ökonomische Aussage KW40

Dr Franke Ghostwriter
"Das funktioniert nicht, weil Krankenkassen in den glatten Ruin getrieben werden. Das würden vor allem AOKs sein."

Ronald Pofalla, CDU Generalsekretär, über die Sozialklausel, künftig maximal ein Prozent ihres Haushaltseinkommens für Zusatzbeiträge an ihre Kasse zahlen zu sollen, falls diese mit dem Geld aus dem geplanten Gesundheitsfonds nicht auskommt.

Mal wieder ökonomischer Unsinn?
 
Ich gehe jetzt mal von einem Versehen aus und unterstelle dir keine Absicht. Aber das Zitat lautet:

"Das funktioniert nicht, weil ineffiziente Krankenkassen in den glatten Ruin getrieben werden. Das würden vor allem AOKs sein. [...]"


Ob die Aussage so stimmt kann denke ich niemand beurteilen ohne die genauen Daten der Krankenkassen zu haben.

Mir leuchtet allerdings nicht ganz ein was Herr Pofalla dagegen hat wenn ineffiziente Krankenkassen verschwinden.


Gruß,
Florian
 
Wieder so ein Thema, bei dem ich mich in Rage tippen kann... 😀

Ich glaube, dass die AOKen (und das wäre dann auch der richtige Plural von AOK) mit beiden Modellen in Schwierigkeiten kommen.

Die Argumentation geht in der Regel so: Wenn eine Krankenkasse mit dem ihr zugewiesenen Geld nicht auskommt, muss sie zusätzliche Beiträge erheben. Die Kunden wechseln zu billigeren Kassen und die Kassen bleiben auf den Patienten sitzen, die die Möglichkeit des Kassenwechsels nicht kennen, bzw. denen sowas unangenehm ist ("Werde ich von meinem Arzt vielleicht schlechter behandelt, wenn ich in eine billigere Kasse wechsele?" – die Frage hat mir meine Mutter ersthaft gestellt. Wird sie nicht, dafür spart sie aber nach dem Wechsel zu einer BKK gegenüber der AOK einiges.) Bei den teuren Kassen verbleiben also zumeist ältere Versicherte. Damit verschlechtert sich deren Finanzlage weiter (denn Ältere sind häufiger krank und deshalb teurer) und die Kasse bekommt noch größere Schwierigkeiten. Das wird dann natürlich vor allem Kassen treffen, bei denen vorwiegend Ältere versichert sind, also die AOKen.

Aber stimmt das überhaupt? Der Fonds sieht vor, dass es für ältere Mitglieder und chronisch Kranke Zuschläge gibt. Die Mitgliederstruktur ist also womöglich nur eine Ausrede für ineffizientes Arbeiten. Dazu gehört auch, wenn bestimmt Kassen nicht in der Lage sind, genügend junge Versicherte zu akquirieren.

Nun zu der Sozialklausel: Wenn man den Zusatzbeitrag auf 1% begrenzt, reicht das für viele Kassen nicht aus, um sich vollständig zu finanzieren, sagt der Kollege Rürup. Diese Kassen müssten Schulden machen oder Pleite gehen oder Sparen. (3x darf man raten, welche dieser Varianten sich wohl jeweils einstellen wird???)

Ist der Zusatzbeitrag größer als 1% kommen diese Kassen mit dem Geld aus. Man beschleunigt zwar die Abwanderung – erhält Krankenkassen aber am Leben, die wahrscheinlich ineffizient arbeiten. Wenn Artenschutz für erfolglose Unternehmen das politische Ziel von Herrn Pofalla und der CDU ist, bitte sehr.

Letztlich sind beide Varianten Murks. Wenn einige Kassen, die mit dem zugewiesenen Geld aus dem Fonds auskommen und andere nicht, dann muss man sich doch fragen: was läuft bei denen schief? Dann muss man eingreifen und nicht dafür sorgen, dass die Versicherten noch mehr Geld in das System pumpen...
 
Die ganze Gesundheitsreform (wenn man da überhaupt von reform sprechen kann) ist ökonomischer Unsinn. Auf Teufel komm raus will man da zwei verschiedene Dinge miteinander kombinieren, und den Kassen, Ärzten und vor allem der Pharmaindustrie nicht wehtun...Folge: Nur die Patienten und Bürger (als schlechtorganisierte Gruppe) zahlen mehr...
 
Letztlich sind beide Varianten Murks. Wenn einige Kassen, die mit dem zugewiesenen Geld aus dem Fonds auskommen und andere nicht, dann muss man sich doch fragen: was läuft bei denen schief? Dann muss man eingreifen und nicht dafür sorgen, dass die Versicherten noch mehr Geld in das System pumpen...

Das sagst Du so leicht. Was denkste wie schlimm das ist, wenn jeden Tag am Büro der Bundestagsabgeordneten jede Menge Lobbiisten sich die Klinke in die Hand geben und unsere Abgeordneten gar nicht mehr wissen, wer Recht hat😉
 
Nur die Patienten und Bürger (als schlechtorganisierte Gruppe) zahlen mehr...

Womit mal wieder bewiesen wäre, dass Mancur Olson Recht hatte...

Das sagst Du so leicht. Was denkste wie schlimm das ist, wenn jeden Tag am Büro der Bundestagsabgeordneten jede Menge Lobbiisten sich die Klinke in die Hand geben und unsere Abgeordneten gar nicht mehr wissen, wer Recht hat😉 😀

Naja, die paar Leute, die sich gut mit dem Thema auskennen, hat die Ullala Schmidt ja kaltgestellt, den Kollegen Lauterbach zum Beispiel. Und Hildchen Müller von der CDU hat sie mit der 1%-Nummer ja herrlich über den Tisch gezogen. Die Unionsleute haben alle nicht gemerkt, welches Ei ihnen da ins Nest gelegt wurde.

Und wenn ich dann in der SZ lese, dass ein Papier der Zigarettenlobby Basis für ein Gesetz zum Nichtraucherschutz werden soll, dann weiß ich für die Zukunft Bescheid, was ich von dieser Regierung zu halten habe. Und das beste an der Geschichte ist: die Herrschaften streiten sich jetzt allen Ernstes darüber, wer das eingefädelt hat – statt endlich das Rauchen in Gaststätten komplett zu verbieten!
 
"Das funktioniert nicht, weil Krankenkassen in den glatten Ruin getrieben werden. Das würden vor allem AOKs sein."

Na dann wären wir doch die ersten, die die Arme zum Jubeln hochreißen würden.

AOKen sind genauso mit meinen sauer verdienten Stuergeldern vorm Untergehen geschützt, wie die Sparkassen. Und wer geschützt wird, arbeitet ineffizient. Und ineffizient arbeitende Institutionen sind wirtschaftlich unsinnig und gehören durch die Marktkräfte bereinigt 😛

Mal nen Vorschlag:

Wir sollten hier nen Preis ausloben für denjenigen, der einen aktuellen - im Sinne des Threads - ökonomisch richtigen Aussagesatz eines ranghohen Angehörigen einer der Regierungsparteien findet...
 
Hallo,
in eurer Diskussion fehlt die Tatsache, daß die Krankenkasse seit langem und wohl auch in Zukunft über den sogenannten Risikostrukturausgleich ihre Beiträge mit den einnahmeschwächeren Kassen teilen müssen. Ich kenne das Verteilungsmuster nicht genau, aber es gehen unter anderem die Lohnsummen der Mitglieder ein. Sämtliche Ostkassen wären sonst seit vielen Jahren pleite, die landwirtschaftlichen Kassen auch. Über diesen Mechanismus finanzieren wir hier im noch ertragsstarken Süden die Krankenversorgung der gesamten Nation, dies ist nur im allgemeinen unbekannt, weil es von allen Politikern tunlichst verschwiegen wird, es könnte sonst passieren, daß die betroffenen Zahler, die ja auch nicht gerade im Geld schwimmen darauf drängen würden diesen Geldhahn zuzudrehen.
MfG
Sepp
Das ist ja des Stoibers Reden, deswegen greift er die sache ja auch immer wieder an.

Kommt halt davon, wenn man nach besten deutschen Muster einen Kompromiss daudurch schließt, dass man die Nachteile zweier Lösungen miteinander kombiniert....

Wozu brauchen wir öffentlich-rechtliche Krankenkassen? Hat hier jemand ne Idee?
 
Na dann mal viel Spaß beim suchen...😀


Gruß,
Florian

Eben. Schlage vor den Preis zu verdoppeln, falls jemand eine solche Aussage eine Gewerkschaftsvertreters findet!

Hab grad Michael Sommer in der ZEIT gelesen: Auf die Frage, warum er die Meinung des Sachverständigenrates zum Thema Mindestlohn für falsch hält antwortet er: .... Wir haben uns intensiv beraten lassen, unter anderem vom Forschungsinstitut der französischen Gewerkschaften...."

Meine Fresse, dass Leute sich für solche Aussagen nicht zu schade sind. Ich kanns immer wieder nicht fassen. Sowas kann man BILD-Zeitung sagen und hoffen, dass es keiner merkt beim Frühstücksbier. Aber in der ZEIT???

Schön auch der implizite Hinweis, dass noch nicht mal das deutsche gewerkschaftseigene Forschungsinstitut in der Lage war, eine solche Aussage dem Vorsitzenden in den Eingangskorb zu legen...
 
Das ist ja des Stoibers Reden, deswegen greift er die sache ja auch immer wieder an.

Kommt halt davon, wenn man nach besten deutschen Muster einen Kompromiss daudurch schließt, dass man die Nachteile zweier Lösungen miteinander kombiniert....

Wozu brauchen wir öffentlich-rechtliche Krankenkassen? Hat hier jemand ne Idee?
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Hey Sepp - arbeitest Du bei der AOK?

Wir brauchen "öffentlich-rechtliche Krankenkassen", weil es sich dabei um einen Teil der Grundsicherung handelt. Private Gewinnmaximierer sind hier völlig fehl am Platz, denn Grundsicherung verträgt keine Gewinnabschöpfung.

Welche Grundsicherung? Was ist das? Und warum brauchen wir das?

Warum brauchen wir keine öffentlich-rechtliche Hausratversicherung?

Warum darf ich nicht selbst entscheiden, ob ich mich für Zahnersatz versichern will oder nicht? Warum darf ich nicht ohne Zähne rumlaufen?

Purer Paternalismus....
 
Hey Sepp - arbeitest Du bei der AOK?



Welche Grundsicherung? Was ist das? Und warum brauchen wir das?

Warum brauchen wir keine öffentlich-rechtliche Hausratversicherung?

Warum darf ich nicht selbst entscheiden, ob ich mich für Zahnersatz versichern will oder nicht? Warum darf ich nicht ohne Zähne rumlaufen?

Purer Paternalismus....
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Hallo,
weil ich zwar in einer Garage wohnen kann, aber nicht mit einem Magendurchbruch.
Das Beispiel zieht nicht: Wenn mir die Hütte abbrennt und ich nicht versichert bin, stehe ich mit meinen sieben Blagen auch auf der Straße - das darf doch wohl nicht sein 😱 Müssten wir den Hausbesitzer nicht davor schützen, dass ihm derartiges widerfährt?

Im Übrigen gibt's ne Menge Leute, die keine KV haben. Die bleiben mit Magendurchbruch auch nicht auf der Straße liegen, sondern werden zu Lasten der steuerfinanzierten Sozialhilfe versorgt. Dieses Versorgungssystem für unmittelbar lebensbedrohliche Krankheiten auszuweiten (unter Inkaufnahme von Trittbrettfahrern) ist für uns alle günstiger, als ineffiziente Institutionen zwangszufinanzieren.
 
Welche Grundsicherung? Was ist das? Und warum brauchen wir das?

Das liegt daran, dass Gesundheit Eigenschaften eines öffentlichen Gutes hat – und zwar die Nichtausschließbarkeit. Das Beispiel mit den schlechten Zähnen ist vielleicht nicht gut gewählt, aber das mit dem Magendurchbruch.

Wenn Du so etwas hast, wirst Du in jedem Krankenhaus behandelt, egal ob Du versichert bist. Denn wenn die Behandlung abgelehnt würde, und der Patient daran stirbt, ist das unterlassene Hilfeleistung mit Todesfolge.

Deshalb gibt es quasi eine Art "Versicherungszwang" bei der Krankenkasse. Allerdings ist es auch in Deutschland möglich, hier durch den Rost zu fallen, und zwar wenn Du Deine Beiträge für die private Kasse nicht bezahlst. Die gesetzlichen kassen sind dann nicht gezwungen, Dich aufzunehmen. Allerdings soll das (vernünftigerweise) geändert werden (oder ist es sogar schon).
 
Okay, wer den Fred bis zu Ende liest, ist klar im Vorteil – sowas ähnliches hattest Du schon geschrieben. Wobei ich mit da mit den trittbrettfahrern nicht sicher wäre. In den USA siehst Du, dass das öffentliche Gesundheitssystem für die Notversorgung auch teurer ist...

So ganz so einfach würde ich mir das nicht machen, René. Privat muss nicht immer besser organisiert sein. Guck doch mal, wie viele Konzerne unglaublich schlecht funktionieren, wie viele Unternehmen haarsträubende Entscheidungen treffen, siehe Siemens oder Daimler-Chrysler.

Auch ist die Leistung für den Kunden nicht immer besser. Es ist mir zum Beispiel nicht gelungen, mal bei ish einen Service-Mitarbeiter an die Strippe zu kriegen. Das war anders, als der Kabelanschluss noch von der Post betreut wurde.

Im Rhein-Sieg-Kreis bei Bonn wir zurzeit überlegt, die Müllabfuhr wieder in kommunale Hand zu nehmen. Es hat bei den Bürgern viele Beschwerden über den privaten Entsorger (Rethmann) gegeben. Der erzielt eine zweistellige (!) Rendite, die die Bürger (zwangsweise) mitfinanzieren. Ich habe von einer Gemeinde in Sachsen gelesen, wo die Müllwerker nach der Privatisierung erheblich schlechter entlohnt werden und jetzt sogar Sozialleistungen beantragen müssen (Wohngeld). Die Gemeinde zahlt am Ende drauf (!) und sagt auch noch, sie habe das kommen sehen. Da Frage ich mich, ob das vernünftig ist.

Die Lösung wäre natürlich: Konkurrenz. Warum gibt es die nicht? Möglicherweise gibt es hier ein natürliches Monopol – ähnlich wie auch in der Krankenhausversorgung: bevor Du loslegst, musst Du viel Geld investieren, in das Krakenhaus, bzw. die Müllfahrzeuge und Sortieranlagen. In diesem Falle wäre mir eine gut laufende öffentliche Versorgung lieber als ein schlechte Private, bei der die Eigner viel Geld verdienen und ich das aus Zwangsabgaben bezahle.

Die Lösung zur Kostensenkung liegt wohl da wohl eher in einem besseren Controlling solcher öffentlicher Unternehmen.
 
Hallo,
weil ich zwar in einer Garage wohnen kann, aber nicht mit einem Magendurchbruch.
Sepp
Sollte es nicht trotzdem Dir selbst überlassen bleiben, ob Du dich gegen den Magendurchbruch versicherst oder das Geld lieber anderweitig ausgibst? Ich kann nicht glauben, dass es so viele Menschen gibt die sich auch noch gerne bevormunden lassen. Ich persönlich würde mich vermutlich versichern lassen, auch wenns freiwillig wäre. Andere Menschen haben aber andere Präferenzen. Vielleicht gibt es jemanden mit relativ geringem Sicherheitsbedürfnis, der lieber jeden Monat 500 Euro in eine ausgefeilte Heimkinoanlage steckt. Woher nehmen wir bzw. der Staat dann das Recht zu sagen dass das nicht geht. Muss doch jeder selber wissen.

Alles andere setzt voraus dass der Bürger zu dumm ist um selbst zu entscheiden. Nach dem Motto: "der dumme, kleine Arbeiter ist doch viel zu einfach gestrickt um zu bedenken dass er auch mal krank werden könnte. Wenn wir ihn nicht zwingen sich zu versichern versäuft er ´s ja doch nur in der Kneipe um die Ecke".

Und wem bei diesem freiwilligen System der soziale Gedanke fehlt, der kann es immer noch um eine steuerfinanzierte Notfallhilfe ergänzen, die dann eingreift wenn jemand zu wenig Geld verdient um überhaupt entscheiden zu können ob er sich versichert.

Gruß,
Florian
 
Im Rhein-Sieg-Kreis bei Bonn wir zurzeit überlegt, die Müllabfuhr wieder in kommunale Hand zu nehmen. Es hat bei den Bürgern viele Beschwerden über den privaten Entsorger (Rethmann) gegeben. Der erzielt eine zweistellige (!) Rendite, die die Bürger (zwangsweise) mitfinanzieren. [...]
Die Lösung wäre natürlich: Konkurrenz. Warum gibt es die nicht? Möglicherweise gibt es hier ein natürliches Monopol [...]

eine zweistellige Rendite und die Aussage, dass Konkurrenz nicht möglich ist widersprechen sich meiner Meinung nach.

Und warum diese Art der Entsorgung nicht funktioniert hast Du ja bereits selbst implizit beantwortet. Die Bürger werden dazu gezwungen den privaten Müllentsorger zu bezahlen. Dass die Qualität der Leistung eines privaten Gewinnmaximierers unter diesen Bedingungen nicht die Beste ist dürfte wohl auf der Hand liegen.


Gruß,
Florian
 
Na dann mal viel Spaß beim suchen..

He, He gewonnen - ich hab einen:

Innenminister Schäuble hat sich für eine Änderung im Ausländerrecht ausgesprochen. Künftig sollten auch Ausländer, die in Deutschland nur geduldet sind, hier arbeiten dürfen. Das entlaste die Sozialkassen.

Passau - "Wir haben etwa 180.000 Menschen, die geduldet sind und nicht abgeschoben werden können. Da ist es doch besser, sie arbeiten zu lassen. Sonst fallen sie dem Sozialsystem zur Last", sagte Schäuble der "Passauer Neuen Presse".
 
Sollte es nicht trotzdem Dir selbst überlassen bleiben, ob Du dich gegen den Magendurchbruch versicherst oder das Geld lieber anderweitig ausgibst?

Nein, das funktioniert nicht. Wenn Du das tust, wird sich niemand mehr versichern, weil er darauf bauen kann, dass ihm im Notfall trotzdem geholfen wird. Das ist bei der Altervorsorge ähnlich. Du könntest das Geld verfrühstücken, weil Du Dir im Alter sicher sein kannst, dass Du zumindest Sozialhilfe bekommst.

Das heißt nicht, das die Systeme nicht verbesserungsfähig wären. Mein Standpunkt ist nur, dass wer nur nach mehr Selbstverantwortung ruft und alles auf den Markt setzt, es sich zu einfach macht. Tut mir Leid, aber ein Gesundheitssystem wie in den USA ist auch nicht besser – und schon gar nicht billiger als in Deutschland. Und das Rentenversicherungssystem dort ist gerade dabei, Großkonzerne wie GM und Ford in den Abgrund zu reißen...
 
He, He gewonnen - ich hab einen:

Innenminister Schäuble hat sich für eine Änderung im Ausländerrecht ausgesprochen. Künftig sollten auch Ausländer, die in Deutschland nur geduldet sind, hier arbeiten dürfen. Das entlaste die Sozialkassen.

Passau - "Wir haben etwa 180.000 Menschen, die geduldet sind und nicht abgeschoben werden können. Da ist es doch besser, sie arbeiten zu lassen. Sonst fallen sie dem Sozialsystem zur Last", sagte Schäuble der "Passauer Neuen Presse".

Also von mir gibts dazu keinen Glückwunsch. Es fehlt noch die Aussage, was er sich denn für Arbeitsplätze für diese 180000 Leutchen vorstellt! Ansonsten ist das nur eine leere Luftblase! Wenn sie arbeiten würden, würden sie die Sozialkassen entlasten, aber da wir keine Arbeitsplätze für sie haben, werden sie wohl doch die Sozialkassen in Anspruch nehmen müssen. Stammtisch as its best!
 
Also von mir gibts dazu keinen Glückwunsch. Es fehlt noch die Aussage, was er sich denn für Arbeitsplätze für diese 180000 Leutchen vorstellt! Ansonsten ist das nur eine leere Luftblase! Wenn sie arbeiten würden, würden sie die Sozialkassen entlasten, aber da wir keine Arbeitsplätze für sie haben, werden sie wohl doch die Sozialkassen in Anspruch nehmen müssen. Stammtisch as its best!

Sie arbeiten im nicht-Mindestlohn-geschützten Niedriglohnsektor und schicken statt der Hälfte der Sozialhilfe nunmehr die Hälfte des Arbeitseinkommens in ihre unterentwickelte Heimatregion.

Außerdem prüfen wir hier ja nur die ökonomische Richtigkeit von Aussagen und nicht ihre von durch ökonomisch unrichtige Vorentscheidungen bedingte Inpraktikabilität. 😀

(Las ich gestern bei Hernandez de Soto: "Wenn Volkswirte etwas über das Pferd herausfinden wollen, gehen sie nicht in den Stall, sondern in ihr Büro und fragen sich: Was würde ich machen, wenn ich ein Pferd wäre?")
 
Also von mir gibts dazu keinen Glückwunsch. Es fehlt noch die Aussage, was er sich denn für Arbeitsplätze für diese 180000 Leutchen vorstellt! Ansonsten ist das nur eine leere Luftblase! Wenn sie arbeiten würden, würden sie die Sozialkassen entlasten, aber da wir keine Arbeitsplätze für sie haben, werden sie wohl doch die Sozialkassen in Anspruch nehmen müssen. Stammtisch as its best!

Hmmm, dahinter steckt die Vorstellung, dass Arbeit ein begrenztes Gut sei. Diesem Irrtum sitzen auch Gewerkschaften gerne auf.

Also zuerstmal ist ja gar nicht gesagt, dass diese Menschen alle unqualifiziert sind und deshalb nicht Stellen besetzen können, für die händeringend Arbeitskräfte gesucht werden. Eine Lockerung würde den Betreffenden auch die Möglichkeit eröffnen, selbstständig zu arbeiten – also neue Arbeit zu schaffen.

Volkswirtschaftlich ist eine höhere Arbeitsbeteiligung sehr wünschenswert – dies sorgt für mehr Wachstum, mehr Einkommen, mehr Wohlstand. Vor diesem Hintergrund sind auch die Eva-Hermann-Thesen von der Frau, die zurück an den Herd soll, völliger Quatsch. In Skandinavien und der Schweiz ist die Erwerbsbeteiligung von Frauen viel höher – das Wachstum auch.
 
Vor diesem Hintergrund sind auch die Eva-Hermann-Thesen von der Frau, die zurück an den Herd soll, völliger Quatsch.

Finde ich nicht: Ich finde, Frauen hinterm Herd sind derzeit in Deutschland einfach noch zu teuer! Würde man den Arbeitsmarkt von allen Hindernissen befreien, hätten wir alle eine Frau (oder einen Mann) hinterm Herd und daneben noch eine/n andere für alles andere Schöne (Achtung - nicht frauenfeindlich - weil die zweite nicht materiell entlohnt wird!!) ....
 
Äääh, wieso?
Gerade wenn Konkurrenz nicht möglich ist (Monopol) sind die Renditen besonders hoch...
Logisch! So rum ist das natürlich vollkommen richtig.

Was ich meinte ist folgendes.

Ein Grund dafür, dass eine Konkurrenzsituation trotz freien Marktes nicht entstehen würde wäre doch z.B., dass das Geschäft ( in dem Fall die Müllentsorgung) nicht profitabel genug für 2 oder mehr Anbieter wäre. Da Du aber sagst, der private Müllentsorger fahre zweistellige Profite ein scheint dieser Grund hier doch zu entfallen, oder?

Die Lösung wäre natürlich: Konkurrenz. Warum gibt es die nicht? Möglicherweise gibt es hier ein natürliches Monopol – ähnlich wie auch in der Krankenhausversorgung: bevor Du loslegst, musst Du viel Geld investieren [...]In diesem Falle wäre mir eine gut laufende öffentliche Versorgung lieber als ein schlechte Private
Wenn hohe Anfangsinvestitionen ein ausreichender Grund für die öffentliche Versorgung mit einem Gut sind - ist die Konsequenz daraus dann, dass wir in Zukunft alle mit nem Trabbi durch die Gegend fahren müssen?


Gruß,
Florian
 
Nein, das funktioniert nicht. Wenn Du das tust, wird sich niemand mehr versichern, weil er darauf bauen kann, dass ihm im Notfall trotzdem geholfen wird. Das ist bei der Altervorsorge ähnlich. Du könntest das Geld verfrühstücken, weil Du Dir im Alter sicher sein kannst, dass Du zumindest Sozialhilfe bekommst.
Im heutigen System ist das so.
Ich rede aber von einer Grundversicherung die durch Sozialhilfe abgedeckt wird. Ein absolutes Minimum!

Und das ist dann erstens günstiger als das jetzige System, mit dem ja so ziemlich alles abgedeckt wird (angefangen bei der Fußpilzbehandlung über ein beim Motocross gebrochenes Schlüsselbein bis hin zum Magendurchbruch), und zweitens würde es wohl kaum einen Anreiz bieten sein Geld "zu verfrühstücken". Die Grundversicherung müsste eben entsprechend gering ausfallen.

Bei der Rente sehe ich das ähnlich. Wenn jemand sein ganzes Leben lang mehr ausgegeben hat als es ihm möglich gewesen wäre wenn er für ´s Alter vorgesorgt hätte - warum sollte man ihn dann mit mehr als dem Minimum versorgen? Dann gibt´s eben keinen Fernseher und keine Stereoanlage auf Kosten der Allgemeinheit. Er hätte ja was zurücklegen können! Wenn er in jungen Jahren aber entschieden hat lieber noch ein zweites Mal in Urlaub zu fliegen oder auf Pump ein Auto zu fahren, das seine finanziellen Möglichkeiten bei weitem übersteigt, bitte. Dann muss er aber auch mit den Konsequenzen leben können!
 
Hey Florian - Willkommen im Club der Libertären! (Oder sahen wir uns da schon mal?😀 ?)

Im heutigen System ist das so.
Ich rede aber von einer Grundversicherung die durch Sozialhilfe abgedeckt wird. Ein absolutes Minimum!

Und das ist dann erstens günstiger als das jetzige System, mit dem ja so ziemlich alles abgedeckt wird (angefangen bei der Fußpilzbehandlung über ein beim Motocross gebrochenes Schlüsselbein bis hin zum Magendurchbruch), und zweitens würde es wohl kaum einen Anreiz bieten sein Geld "zu verfrühstücken". Die Grundversicherung müsste eben entsprechend gering ausfallen.

Bei der Rente sehe ich das ähnlich. Wenn jemand sein ganzes Leben lang mehr ausgegeben hat als es ihm möglich gewesen wäre wenn er für ´s Alter vorgesorgt hätte - warum sollte man ihn dann mit mehr als dem Minimum versorgen? Dann gibt´s eben keinen Fernseher und keine Stereoanlage auf Kosten der Allgemeinheit. Er hätte ja was zurücklegen können! Wenn er in jungen Jahren aber entschieden hat lieber noch ein zweites Mal in Urlaub zu fliegen oder auf Pump ein Auto zu fahren, das seine finanziellen Möglichkeiten bei weitem übersteigt, bitte. Dann muss er aber auch mit den Konsequenzen leben können!

Dem ist nichts hinzuzufügen, allerdings nur, wenn man der libertären Denkweise zu folgen bereit ist. Überzeugte Paternalisten finden aber immer ein Argument dagegen.

Wie sagte schon der alte Indianer: "Erst wenn der letzte Geldschein ausgegeben ist, werdet Ihr merken, dass man Sozialarbeiterdiplome nicht essen kann!"
 
Da Du aber sagst, der private Müllentsorger fahre zweistellige Profite ein scheint dieser Grund hier doch zu entfallen, oder?

Wenn hohe Anfangsinvestitionen ein ausreichender Grund für die öffentliche Versorgung mit einem Gut sind - ist die Konsequenz daraus dann, dass wir in Zukunft alle mit nem Trabbi durch die Gegend fahren müssen?

Es gibt Branchen mit prohibitiv hohen Anfangsinvestitionen, z.B. die Stromwirtschaft oder die Eisenbahn. Ein Netz aufzubauen ist so teuer, dass ein zweites Netz nicht nur zu teuer wäre, es wäre auch gar nicht wünschenswert, dass dieses gebaut wird. Das ist ein natürliches Monopol.

Ist die Müllentsorgung so eines? Ich weiß es nicht. Tatsächlich wird die Müllentsorgung in einer Kommune i.d.R. von einem Unternehmen exclusiv erledigt. Dies ist vermutlich sinnvoll, denn ein Abtransport nach Straßenzügen oder einzelnen Häusern ist vermutlich noch weniger wirtschaftlich. So entsteht eine Art lokales natüriches Monopol.

Die Unternehmen gestalten ihre Angebote in den Ausschreibungen so, dass diese Renditen dabei herauskommen. Möglicherweise liegt auch da der Hase im Pfeffer – die Ausschreibungsverfahren erlauben keine besseren Ergebnisse, oder die Kommunalpolitiker und -behörden sind zu blöd zum Verhandeln... 🙄 Aber: wenn eine Kommune durch Privatisierung kaum etwas spart und sogar das Risiko eingeht, auf hohen Sozialkosten sitzen zu bleiben, dann soll sie eine Leistung besser in Eigenregie machen und die Mitarbeiter vernünftig bezahlen.
 
Dem ist nichts hinzuzufügen, allerdings nur, wenn man der libertären Denkweise zu folgen bereit ist. Überzeugte Paternalisten finden aber immer ein Argument dagegen.

Zement ens, wie man hier im Rheinland sagt.

1. Ich bin kein (!) Paternalist. Im Prinzip bin ich bei Euch: Leute müssen mehr Verantwortung für ihr Leben übernehmen. Dazu brauchen sie aber auch die entsprechende Bildung, um die Konsequenzen ihres Handelns übersehen zu können. Dies ist zurzeit nicht gewährleistet, was uns René sicher aus seiner täglichen Praxis bestätigen kann.

2. Was Florian zur Gesundheitsversicherung schreibt, ist in meinem Augen nur zum Teil richtig. Es stimmt, dass die Prämie, die nur nach Gehalt und nicht nach individuellem Risiko geht, ungerecht und unsozial ist. Die Lidl-Kassiererin bezahlt den Schlüsselbeinbruch des wohlhabenderen Snowboarders mit. Aber: Sich nicht zu versichern, wäre bei Wahlfreiheit die rationale (!) Alternative – auch wenn ich die Folge überblicke. Ich kann mir ja sicher sein, dass mir in vielen (Not-)Fällen trotzdem geholfen wird, beim Snowboard-Unfall genauso wie beim Magendurchbruch. Alles andere wäre unmenschlich – und genauso ist es auch in den USA.
 
Hey Florian - Willkommen im Club der Libertären! (Oder sahen wir uns da schon mal?😀 ?)
Dann wären wir ja jetzt schon zu zweit in Deutschland 😀

Ein guter Freund von mir hat in letzter Zeit ein paar Grundlagenvorlesungen zur VWL an einer Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie gehört. Seitdem scheint er langsam aufzuwachen und stimmt meinen Argumenten immer öfter zu. Vielleicht sind wir dann bald schon zu dritt...

Seinen A3, der zu ca. 50% inkl. behindertengerechtem Umbau vom Arbeitsamt finanziert wurde (weil er nur 1,35 m groß ist, damit sind ihm öffentliche Verkehrsmittel nicht zuzumuten) möchte er natürlich trotzdem behalten. 😉

Vor allem die Standheizung seines Wagens möchte er nicht missen. O-Ton des Sachbearbeiters beim Arbeitsamt: "Sie kommen ja schließlich nicht an die Scheibe um im Winter das Eis weg zu kratzen." Er musste nicht mal danach fragen!
 
Ich würde nicht sagen, dass sie zu blöd sind,

Einspruch! Ich kenne Kommunalpolitiker aus zahlreichen politischen Sitzungen (in denen ich zum schweigen und Protokollschreiben verdammt bin...) und kann feststellen:

Sie sind zu blöd, die meisten jedenfalls! Von denen, die sich zu dieser gruppe zählen lassen müssen, sind dann noch 75%, die's nicht merken, und den restlichen 25% ist's egal!
 
Im Prinzip bin ich bei Euch: Leute müssen mehr Verantwortung für ihr Leben übernehmen. Dazu brauchen sie aber auch die entsprechende Bildung, um die Konsequenzen ihres Handelns übersehen zu können. Dies ist zurzeit nicht gewährleistet, was uns René sicher aus seiner täglichen Praxis bestätigen kann.

Kann ich - aus meiner täglichen Praxis - nicht bestätigen. Die meisten haben ausreichend Bildung, um die Folgen abschätzen zu können.

Die meisten haben sogar einen solchen Bildungsstand, dass sie eine einfache Nutzenmaximierungskalkulation anstellen können (ok, ob sie die notwendigen Bedingung erster und zweíter Ordnung ableiten können, sei dahin gestellt...): Sie können nämlich sehr gut abschätzen, dass es netter ist, sich vor Gericht mit mir um die Sozialhilfe zu kloppen (wieder ok, das denken sie, bevor wir uns dort treffen😀 ), statt sich um ein bisschen Beschäftigung zu bemühen!
 
Ich kann mir ja sicher sein, dass mir in vielen (Not-)Fällen trotzdem geholfen wird, beim Snowboard-Unfall genauso wie beim Magendurchbruch. Alles andere wäre unmenschlich – und genauso ist es auch in den USA.

Dirkchen - dabei vergisst Du, dass Sozialhilfe für nicht-versicherte in Deutschland abhängig vom Vermögen ist, was auch jedem einleuchtet und bei ein bisschen Überlegung auch berücksichtigt wird:

Kommt ein Nichtversicherter nämlich ins Krankenhaus, muss er erst sein komplettes Vermögen (einschließlich PKW) einsetzen und dann erst gibt's Sozialhilfe.

Wer sich also nicht versichert läuft Gefahr, jedensmal seinen Spargroschen komplett opfern zu müssen. Das schützt die meisten vor Mitnahmeeffekten.
 
Na, daas ist aber ein häßliches Bild von unseren fleißigen Politikern... 😛 😀

Recht hab ich trotzdem...😀

Einspruch! Ich kenne Kommunalpolitiker aus zahlreichen politischen Sitzungen (in denen ich zum schweigen und Protokollschreiben verdammt bin...) und kann feststellen:

Sie sind zu blöd, die meisten jedenfalls! Von denen, die sich zu dieser gruppe zählen lassen müssen, sind dann noch 75%, die's nicht merken, und den restlichen 25% ist's egal!

Ok, vielleicht sind sie zu allem Überfluss auch noch wirklich zu doof, aber im Endeffekt ist´s egal, da sie die Konsequenzen nicht tragen müssen...
 
Finde ich nicht: Ich finde, Frauen hinterm Herd sind derzeit in Deutschland einfach noch zu teuer! Würde man den Arbeitsmarkt von allen Hindernissen befreien, hätten wir alle eine Frau (oder einen Mann) hinterm Herd und daneben noch eine/n andere für alles andere Schöne (Achtung - nicht frauenfeindlich - weil die zweite nicht materiell entlohnt wird!!) ....

Ääääh, ich weiß nicht ganz, was das bedeutet. Dass dann jeder eine Haushaltshilfe hat?

Jedenfalls sort eine höhere Erwerbsbeteiligung von Personen jedweden Geschlechts für höheres Wachstum und mehr Wohlstand. Siehe auch diesen Artikel aus der FAZ, den Beatrice Weder (die aus dem Sachverständigenrat) geschrieben & freundlicherweise auf ihre Homepage veröffentlicht hat.
 
Hallo,
ich muß nochmal auf die Krankenkassenproblematik von oben zurückkommen.
Eine Krankenkasse versichert in letzt durchgedachter Konsequenz ja nicht den Versicherten, sondern die Allgemeinheit vor Ansprüchen eines Kranken, die aus menschlichem Ermessen nicht zurückweisbar sind. Und darauf hat die Allgemeinheit ein Recht, denn es kann nicht gehen, daß sich ein Teil versichert und bezahlt und ein anderer Teil ohne Bezahlung Gesundheitsleistungen konsumiert. D.h. Berechtigung hat die Zwangskrankenkasse nur dort, wo es um nicht verweigerbare Leistungen geht, alles andere hat dort eigentlich nichts zu suchen.
Diese Grundabsicherung kann natürlich auch in einer steuerfinanzierten Form geschehen, dann aber bitte für alle kostenlos.
Andere Elementargefahren stehen gegenüber gesundheitlichen weit zurück, aber auch dort ist das Zwangsversicherungswesen durchaus seit undenklichen Zeiten eingeführt, man denke nur an die Brandversicherungen.

Siehe meinen Post zur Vermögensabhängigkeit der Krankenhilfe aus Sozialhilfemitteln.

Wenn Du so willst, haben wir alle heute schon eine solche Grundversorgung - steuerfinanziert. Einziger Knackpunkt, dass wir den Zwang der Pflichtversicherung als abhängig Beschäftigte noch nicht aushebeln können und zweitens, dass Deutschland sich den Luxus erlaubt, staatliche Mindestversorgung auf dem Niveau der gesetzlichen Pflichtversicherung zu garantieren.
 
Wow JunX & Mädls, ich bin gerade Opfer des totalitären Regimes geworden 😱 😀 !
Hab heut nen Brief vom Landratsamt bekommen. Anscheinend haben sie mir bei meiner Grippe(in der Prüfungswoche 🙄 ) irgendnen Infekt nachweisen können. Heute meldet sich der General-Super-Duper-Mega-Hygienekontrolleur mit nem Schreiben bei mir, dass die Ermittlungen nach § 16 und 28-36IfSG gegen mich laufen 😀 ! Mann mann......hab heut gleich angerufen und mich als Straftäter vorgestellt: "Guten Tag, mein Name ist XX und ich stehe auf ihrer Fahndungsliste"
Typ vom Landratsamt: "Wie bitte? Welche Fahndungsliste?" 😀 😛
 
wow JunX & Mädls, ich bin gerade Opfer des totalitären Regimes geworden 😱 😀 !
Hab heut nen Brief vom Landratsamt bekommen. Anscheinend haben sie mir bei meiner Grippe(in der Prüfungswoche 🙄 ) irgendnen Infekt nachweisen können. Heute meldet sich der General-Super-Duper-Mega-Hygienekontrolleur mit nem Schreiben bei mir, dass die Ermittlungen nach § 16 und 28-36IfSG gegen mich laufen 😀 ! Mann mann......hab heut gleich angerufen und mich als Straftäter vorgestellt: "Guten Tag, mein Name ist XX und ich stehe auf ihrer Fahndungsliste"
Typ vom Landratsamt: "Wie bitte? Welche Fahndungsliste?" 😀 😛

Das ist bestimmt eine seltene Erdnuckelchen-Infektionskrankheit, die den Menschen noch gänzlich unbekannt ist!!! 😀 😀

Geht´s denn wieder besser?
 
was ist denn mit der neuen Bestehensregelung? Haste da nicht auch bei versiebter Recht I Klausur ne Chance, oder haste schon 2 versiebte...😛

Nein, das alte Recht (Recht 1 oder 2) muss bestanden sein, egal nach welcher Bestehensregelung - nur das neue Rechtfach darf ausgeglichen werden 😉

Aber Stefan, das wird schon geklappt haben :daumen
 
wow JunX & Mädls, ich bin gerade Opfer des totalitären Regimes geworden 😱 😀 !
Hab heut nen Brief vom Landratsamt bekommen. Anscheinend haben sie mir bei meiner Grippe(in der Prüfungswoche 🙄 ) irgendnen Infekt nachweisen können. Heute meldet sich der General-Super-Duper-Mega-Hygienekontrolleur mit nem Schreiben bei mir, dass die Ermittlungen nach § 16 und 28-36IfSG gegen mich laufen 😀 ! Mann mann......hab heut gleich angerufen und mich als Straftäter vorgestellt: "Guten Tag, mein Name ist XX und ich stehe auf ihrer Fahndungsliste"
Typ vom Landratsamt: "Wie bitte? Welche Fahndungsliste?" 😀 😛
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Naja, hier ging´s wohl, so wie ich das mitbekommen hab nicht um ne "normale" Grippe...
und wenn die irgendwas meldepflichtiges festgestellt haben, ist´s doch gut dass es rauskommt...stell dir vor das Erdnuckelchen verbreitet eine Infektionskrankheit, die uns alle in den Tod reißt und keiner merkt was...
 
Hallo,
typischer Fall, läßt wegen jeder Grippe alles mögliche untersuchen, auf Kosten der Krankenkasse, und wundert sich, daß was rauskommt was einen unnötigen bürokratischen Schwanz hinten nachzieht.
Haus- und Laborarzt haben gut verdient, die Gesundheitsamtsbürokraten haben ihre Daseinsberechtigung, StefanK ist nicht gesünder als er es ohne jegliche Behandlung auch wäre, die Kasse hat unsere Beiträge volkswirtschaftlich sinnvoll unter das Volk gebracht, der Apotheker hat für das Überreichen von 3 kleinen Pappschachteln mehr verdient als die Bedienung in unserer Stammkneipe an einem ganzen Abend, usw,usw..
MfG
Sepp

ja..wegen jeder Grippe, oder wenn man 40 Grad Fieber hat und befürchtet, dass das pfeiffrische Drüsenfieber wieder ausbricht. 🙄 😡
Außerdem hat mich die liebe Ärztin in die Notaufnahme geschickt, weil das Fieber nicht zu senken war(zunächst nicht mal mit Infusion). Und außerdem bin ich nach einem Tag Krankenhausaufenthalt "auf eigene Gefahr" wieder aus dem Krankenhaus raus. Die wollten mich viel länger hier behalten...was ich aber nicht wollte, weils mir schon wieder besser ging. Ich würde dir empfehlen, vor deinen Postings erst mal zu überlegen bevor du so eine Scheiße erzählst. :mad
 
Wir sollten hier nen Preis ausloben für denjenigen, der einen aktuellen - im Sinne des Threads - ökonomisch richtigen Aussagesatz eines ranghohen Angehörigen einer der Regierungsparteien findet...😀

Bundeswirtschaftsminister Michael Glos bezeichnete die Ratschläge von Ökonomen als " oft sehr gut formuliert und sehr gut gemeint", fügte aber hinzu: " Kein Politiker liest sie."
"...Politiker kritisieren außerdem, dass von den Ökonomen zuwenig Praxistaugliches vorgeschlagen wird." ( 2 Zitate aus dem Wirtschaftsteil der heutigen Tageszeitung).


@Oekoistalles: Deshalb findest du auch so wenig.
 
[...] " Kein Politiker liest sie."
Vermutlich weil der durchschnittliche Politiker gemerkt hat, dass er das, was die Ökonomen empfehlen, nicht versteht. Sollte man von einem gelernten Müller wie Glos vielleicht auch nicht erwarten.
"...Politiker kritisieren außerdem, dass von den Ökonomen zuwenig Praxistaugliches vorgeschlagen wird."
Die Frage ist halt, tauglich wozu? Für einen Politiker ist etwas doch nur dann praxistauglich wenn es Stimmen einbringt.
 
Die Frage ist halt, tauglich wozu? Für einen Politiker ist etwas doch nur dann praxistauglich wenn es Stimmen einbringt.

Was man allerdings nicht zu streng kritisieren sollte, weil es für ihn rational ist, sich so zu verhalten.

Für uns (angehende) Ökonomen ist etwas gut, wenn es in das uns antrainierte Weltbild passt. Das ist zwar konsoistent. Konsistenz ist aber wohl zwar notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für den Nachweis von Richtigkeit.

Vielleicht leben Politiker und Ökonomen einfach auf zwei verschiedenen Inseln und es fehlt das übergeordnete System, dass die beiden integriert.
 
Was man allerdings nicht zu streng kritisieren sollte, weil es für ihn rational ist, sich so zu verhalten.
Ich möchte das moralisch auch überhaupt nicht verurteilen. Aber gerade die Tatsache, dass es keines besonders unmoralischen Menschen bedarf, um in der Politik eine egoistische Entscheidung zu treffen ist ja das Problem an der indirekten Demokratie.

Für uns (angehende) Ökonomen ist etwas gut, wenn es in das uns antrainierte Weltbild passt. Das ist zwar konsoistent. Konsistenz ist aber wohl zwar notwendige aber nicht hinreichende Bedingung für den Nachweis von Richtigkeit.
Die Ökonomie versucht ja nun nicht zu klären was gut und was schlecht ist. Die Politik erlaubt sich dies. Die Ökonomie bietet lediglich die Mittel um die Ziele der Politik zu erreichen. Beispielsweise sagt die Politik, dass es gut sei, wenn Unternehmen für ihre Schadstoffemissionen zahlen müssen. Die Ökonomie sagt, dass das mit Hilfe eines Zertifikatehandels funktionieren könnte.
 
Beispielsweise sagt die Politik, dass es gut sei, wenn Unternehmen für ihre Schadstoffemissionen zahlen müssen. Die Ökonomie sagt, dass das mit Hilfe eines Zertifikatehandels funktionieren könnte.
Das ist so allein nicht ganz richtig. Auch die Ökonomie sagt, dass es gut ist, wenn Unternehmen für ihre Schadstoffemissionen zahlen. Nur so können die Kosten externer Effekte internalisiert werden und der Preis seine Allokationsfunktion richtig erfüllen. Die Ökonomie untersucht dann die der Politik zur Verfügung stehenden Mittel und trifft Aussagen darüber, welches besser und welches schlechter geeignet ist. Dabei gibt es durchaus verschiedene Beurteilungskriterien (Zielerreichungsgrad, Kostenverteilung etc.). Die Politik entscheidet dann ob und welches Mittel sie einsetzt. Auch wieder mittels verschiedener Zielkriterien (u.a. auch Wählerstimmen...).
 
Was ich meine ist eigentlich folgendes:

Die Ökonomie trifft keine Entscheidungen, ob etwas wünschenswert, moralisch oder etwas dergleichen ist. Es steckt keine Ideologie dahinter, weswegen der Kapitalismus eigentlich auch kein -ismus ist. Was speziell die Umweltzertifikate angeht (das Beispiel hab ich wohl etwas unpassend da missverständlich ausgewählt), so sagt die Ökonomie nicht, dass aus Gründen des Umweltschutzes oder der Gerechtigkeit ein Zertifikatehandel eingeführt werden müsse. Vielmehr sagt sie, dass der Markt hier versagt und dass, wenn der Markt seine Allokationsfunktion richtig erfüllen soll, die externen Kosten internalisiert werden müssen.
 
Was ich meine ist eigentlich folgendes:

Die Ökonomie trifft keine Entscheidungen, ob etwas wünschenswert, moralisch oder etwas dergleichen ist. Es steckt keine Ideologie dahinter, weswegen der Kapitalismus eigentlich auch kein -ismus ist. Was speziell die Umweltzertifikate angeht (das Beispiel hab ich wohl etwas unpassend da missverständlich ausgewählt), so sagt die Ökonomie nicht, dass aus Gründen des Umweltschutzes oder der Gerechtigkeit ein Zertifikatehandel eingeführt werden müsse. Vielmehr sagt sie, dass der Markt hier versagt und dass, wenn der Markt seine Allokationsfunktion richtig erfüllen soll, die externen Kosten internalisiert werden müssen.

Der Markt berücksichtigt bei seiner Allokation aber nicht die Anfangsverteilung der Güter und Faktoren und deshalb kann etwas ökonomisch (pareto-)effizient und damit ökonomisch gut sein, was aber als ungerecht empfunden wird.

Jede Abweichung davon wird als ökonomisch ineffizient und damit falsch bezeichnet, obwohl sie vielleicht richtig ist.

Dadurch wird aus der Ökonomie dann doch eine Ideologie, ein -ismus.
 
Jede Abweichung davon wird als ökonomisch ineffizient und damit falsch bezeichnet, obwohl sie vielleicht richtig ist.
Klar ist jede Abweichung davon ökonomisch ineffizient. Aber wer sagt, dass das dann unbedingt falsch ist? Kinder groß zu ziehen ist ökonomisch ineffizient. Die wenigsten, inkl. Ökonomen, würden deshalb sagen es sei falsch Kinder zu bekommen.
Dadurch wird aus der Ökonomie dann doch eine Ideologie, ein -ismus.
Das ist meiner Meinung nach schlicht und einfach falsch.
 
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