Entschuldige Petra, dein Engagement und Mitleid mit den Tieren in allen Ehren. Aber das ist doch naiv! Wenn man die Geflügelmast nicht in Deutschland bauen kann, baut man sie eben in Polen. Oder der Ukraine. In Deutschland gibt es wenigstens Vorschriften, die den Tieren ein – nunja – Leben erlauben, dass nicht völlig furchtbar ist.
Zu Deiner Entschuldigung nehme ich mal an, dass Du diesen Film noch nicht kennst:
https://www.etn-bonn.de/contents/startseite/video/huehnermast_dsl.wmv
Vielleicht solltest Du Dich mal intensiv mit den wirklichen Haltungsbedingungen auseinandersetzen. Ich hätte das jedenfalls getan, bevor ich locker-flockig behaupten würde, dass es den Masthühnern in Deutschland gut geht. Aber das werfe ich weder Dir noch anderen vor, die der gleichen Meinung sind. Ich war bis vor kurzem auch der Meinung, das wäre alles halb so schlimm. Wenn man sich mit dem ganzen Thema Massentierhaltung mal näher auseinandersetzt, wird einem nur übel. Von der Tierquälerei mal abgesehen ist das auch alles andere als gesund.
>Warum gibt es denn Geflügelfarmen überhaupt? Weil die Leute nicht >bereit (oder in der Lage) sind, für ein natürlich aufgewachsenes >Hähnchen das Dreifache zu bezahlen, das ein Supermarkthahn kostet.
Das ist zum Teil leider richtig. Es gibt viele, denen die Folgen der Qualzucht nicht bewusst sind oder denen es einfach wurscht ist. Ich selbst war in der Vergangenheit keine Ausnahme. Nur seitdem ich weiss, wie die Tiere gehalten werden, vermeide ich es, Fleisch bei Aldi + Co zu kaufen. Die Bauern auf dem Markt haben z.T. noch natürlich aufgezogene Hühner (ja, es gibt sie tatsächlich noch).
>Solange das so bleibt kann man so viele Petitionen schreiben wie man will >– es wird sich nichts ändern.
Solange man sich nicht weiter mit dem Thema auseinandersetzen und lieber oberflächliche Parolen in die Welt posaunen will, wird sich nichts ändern, da gebe ich Dir Recht
😀
>Ich wünschte außerdem manchmal, die Leute würden ähnlich viel >Engagement für hungernde Menschen aufbringen wie für Tiere.
Das Perverse ist, dass wir in Deutschland ja bereits an Überangebot an Mastställen haben. Der so produzierte Überschuss wird in Dritte-Welt-Länder exportiert und verhindert, dass die dort ansässigen Bauern selbst Landwirtschaft und Viehzucht betreiben können. Denn die selbst hergestellten Lebensmittel können sich die armen Menschen dort nicht leisten, weil das von der EU "zwangsimportierte" Gammelfleisch viel billiger ist. D.h. sie verhungern dort, weil wir den Hals nicht voll genug kriegen können.
Interessierte können das hier nachlesen:
DasErste.de - Weltspiegel - Niederlande (01.06.2008)