ökonomische Aussage KW38

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angehenden Wirtschaftswissenschaftler 🙂

Menschen sagen Dinge und ich würde gerne einmal in der Woche ein Zitat mit ökonomischem Bezug zur Diskussion stellen.

"Der Kapitalismus bringt sich selber um. Seine Rettung ist, Arbeit und Kapital wieder in Zusammenhang zu bringen."

Norbert Blüm, ehemaliger Bundesarbeitsminister (CDU), zur Mitbestimmung in Unternehmen.

Macht diese Aussage Sinn?
 
Ich glaube zur Zeit hat jeder mit Klausurvorbereitung zu tun. 🙁

Nein, im HS sind viele schon durch... 😀 😀

"Der Kapitalismus bringt sich selber um. Seine Rettung ist, Arbeit und Kapital wieder in Zusammenhang zu bringen."

Norbert Blüm, ehemaliger Bundesarbeitsminister (CDU), zur Mitbestimmung in Unternehmen.

Macht diese Aussage Sinn?

Wie so vieles von dem, was der Konsomolze Blüm in letzter Zeit so von sich gibt, ergibt auch dieser Satz einen Sinn – nämlich Unsinn! 😀

Was sich ergibt, wenn Arbeit und Kapital so miteinander klüngeln, haben wir im VW-Aufsichtsrat gesehen: Reisen nach Brasilien für die Gewerkschaftler, dafür werden Chefs trotz unterdurchschnittlicher Gewinne immer schön wiedergewählt.

Der Kapitalismus bringt sich nicht um – aber die Tarifkartelle (da sind Gewerkschaften und Manager beteiligt!) und Gutmenschen wie Blüm sorgen dafür, dass wir in Deutschland Schwierigkeiten haben werden, in der globalisierten Wirtschaft zu bestehen. Es ist wohl kein Zufall, dass Auswanderer-Dokusoaps zurzeit im Privatfernsehen Konjunktur haben...

Also: das genaue Gegenteil ist richtig!
 
Der Kapitalismus bringt sich nicht um – aber die Tarifkartelle (da sind Gewerkschaften und Manager beteiligt!) und Gutmenschen wie Blüm sorgen dafür, dass wir in Deutschland Schwierigkeiten haben werden, in der globalisierten Wirtschaft zu bestehen. Es ist wohl kein Zufall, dass Auswanderer-Dokusoaps zurzeit im Privatfernsehen Konjunktur haben...

Also: das genaue Gegenteil ist richtig!

Genau so ist es! Aber dazu kommen noch die zahlreichen Oligopolmärkte (Strom etc), die zu einer Umverteilung führen, welche einfach nur noch widerlich ist.
Das Problem des Kapitalismus ist, dass es weltweit gesehen, zuwenige Spielregeln gibt, an die sich die Konzerne halten müssen (siehe Trittbrettfahrereffekte und Verschwendung öffentlicher Güter etc)
 
Jungens - was ist denn hier los??

Blüm, lebt der noch? (Ist Helmut Kohl eigentlich schon tot?)

Dirk, was hat Dich zu so einer Aussage hinreißen lassen? VS würde jetzt sagen, dass Du doch bitte etwas modelltheoretischen bleiben solltest.

Also ich verbinde die Eingangsfrage mal soeben mit meiner Klausurvorbereitung für Philo am nächsten Freitag - da geht es nämlich u.a. um Max Weber und seinen "Geist" des Kaipitalismus' in Verbindung mit der protestantischen Ethik.

Eine interssante Feststellung, die er schließlich trifft, sind die Paradoxien - dass nämlich das eine gerichteter Prozess sich selbst seiner Ausgangsbasis entzieht.

Für weber angewandt auf den Protestantismus heißt das, dass sich
- aus der eigentlichen Reichtumsfeindlichkeit des Puritanismus eben im Ergebnis gerade ein Riesenreichtum ergeben hat
- sich aus der Hinwendung zu Gott, eigentlich eine Vereinsamung des Individuums ergab, das sich wiederum seine Stütze in der Gemeinschaft der puritanischen Sekte suchte
- sich aus der mönchischen Askese die innerweltliche Askese des Puritaners ergab, die dessen Reichtum erzeugte und eben nicht mehr das asketische Leben
- aus der Unterwerfung unter Gott, sich die Unterwerfung der Welt unter den Menschen ergab

Die protestantische Ethik verschwand schließlich und degenerierte zum Kapitalismus, der wiederum von sich aus die Menschen und ihr Verhalten formte, was eigentlich durch die Religion vermieden werden sollte.

Warum schreibe ich son Sch...?

1. Weils übt und ich nächste Woche die Klausur schreibe (sagte ich das schon??😀 )

2. Weil nach dieser Systematik auch der Kapitalismus sich eines tages sich selbst seiner Grundlage entziehen müsste!


Noch was zu dem Zitat des Kleinwüchsigen Brillenträgers mit dem komischen Akzent:

Nach der Neuen Wachstumstheorie (Achtung Dirk, wir werden wieder modellhaft😎 ), wird der Faktor Arbeit im Sinne von Humankapital dem Kapital zugerechnet. Damit haben dann beide zusammen gefunden und man kann auch besser damit rechnen.....


P.S.: Ich finde die Idee für diesen Thread eigentlich gar nicht so schlecht - Vorschlag für nächste Woche: "Brauchen wir aus ökonomischen Sicht einen Staat?"😛

Wie sagte einst George Clooney: "Good night.... - and good luck!"
 
P.S.: Ich finde die Idee für diesen Thread eigentlich gar nicht so schlecht - Vorschlag für nächste Woche: "Brauchen wir aus ökonomischen Sicht einen Staat?"😛

Fraglich wäre eher, ob wir aus ök. Sicht überhaupt einen Staat haben😉

Was die Grundlagen des Kapitalismus angeht, so finde ich das sehr interessant.
Ist es das Wertesystem einer bestimmten Gesellschaftsordnung? Benötigt man eine freiheitlich-demokratische Grundordnung?
Welche Rechtsnormen sind für den K. unabdingbar?
Gibt es systemimmamente Unterschiede, die letztenendes ein Wirtschaftssystem überhaupt verbieten?

Fragen über Fragen...
 
J

2. Weil nach dieser Systematik auch der Kapitalismus sich eines tages sich selbst seiner Grundlage entziehen müsste!


Wer sagt denn, dass die erkannte Systematik allgemeingültig ist und sich auch auf die "unsichere" Zukunft anwenden lässt. Marx hat ja auch schon Mal geglaubt, das Gesetz der Geschichte gefunden zu haben und daraus den Endpunkt der Entwicklung abgeleitet.
Aber du hast den Satz ja im Konjunktiv formuliert :daumen:😉.

So, wird's aber Zeit für das Bett.
 
Fraglich wäre eher, ob wir aus ök. Sicht überhaupt einen Staat haben😉

Was die Grundlagen des Kapitalismus angeht, so finde ich das sehr interessant.
Ist es das Wertesystem einer bestimmten Gesellschaftsordnung? Benötigt man eine freiheitlich-demokratische Grundordnung?
Welche Rechtsnormen sind für den K. unabdingbar?
Gibt es systemimmamente Unterschiede, die letztenendes ein Wirtschaftssystem überhaupt verbieten?

Fragen über Fragen...🙁

Wir kommen aber nicht weiter, ohne uns hier endlich mal auf eine Definition von "Kapitalismus" zu einigen.

Menschenskind, wir studieren VWL im Hauptstudium und sind uns darüber noch nicht einig 😱

Los, lasst uns das jetzt mal festlegen für alle weiteren Diskussionen. Wer macht einen Vorschlag?
 
Blüm, lebt der noch?

Die Frage ist doch eher: ist der noch in der CDU oder schon in der katholischen Aktivistengruppe der WASG?

Dirk, was hat Dich zu so einer Aussage hinreißen lassen? VS würde jetzt sagen, dass Du doch bitte etwas modelltheoretischen bleiben solltest.

Ach, der Typ regt mich einfach auf... SEINE Rente ist ja sicher 🙄

Wir kommen aber nicht weiter, ohne uns hier endlich mal auf eine Definition von "Kapitalismus" zu einigen.

Wozu brauchen wir die denn? Kapitalismus ist ein gefärbter Begriff, der in einer wissenschaftlichen Diskussion nichts zu suchen hat. In einer politischen Diskussion wie dieser hier ist klar, was gemeint ist: Kapitalismus = Neoliberalismus = Marktwirtschaft – je nach eigenem politischen Standort
 
Erst mal was zum eigentlichen Thema:

In der ZEIT von dieser Woche schreibt Prof. Abels...(dingsbums-hab ich vergessen...😱 ), Wirtschaftsgeschichte an der Uni Bielefeld, nen fetten Artikel zur ökonomischen Begründung des deutschen Mitbestimmungssystems. Ist für eine Wochenzeitung schon wirklich gehobenes VWL-Niveau (wirklich respekt vor einer Zeitung, die sich trau, sowas zu drucken!!).

Ökonomisch würde ich sagen: Ist ne vertretbare Meinung, aber nicht meine!

Kapitalismus ist ein gefärbter Begriff, der in einer wissenschaftlichen Diskussion nichts zu suchen hat.

Doch - in einer wissenschaftlichen Diskussion mit bezugnahmen auf Max Weber muss man den begriff gebrauchen und klären. Bis nächsten Freitag könnten wir uns also auf die Weber'sche Definition einigen....
 
In der ZEIT von dieser Woche schreibt Prof. Abels...(dingsbums-hab ich vergessen...😱 ), Wirtschaftsgeschichte an der Uni Bielefeld, nen fetten Artikel zur ökonomischen Begründung des deutschen Mitbestimmungssystems. Ist für eine Wochenzeitung schon wirklich gehobenes VWL-Niveau (wirklich respekt vor einer Zeitung, die sich trau, sowas zu drucken!!).

online gibts den Artikel nicht zufällig?
 
Hab ihn auf die schnelle nicht gefunden. Weiß auch nicht, ob die ZEIT ihre aktuellen Artikel auch ins Netz stellt.

Wahrscheinlich erst mit Zeitverzug - aber das Geld für nen Studi-Abo ist sehr gut angelegt! (Sag Bescheid, dann werb ich Dich und wir können uns den Geschenk-Kuli teilen..)
Die Sache mit dem Geschenk-Kuli hat sicher wohl auch ne ökonomische Aussage ... 🙄 :hmmm:

Sein Leben mit jemanden zu teilen ist ja schon schwer genug, aber einen Geschenk-Kuli? 😱 :weissnich 😀 😉 😛
 
Die Sache mit dem Geschenk-Kuli hat sicher wohl auch ne ökonomische Aussage ... 🙄 :hmmm:

Sein Leben mit jemanden zu teilen ist ja schon schwer genug, aber einen Geschenk-Kuli? 😱 :weissnich 😀 😉 😛

Also ich weiß nicht, was Du hast - Kuli teilen ist doch ganz einfach: mal schreibt der eine mit, dann der andere 😀... hast Du noch nie nen Stift mit jemanden geteilt 😕😛

Wenns über die Entfernung schwieriger wird, einer die Mine, der andere das Gehäuse. Damit wird die ökonomische Dimension etwas deutlicher, denn jeder kurbelt über Beschaffungsaktivitäten der fehlenden Teile auch noch die Wirtschaft an 😉

:uuups:... äh, was war hier nochmal gleich das Thema?
 
Wo treibt sich eigentlich Dirk rum? MAcht der schon wieder Urlaub, oder was?

Wozu brauchen wir die denn? Kapitalismus ist ein gefärbter Begriff, der in einer wissenschaftlichen Diskussion nichts zu suchen hat. In einer politischen Diskussion wie dieser hier ist klar, was gemeint ist: Kapitalismus = Neoliberalismus = Marktwirtschaft – je nach eigenem politischen Standort 🙂

Tja, das sagt man so....

Und dann sitzt man in der Philo-Klausur und hat das Thema:

"Ist der Kapitalismus "gerecht" - im Sinne von John Rawls?"

Da kommt man um eine Definition des Begriffes nicht herum. Gut, dass wir hier schon darüber diskutiert hatten. Ich hab mich an die Aussage von Prof. Grosser in seinen Seminarhinweisen gehalten: "Eine Definition gilt immer nur im verwandten Kontext - definieren Sie und halten Sie sich dran!"

Ich hab an sieben Kriterien den Kapitalismus definiert:
1. Privateigentum an Produktionsmitteln
2. Individualismus im Sinne von egoistischen Handeln
3. Freiheit, insbesondere Vertragsfreiheit
4. Nutzenmaximierungsprinzip
5. Grenznutzenkonzept
6. Pareto-Optimalität
7. .... hab ich vergessen

Mal sehen, ob Röttgers die Kröte schluckt.....
 
Wo treibt sich eigentlich Dirk rum? MAcht der schon wieder Urlaub, oder was?



Tja, das sagt man so....

Und dann sitzt man in der Philo-Klausur und hat das Thema:

"Ist der Kapitalismus "gerecht" - im Sinne von John Rawls?"

Da kommt man um eine Definition des Begriffes nicht herum. Gut, dass wir hier schon darüber diskutiert hatten. Ich hab mich an die Aussage von Prof. Grosser in seinen Seminarhinweisen gehalten: "Eine Definition gilt immer nur im verwandten Kontext - definieren Sie und halten Sie sich dran!"

Ich hab an sieben Kriterien den Kapitalismus definiert:
1. Privateigentum an Produktionsmitteln
2. Individualismus im Sinne von egoistischen Handeln
3. Freiheit, insbesondere Vertragsfreiheit
4. Nutzenmaximierungsprinzip
5. Grenznutzenkonzept
6. Pareto-Optimalität
7. .... hab ich vergessen

Mal sehen, ob Röttgers die Kröte schluckt.....😀

Also für meine Wenigkeit gesprochen klingt das gar nicht sooo schlecht, was Du da zusammendefiniert hast, René
😀
Wobei ich mir denke, dass 4. und 5. einander bedingen, und daher nicht unbedingt zusätzlich aufgeschlüsselt werden müssen.
Genauso mit dem zweiten Punkt: Wenn ich egoistisch handle, dann will ich meinen Nutzen maximieren. Also könnte man den 2. Punkt doch auch weglassen...
Vertragsfreiheit und Privateigentum an Prod.mitteln, das ist schon wahr, leider (oder gottseidank?) halt in der Praxis eigentlich nie wirklich erfüllt...

Und was Dirk anbelangt, bedenke, der Mann hat zwei Diplome, sicher wird er vor lauter Freude aus dem Feiern nicht mehr rauskommen und die Bonner Vergnügungsmeilen rauf und runter jodeln....wobei so wie ich Bonn kenne, müsste er dann seeehr bald wieder bei uns sein
 
Wo treibt sich eigentlich Dirk rum? MAcht der schon wieder Urlaub, oder was?

Allerdings. Der hatte sich das auch verdient nach 3 Klausuren mit 40 SWS.

Und was Dirk anbelangt, bedenke, der Mann hat zwei Diplome, sicher wird er vor lauter Freude aus dem Feiern nicht mehr rauskommen und die Bonner Vergnügungsmeilen rauf und runter jodeln....wobei so wie ich Bonn kenne, müsste er dann seeehr bald wieder bei uns sein😀

Dass ich zwei Diplome haben soll, ist mir neu. Das zweite ist noch in der Produktion. Ah, doch: ich habe das Spiegel-Online-Latinum mit 15 von 15 möglichen Punkten. Vielleicht zählt das ja... 😀
 
Und dann... Tjaaaaaaaa...

Ich hab an sieben Kriterien den Kapitalismus definiert:
1. Privateigentum an Produktionsmitteln
2. Individualismus im Sinne von egoistischen Handeln
3. Freiheit, insbesondere Vertragsfreiheit
4. Nutzenmaximierungsprinzip
5. Grenznutzenkonzept
6. Pareto-Optimalität
7. .... hab ich vergessen

... ich würde jetzt mal sagen, das sind die Kriterien für die Definiton einer Marktwirtschaft. Ich glaube, dass Kapitalismus und Marktwirtschaft nicht unbedingt deckungsgleich sind. Die beiden ersten Punkte sind sicher wesentlich, die anderen – ick weeß nich... :hmmm: Nimm nur mal die (Vertrags-)Freiheit: die gibt es in China nicht, aber da herrscht Manchester-Kapitalismus vom Feinsten.

Es ist ein bißchen gemein, eine Frage zu stellen mit einem Begriff, der in der Ökonomie nicht verwendet wird und folglich – außer bei Marx – nicht sauber definiert ist. Aber der alte Trierer giltet ja irgendwie nicht mehr...
 
Dr Franke Ghostwriter
So - bin auch wieder aus dem Urlaub zurück...

7. war übrigens: Marktwirtschaft im Sinne von freiem Spiel der Kräfte und Preisregelung durch Angebot und Nachfrage

Mal sehen, was Prof. Röttgers für eine Definition erwartet hat...
 
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