weiß nicht ob die davon so angetan wären, wenn ich was neues anfange wo ich mich erst einarbeiten muss und genau wissen, dass ich "nebenher" noch das Studium mache.
Klar, wenn sie das gut finden würde, hätte ich wahrscheinlich gute Chancen, aber wenn nicht???

Aber ich denke ich werde es in die Bewerbung aufnehmen, wenn sie mich dann nicht wollen muss ich halt weiter suchen. Habe auch überlegt mir erstmal eine Stelle als Studentische Aushilfe zu suchen, da ich dann erstmal raus wäre aus diesem Problem. Aber meist werden die Stellen nur für 20 Stunden/Woche besetzt und das wäre mir rein vom Finanziellen zu wenig zum Leben.

Wie gesagt, ich tue mir wohl sehr schwer damit..

lg, Mary
 
Mary,

auf einer neuen Stelle anzufangen darf man nicht unterschätzen. Wenn Du Dich ordentlich einarbeiten willst und der neue Job nicht darunter leiden soll, dann wirst Du wohl im März keine Klausuren schreiben können.
Erst wenn wieder "Routine" eingekehrt ist, dann hat man den Kopf auch wieder für etwas anderes frei. Der Mensch ist schließlich keine Maschine, die man auf Knopfdruck umschalten kann.

Nachdem Du erst mit dem Studium angefangen hast, würde ich an Deiner Stelle erst mal abwarten, ob Dir das Studium überhaupt liegt etc. Sich gleich auf eine Stelle zu bewerben, in dem ein abgeschlossenes Studium gefordert wird, halte ich nicht als empfehlenswert, da müsstest Du wirklich kurz vor dem Abschluss stehen.

Ob Du überhaupt etwas von dem Studium erwähnen sollst ist schwer zu sagen. Ich würde es wohl nicht machen und erst mal abwarten, wie es läuft - sowohl in der neuen Firma wie auch im Studium. Ich sehe auch keinen wirklichen Vorteil darin, wenn man es (gleich) sagt - ist jedoch meine persönliche Meinung (und wohl auch Erfahrung aus der Vergangenheit).

LG, Heidi
 
Mary,

ich denke bei einer Personalberatungsfirma, sollte die Gefahr geringer sein, dass es negative Auswirkungen hat. Liegt der Tätigkeitschwerpunkt dann noch auf Personalbeschaffung, also keine Zeitarbeitsfirma, dann ist das begonne Studium eher noch ein Pluspunkt.

Was mir hierbei noch einfällt. Das Studium könnte natürlich eine Steilvorlage für den Stresstest im Vorstellungsgespräch werden.
Du solltest dich also auch auf eine Frage vorbereiten, die sinngemäß in die Richtung geht, wie du glaubst mit der Doppelbelastung Studium - Beruf umgehen zu können. Hier kannst du dann die Trümpfe des Fernststudiums ausspielen, wie Flexibilität in der Zeiteinteilung. Ein kleiner Hinweis mögliche Synergieeffekte zwischen Studium und Beruf ist gut, bedarf aber der Vorbereitung auf Nachfragen. Wenn du dieses Argument verwendest, solltest du den Studienplan auch tatsächlich gegen das Anforderungsprofil abgleichen. Damit dich eine eventuelle Nachfrage, wo du solche Effekte siehst, nicht aus dem Tritt bringt.

Abschließend möchte ich dir noch raten. Mach nicht den Fehler, dich jetzt nur darauf zu konzentrieren, wie du mit der Studienfrage in deinen Bewerbungen umgehst. Sehr oft entscheiden auch ganz andere, oft banale Dinge, über den Erfolg einer Bewerbung. Ich habe schon Bewerber scheitern sehen, weil sie keine konkrete Vorstellung von ihrer künftigen Tätigkeit hatten.

Ich hoffe ich konnte dir mit den Tipps noch ein bischen hilfreich sein.


Liebe Grüße
Ritschi
 
Ich würde vorschlagen sich erst mal um die Einarbeitung zu kümmern und sich erst dann ums Studium. Es ist kein Beinbruch (und kostet auch kein Geld) die Kurse als Wiederholer zu belegen und die Prüfungen später mitzuschreiben.
 
@Heidi_II:
Ich weiß dass es sehr schwierig wird, aber ich möchte es unbedingt schaffen an den Klausuren teilzunehmen. Als ich mich für das Studium eingeschrieben habe, war mir noch nicht bewußt wie sehr ich wirklich unter der beruflichen Situation leide und dass ich zum November jetzt eine neue Stelle suche. Ich möchte es schaffen beides auf die Reihe zu bekommen und hoffe dass das auch klappt! Will wenn möglich auch keine 6 Jahre studieren oder so..

Auf eine Stelle die ein abgeschlossenes Studium erwartet werde ich mich selbstverständlich nicht bewerben, das wäre auch utopisch.. Suche eine Stelle die ich mit meinen bisher erworbenen Kenntnissen ausfüllen kann, wenn möglich nur in dem Bereich, in dem ich mal nach meinem Studium arbeiten möchte!

Ob ich das Studium erwähne oder nicht, darüber bin ich mir immer noch nicht im klaren.. in Hinsicht auf Urlaubsplanung etc. wäre es schon besser, aber sicher bin ich mir noch nicht...

lg, Mary


@Ritschi:
Ich denke mal dass es in diesem Bereich eher von Vorteil sein sollte, da diese Firmen ja auch selbst Schulungen anbieten und an Fort- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter selbst sehr interessiert sind.. aber ob ich mit dieser Vermutung richtig liege, weiss ich natürlich nicht. Eigentlich wäre es so zu erwarten. Die Firma macht Personalberatung, -leasing und -vermittlung, also deckt alle Bereiche ab. Aber mal sehen, ob es da überhaupt klappt, ich denke zwar positiv, aber ich bin auch realistisch! 😉

Klar, wenn ich das Studium in der Bewerbung oder im Gespräch erwähne, muss ich auch den Fragen hierüber entgegen stehen müssen und gut argumentrieren können wenn es um meine beruflichen Ziele geht. Aber ich sollte auch schon länger im Thema Studium drin sein denke ich, damit ich auch fachbezogene Fragen beantworten kann um nicht unglaubwürdig zu wirken.. Und daher tue ich mir schwer ob ich es sagen soll...

Was Bewerbungsgespräche angeht bin ich leider schon sehr geübt und rechne auch mit solchen Fragen. Gehe eigentlich recht gut vorbereitet in Gespräche und informiere mich auch über die eigentlichen Zielsetzungen der Firma und deren Anforderungen an Mitarbeiter. Daran dürfte es nicht liegen wenn es scheitert.. höchstens an meiner Nervösität da ich mir mittlerweile fast nix mehr zutraue.. Aber das muss halt klappen.. 😉

Vielen Dank für die Tips!

lg, Mary
 
off-topic

Hallo zusammen,

mal off-topic

Einen neuen Job anzunehmen bedeutet immer auch ein Risiko eingehen. quote]


Die obige Aussage vereinfacht das Ganze aber auch etwas, oder? Wenn ich z.B. an Lehman & Co oder Nokia als Arbeitgeber denke, kann die Illusion über die "Sicherheit" des bestehenden Arbeitsplates auch böse nach hinten losgehen....

viele Grüße aus Hamburg

Sven
 
Fernstudium ist also klar eine Freizeitaktivität.

Macht bloß nicht den Fehler es irgendjemandem, bei der Arbeit, zu sagen. Egal wie stolz auf oder gut ihr bei eurem Fernstudium seid. Gebt lieber an, dass ihr in eurer Freizeit gerne Bücher lest. Das stimmt ja meistens auch 😉

Ich finde es einfach zu gefährlich. Wäre mal interessant zu wissen ob es erlaubt ist zu lügen wenn man danach gefragt wird so wie bei Schwangerschaft. Weiß jemand was dazu?
 
Ich wollte euch bezüglich des Themas jetzt mal informieren für welche "Taktik" ich mich nun entschieden habe 😉

Bei mehreren Bekannten die im Unternehmen Personalverantworlichkeit haben, habe ich jetzt mal nachgefragt wie ihr Unternehmen zu dem Studium stehen würde. Ich bekam hierauf überraschenderweise immer gesagt, dass dies eher positiv bewertet wird! Die Unternehmen um die es hierbei ging sind alle daran interessiert Bewerber einzustellen die sich was zutrauen und sehr an Fort- und Weiterbildung interessiert sind. Eine Firma bietet den Mitarbeitern sogar Infos der Fernuni Hagen an!
Aussage eines Personalchefs: "Personen die bereit sind, sich neben der Arbeit zu qualifizieren, sind auch die aktiveren Mitarbeiter da sie ihre Arbeit als Plus für ihre Zukunft sehen und nicht als notwendiges Übel um Geld zu verdienen."

Nach diesen Erfahrungen nun habe ich mich dazu entschlossen, schon bei der Bewerbung anzugeben, dass ich ein Fernstudium begonnen habe. Entweder weiß die entsprechende Firma dies zu schätzen und gibt mir die Chance mich zu beweisen, oder es ist wohl nicht die richtige Firma für mich!

Ich hoffe ich konnte euch vielleicht auch eine Entscheidungshilfe geben und danke denen, die mir geholfen haben, das Thema zu überdenken und es anders zu bewerten!

lg, Mary
 
ich habe im Kollegenkreis bisher noch kein Wort über mein Studium verloren. Werde das wohl auch nicht in naher Zukunft tun. Ich finde, dass hat nichts mit "verheimlichen" oder dergleichen zu tun. Was ich in meiner Freizeit mache, geht meinen AG nichts an. Der eine betriebt regelmäßig Sport, der andere geht jeden Abend in die Kneipe oder wieder ein anderer verbringt einen Großteil seiner Freizeit eben mit Lernen, Fahrten zu Studienzentren, Lerngruppen etc.

Und wenn irgendwann mal jemand davon Wind bekommen sollte, dann wird mir wohl niemand den Kopf abreißen. Ich denke eher, dass die Kollegen und auch die Chefs positiv darauf reagieren würden, denn das Studium hat fachlich viel mit meiner berüflichen Tätigkeit zu tun.

Nach erfolgreichem Abschluss werde ich aber definitiv von dem Studium erzählen, denn darauf kann man stolz sein. Und da wird mir sicher niemand böse sein, dass ich es nicht erwähnt habe. Warum auch, solange die Arbeit nicht darunter gelitten hat... Wenn ich es jetzt schon sagen würde, würde ich bestimmt desöfteren darauf angesprochen, worauf ich eigentlich keine Lust habe...

Anders wäre das Ganze, wenn ich mich anderweitig bewerben würde und es eine Stelle ist, bei der ein Studuim verlangt wird. Dann würde ich bereits im Bewerbungsschreiben das Studium erwähnen (obwohl es noch nicht fertig ist), um bei der Masse an Bewerbungen nicht direkt aussortiert zu werden.

Aber das ist nur meine Meinung und die kann mit Sicherheit nicht pauschalisiert werden.

Gruß
Susi-MX3
 
ich habe meinem Arbeitgeber von dem Studium direkt erzählt. Mir ist noch nie zu Ohren gekommen, dass es irgendwo negativ angekommen wäre. Überdies hat man das Recht sich für die Prüfungstermine nach dem Bildungsfreistellungsgesetz freistellen zu lassen, ohne Urlaub dafür verschwenden zu müssen.
 
Es kann ja sein, dass man ein Recht auf Freistellung hat. Allerdings könnte ein Studium auch ein inofizieller Kündigungsgrund sein. Solange keiner eine glaubhafte statistische Untersuchung angeben kann die die Reaktion von Arbeitnehmern untersucht hat bleibt unklar ob es prinzipiell sinnvoll ist ein Studium beim Arbeitgeber anzugeben oder nicht.
 
Man muss sich die Frage ja nur mal andersum stellen: Was würde ich als Personalverantwortlicher denken, wenn mein Mitarbeiter ein Fernstudium anfinge?

Keine Frage gibt es sehr viele positive Aspekte:

  • Der MA ist proaktiv,
  • hat die Vision und Kreativität sich für das Studium anzumelden,
  • hat oder entwicklet die Disziplin die Freizeit für ein übergeordnetes Ziel zu opfern,
  • hat oder entwickelt Organisationsfähigkeit um neben der Arbeit auch noch zu studieren,
  • bildet sich weiter
  • usw.
Also mehr oder weniger der perfekte Mitarbeiter, den sich ein Arbeitgeber wünscht bzw. wünschen sollte, sofern es ein Betrieb ist, der sich um aktive Förderung seiner MA bemüht ist und von ihnen auch Höchstleistungen fordert.

Ich würde mich aber als AG auch immer aktiv um ein Gespräch bemühen, weil ich das Interesse des MA zur möglichen beruflichen Veränderung für meine geschäftliche Planung sehr konkret wissen will und muss.

Naja, das Ganze setzt aber wohl voraus, dass es zwischen dem MA und dem AG ein gutes Verhältnis besteht.

Ich persönlich denke, wenn der MA sich Sorgen machen muss, ob die Erwähnung des Fernstudium berufliche Nachteile mitsichbringen könnte, dann ist vorher schon einiges zwischen dem MA und dem AG schief gelaufen.

Beste Grüße
--hikiko
 
Hallo,

ich habe meinem Arbeitgeber von dem Studium direkt erzählt. Mir ist noch nie zu Ohren gekommen, dass es irgendwo negativ angekommen wäre. Überdies hat man das Recht sich für die Prüfungstermine nach dem Bildungsfreistellungsgesetz freistellen zu lassen, ohne Urlaub dafür verschwenden zu müssen.

Eine Freistellung für Bildung gibt es aber nicht in allen Bundesländern, bspw. nicht in Bayern.

Das ein nebenberufliches Studium durchaus negativ aufgenommen werden kann, habe ich leider selbst erfahren.

Grüße, Heidi
 
Ich hatte beide Situationen bereits.
Einen Arbeitgeber dem man unmöglich hätte vom Studium erzählen können. Der unter anderem nur negativ über das Studieren sprach.

Und meine jetzige Arbeit. In welcher Voraussetzung ist, dass man Lernbereitschaft zeigt. In der letzten Mitarbeiterzeitung wurden mehrere Kollegen vorgestellt, welche sich in Ihrer Freizeit weiter bilden. Sei es der Sprachkurs oder ein Studium. Private Weiterbildung wird also durchaus begrüsst.

Nur hat man keine Vorteile nur weil man ein Studium aufgenommen hat.
 
Nun, hier meine persoenliche Sichtweise: Ich suche derzeit einen Job in D und habe bereits ein paar handvoll Bewerbungen rausgeschickt. Meine Bewerbungsunterlagen habe ich um eine sogenannte dritte Seite, ein "Kompetenzprofil" ergaenzt. Machte sich imho besser, meine Kenntnisse (verschiedene Betriebssysteme, Netzwerkkenntnisse, Kenntnisse verschiedener Datenbanken und Programmiersprachen, etc) auf einer seperaten Seite aufzulisten, als das ganze in den Lebenslauf unter "Erfahrungen & Zustaendigkeiten" aufzuzaehlen. Auf diesem Kompetenzprofil steht auch sinngemaess "geplantes Fernstudium ab SS 09 in Informatik" (da meine Bewerbungsunterlagen ja zum Wintersemester nicht ankamen. Grrr).

Ich habe mich dazu entschieden, da ich
a) von Anfang an mit offenen Karten spielen moechte,
b) ich denke, dass es mir sondieren hilft, ob eine Firma nur an einem "Lohnsklaven" der sich moeglichst komplett der Firma unterzuordnen hat, interessiert ist - oder ob eine Firma es anerkennt oder gar foerdert, wenn sich Mitarbeiter privat weiterbilden (den Luxus, sich eine solche Firma auszusuchen, sollte man zumindest mal versuchen), und
c) es bei den Firmen, die dies wohlwollend aufnehmen, durchaus ein weiterer Pluspunkt in den Bewerbungsunterlagen ist 😀

Und siehe da: Alle Firmen, denen ich die Bewerbungsunterlagen geschickt habe, haben sich bisland zumindest gemeldet und Interesse bekundet. Nun muss ich nur noch durch einige telefonische Jobinterviews durch und/oder ein paar persoenliche Bewerbungsgespraeche waehrend meines Weihnachtsurlaubes in D fuehren 🙂.

Gruss, Mike
 
was würdet ihr tun, wenn Euch Euer AG ne Weiterbildung anbietet, er aber nichts vom Fern-Studium weiß? ICh denke da sollte man mit der Wahrheit rausrücken, oder was meint ihr? Ich kann ja nicht das Angebot ohne gute Begründung ablehnen...

mfg
newbie
 
Hallo an alle,

was würdet ihr tun, wenn Euch Euer AG ne Weiterbildung anbietet, er aber nichts vom Fern-Studium weiß? ICh denke da sollte man mit der Wahrheit rausrücken, oder was meint ihr? Ich kann ja nicht das Angebot ohne gute Begründung ablehnen...

mfg
newbie

Guten morgen,

ich finde auch, da sollte man nicht lügen. Ich bin der Meinung von Anfang an es zu sagen.

LG
Yeliz
 
Ich würde es nicht als "lügen" bezeichnen, wenn ich es meinem Chef nichts vom Studium erzähle. Andere Freizeitaktivitäten mache ich ja auch, ohne damit gleich zum Chef zu laufen.

Bei einer angebotenen Weiterbildung kommt es auch darauf an, was es ist. Sind es nur einzelne Seminartage, -wochen oder eine Weiterbildung mit einem Abschluss, den ich ggf. auch anderweitig nutzen kann. Und es kommt v. a. auch darauf, was man selbst will.

VG, Heidi
 
Ich stehe nun ebenfalls vor dieser meiner Meinung nach schwierigen Entscheidung. In dem Unternehmen, für das ich zurzeit tätig bin, spielt Weiterbildung zwar eine Rolle, jedoch gibt es noch immer auf einigen Schlüsselpositionen Vorgesetzte, die sich nach einer "einfachen" Ausbildung hochgearbeitet haben. Zu diesem Personenkreis zählt leider auch mein direkter Vorgesetzter. Da er schon öfter angedeutet hat, dass er nicht viel von "Theoretikern" hält, befürchte ich, dass die Bekanntgabe meines zweiten Studiums nicht gerade positiv aufgenommen wird.

Die Gefahr, die ich nun sehe ist, dass mein Studium irgendwann auf Umwegen an ihn herangetragen wird, da ich mit einigen Arbeitskollegen ebenfalls privaten Kontakt pflege und vor ihnen nicht beabsichte, mein Studium zu verschweigen.

Alles in allem also eine schwierige Situation. Ich werd mir das also ganz genau durch den Kopf gehen lassen. Für Tips bin ich natürlich außerordentlich dankbar.

Schöne Grüße, sela
 
Hello SeLa81,

dein Chef scheint Komplexe zu haben. Wahrscheinlich hat er seinen Posten durch a:\rschleckerei bekommen!? Fachliche Kompetenz ist normalerweise eine Basis für Führungspositionen. Er hat sich ja selbst einmal sein Wissen theoretisch angeeignet. Du hast Recht. Ich kenne auch Unternehmen, in denen "einfache" Industriekaufleute nach einigen Jahren das gesamte Marketingmanagement übernommen haben. Letztendlich ist die Überlebenschance solcher Unternehmen relativ gering. Im mittleren Management ist das auch zu beobachten. Stabsstellen werden mit Luschen besetzt, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Es kommt immer wieder vor und man stellt sich die "Warum-Frage".

Vielleicht brauchst du es ihm überhaupt nicht mehr erzählen, weil er es schon weiß. So krass es klingen mag. Kollegen sind keine Freunde. Jeder Chef hat seine Ratte. :fiesgrins

Ich an deiner Stelle, würde es ihm nicht erzählen. Schon aus dem Grund, weil er eine abwertende Bemerkung gegenüber dem Studium ausgesprochen hat. Damit überspielt er eine seiner eigenen Schwächen. Ein vorbildlicher Chef muss sein Team motivieren. Aber nicht mit solchen Aussagen.

Und wenn er es über Umwegen erfährt, dann soll er Wissen, dass es jemanden gibt, der sein Posten einnehmen kann. Behalt dein Ass im Ärmel, das ist meine Meinung. Spricht er dich drauf an, dann schlag ihn mit seinen eigenen Waffen. Er hält doch eh nichts von Theoretikern.
 
Wahrscheinlich hat er seinen Posten durch a:\rschleckerei bekommen!? Fachliche Kompetenz ist normalerweise eine Basis für Führungspositionen. Er hat sich ja selbst einmal sein Wissen theoretisch angeeignet. Du hast Recht. Ich kenne auch Unternehmen, in denen "einfache" Industriekaufleute nach einigen Jahren das gesamte Marketingmanagement übernommen haben.
Sorry, aber das finde ich schon etwas arrogant von Deiner Seite. Ich kenne (leider) genügend Akademiker, die Ihren Posten nur aufgrund des Studiums bekommen haben - aber eben, wie von Dir gesagt, von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Hinzu kommt noch, dass sie meinen, der nichtstudierte Rest ist sowieso nur für Handlangertätigkeiten zu gebrauchen. Ich glaube, auch nach einem abgeschlossenen Studium kann man sehr viel von seinen nichtstudierten Kollegen lernen.
Letztendlich ist die Überlebenschance solcher Unternehmen relativ gering. Im mittleren Management ist das auch zu beobachten. Stabsstellen werden mit Luschen besetzt, die von Tuten und Blasen keine Ahnung haben. Es kommt immer wieder vor und man stellt sich die "Warum-Frage".
Wenn die Stellen nur mit "aufgeblasenen" Akademikern besetzt werden, die sich noch dazu für manche Arbeiten zu "schön" sind, sehe ich eher ein Problem für eine Firma.

Und wie viele machen das Studium nur, um nur den Abschluss zu haben. Lernen auf Lücke, um nur irgendwie durch die Klausuren zu kommen. Sorry, aber da Frage ich mich schon, ob da ein motivierter Mitarbeiter ohne Studium nicht mehr bringt
 
Danke für Eure Antworten. Aber nicht dass Ihr mich da falsch versteht: Mein Chef hat durchaus Ahnung von seinem Aufgabengebiet und ich kann sicher noch eine Menge von ihm lernen. Was stört ist nur seine Einstellung gegenüber studierten Mitarbeitern.

Ich denke, ich werde das Studium ihm gegenüber vorerst nicht erwähnen und schauen, wie es sich in der nächsten Zeit entwickelt.

Schöne Grüße, SeLa81
 
bei uns in der Abteilung arbeite ich nur mit Akademikern zusammen und sage trotzdem nichts von meinem Studium... Wenn ich im Gegensatz dazu nur mit Nicht-Akademikern arbeiten würde, dann würde ich erst Recht nichts vom Studium erzählen... Aber das kann jeder für sich entscheiden.

Gruß
Susi-MX3
 
Wenn die Stellen nur mit "aufgeblasenen" Akademikern besetzt werden, die sich noch dazu für manche Arbeiten zu "schön" sind, sehe ich eher ein Problem für eine Firma.
"Aufgeblasen" heißt nicht qualifiziert. Von solchen Akademikern halte ich auch nichts.

Und wie viele machen das Studium nur, um nur den Abschluss zu haben. Lernen auf Lücke, um nur irgendwie durch die Klausuren zu kommen.
Genau diese Einstellung kritisiere ich auch. Von Augen zu und irgendwie durch das Studium halte ich ebenfalls nichts. Wie soll dann der halb gelernte Stoff später in die Praxis umgesetzt werden. Außerdem könnte man als Teilzeitstudent mit einer 3 gegen einen Vollzeit-Akademiker mit einer 2 noch konkurrieren. Mit einer 4- siehts nicht mehr ganz so gut aus.

Sorry, aber da Frage ich mich schon, ob da ein motivierter Mitarbeiter ohne Studium nicht mehr bringt
Im strategischen Management keinesfalls. Wie soll denn ein Manager ohne wissenschafliches Studium ein Budget von 100 Mio. optimal verteilen, wenn er nicht mal dazu in der Lage ist, die Risiken aus betriebswirtschaftlicher Sicht beurteilen zu können.
 
Tja, dann sind wir uns ja im großen und ganzen einig 🙂.
Allerdings befürchte ich fast, dass es nicht bloß eine kleine Minderheit ist, die das Studium bloß irgendwie hinter sich bringen wollen und dass werden in Zukunft wohl auch nicht weniger ...

Was den Angestellten ohne Studium im strategischen Management betrifft, so darf man hier nicht vergessen, dass er auch spezielle Weiterbildungen gemacht haben könnte, die zwar nicht zu einem Diplom geführt haben, aber in seiner spezifischen Arbeit durchaus von Vorteil sind. Aber ich halte auch hier von "Möchtegern" überhaupt nichts. Meiner Ansicht nach kann jeder von jeden lernen - wird nur leider oft vergessen ....
 
Hello SeLa81,

dein Chef scheint Komplexe zu haben.

Eher Vorurteile. Und meiner Meinung nach auch Angst vor Leuten, die sich sowohl praktisch als auch theoretisch sehr gut auskennen.

Wie soll denn ein Manager ohne wissenschafliches Studium ein Budget von 100 Mio. optimal verteilen, wenn er nicht mal dazu in der Lage ist, die Risiken aus betriebswirtschaftlicher Sicht beurteilen zu können.

Das Frage ich mich auch, aber ich kenne so einen persönlich. Vom gewöhnlichen Azubi (Industriekaufmann) bis zum Prokuristen (Einzelprokura) in einem 15.000-Mitarbeiter-Betrieb hochgearbeitet (seit dem 16ten Lebensjahr im Unternehmen, jetzt 55 Jahre alt). Der steckt jeden Techniker und jeden Betriebswirt in die Tasche. Keinerlei Studium, keinerlei betriebswirtschaftliche Fortbildung. Aber der ist auch eine gnadenlose Ausnahme. Ich denke aber auch, dass er ein großes Problem hat, wenn er in ein anderes Unternehmen wechseln würde.
 
Oh mann, wenn ich mir das hier so durchlese, sind meine Vorgesetzten wohl eine glohrreiche Ausnahme. Ich habe im Juni meine Ausbildung in einer relativ kleinen Zweigstelle (20 kfm MA, 2 GF) beendet und bin übernommen worden. 2 Kollegen, die letztes Jahr ihre Ausbildung beendet haben, haben ein Studium an der FOM angefangen, in dem sie jeden Freitag beide um 3 weg müssen. Mir war das mit den Präsenzveranstaltungen zu viel und deshalb habe ich mich an der FernUni eingeschrieben. 2 Tage nach meiner mündlichen folgte das obligatorische "Wo sehen Sie sich in 2 Jahren-Gespräch" die mit der Frage begann, wie ich denn gedenke, mich weiterzubidlen. Also erzählte ich von der FernUni und mein Chef sagte:"Das ist super, abe ich hoffe, Ihnen ist genau wie dem Kollegen xy und xz klar, dass sie hier damit nichts anfangen können, da wir zu klein sind. Aber macht ja nix, wir können ja noch 3-4 Jahre mit Ihnen planen, oder?" War total baff, meine GF denken ehrlich auch an unsere Entwicklung und sagen, dass sie uns nicht die Zukunft verderben wollen, auch wenn die Firma nicht viel davon hat, und dass diejenigen, die das Potential haben, mehr als ein Sachbearbeiter zu sein, dies auch nutzen sollen. Urlaub ist bei uns eigentlich nie ein Thema, das einzige, was nicht sooo gern gesehen wird, ist Bildungsurlaub, würde aber zur Not auch genehmigt werden. Dazu sollte man vielleicht erwähnen, das beide GF ihren akademischen Abschluß auch auf dem zweiten Bildungsweg nebenberuflich erworben haben. Naja, so kann´s auch gehen, viel Glück an alle.
 
ich denke, man sollte Abstand davon nehmen, Menschen in Gruppen einzuteilen und dann als Gruppe zu bewerten.

Es geht immer um Menschen, immer um Einzelfälle. Egal, welchen Lebensbereich es betrifft. Und jede Person sollte individuell beurteilt werden.

Die Ausbildung, die jemand genossen hat sagt nicht unbedingt was aus über die Bildung, die er daraus entwickelt hat. Das hat mit dem jeweiligen Interesse und Engagement zu tun. Wenn ein Industriekaufmann es geschafft hat, sich weiterzuentwickeln, dann ist das sein Verdienst und sollte nicht geneidet werden. Solange er seinen Job gut macht, ist alles ok. Die Debatte, ob er fähig sei, erübrigt sich dann.

Ich wollte hier niemandem auf den Schlips treten, ich mag nur keine Pauschalurteile.
Deswegen ist es übrigens schwierig, jemandem eine Empfehlung zu geben, wie er in seiner Firma mit dem Studium umgehen sollte. Weil jeder mit anderen Menschen, anderen Charakteren zu tun hat.

Liebe Grüße an alle,
Andrea
 
wollte meine Sicht der Dinge auch mal offenbaren. Ich habe vor zum SS09 BiWi zu studieren, bin allerdings in einem ganz anderen Berufsfeld tätig. Kurz zur Historie ... habe nach dem Abi eine kaufmännische Ausbildung gemacht und berufsbegleitend bereits meinen Betriebswirt Logistik und bin in ebensolcher Branche tätig. Da ich mittlerweile aber weiss, dass ich meinen beruflichen Erfolg nicht über Zahlen sondern über zwischenmenschliche Erfolge erlangen möchte, ist für mich klar, dass ich was absolut Anderes studieren möchte.

Ich denke nicht, dass mein Chef Verständnis dafür hätte, wenn seine Mitarbeiterin auf einmal was komplett anderes studiert, daher werde ich meine Pläne definitiv auch nicht in der Firma bekannt geben. Sollte ich darauf angesprochen werden, werde ich natürlich wahrheitsgetreu antworten. Mein Motto ist aber, was man nicht weiss, macht einen nicht heiss.

Gruss Kiki
 
ich möchte gern meinen Thread wieder hochholen. Meine Situation ist jetzt wiefolgt:

Ich bin seid zwei Jahren bei der Fernuni und ich habe immer noch nichts davon meinem Chef erzählt, möchte dies aber gerne ändern. Meine Situation ist allerdings wie folgt: Ich habe bisher erst vier Module geschafft (notenmäßig im 4er Bereich). Zudem habe ich mir für die Klausuren immer zwei Wochen Urlaub genommen, allerdings habe ich immer etwas geflunkert, was ich in meinem Urlaub gemacht habe (bin z. B. an die Ostsee/zur Familie gefahren). Jetzt möchte ich gern das Inkognito-Dasein aufgeben und meinem Chef gern von meinem Studium im Rahmen eines jährlichen Feedbackgespräches erzählen. Wie sollte ich das am Besten anstellen? Wer war schonmal in einer ähnlichen Situation?
 
Ich habe im jetzigen Semester erst angefangen Kulturwissenschaften zu studieren. Eigentlich hatte ich das schon mal vor 2-3 Jahren ins Auge gefasst, aber dann hab´ ich einen neuen Job bekommen wo der Chef GRUNDSÄTZLICH JEDE ART VON WEITERBILDUNG IN DER FREIZEIT VERBOTEN hat. Ohne Witz!!! Selbst ein kleiner 90-minütiger Sprachkurs bei der VHS war tabu. Der Mann hatte einfach Panik dass die Leute was abschließen und dann mehr Geld verlangen oder kündigen würden. Wäre eh zeitlich nicht gegangen, da fast unser kompletter Urlaub auf August und Dezember/Januar verteilt wurde und der Chef das nicht wollte, dass wir ab und zu einen einzelnen Tag frei nahmen. Nach nur 11 Monaten habe ich in dieser Firma gekündigt und woanders was angefangen. In der anderen Firma wäre ein Studium aufgrund von extrem viel Stress gar nicht machbar gewesen.

Seit 2 Monaten bin ich nun arbeitslos und habe nur einen Minijob. Natürlich schreibe ich Bewerbungen und hoffe bald wieder eine Stelle zu finden. Würdet ihr denn an meiner Stelle das Fernstudium in den Lebenslauf reinschreiben? Bisher hab´ ich das immer getan, weil ich nicht lügen wollte. Und bei einem Vorstellungsgespräch habe ich erzählt, dass ich hin und wieder für eine Klausur oder ein Seminar einen Tag frei brauche. Ich möchte das nicht verschweigen und kurz nach Arbeitsbeginn dann erfahren, dass die Firma ein Problem damit hat. Schließlich bezahle ich für das Studium und möchte es nicht wegen sowas abbrechen müssen.
 
Ich würde davon nichts im Lebenslauf schreiben.. ich hatte bisher keine großen Probleme damit auf der Arbeit. Zudem muss man ja nicht angeben, wofür man den Urlaub haben möchte. Aber das ist auch wieder von Firma zu Firma unterschiedlich. Ich würde es ggf. im Bewerbungsgespräch anbringen und nachfragen, ob private Weiterbildungen erlaubt sind, bzw. du dich weiterbilden kannst.
 
Hallo ihr Lieben, ich möchte gern meinen Thread wieder hochholen. Meine Situation ist jetzt wiefolgt:
Ich bin seid zwei Jahren bei der Fernuni und ich habe immer noch nichts davon meinem Chef erzählt, möchte dies aber gerne ändern. Meine Situation ist allerdings wie folgt: Ich habe bisher erst vier Module geschafft (notenmäßig im 4er Bereich). Zudem habe ich mir für die Klausuren immer zwei Wochen Urlaub genommen, allerdings habe ich immer etwas geflunkert, was ich in meinem Urlaub gemacht habe (bin z. B. an die Ostsee/zur Familie gefahren). Jetzt möchte ich gern das Inkognito-Dasein aufgeben und meinem Chef gern von meinem Studium im Rahmen eines jährlichen Feedbackgespräches erzählen. Wie sollte ich das am Besten anstellen? Wer war schonmal in einer ähnlichen Situation?
Hi jeany,
ich habe auch erst 4 Prüfungen hinter mir. Für die letzte nahm ich auch zwei Wochen Urlaub, sonst wäre ich nicht durchgekommen. Du weißt ja wie das ist. Man hat 6 Monate Zeit und quetscht den Stoff so ziemlich bis kurz vor die Klausur. Beim letzten Leistungsgespräch erwähnte ich das Studium. Das hatte wie eine Bombe eingeschlagen. Wer etwas auf dem Kasten hat, weiß, dass das die Fernuni Hagen eine Kaderschmiede ist. Du lernst den Stoff immerhin in deiner Freizeit. Das soll dir erst mal einer nachmachen. Mein Chef war begeistert. Er meinte, dass das Studium ein völlig anderes Licht hervorruft. Wir redeten eher inhaltlich über den Stoff als über Noten. Die Perspektiven und die Fruchtbarkeit des Stoffes für das Unternehmen standen an erster Stelle. Schau mal nach, ob du vielleicht das ein oder andere Thema auf deinen täglichen Job münzen kannst. Das kommt immer gut an. Letztendlich meinte er dann, dass es gut wäre, wenn er auch einmal Leistungsnachweise zu Gesicht bekämen würde. Wenn du dich unwohl fühlst mit deinem vierer Schnitt, dann erwähne erstmal nur das Studium. Das wird schon Begeisterung hervorrufen. Ein guter Chef weiß so ein Studium zu schätzen. Ein schlechter Chef verbietet Weiterbildung in der Freizeit, weil er meiner Meinung nach Komplexe hat. Das habe ich auch schon selbst in einem anderen Unternehmen erlebt. Vergiß nicht. Du kannst nur gewinnen.
 
Ich bin nach meiner Ausbildung übernommen worden, aber nur für ein Jahr und habe dann ziemlich zu Beginn dieses Übernahmejahres das Studium angefangen und auch meiner Chefin nach Hin- und Her-überlegen davon erzählt. Sie fand das von Anfang an super und da ich nun mehr als die Hälfte des Jahres rum habe, ein Zwischenzeugnis verlangte wg. wahrscheinlicher nicht-Verlängerung des Vertrages, hat sie von sich aus sehr positiv im Zeugnis erwähnt, dass ich nebenbei studiere... Jetzt muss ich's einem möglichen neuen AG sagen... Steht ja im Zeugnis.
 
Ich würde davon nichts im Lebenslauf schreiben.. ich hatte bisher keine großen Probleme damit auf der Arbeit. Zudem muss man ja nicht angeben, wofür man den Urlaub haben möchte. Aber das ist auch wieder von Firma zu Firma unterschiedlich. Ich würde es ggf. im Bewerbungsgespräch anbringen und nachfragen, ob private Weiterbildungen erlaubt sind, bzw. du dich weiterbilden kannst.

Aber wenn ich einen neuen Job habe und schon kurz nach Arbeitsbeginn Urlaub beantrage (habe die nächste Zeit fast jeden Monat studientechnisch ein WE verplant), wäre es doch besser wenn ich sage warum ich frei möchte. Schließlich macht das kein gutes Bild, wenn ich kurz nach dem Einstieg in eine Firma "einfach so" mal Urlaub haben will.
 
erwähne erstmal nur das Studium. Das wird schon Begeisterung hervorrufen. Ein guter Chef weiß so ein Studium zu schätzen.
Aber nur bei einem guten Mitarbeiter 🙂.
Stellt Euch folgende Situation vor: Mitarbeiter fängt von sich aus ein BWL-Studium an, weil er "unterfordert" ist. Äußert klar und deutlich, dass er sich erhofft, danach mehr zu verdienen, sonst sei er weg. Bei allen Urlaubsabsprachen im Team beansprucht er Priorität, weil er sich ja nicht aussuchen kann, wann die Prüfungen sind. Er will bestimmen, wann er Überstunden abbaut, weil Abendvorlesungen sind. Abendschichten müssen von Kollegen erledigt werden, weil er sich ja nicht aussuchen kann, wann er Unterricht hat. Die Kollegen tragen dies bis zu einem gewissen Punkt mit, dann gibt es ständig Knatsch im Team. Spätestens da wäre ich als Chef nicht mehr begeistert und würde auch die Bremse reinhauen. Nicht, dass ich das Studium verbieten würde, aber dann geht halt nicht jedes Mal das Prüfungs-Argument beim Urlaub vor, sondern auch mal der Wunsch der Kollegin nach gemeinsamem Urlaub mit dem Lebensgefährten o.ä.
Ich unterstelle aber mal, dass die meisten Fernstudierenden überdurchschnittlich motivierte Mitarbeiter sind, die ihren Urlaub mit Kollegen absprechen und wenn es gar nicht anders geht, auch mal eine Klausur um ein Semester verschieben. Die das im Studium erworbene Wissen gewinnbringend am Arbeitsplatz einsetzen und dafür, dass sie mal zum Lernen früher gehen dürfen, ein andermal gerne länger bleiben.
 
Ich kann eine eher negative Einstellung der Chefs gut nachvollziehen. Ich bin z.B. für eine Sachbearbeiter-Tätigkeit eingestellt worden für die kein Studium erforderlich ist. Mein Chef ist "persönlich" beindruckt von meinem Engagement. Aber als Vorgesetzter bereite ich ihm Probleme. Es ist schon jetzt absehbar, dass er mir keine neue Stelle wird anbieten können. Darüber hinaus bin ich auch zeitlich nicht mehr so flexibel. Ich möchte Urlaub zu ganz bestimmten Zeiten und nutze darüber hinaus 10 Tage zusätzlichen bezahlten Bildungsurlaub. Ich habe auch immer bereitwillig bezahlte Meharbeit gemacht. Aber jetzt ist mir Freizeit wichtiger. Es ist doch ganz klar, dass er deswegen keine Freudensprünge macht. Man muss die andere Seite auch verstehen. Trotzdem halte ich nichts von Verheimlichung. Mit Ehrlichkeit kommt man meiner Meinung nach am weitesten.
 
vielen Dank für eure zahlreichen und auch unterschiedlichen Antworten. Ich habe eine Frage an die Personen, die ihrem Chef/Kollegen (erstmal) nichts von dem Studium erzählt haben:

Was habt ihr geantwortet, wenn euch jemand gefragt hat, was ihr in eurem Urlaub gemacht habt (den ihr zum Lernen/Prüfungen genutzt habt)?
Wenn ihr erst nach längerer Zeit euren Chefs/Kollegen von dem Studium erzählt habt, wie waren da die Reaktionen?Haben sie sich beispielsweise veräppelt gefühlt, dass ihr nicht gleich von Anfang an darüber geredet habt?
 
Ich habe unterschiedliche Erfahrungen gemacht, kommt wirklich auf den Chef, die Kollegen an.
Erfahrung Nr. 1 bei meinem Wiwi-Studium vor einigen Jahren: Chef hatte selbst nicht studiert und war alles andere als begeistert. Jedes Mal, wenn irgendwas nicht so lief, wie er wollte war sein Spruch: "Sie sollten sich mehr auf Ihre Arbeit, statt auf die Studiererei konzentrieren, seit Sie studieren, haben Ihre Leistungen nachgelassen." Was definitiv nicht stimmte, meine Motivation hatte aufgrund dieses Stinkstiefels nachgelassen🙂 Spruch meiner Kollegin: "Wofür studierst du? Meinst du nicht, dein Freund heiratet dich irgendwann?" Arggh. Andere Kollegen fragten alle 2 Wochen seit dem 1. Semester, wann ich denn endlich fertig sei...

Erfahrung Nr. 2: Neuer Arbeitsplatz, neue Chefin (studierte Juristin), BoL: Unterstützung, soweit es die Arbeit zulässt, aber Arbeit geht vor. Mit ihr kann ich aber auch EAs usw. besprechen, wenn Zeit ist. Ich habs aber aufgrund Erfahrung Nr. 1 diesmal wirklich nur einem kleinen Kreis erzählt. Chefin hab ich es u. a. erzählt, um die tollen juristischen Nachschlagewerke die bei ihr im Büro stehen, ausleihen zu können
 
ich habe bislang noch nichts erzählt. Ich bin im öffentlichen Dienst, spekuliere irgendwann mal auf den Aufstieg und hoffe, dass mir da der BoL bei hilft. Momentan würde es mir aber auch nichts bringen, wenn ich davon erzähle, also lasse ich es. Vor allem will ich die ständige Nachfragerei vermeiden, nervt mich z.T. ja schon im Freundeskreis. Ich rechne nicht damit, dass mir irgendwann mal jemand übel nimmt, dass ich nichts erzählt habe.

Nach dem Lern-Urlaub erzähle ich das, was stimmt: Ich war zu Hause (evt. bei meinen Eltern), hab dort einiges erledigt, was liegengeblieben ist 😉, war viel im Garten / am Balkon, zwischendurch mal in Karlsruhe... Viel mehr erzählen meine Kollegen aus ihren Urlauben ja auch nicht. Muss da also keine Geschichten erfinden.

Ansonsten kümmere ich mich schon frühzeitig um den Urlaub in der Prüfungswoche, damit mir da niemand dazwischenfunkt. Wenn ich dann kurz vorher den Lernbedarf und den Arbeitsanfall abschätzen kann, häng ich noch 1-3 Tage davor. Vorher sag ich aber auch nur: "Ich brauch mal wieder frei, daheim steht einiges an..." Die meisten beziehen das auf Haushalt oder allgemeinen Papierkram und fragen nicht näher nach...

Gruß
Hannah
 
@jeany: in meiner Firma ist es Gott sei Dank nicht üblich im Vorfeld erklären zu müssen wofür man Urlaub möchte. Und nachher antworte ich auf Fragen eher ausweichend und sage: "Ach, ich hab gar nichts besonderes gemacht. Einfach nur relaxed und es mir gutgehen lassen." Dann fragt niemand mehr näher nach. Das funktioniert gut. Ich möchte in der Firma generell nicht viel über privates oder meine Freizeit erzählen. Ich finde es wichtig, wenn das Verhältnis zu den Kollegen gut ist, aber nicht zu vertraulich. Und deshalb erwartet auch niemand, dass ich Romane über meinen Urlaub berichte.
 
Mein Chef weiß auch nichts davon - mein Studium hat absolut nichts mit dem Job hier zu tun und frei bekomme ich eigentlich auch ohne weitere Probleme, wenn ich Urlaub brauche.
Letztens wollte ein Kollege neben seinem Job ein Studium machen. Das fand mein Chef gar nicht gut, weil er der Meinung ist, er soll sich auf seinen Job konzentrieren und sich erstmal richtig einarbeiten (der Kollege ist erst ca 1 Jahr hier) und hat ihm praktisch das Studium verboten.
Ich denke mal, ob man dem Chef davon erzählt hängt von verschiedenen Faktoren ab.
Mit dem Urlaub handhabe ich das so wie Cubee. Was ich meistens erzähle "Ich mache Urlaub auf Balkonien - nur ohne Balkon" oder "Ein paar Sachen erledigen, was mit Freunden unternehmen", usw. Da gab es bisher wenig Probleme mit. Ein paar auf der Arbeit wissen vom Studium, aber das sind meistens ehemalige Azubis, die mit mir die Ausbildung gemacht haben. Zu denen herrscht eher ein freundschaftliches Verhältnis und da erzählt man sowas schon mal.
 
Also ich kann das Verhalten dieses besonderen Typus des Chefs nicht verstehen...und finde es auch ein bisschen unangebracht. Ob man damit versuchen möchte den MA "klein zu halten"...ich weiß es nicht.

Mein Chef wusste auf jeden Fall von Anfang an darüber Bescheid, hat darüber nur kurz geschmunzelt (Das Studium hat mit meiner aktuellen Arbeit eigentlich nix zu tun) und gut wars...Urlaub bekomme ich eigentlich auch immer wann ich möchte...
 
Also ich kann es schon ein wenig nachvollziehen, dass unsere Chefs und "klein" halten wollen. Wenn mein Chef das wüsste würde er durchdrehen, weil er dann jeden Tag Angst vor einer Kündigung meinerseits hätte. Mit abgeschlossenem Studium will man dann doch im Normalfall eine Jobverbesserung. Entweder besserer Job, besseres Gehalt oder mehr Verantwortung...
 
Also ich kann es schon ein wenig nachvollziehen, dass unsere Chefs und "klein" halten wollen. Wenn mein Chef das wüsste würde er durchdrehen, weil er dann jeden Tag Angst vor einer Kündigung meinerseits hätte. Mit abgeschlossenem Studium will man dann doch im Normalfall eine Jobverbesserung. Entweder besserer Job, besseres Gehalt oder mehr Verantwortung...

Tja ja, genau das meinte ich ;o)
 
Ich bin nach meiner Ausbildung übernommen worden, aber nur für ein Jahr und habe dann ziemlich zu Beginn dieses Übernahmejahres das Studium angefangen und auch meiner Chefin nach Hin- und Her-überlegen davon erzählt. Sie fand das von Anfang an super und da ich nun mehr als die Hälfte des Jahres rum habe, ein Zwischenzeugnis verlangte wg. wahrscheinlicher nicht-Verlängerung des Vertrages, hat sie von sich aus sehr positiv im Zeugnis erwähnt, dass ich nebenbei studiere... Jetzt muss ich's einem möglichen neuen AG sagen... Steht ja im Zeugnis.

Ich würde es aus dem Zeugnis rausnehmen lassen, hat mit Deiner geleisteten Arbeit für das Unternehmen nix zu tun... ausserdem stehst Du ja noch zu Beginn Deines Studiums (wenn ich das richtig gelesen habe), sollte Dir da was zwischen den erfolgreichen Abschluss kommen, was ich Dir nicht wünsche, dann hast Du mit diesem Hinweis in dem Zeugnis immer ein Argumentationsproblem bei Vorstellungsgesprächen.
 
kleiner Betrieb

Ich lese hier immer Ratschläge, die in die gleiche Richtung gehen. Welchen Stellenwert hat die Weiterbildung in dem Unternehmen? Was kann man mit seinem Studium für Positionen in dem Unternehmen einnehmen? Alles Dinge, die bei meiner Situation gar nicht zutreffen. Und das geht bestimmt auch vielen andern so. Was, wenn man in einem Betrieb arbeitet, der weniger als 10 Mitarbeiter hat und sich einfach nur um Aufträge kümmert, welche ohne Marketing und ohne Management eingehen? Also man selbst nur die Dienstleistung erbringt. Sprich keinerlei Aufstiegschancen oder ähnliches in dem Unternehmen.
Soll man dem Chef dann vom Wirtschaftsstudium erzählen, obwohl es für die Tätigkeit absolut unwichtig ist? Wie sieht es mit dem Schutz aus, wenn man deshalb entlassen werden sollte? Gibt es einen Schutz vom Gesetzgeber?
 
Ich habe meiner Chefin vom Studium erzählt, bin aber auch in einer besonderen Situation. Ich arbeite nur aushilfsweise für sie, so lange die Azubine noch in der Berufsschule ist. Obwohl sie eigentlich bleiben wollte, hat sie es sich nun anders überlegt und ich wurde gefragt, ob ich einspringen kann, wenn irgendwo eine Lücke entsteht, bzw. weiterhin an den Schultagen, falls sie sich nicht für eine feste Kraft, sondern für eine Auszubildende entscheidet. Daraufhin meinte ich, dies käme auf die Schultage an, da ich wegen meines Studium oft unterwegs sein werde. Ansonsten bin ich selbständig und somit zum Glück in der Lage, mit meiner eigentlichen Chefin alles zu regeln. Die ist höchstens dafür zuständig, den Freizeitmenschen in mir in seine Grenzen zu weisen, damit ich genug Geld rein bekomme, um auch mal ne Woche nicht arbeiten zu können, wenn Klausuren oder Präsenzveranstaltungen anstehen.
 
Ich habe meinem aktuellen Chef und auch den Kollegen nichts vom Studium (KuWi) erzählt, weil beim Chef die Sache nicht gut ankommen würde (da fachfremd und kein Bwl) und die Kollegen dem Neid-Faktor zum Opfer fallen würden a la "Na die muss ja Zeit haben!!"
Allerdings bewerbe ich mich (aus anderen Gründen) jetzt für einen neuen Job und da habe ich das elegant in die Bewerbung einfließen lassen und als Wissensdurst / Horizonterweiterung ausgewiesen. Ist auch ein größeres Industrieunternehmen - da wird der Hase hoffentlich anders laufen als in unserer kleinen Steuerkanzlei...

Urlaub kriege ich, wann immer ich will - auch tageweise. Und wenn es um die Frage des "Was hast du im Urlaub gemacht?" geht, antworte ich denen, die ich mag, dass ich viel im Garten war, gelesen hab, Freunde getroffen habe (was auch alles stimmt, halt mir anderer Gewichtung) und denen, die ich weniger mag, dass das privat sei.
 
meine Situation ist zwar eine völlig andere, da ich Vollzeitstudentin bin und momentan "nur" einen Nebenjob suche, um mein Studium zu finanzieren, deshalb bewerbe ich mich vor allem auf Stellen, die auch für Studenten ausgeschrieben sind. Aber ich hab jetzt hier schon öfter gelesen, dass der Chef das Studium in der Freizeit verbietet und ich Frage mich, ob ein Chef überhaupt rechtlich derart in die Freizeit seiner Arbeitnehmer eingreifen darf. Gibt es wirklich ein Gesetz, das einem Arbeitgeber erlaubt ein Studium in der Freizeit zu verbieten?
 
Meine Planung war es, meiner Chefin nicht unbedingt zu erzählen, dass ich ein Fernstudium mache. Aber wenn es nötig gewesen wäre (Urlaub wegen Prüfungen o.ä.) hätte ich es ihr erzählt. Leider kam mir ein Kollege zuvor und hat ihr gegenüber nebenbei erwähnt, dass ich ein Fernstudium mache.😡 Sie hat mich dann darauf angesprochen und ich hab versucht den Ball flach zu halten (gerade erst angefangen und so ...), aber sie meinte dann, dass sie das toll findet und das auch mal angefangen hat, aber nicht die Zeit gefunden habe. Wenn es mal einen Konflikt zwecks Frei/Urlaub mit einem Kollegen gibt (was bis jetzt noch nicht aufgetreten ist) würde das Prüfungsargument laut ihrer Aussage ziemliches Gewicht haben. Und außerdem habe ich von ihr die Erlaubnis bekommen, dass ich in Zeiten wo im Büro nichts zu tun ist (ein paar Stunden die Woche) mich auch um meine Studiensachen kümmern kann.
So gesehen ist es eine win/win Situation für uns beide. Sie hat einen Angestellten, der gute Bedingungen für sein Fernstudium hat und daher nicht so schnell an einen Wechsel denkt (weil die Arbeitsbedingungen auch sonst toll sind) und ich habe etwas mehr Zeit zum lernen.

Also ich bin froh, dass sie Bescheid weiß und da sie mich regelmäßig nach meinen Fortschritten im Stoff fragt, ist das auch eine kleine Motivation mehr sich mit dem Stoff zu befassen
 
@ kueff
Das ist natürlich toll. In meinem alten Job wäre das undenkbar gewesen. Da hatte ich halt Urlaub, wenn die Praxis zu ist. Ich glaube, in den zehn Jahren, die ich da war, hatte ich höchstens drei bis vier Mal frei wählbaren Urlaub. Da wäre das Studium nur schwer möglich gewesen.

@DirkJ
Glückwunsch zur tollen Chefin!

@Campus Frankonia
Theoretisch geht es den Chef nichts an, was du in deiner Freizeit tust. Anders sieht es aber bei Nebentätigkeiten aus. Meine Angaben sind natürlich ohne Gewähr, aber ich habe beim Recherchieren im Internet gelesen, dass das Studium zum Teil wie ein Nebenjob bewertet wird. In öffentlichen Dienst scheint das in einigen Ländern wohl so zu sein.
Ob das allerdings auch gesetzlich so aussieht, kann ich dir nicht sagen.
Nehmen wir an, ein Studium gelte als Nebentätigkeit. Diese muss man sich je nach Vertrag zwar vom Arbeitgeber genehmigen lassen, er darf seine Zustimmung aber nicht verweigern, es sei denn
- man überschreitet durch die Nebentätigkeit die gesetzlich zugelassenen maximalen Wochenarbeitszeiten. (Das Argument ist schnell widerlegt, schließlich ist ein Studium zwar anstrengend und frisst viel Zeit, ist aber ja keine "Arbeit" im eigentlichen Sinne. Wenn diese Begründung nicht greift, bleibt immer noch die Tatsache, dass die Arbeitszeit hier schwer nachzuweisen ist. Zwar gibt es Angaben der Fernuni, aber man kann ja auch ein schnellerer Lerner sein, sich mehr Zeit mit dem Studium lassen, etc.)
- man wird für die Konkurrenz tätig (Da wohl kaum einer einen Job hat, der daraus besteht, Kulturwissenschaften zu studieren, ist das scchon mal keine Begründung, die für die Ablehnung in Frage kommt.)
- die Nebentätigkeit beeinträchtigt die Arbeitsleistung negativ (Das könnte bei einem Studium natürlich ein Punkt sein. Wer nach der Arbeit bis spät nachts lernt und dan übermüdet ins Geschäft geht, arbeitet natürlich nicht mehr so gut.)
 
Ich hatte wirklich schon sehr viele Kollegen, die nebenbei Studiert haben, bzw. sich fortgebildet haben oder auch schon durch waren. FOM, AWS, VWA, IHK, und alles in meiner Abteilung... und ich natürlich mit dem König der Fernstudien..
 
@Kathilein: Ich dachte auch, ein fortbildungswilliger Mitarbeiter sei etwas tolles für einen Arbeitgeber. Leider gibt es offenbar viele Arbeitgeber, die das (aus welchen Gründen auch immer) anders sehen. Eigentlich bemitleidenswert, oder?
 
Ich hab auch überlegt, ob ich es sagen soll oder nicht. Jetzt warte ich auf jeden Fall erst bis es anfängt. (Dieses Wintersemster)
Leider habe ich meine Abteilungschefin (Studierte Designerin) mit meiner Kollegin (nur Ausbildung Industriekauffrau) schon so oft lästern hören über manche Mitarbeiter bei uns die BWL studiert haben (oder per IHK Betriebswirt geworden sind), nach dem Motto, die können eh nichts und son Studium hilft einem auch nicht weiter. Gerade meine Kollegin hat da ziemlich drüber abgezogen. Mag vielleicht auch an den Kollegen liegen, die studiert sind. (Weil manche davon ihre Arbeit wirklich nicht geschissen kriegen, aber das liegt ja nicht am Studium) naja meine Kollegin ist sowieso der Meinung, dass sie bei unserer Abteilungschefin eh mehr gelernt hat als so mancher in seinem Studium. Die sehen son Studium also als total dämlich an. Eigentlich ist unser BigBoss Weiterbildungen nicht abgeneigt, so mahcen manche per IHK ihren Betriebswirt, andere bekommen Sprachkurse über die Firma. Ich würds schon gerne dem BigBoss sagen, alleine schon um bildungsurlaub beantragen zu können, wenn es zu der Klausurenphase kommt, aber ich werds mir wohl verkneifen, weil ich sonst in meiner Abteilung schlecht da stehe, bzw. die dann meinen, ich käme mir als was besseres vor. (Was natürlich keinesfalls so ist) Aber naja, ich überlege eh mir nen neuen Job zu suchen, weil das Betriebsklima hier eh nicht so gut ist und mir der Job hier zusehends keinen Spaß mehr macht. (zu wenig zu tun, ich bekomme größtenteils nur die Arbeiten, die die anderen zwei hier nicht machen wollen). Allerdings hab ich mir fest vorgenommen, beim neuen Arbeitgeber gleich zu sagen, dass ich nebenbei studiere (schon in der Bewerbung). Hab nämlich keine Lust mehr auf ne Firma so man so etwas verheimlichen muss. Von daher wäre ich bei solchen Leuten dann gleich raus.
 
Ich habe jetzt auch versucht bei meiner Firma Bildungsurlaub für mein Studium zu beantragen.. aber die gewähren hier keinen. Bildungsurlaub wird nur für Weiterbildungskurse o. ä. vergeben wurde mir gesagt...
 
DerBelgarath schrieb:
Wenn Du einen Blick ins Arbeitnehmerweiterbildungsgesetz (AWbG) wirfst, wirst Du sehen, zu Recht!

Welchen Zweck erfüllt denn dann dieses NRW-Gesetz überhaupt?

Zu den anderen Beiträgen weiter oben: Ich finde es fürchterlich, wenn man meint seine Kollegen belügen zu müssen ("Ach ich lag auf der Terrasse" statt "Ich habe für eine Prüfung gelernt") oder ständig darüber nachzudenken, was die Kollegen von einem denken. Die, die am meisten lästern haben, haben oft das langweiligste Leben. Was interessiert mich was diese Langweiler zu sagen haben?
 
Die unterschiedlichen Einstellungen der Chefs sind schon interessant. Ich finde Chefs, die da voll die Panik bekommen oder sogar abschätzig reagieren, genau denen fehlt dann wohl ein Wiwi-Studium 😉. Sonst wüssten Sie, wie wichtig Bildung ist, vor allem auch für das Unternehmen. Und ist es fachfremd, zeigt es doch die hohe Motivation des Mitarbeiters und nicht, dass er nicht ausgelastet ist... Außerdem könnten sie dann schon längerfristig planen. Sei´s drum.
Ich hab zu Beginn meines Studiums erst mal niemandem was erzählt. Wäre zu peinlich, erst damit zu "protzen" und dann doch hinzuschmeißen, weil man es nicht packt. Meinen Urlaub muss ich zum Glück nicht rechtfertigen. Hab immer dafür gesorgt, dass alles zeitig abgeklärt war. Nachdem ich aber gemerkt habe, dass ich das Studium auf jeden Fall durchziehe, habe ich es auch mehr und mehr verbreitet und es wissen mittlerweile recht viele Kollegen. Mein Chef findets Spitze. Da ich im öffentlichen Dienst arbeite will ich natürlich nach Abschluss in den höheren Dienst wechseln. Leider wird mein Arbeitsplatz aber mittelfristig 150 km wegverlegt, also bin ich eh gezwungen, mir ab kommendem Jahr eine schöne neue Stelle zu suchen. Das funktioniert (hoffentlich) mit Studium besser :rolleyes
 
Also ich habe meinem Chef von dem Studium berichtet. Für die Firma hat es derzeit keinerlei Konsequenzen, da ich weiterhin vollzeit zu 100% arbeiten werde (manche gehen ja dann auf 70% oder so) und ich auch keinen finanzielle Beteiligung erwarte. Das habe ich bewusst erstmal zurückgehalten. Erstens hat es so keinen zu interessieren, wenn ich das Studium abbreche oder unterbreche und ich denke, dass ich über eine spätere Gehaltserhöhung wesentlich mehr rauskriegen kann, als wenn sie mir das Studium zahlen.
 
Ich habe es nicht erzählt und ich denke, dass ich es auch für mich behalten werde.
Da ich den Arbeitgeber gewechselt habe, als ich das Studium angefangen habe, wollte ich es zumindest während der Probezeit für mich behalten, außerdem wollte ich auch erstmal gucken wie es so läuft.
Mittlerweile hat sich hier in der Firma so vieles zum negativen gewendet, dass ich es wohl weiterhin für mich behalten werde, da ich meinem Chef mittlerweile zutraue mir das Studium auch negativ anzulasten. Das muss ich mir nicht antun.
Meinem früheren Chef hingegen hätte ich es sofort erzählt, der hätte es toll gefunden.
 
Was mich mal interessieren würde: Wie seht ihr eigentlich die Rolle der Arbeitskollegen bei dieser Frage? Ich könnte mir schon vorstellen, dass hier und da Probleme entstehen können nach dem Motto "Oho, der feine Herr Student hält sich wohl für was besseres"...oder wenn man durch sein Studium Aufstiegsmöglichkeiten hat, die andere eben nicht haben werden.
 
Also bei mir war und ist das mit den Arbeitskollegen eher positiv!
Viele unterstüzen mich bei meinem Studium. Helfen mir wenn ich fachliche Fragen habe oder ich z. B. für meine Bachelorarbeit eine Umfrage erstellen musste. Urlaub vor den Klausuren ist gar kein Problem, da sie wissen das ich den nicht zum faulenzen benötige usw.
 
Also bei mir weiß es außer meinem Freund niemand, das ich dieses Semester mit dem BoL anfange. Erst mal will ich schau'n, wie es überhaupt für mich so läuft. Ob ich es länger als ein Semster mache oder es dann doch wieder sein lasse.

Wobei ich dazu sagen muss, das ich schon mal 6,5 Jahre studiert habe und das vor 5 Jahren abgebrochen hab. Das sitzt bei mir halt doch noch im Hinterkopf.

Beruflich würden mir sicherlich keine Steine in den Weg gelegt werden, da meine Firma sehr viel Wert auf Weiterbildung legt, viele Fortbildungen auch (mit)finanziert und ich eh nur eine 2/3 Stelle habe. Vielleicht werde ich das später meiner Chefin/Kolleginnen/Familie erzählen, vielleicht aber auch erst, wenn ich den BoL fertig habe. Schau'n mer ma.
 
In meiner vorigen Firma hätte ich es weder dem Chef, noch meinen Arbeitskollegen erzählt - da war das Arbeitsklima leider nicht besonders und es hätte einfach nicht gepasst. Im Herbst letzten Jahres habe ich dann den Job gewechselt und in der neuen Firma wissen es alle (inkl. dem Vorgesetzten) und sehen es durchwegs positiv. Außerdem hab ich dadurch auch keine Probleme, mal einen oder mehrere Tage für eine Klausur oder eine PV frei zu bekommen - und ich sag auch ganz offen und ehrlich, wofür ich da an diesen Tagen Urlaub brauche. Und da hat dann auch jeder Verständnis dafür und somit wird mir das auch gerne ermöglicht. Mein Chef erkundigt sich sogar hin und wieder, welches Modul ich gerade bearbeite, worum es da geht und wie meine Prüfungen gelaufen sind... obwohl mein Studium total fachfremd ist bzw. mit meinem Job gar nichts zu tun hat.

LG Myrmid
 
ich werde auch erstmal nichts darüber erzählen... ich habe aber bereits kundgetan, daß ich mich weiterbilden will und werde. Habe schon andere Weiterbildungen "so nebenbei" in meiner Freizeit und auf eigene Kosten absolviert. Das, was ich hier lese, macht nachdenklich. Selbstbezahlte Weiterbildung in der Freizeit dürfte einem ja eigentlich nicht negativ ausgelegt werden, ich selbst sehe es positiv. Auch kann ich es nicht als Nebenbeschäftigung ansehen, da kein Geld damit verdient wird. Daß es dann dazu diverse Fallstricke gibt, über die einer lieber nicht stolpern sollte, und daß einem das Fernstudium bei kleineren Fehlern oder Unpäßlichkeiten vom AG vorgehalten werden könnte: Hast wohl gestern Abend zu lange studiert?? Oder es die Kollegen neiden, die sich den Luxus einer Weiterbildung nicht leisten können oder wollen - das ist wohl leider bei vielen die Realitiät und auch bei mir denkbar, deswegen möchte ich mich auch lieber etwas damit zurückhalten.

Gründe für negative Reaktionen im Betrieb:

- Das Vorurteil: Nur noch halbe Aufmerksamkeit für die Arbeit - Mitarbeiter will sich wegbewerben, nutzt derzeitigen AG evtl nur als Sprungbrett (bedeutet neue Einarbeitung und Mehrkosten für den Betrieb)
- Mitarbeiter will besseren Posten (interessantere Arbeit und mehr Geld 😉 , was ein kleinerer Betrieb evtl nicht bieten kann, die anderen, die sich damit abfinden "müssen", fühlen sich dadurch "irgendwie" herabgesetzt
- Vorgesetzten könnte es nicht passen, daß Mitarbeiter über ein bestimmtes Maß hinaus qualifiziert sind, als für die Stelle vorgesehen (zu wenig Praxisbezug, Besserwisserei, hoher Diskussionsbedarf 😉 ) oder höher qualifiziert als sie selbst (wobei bei uns schon viele Überqualifizierte gearbeitet haben, hatte bei uns eher den Eindruck, es kann ins Gesamte und für alle vorteilhaft einfliessen 😉 )
- Kollegen, die zum Beispiel Kinder oder Eltern/Großeltern versorgen, die sich solchen Luxus nicht leisten können oder wollen, entwickeln Neidgefühle
...
Es fällt mir auf, daß Bildung wirklich eine Art Luxus ist. Es muß sich einer finanziell und zeitlich leisten können und die private Situation muß stimmen, Unterstützung ist wichtig, bei vielen ist das nicht gegeben.

Viele Grüße!
 
Es kommt eben immer auf die handelnden Personen und deren Einstellung zum Thema an... da gibt's keine generelle Antwort, sondern das ist dann eben sehr individuell bzw. personen- und situationsabhängig.
 
Bei uns im Betrieb (Landesgesellschaft eines ausländischen Konzerns) wird nicht gerne gesehen, dass Leute nebenbei studieren. Ich weiß von einer Kolleginnen, dass ihr von der Personalleitung gesagt wurde, dass sie die Studiererei an den Nagel hängen solle. Außerdem hätte das Studium sowieso nix eingebracht. Standpunkt im Unternehmem: Wer als Sachbearbeiter(in) ohne Studium eingestellt wurde, bleibt auch mit Studium Sachbearbeiter(in) - jedenfalls gehaltsmäßig (ansonsten nimmt man zusätzlichen Kenntnisse gerne kostenlos mit = Wirtschaftlichkeitsprinzip) ===> 'ne ganze Reihe Leute haben nach dem Abschluß den Brötchengeber gewechselt
 
Ich glaube, dass die Erfahrung mit den Arbeitgeber unterschiedlich. Ich wurde und werde durch zusätzliche Urlaub gefördert, weil die Einstellung ist, dass die Studenten während des Studiums noch mit mehr Know-how ausgestatten werden. Dass man
am Ende des Studiums wechselt, ist nicht so schlimm, weil das Studium eine Weile dauert, und der Betrieb auch davon
profitieren kann.
 
Also ich habe meinem Chef noch vor Beginn des Fernstudiums von meinem Vorhaben erzählt, weil ich davon ausging, dass er es eher positiv bewertet, wenn sich seine Mitarbeiter aus Eigeninitiative weiterbilden. Bisher war meine Erfahrung, das Fernstudium offenzulegen, weder positiv, noch negativ. Mir werden keine Steine in den Weg gelegt, jedoch blieb auch eine positive Resonanz aus. Die Befürchtung, das Fernstudium könnte die Arbeitleistung behindern, bekam ich auch zu spüren, obwohl es mir nie direkt gesagt wurde.

Ich würde zwar nach wie vor einen offenen Umgang mit dem Fernstudium empfehlen, aber auf überschwingliche Freude vom Chef sollte man eher nicht warten. Kollegen könnten es auch in den falschen Hals bekommen, wenn man oft von seinem Fernstudium erzählt und denken, man wolle sich aufspielen oder in der Firma profilieren.

Daher mein Tipp: Das Fernstudium in erster Linie für sich selbst machen und es dem Chef sagen, aber nicht ständig davon erzählen.
 
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