Investivlohn - Was halten wir davon?

Zu allem Übel wird ja auch noch versucht, das ganze als Heldentat zu verkaufen - Angie möchte nun endlich auch den Arbeitnehmern die Möglichkeit eröffnen, an den Gewinnen "ihrer" Unternehmen in Form von Aktien teilzunehmen.

Zitat Merkel: "Die Einkünfte aus Kapitalvermögen wachsen seit Jahren stärker als die Löhne. „Von dieser Entwicklung müssen die Arbeitnehmer stärker profitieren können."

Wusste gar nicht, dass man als Arbeitnehmer bisher keine Aktien kaufen durfte...

So würde dann in Zukunft ein Teil des Lohns einbehalten und in Aktien des Arbeitgebers investiert. Was aber, wenn ich als Angestellter lieber Aktien eines anderen Unternehmens kaufen würde?
 
das geht natürlich nicht, weil das das Gegenstück zum Insiderhandel ist und verboten werden muss 😀

so ist es....denn es ist schon sehr verdächtig, wenn ein Mitarbeiter der Firma X lieber Aktien der Firma Y kauft. Wo bleibt hier die soziale Verantwortung des Mitarbeiters gegenüber seinem Unternehmen? Steckt etwas Wirtschaftsspionage hinter all dem 😱 😀 !

Ich würde vorschlagen wir gründen einen Arbeitskreis der einen neuen Gesetzesentwurf entwickelt um diese Gefahr einzudämmen
 
Nicht ganz das Thema, aber ich musste heute sehr lachen, was das WDR-Radio seit zwei Stunden als Leadsatz der 1. (!!!) Meldung in den Nachrichten zu berichten hat:

Die Bundesregierung hält an dem Ziel fest, die Arbeitslosigkeit weiter zu senken.



Mann, Mann, Mann! Da bin ich echt beruhigt...
 
Ich finde ja, es sollte nicht nur ein Teil des Lohns einbehalten werden. Nein, viel besser wäre es doch, der gesamte Arbeitslohn wird erst mal in einen Topf geworfen. Anschließend wird dann jedem Bürger entsprechend seiner Bedürfnisse Geld ausgezahlt. Im nächsten Schritt werden sämtliche Unternehmen verstaatlicht, womit sie juristisch gesehen allen Angestellten zusammen gehören. Das wäre doch toll, oder? Natürlich gäbe es einige Leute, die in diesem System schlechter gestellt werden als zuvor. Und damit die sich nicht einfach der Solidarität entziehen können, bauen wir schnell noch eine Mauer um Deutschland...
 
Ich nicht - ich find's eher beunruhigend, wer weiß, was dabei noch rauskommt ... *bibber*

Vielleicht sollte man da wirklich Angst kriegen, wenn man z.B. diese Story aus Hessen hört. Die Landesregierung stellt 2.500 Hilfslehrer ein, um eine Unterrichtsgarantie geben zu können. Sie ist aber nicht in der Lage, die Leute auch zu bezahlen – und das seit drei Monaten. Grund: der Verwaltungsaufwand im Finanzministerium, das nach eigenen Angaben aber "mit personellem Mehraufwand" an dem Problem arbeitet...

Ein kleines Problem? Mitnichten! Denn den vormals Arbeitslosen, die da jetzt hilfslehren, wurde natürlich die Stütze gestrichen. Fazit: Die machen einen stressigen Job, für den sie nicht mal einen Pädagogik-Crash-Kurs bekommen haben, müssen mit ihren Auslagen sogar in Vorleistung und kriegen von niemandem Geld – sie stehen sich somit schlechter, als wenn sie den Job abgelehnt hätten.

Herzlich willkommen im Verwaltungs-Irrsinns-Land Deutschland...
 
Und was schreiben die lustigen Kommunarden so?

Das hier:

https://www.taz.de/pt/2006/11/21/a0092.1/textdruck

Ich maile mir grad ein bischen mit der Autorin, weil ich sie mal darauf hingewiesen habe, dass eine 4-köpfige Familie locker ein Netto-Haushaltseinkommen von ca. 2000 € monatlich und ein Vermögen von locker über 200000 €, davon knapp 50000 € reinstes Bargeld haben kann und dennoch der deuscthe Sozialstaat meint, diese Familie wegen Absinkens unter die Existenzminimumsgrenze bezuschussen zu müssen. 😱 (Ist hier irgendjemend - außer die FeU-Profs.😛 , der in ähnliche gut situierten Verhältnissen lebt?? 😱 😱 )

In einer der nächsten Unterrichtseinheiten werden meine Azubis mit dieser Erkenntnis mal eine Umfrage in der Fußgängerzone machen, um mal "Volkes Stimme" dazu zu hören und zu lernen, wie man das argumentativ gegenüber einem Malocher rechtfertigt, der für seine 1200 € netto die Woche über 40 Std. Steine schleppt oder Rasen mäht.
 
Zum Thema Investivlohn....

Das tolle ist doch:

wenn ein Angestellter in "sein" Unternehmen investiert und die Investition auch noch profitabel ist, dann muss er ab 2009 auch noch "Spekulationssteuer" zahlen..... Man muss die Gewinne bei den bösen Kapitalisten schliesslich abschöpfen......:ironie
 
Wie kommt denn sowas zu Stande? Sind das Altersrücklagen?

das würde mich auch interessieren. Erklär uns das doch bitte mal...


Bitte schön:

Familie, Vater und Mutter jeweils 55 Jahre, zwei Kinder je 17 Jahre

Vermögensfreibeträge nach § 12 SGB II:
- 150 € je Altersjahr für die Eltern: 16500 €
- 2 x Freibeträge für die Kinder (je 3.100 €) 6200 €
- geldwerte Altersvorsorge (250 € je Altersjahr) 27500 €
- Anschaffungsfreibetrag (je 750 €) 3000 €

sind schon mal 53.200 €, davon können 25.700 € nacktes Bargeld in der Schublade sein

weiter:

4 PKW im Wert von je 5000 € 20.000 €
Eigentumswohnung oder Haus (schuldenfrei bis 120 qm) 100 - 200 T€
wobei dann für das Haus noch die laufenden Betriebskosten, Heizung, Grundsteuern, Erhaltungsaufwand usw. gezahlt wird.

Macht Gesamtvermögen von locker ~270.000 € 😱

Tja - und da sagt der deutsche Staat (also wir alle als demokratische Sozialgemeinschaft😀 ):

Diesem armen Haufen muss geholfen werden! Wir geben dieser Familie 1174 € netto plus alle Kosten der Unterkunft plus Klassenfahrten.

Meine Betrachtung ist mittlerweile (ganz im Ernst):

Ich freue mich das Glück zu haben, in einem so unermesslich reichen Land zu leben, in dem das Existenzminimum derart definiert ist!
 
Ach so, noch drei Sachen:

1. Sollte sich die AlgII-Bedürftigkeit bei der Familie abzeichnen (sprich: hat ihnen jemand gesteckt, dass sie trotz der ernormen Vermögenswerte nen Anspruch haben könnten - auf den gedanken würde ja kein normaler Mensch kommen), wird ihnen von der Arbeitsagentur drei Monate Zeit gegeben, das Vermögen so umzuschichten, dass es in das o.a. Raster passt!

2. Von der Rundfunkgebürhenpflicht werden sie auch befreit (fällt mir grad ein, weil wir gestern Hausbesuch hatten und uns verdachtsfrei erstmal hinterherspioniert wurde..)

3. schon wieder vergessen - melde mich wieder😱
 
Ich verstehe Deine Position, René: wer Vermögen hat, soll der Solidargemeinschaft nicht zur Last fallen. Aber ich bin da anderer Meinung (und muss auch zu meinem eigenen Entsetzen feststellen, dass ich in diesem Punkt mit Jürgen Rüttgers übereinstimme 😱 😱 ), denn ich glaube, dass das zu kurzfristig gedacht ist.

Wer – solange er Arbeit hat – auf Konsum verzichtet und Geld für's Alter zurücklegt (oder sich ein Haus kauft, um später die Miete zu sparen), wird im Falles des Falles dadurch gestraft, dass er dieses Vermögen erst auflösen muss. Wer aber sein Geld immer schon auf den Kopf haut, kann sogleich auf die Allgemeinheit zählen. Das finde ich nicht okay. Und langfristig glaube ich auch nicht, dass es vernünftig ist: denn wenn das Vermögen weg ist, haben wir hier mit Sicherheit jemanden, der für den Rest seines Lebens an der Armutsgrenze lebt.

Der Fall läge anders, wenn es auch für Ältere gute Beschäftigungschancen gäbe. Aber wenn Du mit 50 Deinen Job verlierst, hast Du in Deutschlad zurzeit zumindest keine Chance. Aber wem sag ich das?
 
eek: ich glaub ich mach hier irgendwas falsch...

Als alleinerziehende Mutter 3er Kinder bin ich Vater Staat zu reich und ich verdiene wahrlich keine Reichtümer und komme nicht im Traum auf die hier so nett veröffentlichen Beträge

Und Vermögen umschichten??? Ich habe es gerade noch 5 vor 12 geschafft meinen Ex-mann aus dem Grundbuch zu streichen, weil die auf das von mir und meinen Kindern bewohnten Haus eine Zwangshypothek legen wollten, (das Haus ist erst 5 Jahre alt, wieviel Schulden da noch drauf liegen, kann sich wohl jeder selbst ausrechnen) nachdem sie den Bausparvertrag zur Umschuldung schon abkassiert haben und mir eine derbe Finanzierungslücke hinterlassen.

Sorry, aber bei den hier aufgestellten Behauptungen kommt mir echt die Galle hoch.
 
Sorry, aber bei den hier aufgestellten Behauptungen kommt mir echt die Galle hoch.

Ich hoffe nicht, dass du damit sagen willst, die o.a. Aufstellung von mir sei falsch, oder?

Solche Dinge durchzurechnen sind mein täglicher Job, sowohl praktisch hier in der Rechtsstelle des Sozialamtes als auch theoretisch in der Aus- und Forbildung. Die Beträge und Fakten stimmen!

Deinen Einzelfall kann ich natürlich nicht beurteilen, ohne vollständige Schilderung des Sachverhaltes.
 
Wer – solange er Arbeit hat – auf Konsum verzichtet und Geld für's Alter zurücklegt (oder sich ein Haus kauft, um später die Miete zu sparen), wird im Falles des Falles dadurch gestraft, dass er dieses Vermögen erst auflösen muss. Wer aber sein Geld immer schon auf den Kopf haut, kann sogleich auf die Allgemeinheit zählen. Das finde ich nicht okay. Und langfristig glaube ich auch nicht, dass es vernünftig ist: denn wenn das Vermögen weg ist, haben wir hier mit Sicherheit jemanden, der für den Rest seines Lebens an der Armutsgrenze lebt.

Ich sags noch einmal:

Ich freue mich das Glück zu haben, in einem so unermesslich reichen Land zu leben, in dem das Existenzminimum derart definiert ist!

Es ist oK (oder besser: ich akzeptiere es im Moment mal so), dass die deutsche Gesellschaft eine solche Entscheidung trifft.

Diese Entscheidung ist aber 99,7% (Achtung: Schätzwert) der Weltbevölkerung nicht vermittelbar. Die 0,3% sind die Saudi-Arabier, die sich ähnlichen Luxus leisten (allerdings nur für ihre Staatsangehörigen und nicht für die dort arbeitenden Asiaten!).

Und jetzt würde ich gerne mal die Brücke zu Deinem Politologen-Gewissen schlagen, Dirk:

Bist Du ernsthaft der Ansicht, die Entscheidung über die derartige Ausgestaltung des deutschen Sozialstaates beruhe auf der mehrheitlichen Willensbildung aller Wahlberechtigten? Oder sie repräsentiere gar den Willen des Volkes?

Mit welchem Recht trifft eine demokratische Regierung eine solche Entscheidung?

Und das ist wieder der Brückenschlag zu meiner staatskritischen Überzeugung:

Weder repräsentieren Regierungsentscheidungen in einer Demokratie den Willen der Wahlberechtigten noch dienen sie deren Wohlfahrt! Dann lieber Anarchie - da muss ich mir nicht jeden Tag im Fernsehen ansehen und -hören, man führe meinen Willen aus und tue mir auch noch was Gutes damit.....
 
Es ist oK (oder besser: ich akzeptiere es im Moment mal so), dass die deutsche Gesellschaft eine solche Entscheidung trifft. ..

Da bin ich jetzt aber doch etwas beruhigt😉 😀 , dass Du das akzeptieren kannst.

Ich finde, es ist immer problematisch sich einen derartigen Fall rauszupicken und damit das ganze System an den Pranger zu stellen. Das erinnert mich stark an die Bild-Schlagzeile zu diesem "Mallorca-xxx" (keine Ahnung mehr wie der Typ hieß). Nach dieser Schlagzeile ging ein Raunen durch die Gesellschaft über die Sozialschmarotzer, die sich ein schönes Leben im sonnigen Süden mit unseren Steuergeldern machen.

Alle Sozialhilfeempfänger waren damit Schmarotzer. Auf wieviel Prozent trifft es wirklich zu? Und wie sieht die Situation bei den anderen aus?

Ist es wirtschaftlich wirklich sinnvoller, eine ALGII-empfangenden Familie den Hausverkauf aufzwingen zu wollen - in Deinem Fall mit zwei fast erwachsenen Kindern - und sie dann vielleicht in Wohnungen einzumieten, deren Miete dann auch irgendwann übernommen werden würden. Zudem fällt damit auch die Altersvorsorge weg, eine Chance auf Anstellung dürfte in diesem Alter auch nicht mehr gegeben sein. Die meisten Leute verkaufen im Alter ja ihr Eigenheim, um sich dann das Altersheim/Pflegeheim leisten zu können.

Und wie Kridbonn schon sagte, wieso sollen Menschen, die nie einen Cent gespart haben, sondern ihr Geld mit vollen Händen ausgegeben haben und sich über Leute amüsiert haben, die jahrelang auf Urlaub u.ä. verzichtet haben, um sich ein Häuschen oder eine Eigentumswohnung leisten zu können, in der gleichen Situation besser gestellt sein?
 
Ich habe nicht gesagt, die von dir geposteten Beträge seien falsch, also leg mir nichts in den Mund was ich nicht gesagt habe, aber irgendwie wird hier in unserem Staate wohl mit zweierlei Maß gemessen.

Das einzige Problem was ich habe, ich gehe Vollzeit arbeiten und liege Vater Staat nicht auf der Tasche und unterhalte meine Kinder komplett alleine! Im Gegensatz zu meinem Bald-Ex, der nämlich keine Veranlassung sieht, dem Erwerbsleben zu frönen, also versucht die nette Hartz IV Stelle an mein sauerverdientes Geld zu kommen (bin ja laut deren Rechnung steinreich, frag mich nur, warum ich immer mit spitzem Bleistift rechnen muss, damit das Geld bis zum Ende des Monats reicht) und da war nichts mit Vermögen umschichten!
Als ich dem werten Verein mal ganz deutlich klar gemacht habe, dass ich mit 3 minderjährigen Kindern zu dieser Arbeitsleistung nicht verpflichtet (gehe nämlich noch zusätzlich am WE arbeiten) bin und ich nicht mehr einsehe Schulden zu tilgen, welche meinem Ex dann wiederum als Vermögen angerechnet werden und versucht wird bei mir zu vollstrecken, sie sich mal ausrechnen könnten, was passiert wenn ich aufhöre zu arbeiten... ich würde dann gern wieder vorbeikommen und meinen Antrag hier abgeben... konnte ich mich als Alleinbesitzerin eintragen lassen.
Schonvermögen bei mir?? Für Hartz Empfänger gelten da wohl andere Beträge. Ich geh ja arbeiten und da zählt jeder müde Euro. Ja, und bei solchen Sachen kommt mir die Galle hoch.
 
Bist Du ernsthaft der Ansicht, die Entscheidung über die derartige Ausgestaltung des deutschen Sozialstaates beruhe auf der mehrheitlichen Willensbildung aller Wahlberechtigten? Oder sie repräsentiere gar den Willen des Volkes?

Du wirst Dich wundern, aber ja, das glaube ich. Die CDU hat für ihr Wahlprogramm ordentlich eins auf die Mütze bekommen und rückt jetzt nicht umsonst mehr oder weniger heimlich nach links. Der Hintergrund dürfte (und das ist jetzt mein Eindruck, den ich nicht irgendwie belegen kann) ein ziemlich verschwommenes Gerechtigkeitsgefühl sein. Nach dem Motto: Wie kann jemand, der jahrelang seine Beiträge bezahlt hat, plötzlich unverschuldet zum Sozialfall werden? Das ist nicht gerecht. Ich glaube sogar, dass den Deutschen so eine gewisse sozialistische Grundstimmung innewohnt: es darf keine Reichen geben, solange noch jemand an der Armutsgrenze existiert. (In der SZ war diese Woche eine Geschichte, dass Reiche ihren Status nicht zeigen, weil sofort neidgefühle aufkommen. Mit solchen Neidkampagnen machen einige Medien ja auch gehörig Auflage/Quote.)

Dass diese Haltung nicht sonderlich reflektiert ist, ist klar. So kommt es auch, dass wir jetzt über die Höhe des ALG II diskutieren und ob man das 12, 18 oder 24 Monate kriegen soll. Was würdn Änderungen bewirken? Also ALG II auf 420 EUR rauf und ALG I 24 Monate statt 18. Es würde gar nichts bewirken (außer leeren Kassen) – keiner hätte dadurch etwa mehr Sicherheit vor dem Abrutschen aus der Mittelschicht. Denn ein 50-jähriger, der arbeitslos wird, wird im Zweifel weder nach 18 noch nach 24 Monaten einen neuen Job gefunden haben. Und da wäre der eigentliche Ansatzpunkt für politisches Handeln zu suchen. Es müssen mehr Chancen in den Arbeitsmarkt. Das geht aber nur durch eine Liberalisierung, die aber dem Gerechtigkeitsgefühl entgegenläuft. So beißt die Katze sich in den Schwanz...
 
Ist es wirtschaftlich wirklich sinnvoller, eine ALGII-empfangenden Familie den Hausverkauf aufzwingen zu wollen - in Deinem Fall mit zwei fast erwachsenen Kindern - und sie dann vielleicht in Wohnungen einzumieten, deren Miete dann auch irgendwann übernommen werden würden. Zudem fällt damit auch die Altersvorsorge weg, eine Chance auf Anstellung dürfte in diesem Alter auch nicht mehr gegeben sein. Die meisten Leute verkaufen im Alter ja ihr Eigenheim, um sich dann das Altersheim/Pflegeheim leisten zu können.

Ja, ja - die Deutschen und ihr geliebtes Eigenheim. Der nächste Schritt beim Schutz des Eigenheims ist ja, dass es den Leuten dann auch nicht mehr zumutbar ist umzuziehen um in einer anderen Stadt einen Job anzunehmen. Also kauft sich am besten das Häuschen im Erzgebirge, wo man dann fortan in aller Ruhe und bei besten Lftverhältnissen sich vom Rest der steuerzahlenden Bevölkerung alimentieren lässt - Prost!

Abgesehen vom Wohneigentum: Hast du 25000 € Bargeld in der Tasche und vier Autos auf dem Hof für insgesamt über 20.000 €; und wenn ja, würdest Du damit auf die Idee kommen, Sozialhilfe zu beantragen?

Viagra-Kalle und Florida-Rolf waren wichtige Meilensteine im deutschen Sozialhilferecht, weil sie zwei Perversitäten dieses Systems aufgezeigt haben, die nach Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit umgehend zu Gesetzesänderungen geführt haben. So wird es mittelfristig auch mit den Vermögensgrenzen geschehen (die im Übrigen bis zum 1.7.06 noch höher waren, insbesondere hinsichtlich des Bargeldes!).
 
Du wirst Dich wundern, aber ja, das glaube ich.
Das rauszufinden, werden sich ja die Azubis demnächst in Bielfeld auf den Weg machen. Vorher mach doch mal den Test am Wochenende in Deinem Bekannten- und Familienkreis: Schildere mal die o.a. Fallkonstellation wertfrei, und frag mal, ob das ok ist. Ich bin echt gespannt!

Es müssen mehr Chancen in den Arbeitsmarkt. Das geht aber nur durch eine Liberalisierung, die aber dem Gerechtigkeitsgefühl entgegenläuft. So beißt die Katze sich in den Schwanz...

Einverstanden - aber wie sollten wir auf diese Deine Feststellung reagieren? Wie ich an andere Stelle bereits einmal schrieb: Meine persönliche Reaktion auf diesen Schwanzbiss der Katze kann konsewquenterweise nicht in einer Förderung dieser Irrationalität liegen, sonder nur darin, alles mir mögliche (und willbare) zu tun, die gesellschaft über diesen Unfug aufzuklären. Wenn ich das System in dieser Haltung unterstütze, mache ich mich mitschuldig! (... es sei denn, ich verdiene damit mein geld.... 😀 😱 )
 
Ja, ja - die Deutschen und ihr geliebtes Eigenheim. Der nächste Schritt beim Schutz des Eigenheims ist ja, dass es den Leuten dann auch nicht mehr zumutbar ist umzuziehen um in einer anderen Stadt einen Job anzunehmen. Also kauft sich am besten das Häuschen im Erzgebirge, wo man dann fortan in aller Ruhe und bei besten Lftverhältnissen sich vom Rest der steuerzahlenden Bevölkerung alimentieren lässt - Prost!

Dass ein Eigenheim ein gutes Mittel zur Altersvorsorge ist, wollen wir ja mal nicht abstreiten, oder? Ich gebe Dir insofern recht, als dass das Verhältnis zur eigenen Scholle hier etwas unentspannter ist als etwa in den USA, wo ein Häuschen auch mal schneller verkauft wird.
 
Einverstanden - aber wie sollten wir auf diese Deine Feststellung reagieren? Wie ich an andere Stelle bereits einmal schrieb: Meine persönliche Reaktion auf diesen Schwanzbiss der Katze kann konsewquenterweise nicht in einer Förderung dieser Irrationalität liegen, sonder nur darin, alles mir mögliche (und willbare) zu tun, die gesellschaft über diesen Unfug aufzuklären. Wenn ich das System in dieser Haltung unterstütze, mache ich mich mitschuldig! (... es sei denn, ich verdiene damit mein geld.... 😀 😱 )

Es gibt ja Beispiele, wo das funktioniert hat. Die Schweden haben ihr Volksheim reformiert, die Briten ihr marodes Staatssystem. Warum geht das in Deutschand nicht? Meine These: Weil die Politik in Berlin zu viele Rücksichten auf die Länderfürsten muss. Der Kollege Schröder hat mit seiner Agenda 2010 ein paar vorsichtige Schritte gemacht – und wurde bei den Landtagswahlen dafür abgestraft. Der Merkel geht's ähnlich. Die vielen CDU-Fürsten haben Angst um ihre Positionen und verhindern weitere Reformen. Beton-Münte ist in mancher Position da liberaler als der Rüttgers-Club (und seine Parteibasis).
 
Viagra-Kalle und Florida-Rolf waren wichtige Meilensteine im deutschen Sozialhilferecht, weil sie zwei Perversitäten dieses Systems aufgezeigt haben, die nach Wahrnehmung durch die Öffentlichkeit umgehend zu Gesetzesänderungen geführt haben.

Ja genau, Perversitäten, wenn Du es so nennen möchtest. Randerscheinungen, die keine Aussage über die Bewertung des Systems als Ganzes geben. Perversitäten wirst Du in jeglichem Modell finden - auch in Deinem.😉

Ja ist es jemandem zuzumuten wegen eines Jobs umzuziehen. Aber schön, dass Dein Modell so schön greift, für Leute die nicht sozial eingebunden sind.

Dein Modell würde ich gerne mal zu Ende gedacht hören. Wenn also die Flexibilität des Menschen über alles geht (das Wort Freiheit finde ich in dieser Form auch immer wieder gerne mißbraucht), dann bedeutet das aber auch, dass die soziale Verantwortung füreinander im sozialen Gefüge nicht mehr besteht. Wie soll ein Kind für seine Eltern im Alter sorgen können, wenn es ständig auf der Reise nach dem nächsten Job quer durch Europa ist? Genau die Eltern, die Jahre zuvor bereits ihr Eigenheim versilbern mussten, weil sie ALGII-Empfänger waren und denen auch vom Staat die Pflegeleistungen gekürzt wurden, weil sie ja während der Jahre davor so "frei" waren, sich um ihre Altersvorsorge selbst zu kümmern. :confused
 
Ja, ja - die Deutschen und ihr geliebtes Eigenheim. Der nächste Schritt beim Schutz des Eigenheims ist ja, dass es den Leuten dann auch nicht mehr zumutbar ist umzuziehen um in einer anderen Stadt einen Job anzunehmen. Also kauft sich am besten das Häuschen im Erzgebirge, wo man dann fortan in aller Ruhe und bei besten Lftverhältnissen sich vom Rest der steuerzahlenden Bevölkerung alimentieren lässt - Prost!

Einen Umzug für nicht mehr zumutbar zu halten, nur weil man ein Eigenheim besitzt, würde meine Zustimmung auch nicht finden. Da gibt es andere Lösungen.
Ein Verkauf wie von kridbonn angesprochen ist hier in Deutschland bei den Immobilienpreisen leder auch nicht immer unproblematisch.
Wenn ich nicht verkaufen will, könnte ich im Zweifelsfall auch eine Vermietung ins Auge fassen, oder auch in Betracht ziehen, dass derjenige der das Jobangebot bekommt, erst einmal alleine umzieht.

Das größere Problem für einen Umzug würde ich eher, auf dein Beispiel bezogen, bei den Kindern sehen.
 
Es gibt ja Beispiele, wo das funktioniert hat. Die Schweden haben ihr Volksheim reformiert, die Briten ihr marodes Staatssystem. Warum geht das in Deutschand nicht? Meine These: Weil die Politik in Berlin zu viele Rücksichten auf die Länderfürsten muss. Der Kollege Schröder hat mit seiner Agenda 2010 ein paar vorsichtige Schritte gemacht – und wurde bei den Landtagswahlen dafür abgestraft. Der Merkel geht's ähnlich. Die vielen CDU-Fürsten haben Angst um ihre Positionen und verhindern weitere Reformen. Beton-Münte ist in mancher Position da liberaler als der Rüttgers-Club (und seine Parteibasis).

Es wird auch in Deutschland funktionieren, weil diese Auswüchse des Sozialstaates die systemimmanente Sollbruchstelle sind. Allerdings dauert das länger und ist schmerzhafter, als wenn man sich auf andere Systeme verlassen würde....
 
Wie soll ein Kind für seine Eltern im Alter sorgen können, wenn es ständig auf der Reise nach dem nächsten Job quer durch Europa ist?

1. Gegenfrage: Warum hat ein Kind die verantwortung, für seine Eltern zu sorgen?

2. Wenn so sein soll, dann nimmt das Kind die Eltern mit oder gibt ihnen die finaziellen Mittel, die Versorgung am Markt am Ort der Wahl der Eltern privatrechtlich zu erwerben.

Wo ist jetzt genau Dein Problem damit?
 
Ein Verkauf wie von kridbonn angesprochen ist hier in Deutschland bei den Immobilienpreisen leder auch nicht immer unproblematisch.
Wenn ich nicht verkaufen will, könnte ich im Zweifelsfall auch eine Vermietung ins Auge fassen, oder auch in Betracht ziehen, dass derjenige der das Jobangebot bekommt, erst einmal alleine umzieht.

Das größere Problem für einen Umzug würde ich eher, auf dein Beispiel bezogen, bei den Kindern sehen.

Wieso die Kinder? Was ist mit denen? Können die nicht Laufen?

Klar, ich weiß schon, was hinter Deiner Aussage steckt, womit wir wieder bei einem weiteren "deutschen" Problem sind:

Macht man Kinder nicht fitter für die Zukunft und auch lebensfähiger, gibt man ihnen nicht folglich mehr fürs Leben mit, wenn man sie darin anleitet, sich den Risiken des lebenszu stellen und ihnen hilft mit Veränderungen konstruktiv umzugehen statt sie darauf zu konditionieren, jede Veränderung als tendenziell negativ zu empfinden und sie weitest gehedn davor zu bewahren versucht?

und zu den Immobilienpreisen: Auch da fehlt das Verständnis der Bevölkerung, dass ein Hausbau genauso eine Investition wie ein fabrikabu ist. Vielleicht rechnet es sich durch Mehrwerterlös in der Zukunft, mittlerweile ist es aber sehr wahrscheinlich, dass es nach hinten los geht und weniger rauskommt als reingegangen ist. Es gibt kein Grundrecht auf verkauf einer Immobilie zu den Anschaffungskosten.
 
1. Gegenfrage: Warum hat ein Kind die verantwortung, für seine Eltern zu sorgen?

2. Wenn so sein soll, dann nimmt das Kind die Eltern mit oder gibt ihnen die finaziellen Mittel, die Versorgung am Markt am Ort der Wahl der Eltern privatrechtlich zu erwerben.

Wo ist jetzt genau Dein Problem damit?

zu 1: Gegenfrage zur Gegenfrage: wer soll es denn sonst tun, wenn den Eltern die eigene Altersvorsorge schon vorher entzogen wurde???


2. auf der Suche nach dem nächsten Job heißt dann also im Klartext, im Zweifel zieht eine 9-köpfige Familie (Vater, Mutter, 3 Kinder, Eltern des Vaters, Eltern der Mutter) alle Jahre quer durch die Lande... das dürfte nicht lange dauern, bis es wirklich nur noch einen Verdiener in dieser Familie gibt, mal ganz davon abgesehen, dass weder die Kinder noch die anderen Familienmitglieder noch irgendwelche anderen sozialen Kontakte besitzen dürften. Der Schulwechsel alle Nase lang ist bestimmt auch sehr förderlich für die Bildung der Kinder, die ja dann ihrerseits den Familientroß später durch die Lande mitziehen dürfen.

da genau ist mein Problem.😀 Ich Frage mich nur, wo Deines ist?
 
Nein, da hast du mich etwas missverstanden, was ich mit den Kindern meinte. Ich bin nicht generell gegen einen Umzug mit Kindern, aber es muss sich in einem sinnvollen Rahmen bewegen.
Du sprachst von 2 17jährigen. Meine 17 jährige Tochter befindet sich z.B. schon in der Berufsausbildung und wird nächstes Jahr (hoffentlich 😀) ihre Abschlussprüfung erfolgreich absolvieren.
Wenn ich jetzt also 300 km in eine entfernte Stadt ziehen müsste, würde ich sie bei dem Ausbildungsplatzmangel ungern mitnehmen wollen. Lasse ich sie also am Ort, entstehen aber ebenfalls wieder Kosten, das Kind muss essen, wohnen etc, was von einem Azubigehalt nicht allein finanziert werden kann. Auch ist es nicht ganz unproblematisch ein minderjähriges Kind allein wohnen zu lassen. Ein Kind in der Abiturklasse, würde ich ungern zu einem Umzug nötigen müssen, wo es hier in Deutschland schon je nach Bundesland Unterschiede gibt. Danach sieht das ganze schon wieder anders aus. Wogegen ich bei einem Umzug mit jüngeren Kindern nicht so große Probleme hätte, wenn es sich denn rentiert. Da muss es für mich schon sehr gute Gründe für geben, damit ich es vorteilhaft ansehe Kinder ständig aus ihrem soialen Gefüge zu reißen. Eine Aussicht auf einen Job für 6 Monate wäre es sicherlich nicht.

Richtig, genau das meinte ich mit den Immobilienpreisen. Derzeit würdest du mit großer Wahrscheinlichkeit Verlust machen, deswegen würde ich mir derzeit einen Verkauf gut überlegen und vorher versuchen andere Möglichkeiten zu finden.
 
Irgendwie wird hier immer in Extremfällen diskutiert. Der Ausgangspunkt war, dass René die Meinung vertritt, dass Leute, die ein Vermögen besitzen, keine Leistungen der Allgemeinheit bekommen sollten. Wir anderen sind anderer Meinung – Vermögen, das für die Altersvorsorge angespart wird, sollte geschont werden. (Dieser Meinung schließt sich ja auch die deutsche Rechtsprechung an, die Unterstützungszahlungen für pflegebedürftige Eltern stark eingeschränkt haben.)

Die Frage ist doch: wie kann man verhindern, dass Leute überhaupt zum Sozialfall werden. Und da ist ein Arbeitsmarkt mit hire & fire offenbar ein erfolgversprechendes Modell. Das Beispiel Dänemark zeigt, dass das funktioniert, ohne dass es zu sozialen Zerwürfnissen oder einer Völkerwanderung quer durchs Land kommt (denn es gibt eine starke soziale Absicherung, aber auch starken Druck, jede Arbeit anzunehmen). Im Gegenteil: die Dänen haben Vollbeschäftigung und entlasten den deutschen Arbeitsmarkt durch Zuwanderung (in Deutschland für viel Geld ausgebildeter) Fachkräfte.
 
Da muss es für mich schon sehr gute Gründe für geben, damit ich es vorteilhaft ansehe Kinder ständig aus ihrem soialen Gefüge zu reißen. Eine Aussicht auf einen Job für 6 Monate wäre es sicherlich nicht.

Richtig, genau das meinte ich mit den Immobilienpreisen. Derzeit würdest du mit großer Wahrscheinlichkeit Verlust machen, deswegen würde ich mir derzeit einen Verkauf gut überlegen und vorher versuchen andere Möglichkeiten zu finden.

Beide Sätze von Dir sind kannst Du allerdings nur halten, weil Dich die gemeinschaft stützt (für den angenommen Fall, dass Du keinen Job mehr hsat und AlgI ausgelaufen ist). Und dadurch werden deine ganz persönliche Prioritäten und Abwägungen zu Abwägungsfragen von Menschen, die Dich noch nicht einaml kennen (=die Steuerzahler). Im Zweifelsfall sehen die das aber anders....

(sorry - bin jetzt raus, erst morgen früh wieder hier...)
 
Da stellen sich mir aber dann gleich weitere Fragen...

Ich bin, zum Glück, in meinem ganzen Berufsleben noch nie arbeitslos gewesen, deswegen kenne ich mich in der Hinsicht nicht aus.

Wenn ich also für 6 Monate einen Job annehme und dafür mit 3 Kindern einen Umzug (den ich mir als Hartz-Empfänger gar nicht leisten kann) mit Sack und Pack organisiere und durchführe, vorausgesetzt ich fände an dem neuen Ort überhaupt erst einmal eine Wohnung, denn auf der Top-Mieter-Liste lande ich unter den Voraussetzungen schon mal bestimmt nicht, ist dann nicht auch der Steuerzahler am Ende derjenige der es finanziert? Und nach 6 Monaten der ganze "Spaß" im schlimmsten Fall von vorn?

Zu den Immobilien, ich sprach von versuchen vorher andere Möglichkeiten zu finden, was also einen Verkauf unter Wert im Endergebnis nicht ausschließt.

Zu unserem Arbeitsmarkt, solange die Arbeitsplätze weiterhin kräftig ins Ausland ausgelagert werden und hier in Deutschland die Arbeitsplätze knapp sind, wie soll deiner Meinung hire & fire vernünftig stattfinden? Auf den ersten Blick sieht es für mich so aus, wer bereit (und in der Lage) ist für wenig Geld zu arbeiten, bekommt den Job. Ich lasse mir da aber gern auf die Sprünge helfen
 
Zu unserem Arbeitsmarkt, solange die Arbeitsplätze weiterhin kräftig ins Ausland ausgelagert werden und hier in Deutschland die Arbeitsplätze knapp sind, wie soll deiner Meinung hire & fire vernünftig stattfinden? Auf den ersten Blick sieht es für mich so aus, wer bereit (und in der Lage) ist für wenig Geld zu arbeiten, bekommt den Job. Ich lasse mir da aber gern auf die Sprünge helfen 😉

Das mit der Jobverlagerung ist verzerrte Wahrnehmung. Tatsächlich schaffen ausländische Unternehmen in Deutschland mehr Arbeitsplätze als ins deutsche U. Stellen ins Ausland verlagern.

Außerdem kannst Du Hire & Fire auch als Chance sehen: du bekommst bessere Konditionen woanders? Dann wechsle ohne viel drumrum. Du brauchst kein verquastes Zeugnis von deinem vorigen Arbeitgeber, keine Kündigungsfristen beachten.

Wird es Arbeitgeber geben, die das ausnutzen? Klar. Aber der Arbeitnehmer muss es ja nicht mit sich machen lassen.

Natrürlich ist Hire & Fire kein Allheilmittel. Du brauchst z.B. auch geringre Lohnnebenkosten und weniger Arbeitsbürokratie. Beispiel: Meine Oma hat ein Mietshaus. Es ist ist unmöglich eine Putzfrau zu finden, die legal arbeitet. Und wenn Du eine findest (was sie hat, liebes Finanzamt 😛 ) ist der Verwaltungskram unfassbar umständlich. Für meine Oma und die Perle.

Zu den Perversitäten des Systems (wie René jetzt sagen würde) gehört, dass Niedriglohnjobs fast nur schwarz ablaufen (und da hat seltsamerweise niemand was gegen Hire & Fire). Wieso müssen ältere Menschen eine illegale Pflegekraft aus Russland beschäftigen? Das ist doch absurd!

Wenn der Arbeitsmarkt freier wäre, würden die Jobs schon entstehen, auch legal. Im Dienstleistungsbereich ist genug zu tun, gerade für gering Qualifizierte: Haushalt, Betreuung usw.
 
1. Gegenfrage: Warum hat ein Kind die verantwortung, für seine Eltern zu sorgen?
1. Gegenfrage: Hast du noch alle Tassen im Schrank?[/COLOR]
2. Wenn so sein soll, dann nimmt das Kind die Eltern mit oder gibt ihnen die finaziellen Mittel, die Versorgung am Markt am Ort der Wahl der Eltern privatrechtlich zu erwerben.
Vielleicht darf ich dir noch die Ansicht eines Betroffenen schildern und weitere Gegenfragen stellen:

Weißt du, was deine privaten Versorgungsleistungen kosten?
Ich kann dir mal eine Kalkulation bzgl. der Versorgung meiner damals krebskranken, mittlerweile verstorbenen Mutter aufstellen.
Da muss eine alte Frau lange für stricken.
Aber das kannst du nicht nachvollziehen und dir mit deinem Beamtengehalt auch nicht leisten.

Weißt du, wie derartige Versorgungsleistungen in deinem favorisierten System aussehen?
Glaube mir, so möchtest du nicht dahinvegetieren.
Du hättest damit sicherlich kein Problem, aber soziale Wesen wünschen das ihren Eltern, die sie zwei und z.T. noch mehr Jahrzehnte großgezogen haben und die sie lieben, nicht. Aber Ethik kann man eben nicht in monetären Größen messen und qualitative Maßstäbe scheinen dir fremd zu sein.

Es würde mich nicht wundern, wenn sich deine Eltern in wenigen Jahren im nachhinein noch wünschen, dass sie dich ............................, wenn sie feststellen, dass Sohnemann keine Verantwortung ihnen gegenüber sieht, wenn sie ihn mal brauchen.
 
Vielleicht darf ich dir noch die Ansicht eines Betroffenen schildern und weitere Gegenfragen stellen:

Weißt du, was deine privaten Versorgungsleistungen kosten?
Ich kann dir mal eine Kalkulation bzgl. der Versorgung meiner damals krebskranken, mittlerweile verstorbenen Mutter aufstellen.
Da muss eine alte Frau lange für stricken.
Aber das kannst du nicht nachvollziehen und dir mit deinem Beamtengehalt auch nicht leisten.

Weißt du, wie derartige Versorgungsleistungen in deinem favorisierten System aussehen?
Glaube mir, so möchtest du nicht dahinvegetieren.
Du hättest damit sicherlich kein Problem, aber soziale Wesen wünschen das ihren Eltern, die sie zwei und z.T. noch mehr Jahrzehnte großgezogen haben und die sie lieben, nicht. Aber Ethik kann man eben nicht in monetären Größen messen und qualitative Maßstäbe scheinen dir fremd zu sein.

Es würde mich nicht wundern, wenn sich deine Eltern in wenigen Jahren im nachhinein noch wünschen, dass sie dich ............................, wenn sie feststellen, dass Sohnemann keine Verantwortung ihnen gegenüber sieht, wenn sie ihn mal brauchen.

Gerry-Spatzi - wir beide sollten erst wieder miteinander reden, wenn du Dich beruhigt hast und zu vernünftiger Kommunikation wieder in der Lage bist.

Dazu gehört auch, sich wertfrei mit abweichenden Meinungen auseinanderzusetzen, ohne den anderen mit Beleidigungen zu überschütten!

Nur noch mal, um Missverständnissen vorzubeugen: Sätze, die mit einem "Warum" beginnen und einem "?" enden nennt man Fragen - Aussagesätze enden im Regelfall mit einem "." oder einem "!"
 
Außerdem kannst Du Hire & Fire auch als Chance sehen: du bekommst bessere Konditionen woanders? Dann wechsle ohne viel drumrum. Du brauchst kein verquastes Zeugnis von deinem vorigen Arbeitgeber, keine Kündigungsfristen beachten.

brand eins bezeichnete das in einer der letzten Ausgaben als Drehtüreffekt (hire&fire) vs. Türstehereffekt (Modell deutscher Arbeitsmarkt).
 
Gerry-Spatzi - wir beide sollten erst wieder miteinander reden, wenn du Dich beruhigt hast und zu vernünftiger Kommunikation wieder in der Lage bist.

Dazu gehört auch, sich wertfrei mit abweichenden Meinungen auseinanderzusetzen, ohne den anderen mit Beleidigungen zu überschütten!

Nur noch mal, um Missverständnissen vorzubeugen: Sätze, die mit einem "Warum" beginnen und einem "?" enden nennt man Fragen - Aussagesätze enden im Regelfall mit einem "." oder einem "!"
Oh, danke, die Beleidigung ist ganz deinerseits.

Vielleicht solltest du mal mit Leuten reden, die einen schwer pflegebedürftigen Angehörigen betreuen, arbeitslos und daraufhin vom Arbeitsamt zu einem 200km entfernten Job angehalten werden mit der Aussage, er solle von den etwa 1500€ netto (nur mal als Richtwert, viele Vermittelte bekommen weniger)seinen Angehörigen mitnehmen und die Versorgungsleistung am Markt erwerben.
Der hat zum Schaden auch noch deinen Spott und die Alternative, seinen Angehörigen in einer öffentlichen Pflegestätte dahinsiechen zu sehen.

Einzelfall?
Nicht deine Lebenssituation.
Ich konnte glücklicherweise vor Ort arbeiten und zudem mit einem gut dotiertem Nebenjob an jedem "freien" Tag die Versorgung gewährleisten.
Leider sagen dir deine Rechentabellen nicht, was in einem Ernstfall für Kosten auf dich zukommen.

Und zum Thema Allheilmittel Privatwirtschaft:

Ich vermute, du bist privatversichert.
Dann hoffe ich mal nicht für dich, dass du bei meinem Nachbarn als Akte auf den Stapel wanderst. Der ist Anwalt und freiwillig bei einer gesetzlichen Kasse.
Der Stapel auf seinem Schreibtisch besteht aus Fällen, in denen der privaten Versicherung der langjährige und niemals säumige Beitragszahler aufgrund chronischer und sehr kostenintensiver Krankheitheit einfach zu teuer wurde und einseitig den Versicherungsvertrag kündigte.
Ohja, ich habe auch gedacht, das geht doch nicht, da verliert doch die Anstalt jeden Prozess ..... Tut sie in fast allen meist sehr langwierigen Fällen.
Und gewinnt meist dennoch.
Er hat mir dezidiert erklärt, wie der Markt das auch regeln kann.

Ja, wenn deine "Invisible Hand" zuschlägt, dann möchte ich nicht immer die Backe hinhalten.
 
Vielleicht solltest du mal mit Leuten reden, die einen schwer pflegebedürftigen Angehörigen betreuen, arbeitslos und daraufhin vom Arbeitsamt zu einem 200km entfernten Job angehalten werden mit der Aussage, er solle von den etwa 1500€ netto (nur mal als Richtwert, viele Vermittelte bekommen weniger)seinen Angehörigen mitnehmen und die Versorgungsleistung am Markt erwerben.

Das ist mein Job und daher führe ich solche Gespräche jeden Tag im Amt oder vor Gericht.

Ich bin im Übrigen weder Beamter noch privat-versichert.

Im Übrigen habe ich weder hier noch anderswo jemanden verspottet, der seine Angehörigen pflegt oder keinen Job hat.

Ich definiere mich allerdings u.a. dadurch, dass ich gerne Gemeinplätze in Frage stelle oder versuche, ihre Ethymologie zu ergründen, um sie auf das Wesentliche zurückzuführen oder Feheler auf dem Weg zu erkennen.

Das ist für mich das Wesen der Philosophie, der Liebe zum Wissen, die mich antreibt.

Vielleicht können wir zukünftig auf dieser Grundlage miteinander diskutieren, ohne übereinander herzufallen *handreich*
 
Da ztier ich ich doch mal selbst...🙂

Der Hintergrund dürfte (und das ist jetzt mein Eindruck, den ich nicht irgendwie belegen kann) ein ziemlich verschwommenes Gerechtigkeitsgefühl sein. Nach dem Motto: Wie kann jemand, der jahrelang seine Beiträge bezahlt hat, plötzlich unverschuldet zum Sozialfall werden? Das ist nicht gerecht. Ich glaube sogar, dass den Deutschen so eine gewisse sozialistische Grundstimmung innewohnt: es darf keine Reichen geben, solange noch jemand an der Armutsgrenze existiert.

Und wer ist daran mitschuld? Die Schule! 😀 😀 Lest ihr hier.

Wenn das so stimmt, was das Deutschlandradio da berichtet, wäre das wirklich schlecht. Das hieße, dass in Schulbüchern die Grundlagen unseres Staatssystems in einem negativen und einseitigen Kontext erläutert werden.
 
Da ztier ich ich doch mal selbst...🙂



Und wer ist daran mitschuld? Die Schule! 😀 😀 Lest ihr hier.

Wenn das so stimmt, was das Deutschlandradio da berichtet, wäre das wirklich schlecht. Das hieße, dass in Schulbüchern die Grundlagen unseres Staatssystems in einem negativen und einseitigen Kontext erläutert werden.

Und weil das hier ja der Milton-Firedman-Gedächtnis-Thread ist, wäre die Lösung des Verblichenen: Staatliche Gutscheine für die Kids, die sie an privaten Schulen einlösen oder ihren Eltern geben können.

Kleiner Exkurs (weil heute sonntag ist und es mir grad durch den Kopf geht):

Die Moleküle, die vor einigen Wochen noch die Gedankenwelt des Milton Freidman gebildet habe, werden mittlerweile von den Würmern gefuttert. Wenn jetzt demnächst das benachbarte Huhn den Wurm frisst und den Bengel von der Farm das Ei des Huhns, ob er dann was von den Gedanken des Milton sich einverleibt?
 
Zu unserem Arbeitsmarkt, solange die Arbeitsplätze weiterhin kräftig ins Ausland ausgelagert werden und hier in Deutschland die Arbeitsplätze knapp sind, wie soll deiner Meinung hire & fire vernünftig stattfinden? Auf den ersten Blick sieht es für mich so aus, wer bereit (und in der Lage) ist für wenig Geld zu arbeiten, bekommt den Job. Ich lasse mir da aber gern auf die Sprünge helfen 😉

Ich hatte ja schon geschrieben, dass das problem der Jobverlagerung ins Ausland auf verzerrter Wahrnehmung beruht. Hier nun eine aktuelle Meldung dazu.
 
Dirk, hast Du den geschrieben?! 😀 😀

Ach, ich hab gewusst, dass man das so mißverstehen kann. 😀 😀 Nein, ich hab's nicht geschieben, aber es spiegelt durchaus meine Meinung wider.


(Mann, ich muss aufpassen – ich tippe ständig auf den Ändern-Button. Seit wann bin ich hier als Moderator eingetragen? Hab ich dafür etwa auch noch gemeldet?? 🙄 😀 )
 
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