Nach dem Studium Steuerberater?

Dr Franke Ghostwriter
Nach dem Studium Steuerberater?!

Hallo zusammen,

ich hoffe, hier kann mir mal jemand nen Tipp geben...

Also, ich bin jetzt im zweiten Semesters meines BWL-Studiums und habe mir Gedanken darüber gemacht, was ich im Hauptstudium wählen könnte...

Ich habe an den Bereich Steuern gedacht, denn ich habe die Hoffnung, wenn später mal Kinder dazu kommen, dass ich mir dann vielleicht zu Hause was aufbauen könnte... (Muss dazu sagen, dass ich das Studium hier direkt nach der Schule angefangen habe und noch keine Ausbildung habe)

Jetzt wüsste ich mal gerne wie das dann so abläuft - ich meine, ich kann ja schlecht nach dem Studium ne Anzeige in die zeitung setzen und mich als selbständigen Steuerberater bezeichnen...

Muss man da noch extra Kurse/Lehrgänge machen oder wie komme ich da hin?!

Wäre sehr dankbar wenn mir das jemand sagen könnte bzw. nen Tipp hätte, wie ich das erfahre??!!

LG
Nadine
 
Nadine,

ja, wäre schön, du würdest den Link auch hier veröffentlichen, möglicherweise interessieren sich auch andere für einen solchen oder ähnlichen Werdegang.
Mindestvoraussetzung wird aber sein, dass man die Steuerberaterprüfung ablegt.

Gruß
Steffi
 
SteffiM schrieb:
Hallo Nadine,

ja, wäre schön, du würdest den Link auch hier veröffentlichen, möglicherweise interessieren sich auch andere für einen solchen oder ähnlichen Werdegang.
Mindestvoraussetzung wird aber sein, dass man die Steuerberaterprüfung ablegt.

Gruß
Steffi
Um die Steuerberaterprüfung ablegen zu können muß man erst mal einige Jahre einschlägig gearbeitet haben. Es gibt keine direkte Ausbildung zum Steuerberater.
 
Ja, da hast Du vollkommen Recht. Wenn man z.B. im Finanzamt ausgebildet wurde und dort gearbeitet hat, kann man die Prüfung ablegen. Das heißt für Nadine, dass sie nach dem Studium als allererstes mal irgendwo einen Job im Steuerwesen bekommen müsste.

Gruß
Steffi
 
Ja, habe ich auch gehört.
Aber eins verstehe ich nicht so ganz... Bei uns in den gelben Seiten stehen viele Diplom-Kaufleute unter dem Bereich Steuern, wenn die diese prüfung gemacht hätten, würden die sich doch sicher Steuerberater nennen... Ich frag mich, ob man ohne diese Prüfung vielleicht nur nen gewissen Teil machen darf... Weiss aber noch nicht, wie ich das rausfinden kann.

Denn ich würd eigentlich gerne Job und Familie unter einen Hut bekommen und zwar so, dass ich nicht erst mit 30 Mama werde...
 
Ohne die Prüfung darf man eigentlich gar nix machen: Mir fällt gerade die offizielle "Begründung" nicht ein, ist wie bei Rechtsberatung.
Wie alt bist du denn bzw. wie sieht denn Deine Planung aus?
Ich würde die Familienplanung eher in der Studienzeit als in der Firmengründungszeit vorsehen aber als ahnungslose Nicht-Mutter halte ich mich da lieber zurück mit Vorschlägen.
 
Ich würde schon zusehen, dass du dir ein berufliches Standbein schaffst bevor du die Familienplanung auführst. Aber das kann (und muss) ja jeder selbst entscheiden.

Gruß
Steffi
 
Ach ja, sehe es: 22. Also genau 8 Jahre bis 30. Wäre doch trotzdem noch früh genug für Kinder ? Studierst Du Vollzeit, dann käme es ja noch gut hin.
Ich würde an Deiner Stelle versuchen, spätestens im Hauptstudium mit Schwerpunkt Steuern einen (TZ-) Job bei einem Steuerberater zu kriegen.
 
Ich steh da momentan echt ziemlich auf dem Schlauch. Hatte mir das eigentlich so gedacht, mir neben der Familie zu Hause was kleines aufzubauen.

Wenn das bei meinem Partner im Beruf so klappt, wie es momentan aussieht, dann würde ich meinen Job auch eigentlich nicht aus finanziellen Gründen machen müssen.
Wäre mehr so ein Ausgleich neben der Familie sozusagen - möchte ja nicht NUR zwischen Windeln und Kindergarten hin und her tingeln. Ausserdem will ich die Sicherheit haben, dass ich die Möglichkeit habe für meine spätere Familie aufzukommen.
Ist wahrscheinlich jetzt etwas kompliziert ausgedrückt, aber ich hoffe ihr wisst ungefähr was ich meine.

Habe auch schon über nen Nebenjob/Teilzeitjob bei nem Steuerberater nachgedacht, aber die wollen nur ausgelernte Leute.
Momentan arbeite ich nebenbei in ner Parfümerie (bin sozusagen mit dem Laden aufgewachsen, meine Mom arbeitet da seit der Lehre), ich glaub ich rufe bei der nächsten Gelegenheit deren Steuerbüro mal an und frag mal ganz einfach nach wie die das gemacht hat. Das war anfangs auch ein ganz kleines Büro und ich meine, die hätte die Steuerberaterprüfung auch erst später gemacht. Die müsste es ja eigentlich wissen...
 
Genau, das ist doch eine gute Idee.
Ich verstehe was du meinst. Erstens will man sich selbst nicht total vernachlässigen. Und zur Sicherheit möchte man sich ja auch im Notfall finanziell auf sich selbst verlassen können - man weiß ja auch nie wie sicher der Job des Partners (oder die Beziehung selbst) ist.

Vie Erfolg jedenfalls bei deinen Nachforschungen!

Gruß
Steffi
 
Genau so sieht es aus - also wenn die Steuerberaterin nächste Woche nicht in Urlaub ist, ruf ich da mal an.

Schönes WE und schonmal viel Glück bei den Klausuren!

Nadine
 
Arbeitsmarkt-Situation Bereich Steuern ist sehr schlecht

Die Arbeitsmarkt-Situation ist im Bereich Steuern anscheinend sehr, sehr übel. Man bedenke auch, dass sich der Bereich noch mal deutlich lichten wird, wenn das ganze Steuersystem von der Regierung tatsächlich vereinfacht wird.
Ein Bekannter von mir ist Finanzbeamter und erzählt wie verzweifelt die Leute selbst dort Arbeit suchen. Auf dem offenen Markt sind solche Fachleute, vor allem vom Finanzamt, natürlich sehr gesucht. Aber dummerweise besteht seit längerem kein Bedarf mehr, denn der Markt ist übersättigt. Die Leute kommen einfach nicht unter. So suchen hochqualifizierte Leute seit über einem Jahr Arbeit in diesem Bereich.

Lohnt sich da ein Studium?
 
So schlecht habe ich nicht gewusst das es aussieht, habe eher gedacht: Steuern wird es immer geben, also auch Arbeit in dem Bereich...

Na ja, bis ich mich für eine Richtung entscheiden muss, habe ich ja noch ein bisschen Zeit...

Aber wenn man mal ehrlich ist: Wo werden überhaupt noch wirklich Leute gesucht... Mittlerweile ist ja so ziemlich alles überlaufen, wenn man sich mal umhört...

Aber danke für die Info!
 
Ich denke mal, da muss jeder für sich etwas finden, was ihm liegt und Spaß macht ... und dann idealerweise vielleicht eine Marktlücke trifft. Also wo es eher weniger Leute gibt, die sich damit sehr gut auskennen.
Gesucht sind immer die Cracks, die sich auf irgend was Bestimmtes spezialisiert haben. Die heben sich eben von der breiten Masse ab, sind gesucht und werden immer einen Job finden.

Ich hab auch wie viele andere mit Marketing geliebäugelt – ein gerade sehr beliebtes Modefach – habe aber nicht vor, zu studieren, um hinterher auf der Straße zu sitzen. Es müsste dann was sein, was sich mit meinem jetzigen Beruf verbinden lässt. Aber bis zu dieser Entscheidung vergeht noch sehr, sehr viel Zeit. Erst mal das Grundstudium.
 
Ich habe vor dem Studium ein Praktikum in einer großen Parfum-Firma im Bereich POS-Marketing gemacht. Von daher war das auch mein erster Gedanken, aber wenn man sich mal so umhört, scheint das wohl momentan jeder zweite zu wollen. Aus dem Grund, habe ich davon ganz schnell wieder Abstand genommen.

Hatte halt an Steuern gedacht, weil sich das gut mit der Family kombinieren lässt, wenn man was draus macht.

In welchem Bereich arbeitest du denn?!
Bin ab Oktober auch erst im dritten Semester, habe also noch etwas Zeit mit der Entscheidung...
 
Zudem kommt noch hinzu, dass mein Partner je nachdem wo er unter kommt, versetzt werden kann. Momentan ist er Militärpolizist bei der NATO, d.h. wir können mehr oder weniger von heute auf morgen nach was weiss ich wo hin müssen, kann auch das Ausland sein. Er möchte da aber gerne aufhören und was in Richtung Polizei, Bundesverfasssungsschutz, Innenministerium machen, d.h. die Gefahr der Versetzung werden wir wohl immer haben. Wird also eh nicht leicht für mich immer nen neuen Job zu finden.

Zum Glück viel die Idee mit der Botschaft weg, sonst wäre ich jetzt vielleicht in irgendeinem Kaff in der Wüste oder so
 
Ich bin seit 11 Jahren in den Medien selbstständig. Genauer gesagt im Printbereich. Und seit ich selbstständig bin, wird die Luft immer dünner. Letztes Jahr sind einige sehr große Druckereien allein in meinem Umkreis mit mehr als 100 Leuten weggebrochen. Die Preise sinken jedes Jahr, die Aufträge nehmen immer mehr ab. Und die Entwicklung wird wie gesagt immer schlechter.

Und da möcht ich mit einem Studium schon mal vorbeugen, weil ich seit Jahren genau beobachte, wie mein Beruf (Schriftsetzer nennt sich jetzt Mediengestalter u. der ist in 4 Bereiche geteilt) zum Mode-Ausbildungsberuf Nr. 1 geworden ist. Und ich frag mich, wo diese vielen Leute mal unterkommen wollen. Die lernen klassisch im dualen Ausbildungssystem oder schulisch z.B. FH Druck u. Medien, S-Vaihingen, die wegen des enormen Andrangs einen NC von 1,1 haben.

Ich hatte noch Fotosatz gelernt und bin nach der Ausbildung im Computersatz (dtp) ausgebildet worden. Mit der technischen Entwicklung musste jeder Schritt halten können. Und da ohne Lernen in meinem Beruf eh nix geht, studier ich jetzt eben nebenher und kuck, dass ich mich noch ein Riesenstück weiterentwickle, bevor es zu spät ist.
 
Dann drücke ich dir auf jeden Fall die Daumen, dass alles gut geht...

Es sieht ja leider überall nicht mehr so rosig aus, meine Mom arbeitet seit ihrer Lehre in einer kleinen, alteingesessenen Parfümerie und da wird es teilweise auch ganz schön düster. Wenn ich mir die Absatzzahlen von vor zwanzig Jahren und dann die von heute ansehe, da wird einem Angst und Bange.
Wir pressen uns hier ständig irgendwelche neuen Aktionen und sowas aus dem Kopf, um Kunden auf uns aufmerksam zu machen. Nur ist leider das Budget bei einer solch kleinen Parfümerie natürlich auch nicht sonderlich groß.
Da ist Kreativität gefragt...
 
Nadine!
Hab auch nach dem Abi sofort mit dem Studium angefangen und überlege auch, ob ich in Richtung Steuerberatung oder auch Wirtschaftprüfung gehen sollte.
Ist zwar blöd, dass man zunächst 3Jahre gearbeitet haben muss, um die Prüfung abzulegen, aber so schlimm wird das bestimmt nicht sein! Das haben schon einige vor uns geschafft und wir werden das auch packen!
Was mir bei deinem Beitrag aufgefallen ist, dass du deine nächsten 10 Jahre mehr oder weniger sehr fest eingeplant hast! Ich möchte natürlich auch vor 30 noch Kinder bekommen, aber so etwas kann man nicht planen! Vor 2 Jahren hatte ich mir vorgenommen mit 24 das Diplom in der Tasche zu haben, aber das werde ich frühestens mit 26 bekommen!
Was ich sagen will ist, dass man im Leben nicht alles planen kann und dass das meiste immer ganz anders kommt, als man es gehabt hätte!

Wünsche dir alles Gute!
 
natürlich kann man nicht alles planen, aber da mein Partner sich momentan auch beruflich orientiert, kommt man natürlich ins Grübeln.
Das immer etwas dazwischen kommen kann und die Möglichkeit besteht, dass alles anders verläuft ist ganz klar.
Aber da ich sowieso ein "Planer" bin und so meine Vorstellungen habe, versuche ich es natürlich auch so zu schaffen.

Natürlich kann das mit den Kindern auch später kommen,evtl. sogar früher, bzw, beruflich kann auch alles anders laufen.

Das waren halt nur so Gedanken, die mein Partner und ich uns gemacht haben, wie man sogar alles unter einen Hut bekommen KÖNNTE.

Aber schauen wir mal, wie es wirklich kommt 🙂
Obwohl BISHER eigentlich immer alles so geklappt hat.

Wünsche dir auch alles Gute!
 
NW 2808,

ich gehe im nächsten Monat in die Steuerberaterklausuren. Ich habe die Vorbereitung beim Info-Steuerseminar an Freitagen / Samstagen über 1 1/2 Jahre gemacht. Von meiner Seite aus kann ich nur sagen, dass es hart war sich nach 9 h Arbeit noch hinzusetzen und für den Berater zu lernen. Vor allem wenn deine Kinderplanung da noch hineinfallen sollte, solltest Du Deine Prioritäten setzten.

Wenn Dein Kinderwunsch wirklich in die Zeit der Steuerberatervorbereitung fallen sollte, kann ich Dir nur empfehlen viele Leute um Dich zu haben, die Dir beim Babysitten helfen. Denn wenn Du darauf hinarbeitest auch beim erstem mal zu bestehen (die durchschnittliche Durchfallquote von 80% kennst Du ja bestimmt bereits) bleibt Dir nicht mehr viel Zeit für irgendetwas anderes.

Ich persönlich finde es ungerecht, in der Studienzeit ein Kind zu bekommen und mit der Vorbereitung für den Steuerberater anzufangen wenn das Kind zwar so alt ist um seine Mami zu vermissen aber noch nicht versteht warum sie auf einmal keine Zeit mehr hat.

Auch wenn Du Dich als Steuerberater selbständig machst: Je nachdem wie viel Geld Du verdienen musst bedeutet das eine zusätzliche Belastung, psychisch sowie zeitlich. Und da ich die Konstellation aus eingener Erfahrung kenne, finde ich es einem Kind gegenüber unfair.

Wenn wirklich Dein Kinderwunsch an erster Stelle steht, kann ich Dir nur raten, erst Dein Studium zu beenden und Dir dann eine Teilzeitstelle bei einem Steuerberater zu suchen (welche aber momentan rar gesäät sind) um die benötigte Zeit zusammen zu bekommen aber auch um Zeit für Dein Kind zu haben

LG

Ich
 
halt - du hast da was falsch verstanden...

Familie steht bei mir definitiv an erster Stelle - d.h. ich möchte und werde Zeit für mein Kind haben! Deswegen kommen ja die Zweifel mitr der Steuerberaterprüfung, wenn ich mich entscheiden muss, ob Steuerberater oder Zeit für mein Kind, wäre Kind mit Teilzeitstelle 100pro meine Wahl!!

Die Idee Steuerberater kam ja, weil ich das dann später - im kleinen Rahmen - von zu Hause aus machen könnte, dass sich das so lange hinzieht bis ich die Prüfung machen kann, habe ich erst später erfahren.

Kriegt man denn nach dem Studium ne Stelle beim Steuerberater?! Ist ja dann wahrscheinlich so eine Art Steuerfachangestellte oder?! Dazwischen gibts doch glaub ich nix mehr...

LG
Nadine
 
Ich kann jetzt natürlich nur aus meinem Umkreis etwas dazu sagen. Viele Steuerberater bevorzugen natürlich Leute, die schon praktische Erfahrung haben und etliche scheuen davor zurück auf Teilzeit einzustellen, vor allem wenn ein Kinderwunsch ansteht.

Mein erster Chef (sein erster Satz mir gegenüber war "Diese Kanzlei wird nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen geführt") hat z.B. nur noch Auszubildende und Steuerfachangestellte eingestellt, die nicht viel gekostet haben. Allerdings war er begeistert von einem jungen Mann, der ein paar Stunden bei uns gearbeitet hat und nebenbei auch noch studierte. Man muss aber dazu sagen, dass er recht pfiffig war und von zuhause vorbelastet (Vater und Bruder Steuerberater, Mutter Steuerfachwirtin)

Ich hab damals meine erste Stelle aufgrund eines vorherigen dreimonatigen Praktikums bekommen und weiss von meinen jetzigen Chef, das auch er potenzielle Angestellte lieber vorher schon einmal kennengelernt hat.

Sofern Du neben dem Studium die Zeit hast, würde ich es auf jeden Fall mal mit einem Praktikum versuchen. Vor allem macht es natürlich einen guten Eindruck und du hast meines Erachtens auch eine bessere Chance später mal übernommen zu werden.
 
Danke für deine Tipps....

Ich arbeite so als kleinen Nebenjob in der Parfümerie in der meine Mom arbeitet und an deren Steuerbüro hatte ich auch schonmal gedacht. Habe da in der 10. Klasse schon mal ein Praktikum gemacht (die haben mir damals sogar ne Ausbildungsstelle angeboten, aber ich wollte die Schule weiter machen - ob das so richtig war, na ja...).
Jedenfalls kennt man sich etwas durch das Praktikum damals und durch den Kontakt bezüglich der Parfümerie - hatte also schonmal daran gedacht, mich da im HS mal zu melden...

Jedenfalls nochmal danke für die Ratschläge!
 
Bin gerade zufällig beim Surfen im Internet auf dieses Forum und die Frage gestossen, wie man denn so Steuerberater wird und wie man das am Besten mit Familienplanung vereinbart. Dazu kann ich aus eigener Erfahrung folgendes beitragen:

Seit ca. 1 Jahr bereite ich mich auf die StB-Prüfung vor, die dieses Jahr vom 11.-13.10.05 für den schriftlichen Teil abgehalten wird. Ich habe also den ganzen Tag über den Gesetzen gehockt und gerade so etwas wie "Feierabend" gemacht (fällt mir richtig schwer, das Wort zu schreiben).

Auf jeden Fall ist das so gekommen, das ich erst studiert habe (allerdings BWL an der Fachhochschule in Bochum mit Präsenz, weil ich mir die Fern-Uni nicht zugetraut habe), und jetzt anschließend drei Jahre bei einem Steuerberater/Wirtschaftsprüfer gearbeitet habe, um zur Prüfung zugelassen werden zu können. Bei einem Hochschulstudium beträgt die praktische Zeit nur 2 Jahre.

Warum ich aber eigentlich mal Euch schreiben wollte ist der Umstand, dass ich zwei Kinder habe, die jetzt 8 und 6 Jahre alt sind und ich den größten Teil des Studiums sowie die praktische Zeit bei dem Steuerberater/ Wirtschaftsprüfer als "Halbtagstätigkeit" durchgeführt habe. Gemeinsam mit dem Vater meiner Kinder und jetzigen Mann habe ich mir nach Beginn des Studiums auch überlegt, wie denn das so am geschicktesten zu bewerkstelligen ist: einen ansprechenden Beruf und trotzdem Kinder zu haben. Wir dachten beide, das Studium ist gut mit Kindern machbar, und danach sehen wir mal, was noch so geht.

Tatsache ist, dass sich das Studium durch die Kinder enorm in die Länge gezogen hat. Ich habe alle meine Prüfungen im ersten Anlauf geschafft, habe mir aber auch nur die "Hälfte" eines normalen Arbeitspensums angetan und somit auch die Doppelte Zeit gebraucht. Die Betreuungssituation war schwierig. Ich hatte eingeplant, schon früh einen Kleinkind-Kindergartenplatz zu bekommen, was sich aber als sehr schwierig herausstellte, da ich zu der Zeit dann schon verheiratet war (was in dieser Hinsicht ein schwerer Fehler war, weil Alleinerziehende in meinen Augen da nicht immer gerechtfertigte Vorrechte geniessen). Es war für mich sehr anstrengend, alles unter einen Hut zu bekommen. Hierauf würde ich mich kein zweites Mal einlassen.

Dann habe ich jetzt drei Jahre bei dem eben schon erwähnten Steuerberater /Wirtschaftsprüfer gearbeitet. Vielleicht habe ich Pech gehabt, aber ich habe mich deutlich als nur halbtags arbeitende Mutter zweitklassig behandelt gefühlt. Dazu muss ich sagen, dass ich von vornherein über die vereinbarten Stunden hinweg Überstunden geleistet habe und mich auch zuhause hingesetzt habe und Literatur gesucht und gelesen habe in Bezug auf die Vorgänge, die ich gerade in Arbeit hatte. Es ist sehr demütigend, wenn man trotz der familiären Verpflichtungen engagiert seine Arbeit macht und trotzdem andere Mitarbeiter besser angesehen sind.

Ich hoffe, dass sich meine Arbeitsbedingungen insgesamt grundlegend verbessern, wenn ich die StB-Prüfung geschafft haben sollte. Die Ergebnisse der in zwei Wochen zu absolvierenden Prüfung kommen erst im Februar 2006.

Mein Resümee in Bezug auf Ausbildung und Kinder dabei oder danach ist für mich eindeutig: Frauen sollten lieber zügig ihre Ausbildung machen und Fuß im Job fassen und dann erst an Kinder denken, auch wenn sie dann schon etwas älter sind. Alles andere ist nicht nur purer Stress, sondern echt harter Kampf.

Grüsse an alle, die dieses Wahnsinnstext bis zu Ende gelesen haben
Gabi
 
Kinder und...

Hallo,

hab zwar selbst mit Steuern nichts am Hut, aber ich bin auch Mutter von zwei Kindern (5 und 3) und studiere seit der Geburt meines Großen an der Fernuni. Vorher hab ich schon rund 10 Jahre als Kauffrau im Vertrieb gearbeitet (bin Industriekauffrau und -fachwirtin).
Und ich möchte Dir Nadine ein bisschen Mut machen: Versuch es einfach mit dem Studium, auch mit Praktikum usw! Aufhören kannst du immer noch! Gerade wenn dein Mann öfters versetzt wird, ist die Fernuni doch ideal.

Ich selbst habe schon mehr als einmal überlegt bzw. war kurz davor das Studium abzubrechen, jetzt bin ich im Hauptstudium und habe die ganzen "schlimmen" (Pflicht-)Fächerklausuren geschafft und somit Hoffnung es auch zu beenden.
Mit Kindern ist es nicht immer einfach (naja gut das war untertrieben - meist ziemlich schwierig) und mein Abschluss wird vermutlich nicht der beste, aber man verliert mit dem Mutterdasein nicht sofort alle anderen Interessen! Ich glaube, ohne Studium (ich arbeite nicht) hätte ich schon manche andere Krise mehr gekriegt, weil ich doch gerne im Beruf war. Auch neben einem Vollzeit-Beruf ist es nicht einfach sich weiterzubilden (habe ich beim Fachwirt gemacht) und in mancher HInsicht schwieriger, sich nach einem Bürotag an den Rechner zu setzen als nach einem Tag mit Kindern. Auch die Kinder haben meiner Meinung nach nicht allzu viel von Müttern, die ihr Leben für sie "opfern" (soll jetzt nichts gegen Mütter sein, die von der Mutterrolle voll ausgefüllt werden, gibt es auch).
Auch bei mir stehen die Kinder definitiv an erster Stelle und manches läuft anders als geplant, wenn eines krank wird etc. aber das ist kein Grund, noch ein Studium zu versuchen. Es ist finde ich keine Schande abzubrechen, wenn es nicht klappt! Außerdem bist Du noch nicht schwanger (oder?) - so hart es auch klingen mag: Ich kenne einige die gerne schnell ein Kind wollten und ein oder zwei Jahre erst mal nicht schwanger wurden...

Also: informieren, ausprobieren, notfalls Studien- und Steuerberaterpläne der irgendwann mal geänderten Situation anpassen 😀

Gruß Kerstin
 
erstmal vielen Dank für eure ganzen Schilderungen...

Also wenn ich mir das so anhöre, komme ich (wieder mal) zu dem Schluss, dass ich aufhören sollte so viel und vor allem so genau zu planen. Das man in groben Zügen seine Zukunft plant ist ja klar und sollte ja auch so sein, aber vielleicht sollte ich ein paar Dinge auch einfach mal auf mich zukommen lassen 🙂

Jedenfalls vielen Dank für eure Beiträge und
@Gabi: viel Glück bei deiner StB-Prüfung!!!

LG
Nadine
 
Ich fürchte, die Zeiten sind leider vorbei, wo man als Steuerberater zuhause ein kleines Büro haben konnte und Steuerberatung gemacht hat.
Die meisten Steuererklärungen lassen sich heute mit Wiso, taxman und wie die Programme alle heißen ohne Berater durchführen: Zuverlässig, schnell, kostengünstig, nachvollziehbar !
Bleiben Jahresabschlüsse für GmbH's oder andere Firmen, da ist dann aber schon oft das Know-How einer Kanzlei erwünscht wenns auch in tiefere Beratung reingehen soll. Die machen dann auch meist noch die Löhne für ihre Klienten, um die Leute auszulasten.
Alleine würde ich mir auch ungern die ganzen Haftungsfragen antun wollen, wieviele Jahre Steuerrecht mußt Du denn parat haben...
Ich will Dich damit nicht entmutigen, im Gegenteil, nur denke ich, daß man als Einzelkämpfer hier fast keine Chance mehr hat, Gegenargumente nehme ich gerne an.

Für die Prüfung von Gabi und ? (war da nicht noch wer) viel Erfolg !
 
Eliza,

wie ich schon am Anfang der Diskussion geschrieben habe, wäre das sogenannte "kleine Büro zu Hause" nicht in erster Linie aus finanziellen Gründen von Vorteil, sondern aus der familiären Sichtweise.

Das ich damit keine dicken Fische an die Angel kriege, dass ist klar, aber ich kenne genug kleine Firmen (arbeite ja selbst in einer), die auf diese "Art" von Steuerberater zurückgreifen.

Aber wie ich auch schon mehrmals erwähnt habe, sind das ja alles "erstmal" nur Überlegungen.

LG
Nadine
 
ich habe auch das Ziel nach dem Studium mich als Steuerberater selbständig zu machen.

Zwingende Voraussetzung um zur Steuerberaterprüfung zugelassen zu werden ist Berufserfahrung, die normalerweise in einer Steuerberaterpraxis stattfindet, aber auch beim Finanzamt.

Die Zeit hängt von der Vorbildung ab. Hochschulabsolventen müssen bis zur Steuerberaterprüfung 3 Jahre (Regelstudienzeit unter 8 Semester) oder 2 Jahre (ab 8 Semester) Berufspraxis als Assistenten mit einer Arbeitszeit von mindestens 16 Stunden die Woche vorweisen. Berufspraxis vor Abschluss des Studiums wird nicht angerechnet, auch Promotionen nicht. Die Prüfung findet nur einmal jährlich im Winter statt.
 
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