Anrede in der Uni mit oder ohne Titel?

Dr Franke Ghostwriter
ich bin mir immer unsicher, ob man als Student in E-Mails oder Telefonaten den Titel des Gesprächspartners nennen sollte oder nicht. Ein anderer Student sagte mir, dass es innerhalb einer Uni unüblich sei Titel zu verwenden und er auch Professoren nur mit "Herr xyz" anspricht.

Wie haltet ihr das? Schreibt/Sagt ihr "Herr Prof." bzw. "Herr Prof. Dr." und "Herr Dr." oder lasst ihr die Titel weg? Ich denke da vor allem an eine mündliche Prüfung und andere Anlässe, wo man direkt mit Professoren sprechen würde.
 
Bei E-Mails und Briefen wird in der Anrede immer nur der höchste Titel genannt, "Sehr geehrte Frau Professor Unger, ..." (die Form "Frau Professorin" ist unüblich und nicht weit verbreitet, aber auch richtig). Und der Titel soll auch genannt werden. Doktoren (auch mit PhD) werden in der Schriftform mit "Sehr geehrter Herr Dr. Meier, ..." angeredet.

Im Adressfeld des Briefes sollte es aber "Frau Prof. Dr. Unger" sein.

Zum Reden die Meinung zweier Profs (Prof. Dr.): Beim persönlichen Reden mit dem/der ProfessorIn ist die Nennung des Titels den meisten Menschen eher lästig und als betroffener ProfessorIn ist man von der ständigen Wiederholerei bald genervt, da fühlt man sich sonst wie auf einem Wissenschaftler-Kongress oder auf einer Tagung. Deshalb darf es da gern weggelassen werden.
 
Ist insgesamt aber auch stark personenabhängig. Manche bestehen auf jeden letzten Dr. h.c. im Adressfeld, andere dagegen finden es lästig und nennen sich einfach nur mit ihrem Namen. Das wird Dir aber derjenige, der es lockerer sieht, schon entsprechend mitteilen. Also würd ich als generelle Empfehlung die vollständige Nennung aller Titel im Adressfeld und den höchsten Titel in der Anrede aussprechen.
Noch viel "witziger" ist die formelle Anrede des Präsidenten/Rektors --> Magnifiszenz
 
Das Problem kenne ich aus dem persönlichen Kontakt in meiner Präsenz-FH. Man kennt sich schon mehr oder weniger persönlich aus den Lehrveranstaltungen, aber bei der Begegnung auf dem Flur, im Aufzug oder bei Nachfragen grüble ich auch immer, ob ich den Prof. oder den Dr. oder beides mitnehme.

Bei schriftlichem Kontakt würde ich aber auch nur in der Adresse und Anrede die Titel mit reinnehmen. Auch bei Telefonaten sollte nach den ersten Worten eine vertraute Atmosphäre entstanden sein, die durch die Titel nur gestört werden würde.
 
Danke für eure Antworten. Dann werde ich es auch so halten. Mit Titel kann auch seltener als Beleidigung empfunden werden als ohne.
 
Noch viel "witziger" ist die formelle Anrede des Präsidenten/Rektors --> Magnifiszenz 🙂

Und der Dekan wird mit Spektabilität angeredet! 😀

Ein Anhaltspunkt kann sein (muss aber nicht), wie sich der Prof auf dem Kurstext bezeichnet. Steht da "Univ.-Prof. Dr. Dr. Hans Mustermann, Ph.D" sollte man wohl zu einer formaleren Ansprache neigen. Steht da nur der Name, kann man die Titel i.d.R. auch weglassen. Im Zweifel reicht wohl Herr Professor. Auf keinen Fall (gerade in einer E-Mail) sollte man allerdings "Hi Prof!" obendrüber schreiben... 😀😀

Übrigens: Wer (noch) ohne Titel ist, ist "Kandidat", als Wiwi ist man also "cand. rer. oec." Das ziert ein Schreiben auch ungemein. 😉

Mit freundlichen Grüßen,
Dipl.-Vw. Dipl.-Kfm. kridbonn
 
Na zum Glück leben wir nicht in Österreich, da muss man ja alles mit in die Anrede packen was irgendwie sinnvoll erscheint. Ein Dr. der seine Diss. schon bestanden hat aber die Urkunde noch nicht hat darf wohl den Titel Dr. des. (designiert) führen.

In diesem Sinne!

Jogger, Hobbykoch, Langschläfer
Scharras
 
Da hat man bestimmt ein Klage am Hals wenn man da mal die Reihenfolge vertauscht...

Seine Kumpels dürfen bestimmt "Manni" sagen!
 
Für was steht "E.h." überhaupt, wenn er schon "h. c." mit sich rumträgt?

Das eine ist ein "Dr.-Ing. E. h.", das andere ein "Dr. h. c.". Oder mehrere, wegen "mult.". Den ersten hat er wohl von einer ingenieurwissenschaftlichen Fakultät. BTW Wikipedia: "Das Ehrenpromotions-Recht für die Technischen Hochschulen („Dr.-Ing. E. h.“) wurde in Preußen durch Erlass von Kaiser Wilhelm II. erst im Oktober 1899 eingeführt."
 
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