Elterngeld statt gescheiter Betreuung?

Dr Franke Ghostwriter
Krasse diskussion hier.so ich muss jetzt auch mal meinen senf dazu geben, erstmal im moment studier ich auch nur, neben kind, welches gerade ein jahr geworden ist...
dann wollte ich sagen, ein paar stunden die woche könnte ich zum arbeiten schon noch erübrigen, ich bin theoretisch nämlich auch buchhändlerin, aber es will einen niemand mit kind, die erste Frage ist immer, was machen sie mit dem kind, wenn es mal krank ist, oder sie fragen ,wird ihnen das nicht alles ein bisschen zuviel mit studium und kind, oder sie wollen 6,50 bezahlen....
da fragt sich doch, wie soll das überhaupt möglich sein, nebenbei auch noch zu arbeiten....
außerdem will kinderbetreuung auch noch bezahlt sein, jetzt ist mein mann auch akademiker und verdient relativ gut, aber mal eben 300 euro oder wahlweise 200 für den halben tag für eine tagesmutter hätte ich jetzt mal eben so auf die schnelle auch nicht übrig, und daheimbleiben kann er auch nicht, dann sagt sein chef, dass er auch gleich ganz zuhause bleiben kann...
ich finde übrigens dass das arbeiten für frauen keine Frage von notwendigkeit ist, klar kann ich mich immer einschränken für die kinder, aber wozu habe ich dann so viel zeit in bildung gesteckt, nur um dann den ganzen tag wäsche zu machen...
ich mein, nicht dass mich das studium nicht ausfüllt für den moment, aber es honoriert ja doch keiner...
@mondschein: an die präsenzuni zu wechseln würde ich auch gerne; aber wovor es mir schon graut, sind kommilitonen die dann fragen, wieso muss man mit kind eigentlich studieren...(das hatte ich bevor ich an die FU gewechselt bin)
@anna-do: wenn du als vollzeitstudentin eingeschrieben bist, ist es dein privatvergnügen wieviel du nebenbei verdienst, dann bekommst du trotzdem bloß 300 euro elterngeld....
ich persönlich finde die regelung des neuen elterngeldes übrigens beschissen, weil studenten mal wieder die doofen sind, und ich der meinung bin ,wer viel hat, braucht nicht nochmehr zu bekommen und außerdem hätte man das kind besser in betreuung gesteckt...
 
Mit-Mütter,

genau solche Aussagen

...aber wozu habe ich dann so viel zeit in bildung gesteckt, nur um dann den ganzen tag wäsche zu machen...

ärgern mich einfach immer wieder (auch wenn mir schon klar ist, dass das hier bestimmt nicht wörtlich gemeint war). Das ist nämlich für uns "Vollzeit-Mütter" genauso abwertend wie "Rabenmütter-Vorwürfe" (die -wenn ich die Diskussion richtig verfolgt habe - ja auch bisher von keinem Diskussionsteilnehmer kamen). Ihr seid keine Rabenmütter - und ich mache nicht den ganzen Tag Wäsche (obwohl mein Wäscheberg mit sieben Kindern bestimmt recht hoch ist)!
Ich habe in letzter Zeit nämlich den Eindruck, dass ständig in Diskussionen und Zeitungen (vielleicht ja auch nur in unserer Regionalzeitung...) darauf hingewiesen wird, wie eintönig, wenig anspruchsvoll und langweilig das Leben zu Hause mit Kindern ist. Das KANN so sein, MUSS aber nicht - und wenn man sich für ein zeitweises Vollzeitmutter-Dasein entschieden hat, dann hat man es wirklich selbst in der Hand, ob man sich dabei geistige Herausforderungen sucht oder seine Zeit mit dem Bügeln von Unterwäsche und Socken oder trögen Spielplatzunterhaltungen "verdaddelt". Und schließlich hat man auch in anspruchsvollen Jobs ab und zu Aufgaben/Termine, die nicht wirklich spannender als Wäschewaschen sind (ich kann mich jedenfalls noch gut an stundenlange Meetings erinnern, die nur mit ungesund hohem Koffeinkonsum wach durchzustehen waren...).
Liebe Grüße
Petra
 
Das ist nämlich für uns "Vollzeit-Mütter" genauso abwertend wie "Rabenmütter-Vorwürfe" (die -wenn ich die Diskussion richtig verfolgt habe - ja auch bisher von keinem Diskussionsteilnehmer kamen).

Da solltest Du sie aber nochmal genauer lesen😉...
Frag mich nicht nach den genauen Beiträgen....Ich lese sie mir sicher nicht nochmal alle durch.....Denn genau diese Vorwürfe....(vernachlässigte Kinder....hohe ADHS Quote -was übrigens Bullshit ist, weil RICHTIGES ADHS- absolut nichts damit zu tun hat...im Höchstfalle falsch diagnostiziertes...und blablablubb....)Die Bandbreite an Vorwürfen war groß...lies sie mal, wenn Du Dir das antun willst....,

Aber ich werde nicht wieder darauf eingehen..., denn wenn diese Hennenkeilerei hier wieder von vorne losgeht *wahnsinniggenervtguck*, hat der Thread wieder nichts mehr mit seinem Titel zu tun....
 
Jaaa, das stimmt außerdem auch noch.....Hilfe es sind nur noch zwei einhalb Wochen😱😱😱....

So schwer müsste es nicht sein.....wir Frauen machen es uns nur gegenseitig schwer.....
denn es ging eigentlich nur darum, ob die Regierung mit den Maßnahmen, die sie da ergreift tatsächlich das Ziel erreichen kann, das sie erreichen möchte....

"Ideologien" bzw "Idiotologien" von Frauen, die sich gegenseitig das Leben schwer machen, damit sie und ihre Lebensform in einem besseren Licht dastehen als die anderen.....waren eigentlich nicht das Thema....
Abgesehen davon frustrierte mich daran am meisten, dass wir Frauen keine Feinde mehr brauchen solange wir mit uns gegenseitig so umgehen...
 
Da solltest Du sie aber nochmal genauer lesen😉...
Frag mich nicht nach den genauen Beiträgen....Ich lese sie mir sicher nicht nochmal alle durch.....Denn genau diese Vorwürfe....(vernachlässigte Kinder....hohe ADHS Quote -was übrigens Bullshit ist, weil RICHTIGES ADHS- absolut nichts damit zu tun hat...im Höchstfalle falsch diagnostiziertes...und blablablubb....)Die Bandbreite an Vorwürfen war groß...lies sie mal, wenn Du Dir das antun willst....,
Hallo Elli,

o.k., du hast Recht - ich hatte diese Beiträge inzwischen wirklich vergessen - selektives Gedächtnis...

Ich will ja auch wirklich niemanden angreifen, und dass z.B. solche ADHS-Vorwürfe Mumpitz sind, glaube ich auch. Mich stört nur, dass viele berufstätige Mütter sich zwar berechtigterweise angegriffen fühlen, aber auf diese Angriffe mit genauso "unfairen" Aussagen über Vollzeitmütter reagieren (wie eben z.B. "den ganzen Tag Wäsche waschen", "unselbstständige Kinder", "nur Unterhaltungen über Kinder, Windeln, Haushalt", ...). Und in den letzten Monaten habe ich einfach den Eindruck, dass es "politisch korrekt" und von allen akzeptiert ist, Vollzeit-Mütter (und damit eben auch mich) als "Heimchen am Herd" abzustempeln, die entweder nichts in der Birne haben oder einfach zu faul sind zum Arbeiten - und gegen solche Vorwürfe will ich mich eben genauso wehren dürfen wie andere sich gegen Rabenmütter-Vorwürfe wehren.

Grüße an alle Mit-Mütter, egal, was ihr gerade macht,
Petra
 
und gegen solche Vorwürfe will ich mich eben genauso wehren dürfen wie andere sich gegen Rabenmütter-Vorwürfe wehren.


Ich verstehe Dich da gut...wie gesagt...anfangs habe ich mich da auch hinreissen lassen....

Aber einen guten Tipp:
Mach Dich damit nicht müd....Das bringt nämlich nichts außer Frustfalten....

Soll jeder wie er mag...
Ich habe immer schon gesagt, dass ich Hochachtung habe vor Frauen, die mit drei Kindern oder vlt sogar noch mehr "nur" zu Hause sind..., denn ich glaube, es gehört viel Selbstaufgabe, Opferbereitschaft dazu...und dass man vielfach die eigenen Bedürfnisse unterordnet.....
(Zumindest empfinde ich das so....subjektiv...ohne Wertung...)
Respekt...
Ich wäre dessen nicht fähig!
Ich halte mich darum aber nicht unbedingt für eine schlechtere Mutter...und mir wachsen Fell und Zähne, wenn einer versucht mir das einzureden...

Daher verstehe ich Deinen Ärger...Er lohnt sich aber nicht....

Da muss einfach jeder seinen Weg finden...100%ig richtig kann man es eh nicht machen egal wie...

Hauptsache Deine Familie UND Du...ihr seit glücklich damit, wie ihr Euer Leben gestaltet....
Lass die anderen erzählen was sie wollen.....
 
Um mal wieder zum eigentlichen Thema zu kommen...

Ich halte das ganze für reine Zahlenschieberei, die nach außen so wirken sollte, als ob man etwas tun will, damit in D wieder mehr Kinder geboren werden. Dass das ganze nur keine Wirkung haben wird, kann man ja verschweigen.

Ich sehe das Problem nämlich auch darin begründet, dass es einfach zu wenig Betreuungsplätze gibt. Selbst wenn man nun für Kids ab 1 Jahr Ganztagsbetreuung flächendeckend einführen würde, ändert das noch lang nichts an der Situation, dass Schule i.d.R. um 13.00 Uhr zu Ende ist. Und was macht man dann mit den Kids? Also muss ja doch wieder einer da sein... also Teilzeitjob. Aber so viele gibt es davon auch nicht, da es einfach vielfach nicht möglich ist, den Job in Teilzeit zu machen. Das Problem wäre dabei wohl noch nicht mal die Stundenzahl, sondern einfach der Punkt, das Mami oder Papi dann um Punkt 12.30 bspw. alles stehen und liegen lässt, weil das Kind von der Schule abgeholt werden muss - vollkommen egal, was grad noch fertig zu machen wäre.
Ergo kann man sagen, dass es nicht nur um 3 Jahre Betreuungszeit geht, sondern um mind. 10, von denen wir hier reden.

Und hier kommt jetzt das Problem für den dt. Staat: 3 Jahre flächendeckende Betreuung könnte man wohl finanziell ermöglichen, wenn man wollte. Aber wenn man ehrlich ist, dann müsste man auch direkt zugeben, dass die Ganztagsschule (muss ja nicht in 8 h reines Pauken ausarten, aber eben 8 h Betreuung) einfach nicht mehr wegzudiskutieren ist. Und dafür die notwendige Infrastruktur zu schaffen bzw. dt. Beamten zu erzählen, dass sie jetzt nicht mehr nur von 8-14 Uhr anwesend sein müssen (ohne jeglichen Lohnausgleich), sondern (wie seltsamerweise alle Berufstätigen in der freien Wirtschaft auch) mind. 35 h + x - das sind die größten Probleme bzw. finanziellen Belastungen, vor denen man sich hier einfach mal wieder drückt - das könnte ja sonst noch in Arbeit ausarten...

Und selbst wenn man die Mittel und den Mumm zu diesem Einschnitt hätte (man müsste sich ja eigentlich nur von unseren erklärten Vorbildern Finnland und Schweden beraten lassen), dann wäre da immer noch die Lobby der dt. Konservativen. Und die ist in vielen Unternehmen einfach nicht zu übersehen.
Beispiel 1: in meiner Abteilung gibt es 20 Mitarbeiter und gerade mal 2 davon sind weiblich (und hier geht es sicher nicht um die Entwicklung von Elektronik)
Beispiel 2: bei meinem Freund sind es im Bereich so ca. 30 Leute, davon genau 2 Frauen - eine Sekretärin und eine Hiflskraft.

Wenn ich mich dann weiter umschau oder einfach mal bei Freunden und Bekannten nachfrage, dann stell ich immer wieder fest, dass einfach deutlich mehr Männer als Frauen pro Abteilung/Firma/Bereich existieren.
Und wenn ich dann noch so Aussagen, wie von einem Siemens-Personaler in einer Uni-Zeitung lese (es ging um Ing-Mangel), wo er doch glatt zugegeben hat, dass man bei Siemens lieber niemanden für einen Ing-Job einstellt und die Stelle damit unbesetzt lässt, bevor man eine Ingeneurin nimmt, dann muss ich leider mal wieder davon ausgehen, dass man gar nicht will, das Frauen arbeiten - wofür dann also Betreuungsplätze?
Frei nach dem Motto "eine Hand wäscht die andere", die einen sorgen also dafür, dass es extrem schwer ist für frau zu arbeiten und die anderen begrüßen es, weil sie so deutlich weniger pot. geeignetes Personal zur Verfügung hätten und damit dann wieder auf die Billiglohnkräfte ausweichen darf.

In diesem Sinne... ich geb die Hoffnung allerdings immer noch nicht auf, dass es in D mal jemand geben wird, der so viel Mumm hat, das ganze System so auf den Kopf zu stellen, damit wir hier wirklich wieder kinderfreundlich werden.
 
Viele Schulen nehmen dieses Problem inzwischen auch schon in die eigene Hand. Bei uns hat zumindest die Grundschule ein Projekt "betreute Grundschule" ins Leben gerufen. Betreuung der Kinder wahlweise während der Kernschulzeit 8:00 bis 13:00 und wahlweise ich glaub bis 16:00 Uhr oder gar 16:30. Allerdings sind die monatlichen Kosten nicht grad familienfreundlich trotz der Einrichtung eines Fördervereins, der dort ordentlich bezuschusst.

Die weiterführende Schule bei uns im Dorf hat ein 13+ Projekt geplant gehabt. Eine Klasse eines Jahrgangs praktisch als Ganztagsklasse einzurichten und die anderen Klassen "normal". Also wirklich jedem entgegen zu kommen. Diejenigen die Betreuung möchten, die Möglichkeit diese auch in Anspruch zu nehmen ohne den anderen Familien vorzuschreiben, dass die Kinder bis 16 Uhr in der Schule verbleiben müssen, wenn dies gar nicht gewünscht wird. Es überrascht sicherlich nicht wirklich, dass dieses Projekt nicht zustande gekommen ist... (Die Auflagen, die der Schule gemacht wurden, konnten mit noch so viel guten Willen und Engagement einfach nicht erbracht werden)
 
hier kann ich Dir nur beipflichten !!! Naja, und Kindergärtnerinnen habe nicht unbedingt immer die Ausbildung, die man sich eigentlich wünschen könnte. Sind teilweise nicht mal in der Lage einfache Entwicklungsdefizite zu realisieren, weil ihnen das notwendige Wissen fehlt ...


AAAAAARRRRGGGHHH!!

Ok bis hierher hab ich gelesen, aber über diesen Punkt kann ich nicht einfach springen....

1.! Die Ausbildung zur Erzieherin dauert im Schnitt 4- 5 Jahre! Länger als ein Hochschulstudium! Und verdienen tun wir nur einen Bruchteil ( nur mal so nebenbei!)
2. Das Problem der Erzieherinnen!! NICHT Kindergärtnerinnen!! ist oft nicht das Erkennen von Entwicklungsdefiziten sondern schlicht und einfach die fehlende Möglichkeit der gezielten Förderung! In Zeiten in denen Gelder ständig gekürzt werden, man in überfüllten Gruppen mit kaum räumlichen bzw. zeitlichen Möglichkeiten arbeitet, nebenbei noch die Aufgaben einer Reinigungsfrau erfüllen soll, Frage ich mich wo bzw. wann denn die qualifizierte Betreuung stattfinden soll!!!!
3. Sicher in anderen Ländern ist die Ausbildung besser, aber auch die Anerkennung, die Bedingungen und die Bezahlung! Wenn ich 4 Jahre studiert habe, lasse ich mich nicht mit 1500 brutto abspeisen!!!

So und jetzt zum Thema :
Kinder die zu uns in den Kindergarten kommen und vorher Krippenerfahrung gemacht haben, sind meiner Erfahrung nach oft besser!! gefödert als andersrum. Sie haben schon ein ausgeprägtes Sozialverhalten, können sich an Regeln und Absprachen halten und sind sowohl in ihrer motorischen als auich sensorischen Entwicklung oft weiter als Kinder von "Nur - Hausfrauen"
Ich denke diese in West- Deutschland geführte Debatte ist nichts anderes als ein Aufschrei " Frauen zurück an den Herd"! In unseren Nachbarländern ist es gang und gäbe Kinder schon sehr früh in eine Krippe zu geben. Es hat eine hohe gesellschaftliche Akzeptanz und schadet keineswegs!
Die Vorwürfe diese Kinder seien verwöhnt, verhaltensauffällig etc. sind meines erachtens masslos über einen Kamm geschert. Falsche Erziehung hat NICHTS! mit der Menge an ausserhäußlicher Kinderbetreuung zu tun!! Eher an Müttern die ihre Kinder aus Überforderung oder anderen Gründen zu lange vor dem Fernseher parken- dann lieber Kita!!

generll finde ich auch, dass die qualität der Betreuung verbessert werden muss. Aber ein Hochschulabschluss wird daran nichts ändern solange die Bedingungen gleich bleiben. Und ich empfehle jedem der meint die Erzieherinnen kritisieren zu müssen, mal eine Woche auf engstem Raum,mit 25 Kindern bei gleichbleibend hohem Lärmpegel zu arbeiten und wir reden hinterher darüber wieviel Entwicklungsdefizite ihr wahrgenommen habt!!!

Gezeichnet eine stocksaure ERZIEHERINN!!!!!

P.S an den Rechtschreibfehlern ist nicht Pisa schuld sondern die Schnelligkeit der Eingabe ( bin auf 180!)
 
Deutschland - eine surreale Landschaft...

Hallo zusammen,

den Meinungsaustausch finde ich recht interessant...

Im Betreff habe ich provokativ geschrieben: "Deutschland - eine surreale Landschaft"...Erläutern kann ich´s natürlich vorwiegend anhand meiner Erfahrungen...:

Als ich gemerkt habe, dass meine Beziehung/unsere Familie nicht mehr zu retten ist, beschloss ich auszuziehen.
Trotz Rücklagen, die ich aufgrund meiner Berufstätigkeit hatte, wollte mir keiner eine Wohnung vermieten, da ich kein festes Gehalt vorweisen konnte.
Um in der Elternzeit arbeiten gehen zu können, brauchte ich eine Kinderbetreuung. Nur mit viel Glück erhielt ich einen Platz für 2 halbe Tage die Woche, der mich 200€ im Monat gekostet hat (war ne Kinderkrippe).
In diesen wenigen Stunden bin ich 60km Einweg zu meiner Arbeitsstelle gefahren. Nach Abzug der Fahrtkosten war die "Ausbeute" zwar miserabel, aber ich hab den Wisch bekommen, dass ich ein Gehalt habe.
Dieses hat nicht ausgereicht für die billige Wohnung von der Wohngesellschaft, da der Arbeitsvertrag in der Elternzeit befristet war.
Also musste ich mir eine teurere Wohnung von privat anmieten.
Inzwischen arbeite ich wieder Vollzeit und mein Kind ist in der Kita.
Leider nicht am Wohnort, da ich dort auch nach 1 Jahr Voranmeldung mich noch immer nicht für eine 17-Uhr-Betreuung qualifiziert habe, sondern nur bis 15 Uhr. Dann hätte ich aber mein Fulltimejob aufgeben müssen und das Leben wäre nicht finanzierbar gewesen (meine "Vorräte" gingen in der Elternzeit drauf).
Also meldete ich mein Kind in der Kita am Arbeitsort an und bekam da eine sog. "Vollzeitbetreuung", nachdem ich einen Vollzeitbeschäftigungsnachweis abliefern musste. Hm, mit Vollzeitbetreuung war aber gemeint Mo-Do von 7 bis 17 Uhr (was aufgrund der Anfahrtzeiten nicht realistisch ist...hab´s probiert, aber 6 Uhr war einfach nicht nur für mich ne "Unzeit"), Freitag allerdings nur bis 14 Uhr?!! (keine Ahnung, was daran Vollzeitbeschäftigten-freundlich ist).
Das bedeutet, das ich das Freitag-Defizit teoretisch aufholen könnte, indem ich Mo-Do extra lang bleibe...funktioniert aber nicht.
Also mache ich jeden Freitag einen halben Tag Urlaub und meine Minusstunden versuche ich am Samstag aufzuholen, wenn das Kind vom Vater betreut wird.
Ich kann nicht an meinen Arbeitsort ziehen, da die Firma gerade von einem Konzern geschluckt wurde und damit sämtliche Abteilungen zwangsläufig unnötig doppelt besetzt sind, so dass es nahe liegt, dass viele werden gehen müssen.
Würde ich dort eine Wohnung anmieten, würde mich das mehr Geld kosten, als ich jetzt für meine zahle. Mit dem Geld wäre es vernünftiger, eine zu kaufen, aber wegen der unsicheren Situation auf der Arbeit....usw. usw.
Ich kann die Stundenanzahl nicht runterschrauben bis die Entscheidung über das Weitergehen der Firma feststeht, da mich das im Falle der eventuellen Arbeitslosigkeit zuviel Geld kosten würde.
Ich fragte meinen Chef, ob ich freitags einen Heimarbeitstag machen könnte, wenigstens einen halben, damit ich nicht den kompletten Urlaub aufbrauchen und Minusstunden machen muss...Die Antwort war ein klares jein mit der Begründung...theoretisch könnte ich das gelegentlich machen, aber nur als Deal unter der Hand, da man von der Firma aus kein Interesse hat, die Idee der Heimarbeitsplätze zu unterstützen, zumal man dann seine Kontrollfunktion als Vorgesetzter nicht ausleben könnte...
FAZIT: Es ist sehr anstrengend, hierzulande Kinder zu haben.

Endlich verstehe ich meine Freundin, die nach Schweden auswanderte, als sie eine Familie gründen wollte.
Über Frankreich wurde hier auch schon berichtet.
In Holland werden Kinder mit 4 in die Schule gegeben.
Die Eltern kennen weder Kindergeld noch eine 3jährige Elternzeit.
Auch der Umstand, dass der Vater in Deutschland extra belohnt wird, damit er daheim bleibt, ist ein Unding. Sollte eine Selbstverständlichkeit sein!
Kriegen jetzt eigentlich die Alleinerziehenden für die 2 vaterlosen Monate auch einen Ausgleich?!

Ich gehe gerne arbeiten und aus Überzeugung Vollzeit.
Ich wäre dankbar gewesen, eine Alternative zum Elterngeld zu haben.

Ich habe jetzt schon Bedenken bzgl. der Einschulung...
Zum einen ist es der Zeitpunkt, an dem ich entweder auf Teilzeit gehen muss...oder mir ein Kindermädchen anschaffen muss. Beide Ideen mögen gut klingen, sind aber aus finanziellen Gründen nicht realistisch.

Meine Nichte geht in die Grundschule.
Die Kinder haben seit der ersten Klasse wechselnde Ersatzlehrer, Stundenausfall etc.
In der Dritten angekommen, sollen jetzt Eltern im Unterricht einspringen.
Ganz im Ernst: warum dann nicht gleich wie in Amerika die Kinder zuhause unterrichten, wenn die Eltern eh schon herhalten müssen?! Da weiss man von vorne rein, woran man ist. Die ständige Ungewissheit ist weder für Kinder noch für die Eltern gut...

Meine Nichte wurde in der ersten Klasse in ihrer Pause von einem Zweitklässler zusammengeschlagen. Auch als sie schon am Boden lag und ihre Knie bluteten, hat der Junge nicht aufgehört, sie in den Bauch zu treten. Für seine Schlägereien war er wohl bekannt, so dass die Mitschüler sich nicht trauten, einzugreifen. Niemand von der Pausenaufsicht war zur Stelle. Die blutenden Knie meiner Nichte sind nicht einmal versorgt worden. Ihre Mutter wurde angerufen, um sie abzuholen, wurde aber über den Grund/Vorfall nicht informiert. Das Kind hatte einen solchen Schock erlitten, dass sie erst Stunden später nach und nach den Vorfall schildern konnte. Zur Rede gestellt, antwortete die Schule, sie hätten nun mal nicht genügend Personal, um die Kinder tatsächlich im Auge behalten zu können...

Nochmal: SURREAL, SURREAL, SURREAL!!!

Konkreter Vorschlag:
Warum bezieht man nicht mehr Praktikanten/Referendare/Studenten der Pädagogik o.ä. ein in die Betreuung der Kinder, um die Lücken in den Kigas und Schulen zu schliessen? Praktika sind, soweit ich weiss, nur geringfügig zu entlohnen, wenn überhaupt! Und mir ist ein Praktikant der Fachrichtung lieber für mein Kind, als ahnungslose Eltern, die die Stunden mit Geschichten erzählen zu überbrücken versuchen, da sie nun wirklich weder die entsprechenden Qualifikationen besitzen, noch up-to-date mit der Schule sind.

Oder was meint Ihr ?!

Ein sehr leidenschaftliches Thema, ich geb´s ja zu....

Grüsse
B.
 
Immer wieder unfassbar, welchen Spießrutenlauf man so mitmachen muss, wenn man hier versucht alleine trotz Kindern auf eigenen Beinen zustehen...

Meinen :respekt: ,wie Du das auf die Reihe kriegst!!!!

Sei ehrlich, wenn man dann noch die Thesen von Frau Hermanns hört, möchte man
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....
 
Deutschland rennt abermals als Schlusslicht durch die Welt

Die bisherige Diskussion war wirklich sehr interessant, da möchte ich doch gerne auch meinen Beitrag zu leisten.
Ich bin selbst Vater von einem Sohn und kenn das spektakel leider auch.

Die politische Einstellung und die Rahmenbedingungen in unserem Land stammen irgendwie noch aus der Nachkriegszeit. Ja es ändert sich auch das ein oder andere, aber das dann so langsam, das wir nur noch vor gewaltigen Problemen stehen.

Fangen wir mal mit der Betreuungssituation an. Ich habe bei euch gelesen, dass die 3 Jahre Elternzeit die es gibt nicht ganz so positiv gesehen werden. Was ist denn so schlimm daran? Das ist doch nichts weiter als eine Arbeitsplatzgarantie soweit man berufstätig war. Ob und wie lange man diese Nutzt, ganz zu schweigen von der Aufteilung Frau / Mann, kann doch jeder individuell für sich entscheiden.
Grundsätzlich finde ich diese Regelung sehr gut.

Jetzt kommen wir mal zum ersten großen Problem. Die Zeiten sind längst vorbei, dass Frauen am Herd stehen wollen. Sie sind nach meiner Meinung den Männern absolut gleichgestellt. (in der Praxis sieht es leider anders aus, weiß ich) Soll heißen, es ist ganz normal auch wieder arbeiten gehen zu wollen. Nur die Rahmenbedingungen sind dazu die reinste Katastrophe. Ich finde es zwar auch wichtig dass zumindest im ersten Jahr ein Elternteil zu Hause bei dem Kind sein sollte, nur danach muss eine Betreuung gesichert sein.
Die Zuschüsse vom Staat für das erste Jahr sind deshalb sicherlich sehr gut und helfen auch wirklich weiter.
Aber was kommt danach??? Oma und Opa? Kinderkrippe für viel Geld?
Solange es hier keine vernünftige Lösung gibt, wird es bei der arbeitenden Bevölkerung keinen "run" auf Kinder geben.

Wirtschaftlich kann man es sich auch immer schwerer Leisten mit nur einem Einkommen eine Familie zu ernähren. Das war in der 50er Jahren noch was ganz anderes.

Etwas hat unser Land (Staat) bis heute scheinbar immer noch nicht begriffen. Kinder stellen die Zukunft dieses Landes dar. Jede Diskussion um die Einsparung bei Bildung oder sonstigen Bereichen im direkten Zusammenhang ist einfach indiskutabel. Wir haben Geld Soldaten in den Libanon zu schicken. Wir haben aber KEIN Geld um Beamte im Schuldienst einzustellen und erst recht KEIN Geld um eine Flächendeckende Vollzeitbetreuung für Kinder aufzubauen. Sowas ärgert mich immer mehr.
 
Etwas hat unser Land (Staat) bis heute scheinbar immer noch nicht begriffen. Kinder stellen die Zukunft dieses Landes dar. Jede Diskussion um die Einsparung bei Bildung oder sonstigen Bereichen im direkten Zusammenhang ist einfach indiskutabel. Wir haben Geld Soldaten in den Libanon zu schicken. Wir haben aber KEIN Geld um Beamte im Schuldienst einzustellen und erst recht KEIN Geld um eine Flächendeckende Vollzeitbetreuung für Kinder aufzubauen. Sowas ärgert mich immer mehr.

Und auch zu diesem Beitrag mein Tipp des Tages:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,443804,00.html

Darin: Thomas Straubhaar zu den Chancen einer alternden Gesellschaft!
 
Die politische Einstellung und die Rahmenbedingungen in unserem Land Fangen wir mal mit der Betreuungssituation an. Ich habe bei euch gelesen, dass die 3 Jahre Elternzeit die es gibt nicht ganz so positiv gesehen werden. Was ist denn so schlimm daran? Das ist doch nichts weiter als eine Arbeitsplatzgarantie soweit man berufstätig war. Ob und wie lange man diese Nutzt, ganz zu schweigen von der Aufteilung Frau / Mann, kann doch jeder individuell für sich entscheiden.
Grundsätzlich finde ich diese Regelung sehr gut.
[...]
Die Zuschüsse vom Staat für das erste Jahr sind deshalb sicherlich sehr gut und helfen auch wirklich weiter.
Aber was kommt danach??? Oma und Opa? Kinderkrippe für viel Geld?
Solange es hier keine vernünftige Lösung gibt, wird es bei der arbeitenden Bevölkerung keinen "run" auf Kinder geben.

Nein, nein, ursprünglich ging es doch darum, ob wir das neue Elterngeld für sinnvoll halten (um hochqualifizierte Frauen zum Kinderkriegen zu bewegen)oder net. Ich finds gut, dass man sich bis zu drei Jahre "frei nehmen kann", wenn man will. Wenn mich jedoch einer fragt was ich als Elternteil für wichtiger halte:
a) Finanzielle Unterstützung um seine Kinder im ersten Jahr selber betreuen zu können
oder
b) Mehr, bessere, flexiblere Kinderbetreuungseinrichtungen (wat nen langes Wort)
, weil für beides anscheinend nicht genug Geld da ist,
dann entscheide ich mich doch lieber für staatliche Kinderbetreuung.
Denn nach einem Jahr Elterngeld kann Frau/Mann die Arbeit nicht wieder aufnehmen, weil sie nicht wissen wohin mit dem Kinde.

BTW:
Die Diskussion in anderen Threads legt bei mir den Schluss nahe, dass das sogenannte Bürgergeld hierdurchaus sinnvoll sein koennte: 800-1000 EURO mehr im Monat nur weil ein Kind da ist, und das bis zum 18. Lebensjahr, sind, glaube ich scho ein starker Anreiz sich zu vermehren. (Zumindest, wenn man die Idee sowieso schon hatte und eigentlich nur die finanzielle Seite dagegen spricht.)
 
Nein, nein, ursprünglich ging es doch darum, ob wir das neue Elterngeld für sinnvoll halten (um hochqualifizierte Frauen zum Kinderkriegen zu bewegen)oder net. Ich finds gut, dass man sich bis zu drei Jahre "frei nehmen kann", wenn man will. Wenn mich jedoch einer fragt was ich als Elternteil für wichtiger halte:
a) Finanzielle Unterstützung um seine Kinder im ersten Jahr selber betreuen zu können
oder
b) Mehr, bessere, flexiblere Kinderbetreuungseinrichtungen (wat nen langes Wort)
, weil für beides anscheinend nicht genug Geld da ist,
dann entscheide ich mich doch lieber für staatliche Kinderbetreuung.
Denn nach einem Jahr Elterngeld kann Frau/Mann die Arbeit nicht wieder aufnehmen, weil sie nicht wissen wohin mit dem Kinde.

BTW:
Die Diskussion in anderen Threads legt bei mir den Schluss nahe, dass das sogenannte Bürgergeld hierdurchaus sinnvoll sein koennte: 800-1000 EURO mehr im Monat nur weil ein Kind da ist, und das bis zum 18. Lebensjahr, sind, glaube ich scho ein starker Anreiz sich zu vermehren. (Zumindest, wenn man die Idee sowieso schon hatte und eigentlich nur die finanzielle Seite dagegen spricht.)

Das neue Elterngeld allein ist alleine ganz bestimmt nicht geeignet hochqualifizierte Frauen zum Kinderkriegen zu bewegen. Wobei ich diesen Baustein sicherlich für wichtig halte.
Im ersten Jahr bekommt die Frau noch 60% des letzten Nettoeinkommens. Das ist in der heutigen Zeit schon eine wichtige Planungsgröße. Denn Kinder kosten gerade am Anfang auch viel Geld (Möbel, Kleidung, evtl. größere Wohnung).
Nur wie du schon richtig sagst und ich auch schon geschrieben habe, was kommt nach dem Jahr?
Die Kinder können nicht in eine entsprechende Obhut gegeben werden, ergo muss dann ein Elternteil zu Hause bleiben um die Kindesbetreuung zu gewährleisten.

Als Fazit kann ich nur sagen: Das neue Elterngeld ist sicher nicht geeignet die Geburtenrate zu steigern. Vielmehr halte ich das neue Elterngeld für einen wichtigen Bestandteil.
Die wirklich wichtige Vorraussetzung die noch fehlt und von der ich auch Aussagen der Politik vermisse, ist die Schaffung einer flächendeckenden staatlich garantierten Kindesbetreuung.
 
Frauen, die man nicht persönlich kennt, zum Kinderkriegen zu bewegen, ist per se schon unmoralisch!

Darf ich dich mal Fragen wie das jetzt aufgefasst hast?

Die Idee, die Geburtenrate zu steigern, stamt nicht von mir. Im übrigen geht es ja nicht darum Frauen zum Kinderkriegen zu bringen, sondern Frauen / Paaren die Rahmenbedingen für Kinder vernünftig zu gestallten. Der Wunsch Kinder zu bekommen ist ja bei sehr vielen da, nur die Rahmenbedingungen sind eben nicht optimal.
 
Darf ich dich mal Fragen wie das jetzt aufgefasst hast?

So, wie Dus gesagt hast: Du willst andere Leute zum Kinderkriegen bewegen. Das finde ich bedenklich.

Allerdings hast Du sicher schon in anderen Beiträgen von mir festgestellt, dass ich Dinge gerne zuspitze um ihre Gefährlichkeit/Unsinnigkeit/Unlogik deutlich zu machen.😀

Ich persönlich möchte mich von niemande - außer meiner Frau und Freundin - zum Kinderkriegen bewegen lassen.😎

Die Idee, die Geburtenrate zu steigern, stamt nicht von mir.

Aber du verbreitest sie weiter und machst Dich damit mitschuldig
 
Nein das neue elterngeld ist schlecht...ich bin nämlich der meinung, dass man denjenigen die eh schon viel haben nicht noch mehr geben muss, und das hat nix mit hausfrau oder nicht zu tun...ich geb da nur mal ein kleines beispiel, hat meine mama erzählt, dass man ja gar nicht zuhause bleiben muss, sondern nur auf 29 stunden reduzieren muss, und der andere voll arbeiten kann...und dann trotzdem volles elterngeld bekommt, das ist nicht wirklich fair, schon gar nicht, weil ich armes Studentlein trotzdem nur 300 euro bekomme, ich mein klar spielen da auch persönliche Umstände eine rolle, aber trotzdem ist das mit dem neuen elterngeld sch..., außerdem gibt es deutlich mehr nichtakademiker, und die meisten davon, degeneriert wie sie sind, sollen dann, wenn sie kein halbes jahr auf ihr Einkommen verzichten wollen, eben keine kinder bekommen...
 
nein das neue elterngeld ist schlecht...ich bin nämlich der meinung, dass man denjenigen die eh schon viel haben nicht noch mehr geben muss, und das hat nix mit hausfrau oder nicht zu tun...ich geb da nur mal ein kleines beispiel, hat meine mama erzählt, dass man ja gar nicht zuhause bleiben muss, sondern nur auf 29 stunden reduzieren muss, und der andere voll arbeiten kann...und dann trotzdem volles elterngeld bekommt, das ist nicht wirklich fair, schon gar nicht, weil ich armes Studentlein trotzdem nur 300 euro bekomme, ich mein klar spielen da auch persönliche Umstände eine rolle, aber trotzdem ist das mit dem neuen elterngeld sch..., außerdem gibt es deutlich mehr nichtakademiker, und die meisten davon, degeneriert wie sie sind, sollen dann, wenn sie kein halbes jahr auf ihr Einkommen verzichten wollen, eben keine kinder bekommen...

Es gibt immer irgendwelche Schlupflöcher bei den staatlichen Regelungen. Irgendjemand wird sich schon auf die Suche machen, wie man sich dadurch persönlich bereichern kann.
Das Problem gibt es leider in allen Bereichen der staatlichen Sozialleistungen. In dem Punkt stimme ich dir auch zu, Elterngeld in Höhe der 60% des Nettoeinkommens sollte auch nur die Person bekommen, die wirklich zu Hause bleiben.

An sich ist das Elterngeld als erster Bestandteil schon ein wichtiger Faktor. Wenn ein Gehalt völlig wegfällt, reißt dies ein tiefes Loch in die Haushaltskasse. Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie nützlich zuschüsse im ersten Jahr sind. Ohne diese hätte ich damals auch Schwierigkeiten gehabt. Was ist falsch daran Paare zu unterstützen die sich für Kinder entscheiden? Genau das wird in unserem Land bis jetzt nur schlecht unterstützt und gefördert.

ich finde es auch sehr bedenklich, dass der Staat versucht zu steuern wer Kinder bekommt und wer nicht.

Ganz so extrem sehe ich es jetzt nicht. Das Problem ist ja eigentlich ein anderes. Mit dem Elterngeld wird das Problem auch nicht gelöst!
Der Staat möchte gerade den Akademikern auch wieder die Möglichkeit schaffen sich für Kinder entscheiden zu können. Das ist auch ein wichtiger Schritt, denn das ist ja auch die Gruppe die es sehr schwer hat eine Familie zu gründen. Der Staat will also nicht lenken sondern Nachteile beseitigen.
Jetzt seh dir doch mal ein Akademiker Paar an. Beide habe lange studiert. Steigen mit mitte ende zwanzig (wenn es mal reicht) in den Beruf ein und wollen sich etwas aufbauen. Die biologische Uhr der Frau tickt und der Kinderwunsch ist ganz groß. Jetzt will aber keiner der beiden seinen Beruf für ein Kind ganz aufgeben. Die Lösung wäre eine umfassende Kindesbetreuung. Genau daran mangelt es ja.
Dieses Beispiel lässt sich auch auf andere arbeitende Bevölkerungsschichten übertragen. Wenn etwas gelenkt werden soll, dann das für die berufstätige Bevölkerung ein größerer Anreiz für Kinder gegeben werden soll.
 
ich finde es auch sehr bedenklich, dass der Staat versucht zu steuern wer Kinder bekommt und wer nicht.

Tut er nicht, AL/ Niedrigverdiener erhalten, wenn ich mich richtig erinnere 300 EURO/Monat AN eben die 67% und max 1500 EURO(war es so viel??) ihres Gehaltes. Gefördert werden also alle Kinder.

Neu ist allerdings der Ansatz, dass man mehr Geburten erreichen will. Das "alte" Erziehungsgeld zielte ja in erster Linie darauf vergleichsweise einkommensschwächeren Familien finanzielle Hilfe anzubieten, wenn ein Elternteil nicht mehr bzw. weniger arbeiten geht.

Ob das urspruengliche Ziel, naemlich die Steigerung der Geburtenzahlen, mit dieser Methode erriecht wird, wage ich noch immer zu bezweifeln, aber dazu wurde weiter oben schon genug gesagt... .
 
Elterngeld hin oder her,
wie wird es dennn aussehen, wenn die heute Jugendlichen später vor der Entscheidung stehen Kinder zu bekommen? ( oder eben auch nicht)
Mein Ältester geht in die 9. Klasse.
Ich mache mir heute schon Gedanken, was denn mal aus ihm wird, wenn er zu der Masse der arbeitslosen Jugendlichen gehören sollte? Davon gibt es etwa 50.000 in diesem Jahr.
So ganz ohne Perspektive wird doch niemand eine Familie gründen.
Und was nützt die schönste Betreuung, wenn sie nicht bezahlbar ist?
Je nach Gemeinde kann Kindergarten ein teures Vergnügen sein.
 
Tut er nicht, AL/ Niedrigverdiener erhalten, wenn ich mich richtig erinnere 300 EURO/Monat AN eben die 67% und max 1500 EURO(war es so viel??) ihres Gehaltes. Gefördert werden also alle Kinder.
Ja, gefördert werden alle Kinder. Aber dass des Arbeitslosen nur mit 300 Euro, wofür übrigens das Erziehungsgeld weg fällt. Die gut verdienende Akademikerin mit ca. 2.200 Euro Nettoverdienst hingegen bekommt 1500 Euro.

Und da willst Du nicht von einer besonders starken Förderung von gut verdienenden sprechen?
 
Der Staat möchte gerade den Akademikern auch wieder die Möglichkeit schaffen sich für Kinder entscheiden zu können. [...]denn das ist ja auch die Gruppe die es sehr schwer hat eine Familie zu gründen.
Wieso haben es gerade Akademiker schwer eine Familie zu gründen? Gerade Akademiker verdienen doch im Schnitt besser. Es liegt wohl eher daran, dass Akademiker oft nicht bereit sind ihren Beruf aufzugeben! Egal ob Mann oder Frau. Aber an den finanziellen Möglichkeiten liegt es mit Sicherheit nicht.
Siehe auch deinen eigenen von mir zitierten Beitrag unten.[/quote]

Jetzt seh dir doch mal ein Akademiker Paar an. Beide habe lange studiert. Steigen mit mitte ende zwanzig (wenn es mal reicht) in den Beruf ein und wollen sich etwas aufbauen. Die biologische Uhr der Frau tickt und der Kinderwunsch ist ganz groß. Jetzt will aber keiner der beiden seinen Beruf für ein Kind ganz aufgeben.
 
Hier noch mal ein etwas anderer Zungenschlag für die Diskussion:

Ich bin der Meinung, man solle einer unbestimmten Masse von Individuen (sprich: der gesellschaft) nichts anderes sagen als das, was man mit ruhigem Gewissen auch jedem Einzelnen von ihnen unter vier Augen sagen kann und würde.

was soll diese Überlegung? Folgendermaßen:

Würdet Ihr ein beliebigen Mensch in Eurer Nähe auffordern, gegen Bezahlung ein Kind zu zeugen, weil Ihr das später mal brauchen könnt, um den Hintern geputzt oder die Rente bezahlt zu kriegen?

Jeder, dem solch ein Ansinnen vorgetragen wird, zeigt Dir einen Vogel, wenn er Dir nicht gleich eine reinhaut!

Warum sollte man also die Sache anders betrachten, nur weil man sich in der Anonymität der Masse verstecken kann?

"Wir brauchen Kinder für dies, wir brauchen Kinder für das...." usw. - Wer fragt die Kinder, ob sie Bock drauf haben?

Solches Reden instrumentalisiert die Kinder anderer Leute und vor allem diese Kinder / Menschen selbst dazu, die eigenen Bedürfniss zu befriedigen. Woher nehmt Ihr die moralische Rechtfertigung für diese Unterform der Sklaverei?
 
Das ist, was unser Landesvater Jürgen Rüttgers unter Lebenslügen versteht... 🙄 😀

Und wieder ist eine weitere Lebenslüge aufgedeckt:

Nämlich der Irrglaube, dass die Keynsianer das bessere Menschenbild mit sich rumschleppen, während die Libertären die bösen Kapitalisten sind!

Wieder einmal zeigt ein Kommentar eines Staatsverteidigers, dass das genaue Gegenteil zutrifft und die Paternalisten den Menschen nicht glauben, während die Libertären auf sie vertrauen!
 
Mein Ältester geht in die 9. Klasse.
Ich mache mir heute schon Gedanken, was denn mal aus ihm wird, wenn er zu der Masse der arbeitslosen Jugendlichen gehören sollte? Davon gibt es etwa 50.000 in diesem Jahr.

Naja, aber Du bist (angehende) Akademikerin, d.h. das Risiko, dass Dein Ältester mal keine Jobperspektive hat, weil er ohne Ausbildung geblieben ist, ist schonmal nicht so hoch.

Ich finde, wir sollten hier nicht so schwarz malen. Durch die Globalisierung fallen ja nicht nur Jobs weg (darüber wird nur überdurchschnittlich oft berichtet), sondern es entstehen auch viele neue Jobchancen (aber darüber wird nur selten berichtet) – d.h. auch perspektiven für junge Leute.

Und ich möchte noch darauf hinweisen, dass die Zahl der Kinder auch in den Jahren stark rückläufig war, in denen die Perspektiven durchaus sicher waren. (Wobei die Nachricht vom Aussterben der Deutschen durch eine ganze Reihe Lücken in der Statistik sicher arg verfrüht kommt. Aber das ist eine andere Geschichte.)
 
Naja, aber Du bist (angehende) Akademikerin, d.h. das Risiko, dass Dein Ältester mal keine Jobperspektive hat, weil er ohne Ausbildung geblieben ist, ist schonmal nicht so hoch.

Ich finde, wir sollten hier nicht so schwarz malen. Durch die Globalisierung fallen ja nicht nur Jobs weg (darüber wird nur überdurchschnittlich oft berichtet), sondern es entstehen auch viele neue Jobchancen (aber darüber wird nur selten berichtet) – d.h. auch perspektiven für junge Leute.

Und ich möchte noch darauf hinweisen, dass die Zahl der Kinder auch in den Jahren stark rückläufig war, in denen die Perspektiven durchaus sicher waren. (Wobei die Nachricht vom Aussterben der Deutschen durch eine ganze Reihe Lücken in der Statistik sicher arg verfrüht kommt. Aber das ist eine andere Geschichte.)

Hatte ich schon mal diesen Link gepostet?

https://www.brandeins.de/home/inhal...da&MenuID=130&MagID=68&sid=su6215323125552146

Bitte unbedingt lesen, bevor Ihr weiter an den Leuten rumzerrt, um sie zum Zeugungsakt zu drängen!!
 
[...]
Und da willst Du nicht von einer besonders starken Förderung von gut verdienenden sprechen?

Das besserverdienende mehr gefördert werden, als geringverdienende habe ich nie bestritten. Ich wollte ja nur verdeutlichen, dass der Staat nicht sagt, wer ein Kind bekommen soll und wer nicht.

Im übrigen stehen mit der neuen Regelung auch viele Geringverdiener besser dar als vorher. Da sie pauschal 300 Euro erhalten und nicht wie bisher das Erziehungsgeld abhängig vom Gehalt gekürzt bekommen haben.

Das soll nicht bedeuten, dass ich die neue Regelung für "gut" oder gerecht halte.Ob die Verteilung des Geldes so gerecht ist, hängt vom jeweiligen Gerechtigkeitsbegriff ab.

Mein Bauchgefühl sagt mir jedoch, dass das Elterngeld (das Erziehungsgeld "alt" allerdings auch) großer Mumpitz ist und die Kohle an anderer Stelle besser eingesetzt wäre.
 
Das versucht er doch gar nicht bzw. das sollte nicht das Ziel sein! So ein Ansatz wäre tatsächlich bedenklich.
Ich denke schon dass der Ansatz in die Richtung geht. Zumindest ist dass der Effekt der meiner Meinung nach noch am ehesten eintreten wird. Man hört von Politikern ja auch oft (sinngemäß) den Satz: "Wir müssen erreichen, dass Akademiker wieder mehr Kinder bekommen."

Was aber bitte ist daran falsch denen mehr zukommen zu lassen, die mit ihrem Einkommen bereits etwas für den Staat getan haben bzw. immer noch tun?

Daran ist überhaupt nichts falsch. Im Gegenteil! Meiner Meinung nach sollte der Staat überhaupt nicht erst versuchen umzuverteilen, sondern den besonders Leistungsstarken ihr hart erarbeitetes Geld belassen. (Eine heutzutage als sehr extrem betrachtete Ansicht, ich weiß). Dabei bin ich aber ganz sicher kein Misanthrop. Ich denke schon, dass die Gesellschaft einem Menschen, der durch z.B. eine Krankheit oder Behinderung nicht für sich selbst sorgen kann, helfen sollte. Diese Solidarität muss meiner Ansicht nach aber auf Freiwilligkeit beruhen, und nicht unter Androhung von Gewalt (Freiheitsentzug als Strafe für nicht gezahlte Steuern) erzwungen werden.


Gruß,
Florian
 
Das besserverdienende mehr gefördert werden, als geringverdienende habe ich nie bestritten. Ich wollte ja nur verdeutlichen, dass der Staat nicht sagt, wer ein Kind bekommen soll und wer nicht.
Aber wird durch die stärkere Förderung von Gutverdienenden nicht doch versucht zu lenken, wer ein Kind bekommt und wer nicht? Natürlich wird es allen anderen nicht verboten. Aber im Verhältnis wird es den Besserverdienenden einfacher gemacht und damit wird tendenziell schon gesteuert. Vorausgesetzt natürlich, dass das Elterngeld überhaupt einen Einfluß hat.
 
Ich kann florian nur zustimmen, außerdem gebe ich mal zu bedenken, dass es auch immer mehr arbeitslose akademiker gibt, ich kenne mittlerweile selbst genügend davon, die entweder von einem unbezahlten praktikum ins nächste hangeln und nebenbei kellnern oder im kino o.ä. jobben, und außerdem ist ja auch nicht jede hartz4familie freiwillig vom staat abhängig, aber ich bin definitiv der meinung, dass es insgesamt mehr kinder geben würde, wenn die betreuung entweder bezahlbarer wäre, oder wenn es sich für die frau lohnen würde arbeiten zu gehen, sollte man mal über einen höheren stundenlohn nachdenken...
zum thema was doch die akademikerin bereits alles für den staat getan hat: sie nutzt ja auch seine leistungen, fährt auf deutschen straßen, die von ihren steuern bezahlt werden usw....
ich meine, dass ein staat von irgendwas leben muss, liegt irgendwo auf der hand und wer mehr hat, kann auch mehr abgeben....(und sollte nicht noch mehr bekommen...)und wie gesagt ich glaube auch nicht dass es für einen staat förderlich ist, wenn die akademikerquote 50% beträgt, so viel hochqualifizierte arbeit gibt es nämlich gar nicht...
außerdem verstärkt das neue elterngeld den teufelskreis für kinder aus der unterschicht noch...(mal abgesehen davon, dass leute mit weniger geld jetzt auch weniger bekommen als vorher...)
 
Ja, aber genau diese Jobs erfodern z.B. auch häufige Reisen/Umzüge etc. Alles, was mit Kind sehr schlecht bis gar unmöglich ist.

Ich komme aus Leverkusen, wo bekanntlich der Sitz eines anständigen multinationalen Chemie- und Pharmakonzerns ist. Von daher weiß ich, dass internationale Mobilität auch mit Kindern gut möglich ist und diesen nicht schadet, sondern ihnen eher nützt, weil es den Horizont erweitert.
 
Aber wird durch die stärkere Förderung von Gutverdienenden nicht doch versucht zu lenken, wer ein Kind bekommt und wer nicht? Natürlich wird es allen anderen nicht verboten. Aber im Verhältnis wird es den Besserverdienenden einfacher gemacht und damit wird tendenziell schon gesteuert. Vorausgesetzt natürlich, dass das Elterngeld überhaupt einen Einfluß hat.

Irgenwie hab ich gewusst, dass du soetwas sagen/ schreiben wuerdest😀
Wenn man sich die Bevoelkerung als ganzes ansieht stellt man fest:
Es werden im Durchschnitt pro Frau in D. 1,3 Kinder geboren.

Da Frauen mit Hochschulabschluss anscheinend im Durchschnitt weniger Kinder kriegen als Frauen mit anderer Ausbildung( https://www.destatis.de/presse/deutsch/pk/2006/kinderlosigkeit.pdf)
hat sich die BReg. entschlossen dies Gruppe besonders zu foerdern.
(So wie zuvor Einkommensschwache gefoerdert wurden un dimmer noch gefoerdert werden.)
Heisst also Akademikerinnen kriegen im Schnitt nur 1,0 Kinder (um einfach mal ne Zahl zu nennen) , nicht-Akademikerinnen 1,9 (wieder mal um nur ne Zahl zu nennen).
Flapsig ausgedrueckt koennte man sagen, nicht-Akademikerinnen haben ihren Teil (weitestgehend) erfuellt, die Akademikerinnen muessen noch nachlegen😀.

Um ihnen dies zu ermoeglichen/ schmackhaft zu machen winkt Vater Staat halt mit mehr Geld...

BTW:Ob es den Gutverdienenden sooo viel einfacher gemacht wird als dem Rest, glaube ich nicht, schließlich sind die Opportunitätskosten fuer sie auch hoeher...
 
"
Dass Solidarität trotzdem erzwungen werden muss ist leider so, freiwillig würde sonst keiner Steuern zahlen. 😉
Da bin ich halt anderer Meinung. Solidarität im ursprünglichen Sinne von Zusammenhalt schließt doch Zwang aus, oder?

Ob dass dann auch funktioniert, ob sich die Menschen also tatsächlich freiwillig unterstützen, ist natürlich fraglich. Aber für ausgeschlossen halte ich es nicht. Schließlich gibt es auch heute Menschen, die freiwillig mehr abgeben als sie durch Steuern ohnehin schon müssen.

Ich persönlich schließe es jedenfalls kategorisch aus, dass erzwungene Solidarität legitim ist.
 
Mein Bauchgefühl sagt mir jedoch, dass das Elterngeld (das Erziehungsgeld "alt" allerdings auch) großer Mumpitz ist und die Kohle an anderer Stelle besser eingesetzt wäre.

Das sagt mit mein Bauchgefühl ebenfalls – und mein ... äääh ... Kopfgefühl auch.

Daran ist überhaupt nichts falsch. Im Gegenteil! Meiner Meinung nach sollte der Staat überhaupt nicht erst versuchen umzuverteilen, sondern den besonders Leistungsstarken ihr hart erarbeitetes Geld belassen. (Eine heutzutage als sehr extrem betrachtete Ansicht, ich weiß). Dabei bin ich aber ganz sicher kein Misanthrop. Ich denke schon, dass die Gesellschaft einem Menschen, der durch z.B. eine Krankheit oder Behinderung nicht für sich selbst sorgen kann, helfen sollte. Diese Solidarität muss meiner Ansicht nach aber auf Freiwilligkeit beruhen, und nicht unter Androhung von Gewalt (Freiheitsentzug als Strafe für nicht gezahlte Steuern) erzwungen werden.

In der Entwicklungshilfe zeigt sich, dass Umverteilung nichts nutzt. Die Blöcke haben während des kalten Krieges Milliarden in die Entwicklungshilfe gepumpt, doch vielen Ländern in Afrika geht es schlechter als zuvor. Inzwischen mehren sich in diesen Ländern (!) die Stimmen, die sagen: nicht Gutmenschentum á la Bono & Co. ist das richtige Mittel. Lasst uns allein, damit uns selbst helfen können.

Dieser Gedankengang funktioniert auch innerhalb eines Industrielandes. Nicht Ruhigstellen durch Brotlieferungen (also Umverteilung) sondern Eigeninitiative. Deshalb hat dieser Mensch mit den Mikrokrediten in Entwicklungsländern völlig zurecht den Friedensnobelpreis bekommen. Und den Wirtschaftsnobelpreis hätte er noch dazu kriegen sollen.
 
... und wie gesagt ich glaube auch nicht dass es für einen staat förderlich ist, wenn die akademikerquote 50% beträgt, so viel hochqualifizierte arbeit gibt es nämlich gar nicht...

Dann werden die halt neuer Exportschlager (wir sind Weltmeister) und kommen dann irgendwann wieder und bringen ihre Renten mit😀 😀 😀

außerdem verstärkt das neue elterngeld den teufelskreis für kinder aus der unterschicht noch...

Was meinst du?

[
 
Den Kindern aus der Unterschicht würde es mehr helfen, wenn der Staat sich endlich zu kostenloser Nachmittagsbetreuung (z.B. Ganztagsschulen oder Hort) in diesen sozialen Brennpunkten entschließen würde! Die Arche beispielsweise bietet sowas an. Kostenloses warmes Mittagsessen und Freizeitangebote. Staatliche Förderung Fehlanzeige! Das wäre allemal sinnvoller als großzügig Babyprämien zu verteilen! Diese Kinder sind schon geboren, dafür, dass sie von den "falschen" Eltern (also den Nicht-Akademikern) in die Welt gesetzt wurden können sie nichts!

Das hast du aber schön formuliert. 😉
Aber da kann ich dir auch nur zustimmen, das dies der bessere Weg wäre Kindern aus sozialen Brennpunkten ein bessere Zukunft zu ermöglichen. Das Geld wäre auf diese Art und Weise volkswirtschaftlich wohl besser angelegt.
Wobei jetzt wahrscheinlich an dieser Stelle der zu präsente Staat wieder kritisiert wird.
 
Nur damit Du nicht enttäuscht bist😀:

Das Geld wäre auf diese Art und Weise volkswirtschaftlich wohl besser angelegt.
Wobei jetzt wahrscheinlich an dieser Stelle der zu präsente Staat wieder kritisiert wird.

Klar - vor allem wegen des ersten Satzes:

Noch besser volkswirtschaftlich rechnet sich nämlich, wenn man den Leuten nicht erst Geld wegnimmt um es dann wieder auszugeben, sondern es ihnen gleich belässt
 
@mondschein: das wollte ich eigentlich damit sagen: stecke man das geld besser in frühere förderung für alle kinder, egal ob mit oder akademikerhintergrund anstatt denen das geld zu geben, die es sowieso haben...ich bin für verpflichtenden kiga und ganztagsschule für alle!!!!
 
Wahlmöglichkeit

Hi nochmal an alle,

ich wünsche mir, frei wählen zu dürfen, ob ich als frischgebackene Mutter mit meinem Kind daheim bleiben will oder lieber schaffen gehe...
Hierzulande ist es selbstverständlich, dass die Mutter mit dem Kind 3 Jahre lang zuhause bleibt und als Entschädigung zahlt man ihr die lächerlichen 300 €.
Warum müssen wir uns auf das Elterngeld so versteifen?
Warum darf ich nicht wählen, ob ich vom Staat lieber Elterngeld bekommen möchte oder einen bezahlten Vollzeit-Kindergarten, damit ich arbeiten gehen kann??? Das kann doch nicht so kompliziert sein....

Grüsse
Bea
 
Hi nochmal an alle,

ich wünsche mir, frei wählen zu dürfen, ob ich als frischgebackene Mutter mit meinem Kind daheim bleiben will oder lieber schaffen gehe...
Hierzulande ist es selbstverständlich, dass die Mutter mit dem Kind 3 Jahre lang zuhause bleibt und als Entschädigung zahlt man ihr die lächerlichen 300 €.
Warum müssen wir uns auf das Elterngeld so versteifen?
Warum darf ich nicht wählen, ob ich vom Staat lieber Elterngeld bekommen möchte oder einen bezahlten Vollzeit-Kindergarten, damit ich arbeiten gehen kann??? Das kann doch nicht so kompliziert sein....

Grüsse
Bea


Deinen Vorschlag finde ich außerordentlich gut. Also falls es bei diesem Thema eine Volksentscheid geben sollte, wäre dir meine Stimme schon sicher.
Gut das Thema heißt ja Elterngeld statt gescheiter Betreuung, aber die Ideen rechts und links davon sind sehr spannend.
Wegen mir müssen wir uns da nicht so drauf versteifen.

Eine Wahlmöglichkeit wie du sie beschrieben hast halte ich auch für den richtigen Ansatz. Diese Möglichkeit gibt es bedingt ja heute schon, also du kannst wählen, ob du arbeiten möchtest oder nicht. Nur für das Kind muss man dann leider selber schauen, wie man dieses versorgt.

Ein Grundsatz geht eben davon aus, das nachgewiesen ist, dass die ersten drei Jahre für die Entwicklung des Kindes sehr wichtig sind. Daher ist es optimal wenn ein Elternteil für die Betreuung zu Hause bleibt.

Ob das jetzt jeder danach handeln möchte bzw. kann, ist eben die ganz andere Frage.
Da es hier die verschiedensten Möglichkeiten gibt, ist es nur richtig, wenn man als Eltern die freie Wahl hat ob jemand zuhause bleiben soll und wenn ja für wie lange.
Solange eine garantierte Kindesbetreuung zur Verfügung steht, sehe ich hier keine wirklichen Probleme.
 
ich wünsche mir, frei wählen zu dürfen, ob ich als frischgebackene Mutter mit meinem Kind daheim bleiben will oder lieber schaffen gehe.
Ein netter Wunsch - kannst Du noch mit ein paar Worten umreißen, was wir (sprich: alle anderen Menschen in Deutschland) damit zu tun haben?

In der Rationalität des Volkswirtes: Was gehen uns Deine Wünsche an?

ich wünsche mir, frei wählen zu dürfen, ob ich als frischgebackene Mutter mit meinem Kind daheim bleiben will oder lieber schaffen gehe.

Du hast die absolut freie Wahl! Glücklicherweise hast Du sogar die freie Wahl, ob Du Kinder kriegst oder nicht!

Solltest Du allerdings von mir erwarten, dass ich Dein Kinderkriege finanziere, musst Du mir auch Entscheidungsrechte über Dein Kinderkriegen einräumen - alles andere ist unfair!
 
Solltest Du allerdings von mir erwarten, dass ich Dein Kinderkriege finanziere, musst Du mir auch Entscheidungsrechte über Dein Kinderkriegen einräumen - alles andere ist unfair!

Das ist hier jetzt nicht ganz das Thema, aber wie wertest du denn volswirtschaftlich den Generationenvertrag?
Ein Bestandteil ist eben auch das Aufziehen von Kindern. So werden Menschen mit Kindern und Menschen ohne Kinder gleichermaßen bei den Bezügen der Rente behandelt. Ist das fair?
 
In der Rationalität des Volkswirtes: Was gehen uns Deine Wünsche an?

René argumentiert ökonomisch stringent. Aber was der frisch gebackene Herr Philosoph übersieht, ist, dass ein Staat nicht nur eine ökonomische Veranstaltung ist, sondern eine soziale und eine politische. Und da haben die Einwände und Wünsche von Bea durchaus ihre Berechtigung...
 
Um auch auf Beas Kommentar zurück zu kommen

Ich bin auch wieder Teilzeit arbeiten gegangen, als meine Kinder in den Kindergarten gingen. Die Illusion unter anderem war, auch das Familieneinkommen etwas aufzubessern. Mit 3 Kindern ist man hier in Deutschland ja schon kinderreich und wenn man einschlägigen Berichten Glauben schenken soll einem ziemlichen finanziellen Armutsrisiko ausgesetzt 😉
Ich schreibe deswegen Illusion, was das Familieneinkommen betrifft, weil ich "unterm Strich" eigentlich nur ein Taschengeld übrig behalten habe.
Durch meine Berufstätigkeit stieg ja gleich das Einkommen, was prompt einen höheren Kindergartenbeitrag zur Folge hat. Die anderen beiden gingen zur Schule, also musste auch die Schulbetreuung zu Kernzeiten bezahlt werden. Die Fahrtkosten blieben die gleichen, egal ob VZ oder TZ und über Steuerklasse V hatte Vater Staat sich auch sehr gefreut 😀
Es braucht schon eine gehörige Portion Idealismus dann jeden Tag wieder arbeiten zu gehen 😉 Arbeit habe ich damals übrigens überhaupt nur bekommen, weil zu der Zeit qualifizierte Kräfte Mangelware gewesen sind, der AG war mehr als skeptisch (bei 3 Kindern ist das Risiko ja schon immens, dass ein Kind krank werden und die Mutter dementsprechen ausfällt), aber jemand anderes konnte er nicht bekommen.

Ich denke, dass statt Elterngeld doch eher in der Richtung etwas unternommen werden sollte.
 
Ich habe die Diskussion nun mit Interesse und an einigen Stellen mit einem Lächeln verfolgt.
Ich bin alleinerziehend und Vollzeit berufstätig und muss sagen, dass ich mir die Zeit mit Kind natürlich viel lieber auf Kosten von Vater Staat erkauft hätte. Wäre wesentlich leichter gewesen.
Andererseits ist meiner Meinung nach viel eher eine Flexiblisierung der Arbeitsplätze von Nöten, so dass eine Mutter die Arbeitszeit und den Arbeitsort leichter handeln kann.
Ich hatte das Glück während der ersten drei Jahre ein Büro im Keller des gleichen Hauses zu haben und im Erdgeschoss sprangen Kind und Aupair-Mädchen rum. Das ging auf dem Dorf, weil Wohnraum und Nebenkosten entsprechend handlich waren.
In der Stadt, in die ich dann beruflich musste, war diese Konstruktion nicht mehr finanzierbar. In den Zeiten der Grundschule haben Kollegen und Arbeitgeber hier mitgeholfen. Ganz davon abgesehen, dass manchmal für wichtige Arbeiten mein Sohn bei mir an der Arbeit ist, so dass er auch tatsächlich die notwendigen Inhalte verinnerlicht.
Es ist verdammt viel Disziplin erforderlich, wenn Kinder, Haushalt und Karriere auf dem Programm stehen. Das ist das eigentliche Problem.
Jammern hilft nicht weiter. Und wer hier auf staatliche Lösungen vertraut, wird sicherlich enttäuscht werden.
Wie gesagt, meine Meinung - emotional, unvollständig, zusammenhanglos, aber ehrlich.
 
Da kann ich wirklich nur sagen, hast du viel Glück gehabt und eine große Toleranz deines Arbeitgebers.
Kinder mit zur Arbeit bringen? Wäre für meinen damaligen (wie für meinen heutigen) Arbeitgeber undenkbar gewesen (Genauso wie zur Arbeit Jeans tragen 😀). Auch zu Hause arbeiten (was theoretisch durchaus möglich gewesen wäre) war überhaupt kein Thema.
Inzwischen bin ich mit meinen 3en alleine (weiß also wofür ich damals für einen Hungerlohn arbeiten ging, da ich nun auf eigenen Füßen stehen kann), was mich also noch attraktiver für einen eh schon überfüllten Arbeitsmarkt macht 😀 und arbeite Vollzeit. Was konstant geblieben ist, der ewige Spagat Kinder und Beruf unter einen Hut zu bringen, natürlich ohne stattliche Lösungen...
 
Das ist hier jetzt nicht ganz das Thema, aber wie wertest du denn volswirtschaftlich den Generationenvertrag?
Ein Bestandteil ist eben auch das Aufziehen von Kindern. So werden Menschen mit Kindern und Menschen ohne Kinder gleichermaßen bei den Bezügen der Rente behandelt. Ist das fair?

Welcher Vertrag? Wer hat wann mit wem einen Vertrag geschlossen? Hab ich den unterschrieben?

Was ist ein Generationenvertrag? (Außer der Versuch eines Rechtfertigungskonstruktes dafür, anderen (den Angehörigen einer nachfolgenden Generation) die Schuld für die eigenen (die der Politiker der fünfziger Jahre) falschen Entscheidungen (umlage- statt kapitalgedeckter Finanzierung der eigenen Rente) zu geben?)
 
René argumentiert ökonomisch stringent. Aber was der frisch gebackene Herr Philosoph übersieht, ist, dass ein Staat nicht nur eine ökonomische Veranstaltung ist, sondern eine soziale und eine politische. Und da haben die Einwände und Wünsche von Bea durchaus ihre Berechtigung...

Das übersieht er keineswegs, er argumentiert nur für eine andere Verfasstheit des Staates bzw. für die Hinterfragung von vermeintlich verfassten Ansprüchen.
 
@oekonomie ist alles: ich bin froh, dass es nicht nur leute wie dich gibt, die darüber entscheiden nach welchen gesichtspunkten ein staat funktioniert und wie in selbigem das Geld verteilt wird.
Mal ganz abgesehen davon, wenn die Herren Philosophen hier schon diskutieren wo bleibt bitte die "Würde des Menschen" an sich und der Wert des Individuums, das vielleicht nicht nur über Arbeit bzw. über sein Bruttosozialprodukt definiert wird. Außerdem solltest du lieber schon mal jetzt überlegen, wem du deine Rente schenkst...., die im moment halt nun mal nach dem umlagesystem finanziert wird. außerdem wie bitte soll das gehen, dass wir, sprich unsere generation bei derzeit aktuellen stundenlöhnen, für uns selbst für die rente, für unsere eltern, deren alterheimaufenthalt wir wahrscheinlich finanzieren dürfen, und für unsere kinder rücklagen bilden..? das zementiert ein system in dem die reichen immer reicher werden und alle anderen hinten runter fallen...ich bin dagegen....
außerdem liegt es auch ein klein bisschen an den arbeitgebern ob man mit kind überhaupt arbeit bekommt, selbst wenn man arbeiten möchte, weil die kinder ja eh nur ein ausfallrisiko darstellen...
 
@schmid: Das Problem mit dem Umlagefinanzierten System ist ganz einfach. Das System funktioniert so lange die Bevölkerungs mindestens stagniert aber besser wächst. Adenauer wusste schon damals, dass das ganze System ins wackeln kommt, wenn die Bevölkerung schrumpft. In der jetzigen Situation ist es noch schlimmer: Das Sozialsystem kann - selbst wenn es wollte - nichts in die Rente buttern, weil es pleite ist.
Das Resultat: Auch wenn ich aktuell keinen schlechten (aber auch keinen sonderlich guten) Lohn bekomme, so liegt meine Rentenlücke zu 60% meines jetzigen Nettolohnes aktuell bei 30%. Geht man von einer lebenswerten Rente aus sind es schon über 50%. Deswegen buttere ich schon von Privat Monat für Monat 250 Euro in die Private Altersvorsorge rein. Ich könnte jedesmal weinen, wenn ich daran denke was ich mit dem gesetzlichen Rentenbeitrag alles machen könnte, wenn ich ihn privat in die Rente anlegen könnte.
Meinetwegen sollen die sagen: Alle ab Jahrgang xy brauchen nicht mehr in die gesetzliche Rente einzuzahlen, müssen den bisherigen Betrag aber für Rentenvorsorge anlegen (bei einem höheren Rentenalter konnte die Politik ja auch so einen abrupten Break machen). Die jetzigen Renter sollten dann per Steuern versorgt werden (geht ja bei Beamten auch).

Zu Kindern bekommen/haben: Die bekommt dieser Staat erst von mir, wenn er mir einen halbwegs festen Job am Ort (wo auch immer) garantieren kann. Solange ich (seit 3 Jahren) quer durch Deutschland der Arbeit hinterher fahren muss und immer nur projektbezogene Jobs bekomme, gibt es keine 50% Gene für Kinder von mir.

Gruss
Holger
 
@oekonomie ist alles: ich bin froh, dass es nicht nur leute wie dich gibt, die darüber entscheiden nach welchen gesichtspunkten ein staat funktioniert und wie in selbigem das Geld verteilt wird.
Mal ganz abgesehen davon, wenn die Herren Philosophen hier schon diskutieren wo bleibt bitte die "Würde des Menschen" an sich und der Wert des Individuums, das vielleicht nicht nur über Arbeit bzw. über sein Bruttosozialprodukt definiert wird..

Hallo schmid!

Ich bin auch froh, dass es nicht nur Menschen wie mich gibt, das wär ziemlich langweilig und wir hätten nix zu diskutieren 😀

Wer definiert übrigens die Würde? Und warum solte zur Würde gehören, dass mir andere Leute die Rente bezahlen und zwar in Höhe von maximal 1/3 dessen, was ich eingezahlt habe. Ich finde, das klingt nicht nach Würde sondern nach Diebstahl.

Das finden übrigens noch ein paar andere Leute so - man lese zunächst nach bei Friedmans und Nozick und noch ein paar anderen zu diesem Thema. Dann wirst Du feststellen, dass eine Gesellschaftsverfassung keineswegs auf nur eine mögliche Art konstruiert sein kann, sondern andere, für alle vorteilhaftere Lösungen denkbar wären.

Worüber bewertest Du denn den Wert eines Menschen? Und warum bewertest Du überhaupt andere? Ich jedenfalls hab kein Werturteil über irgendjemanden abgegeben - oder frei nach John Stuart Mill: "Ich find' alle Menschen toll, solange sie mich in Ruhe lassen und mir nix wegnehmen!"
 
Welcher Vertrag? Wer hat wann mit wem einen Vertrag geschlossen? Hab ich den unterschrieben?

Was ist ein Generationenvertrag? (Außer der Versuch eines Rechtfertigungskonstruktes dafür, anderen (den Angehörigen einer nachfolgenden Generation) die Schuld für die eigenen (die der Politiker der fünfziger Jahre) falschen Entscheidungen (umlage- statt kapitalgedeckter Finanzierung der eigenen Rente) zu geben?)

Du hast mit deiner Kritik grundsätzlich recht. Ich selbst finde das Modell nicht gut, deshalb macht es sinn es zu hinterfragen und auch alternativen zu suchen.
Unterschrieben haben den Vertrag die gewählten Vertreter des Volkes "im Namen des Volkes". Ich lass, die Aussage jetzt mit Absicht mal so provokant da stehen.


[...] Und warum solte zur Würde gehören, dass mir andere Leute die Rente bezahlen und zwar in Höhe von maximal 1/3 dessen, was ich eingezahlt habe. Ich finde, das klingt nicht nach Würde sondern nach Diebstahl.

Diebstahl oder Raubbau am Volk. Das kommt beides ziemlich auf das gleiche hinaus.
Es gibt dazu ein Zitat von Kurt Biedenkopf "... die heutige Generation, hat ein Recht darauf die Einzahlung in dern Generationenvertrag zu verweigern."
Dieser Meinung schließe ich mich an. Angesichts der hohen Belastung, der wohl längsten Einzahldauer und des geringsten Nutzens, finde ich das wörtchen sozial in diesem Zusammenhang als eine absolute Provokation.

@Schmid: Du hast es treffend formuliert, wir haben das Problem der Sandwitch Generation. Wer kommt denn mal für uns auf?
 
Eben deswegen...und was hat die Frage nach der würde des menschen oder dem wert des einzelnen an sich mit bewerten zu tun, ich Frage mich nur, welche berechtigung hat deiner meinung nach ein mensch wenn er nicht arbeiten geht und nicht irgendwelche beiträge bezahlt...
ich glaube dass diese diskussion zu nix führt, weil man von grundsätzlich unterschiedlichen menschenbildern ausgeht...
 
Unsere Generation wird, so pragmatisch das jetzt klingen mag "damit leben müssen", dass sie sehr viel früher an später denken muss. Dass sie sehr viel früher ihr Leben planen und die Zukunft miteinkalkulieren muss und dazu gehört private Vorsorge. Nur ist das zeitliche Fenster dafür verdammt klein. Optimistisch geschätze 40 Jahre (wenn nicht mit 50 schon das berufliche Aus kommt, da man zu "alt" ist), in denen man für 30 Rentenjahre zurücklegen, Kinder großziehen und vielleicht noch fürs Eigenheim sparen muss. Dass sich trotzdem noch so viele diesen romantischen Generations-Illusionen hingeben wundert mich nicht. Sonst müsste der Mensch, der es ja im Allgemeinen gerne bequem hat, Konsequenzen ziehen. Zum Beispiel schon mit 20 öfter mal statt Urlaub in die private Rente investieren und für "später" verzichten. Sich überlegen ob mit Mitte 30, mitten in der Karriere-Phase nach den harten Jahren der beruflichen Etablierung, wirklich der "richtige" Zeitpunkt für Kinder ist.
Das ganze Paket verlangt vom Einzelnen viel Verantwortungsbewußtsein und Vernunft ab und auch einen radikalen Wandel der Gesellschaft. Etwas, vor dem die meisten lieber die Augen verschließen und die Schuld der Politik geben!

An dieser Stelle muss man leider feststellen, das unser schönes Land ein bürokratisches Monster ist.
Ich glaube nicht, das wir mit diesen Problemen leben müssen. Vielmehr bin ich der Meinung, dass wir Gesamtheitlich umdenken müssen.
Oft ist weniger mehr. Wir müssen die staatlichen Regelungen in einigen Bereichen einfach deutlich herunterfahren.
Da wir für unsere Rente effektiv sowieso privat vorsorgen müssen, können wir ja auch das staatliche Konstrukt ganz aufgeben.
Das macht zum heutigen System im Grunde keine wirklichen Unterschied mehr. Wer Vorsorge betreiben kann, ist später besser gestellt, wer dazu nicht in der Lage ist, wird im Alter sein Probleme haben.
Schaffen wir, den Verwaltungskram einfach in Bezug Rente ab, dann haben wir mehr Geld und können weniger davon gewinnbringender anlegen. Die Binnenkonjunktur hat dann sogar auch was davon.

Es gibt eine Reihe von Menschen die sich mit diesen Probleme auch nicht mehr abfinden wollen (145 000 allein im letzten Jahr) und das Land für immer verlassen. Die Bundesregierung hat das Problem längst erkannt, wandern gerade die Menschen aus, die wir unbedingt selbst brauchen. Nur ändern wird sich deswegen noch lange nichts.
 
Später beschweren sich ebengenannte dann darüber, dass sie kaum Rente bekommen. 🙄
Sie haben ja auch allen Grund sich über die geringe Rente zu beschweren. Wer vierzig Jahre lang dazu gezwungen wird, knapp 20 Prozent seines Bruttolohnes(inkl. Arbeitgeberanteil) in eine staatliche Rentenversicherung zu zahlen, sollte eigentlich davon ausgehen können, dass er eine angemessene Rente bekommt. Wie so vieles durch den Staat reguliertes, funktioniert dieses System leider nicht. Die Konsequenz sollte aber nicht sein, dass die Betroffenen sich bitte nicht so anstellen und selbst vorsorgen sollen. Die Konsequenz sollte vielmehr die Abschaffung der offensichtlich untauglichen Rentenversicherung sein. Und dann kann man auch von den Menschen erwarten für sich selbst vorzusorgen.
Die deutsche Hausfrauen-Kultur müsste ja sonst geopfert werden, auch Frauen arbeiten, damit die Familie trotz Kindern noch zurücklegen und sparen kann, [...]

In vielen Fällen würde es doch selbst dann für die private Altersversorgung reichen, wenn nur einer arbeiten geht. Voraussetzung wäre aber, dass der Staat keine Rentenbeiträge einkassiert sondern diese beim Arbeitnehmer belässt, der dann die Möglichkeit hat dieses Geld selbst anzulegen. Hab vor ein paar Jahren mal eine Statistik gelesen, nach der ein damals 20 jähriger für jeden Euro den er einzahlt ca. 80 Cent wieder rausbekommt. Mit ner Rendite von -20% sollte mal ne private Rentenversicherung oder ein Aktienfonds werben
 
Hab vor ein paar Jahren mal eine Statistik gelesen, nach der ein damals 20 jähriger für jeden Euro den er einzahlt ca. 80 Cent wieder rausbekommt.

Hab gerade mal ausgerechnet, was man bei einer Verzinsung von nur 3% p.a. bei 40 jähriger Laufzeit und monatlicher Einzahlung erhalten würde. Für jeden eingezahlten Euro bekäme man in diesem Fall 1,91 Euro zurück. Vorausgesetzt man lässt sich alles auf einmal auszahlen. Bei Auszahlung in Form einer Rente und Wiederanlage des Restes steigt der Rückzahlungsbetrag natürlich noch.
 
Hab vor ein paar Jahren mal eine Statistik gelesen, nach der ein damals 20 jähriger für jeden Euro den er einzahlt ca. 80 Cent wieder rausbekommt. Mit ner Rendite von -20% sollte mal ne private Rentenversicherung oder ein Aktienfonds werben 😀

:rofl: :rofl: :rofl: :rofl:

Der neue Sozialhilfeeinstiegsfonds: Sparen Sie jetzt und darben später....

Recht habt ihr runter mit der gesetzlichen Rente und rauf mit Eigenverantwortung und privater Altersvorsorge.

Ich befürchte jedoch, dass aufgrund der Bevölkerungsentwicklung (Rentner/ rentennahe AN stellen einen immer größeren Anteil der Bevölkerung und sind somit pot. Wähler)
sich bald kein Politiker so richtig an das Thema rantrauen wird, und die Karre so richtig gegen die Wand gefahren wird. :mad
 
Ich befürchte jedoch, dass aufgrund der Bevölkerungsentwicklung (Rentner/ rentennahe AN stellen einen immer größeren Anteil der Bevölkerung und sind somit pot. Wähler)
sich bald kein Politiker so richtig an das Thema rantrauen wird, und die Karre so richtig gegen die Wand gefahren wird. 😡

Deine Befürchtung teile ich leider auch. Wobei man, wenn man es politisch geschickt einfädelt, durchaus einen Umbruch in das System bringen könnte.
Jedem ist heute klar, dass das Rentensystem kollabiert und eine neue Lösung benötigt wird. Nur will jeder seine Rente bekommen. Ist ja verständlich, darauf haben die meisten auch hingearbeitet und viel Geld bezahlen müssen.

Ich könnte mir einen Etappenplan vorstellen, das den Rentern und Rentern in näherer Zukunft die Rente "sichert". Auf der anderen Seite werden aber die Beiträge stark zurückgefahren mit dem Ziel diese ganz aufzugeben. Die entstehenden Einnahmeausfälle müssten über Steuern finanziert werden.

Die jüngere Generation muss dann privat vorsorgen und hat dann auch die Mittel. Je nachdem wie lange ein AN der jüngeren Generation bereits Beiträge gezahlt hatte, muss eine entsprechende Entschädigung berücksichtigt werden.

So inetwa könnte ein Plan aussehen der auch politisch bei allen Akzeptanz finden könnte.

Was haltet denn ihr von dieser Idee?
 
@ rene: Die Idee ist gut und wohl auch die einzig Praktikable. Das mit dem "für die eigene Rente einbezahlt und gearbeitet" ist so allerdings nicht ganz richtig. Ein weit verbreiteter Irrglaube, der dadurch, dass er ständig gebetsmühlenartig wiederholt wird, nicht richtiger wird. Wir bezahlen ja gerade nicht für unsere Rente, darüber sollte auch der beste Rentenbescheid (hab auch schon einen bekommen, einmal lachen bitte 😛 ) nicht hinwegtäuschen. Du bezahlst in die Rentenkasse für die Rente der heutigen Rentner. Deine (eventuellen zukünftgen 😉 ) Kinder oder die Kinder der anderen Leute zahlen dann später mal für dich.
Richtig ist aber, dass die heutigen Rentner 40 Jahre lang hart gearbeitet und dieses Land aufgebaut haben. Ob sie dabei zufällig auch in die Rentenkasse einbezahlt haben oder nicht ist irrelevant, die Beiträge waren damals so niedrig, dass davon heute keiner mehr leben könnte. Aber verdient, dass sie heute nicht völlig durch alle Netze fallen haben sie es allemal mehr als irgendwelches arbeitsscheues Gesindel, das es sich gemütlich mit HartzIV eingerichtet hat.

Du hast mit deiner Darstellung natürlich recht. Ich hatte es auch in der Richtung gemeint. Mir ging es mehr um den Ausblick, als um die Darstellung des heutigen kranken Systems. Da jeder der einzahlt hat gegenüber der Rentenversicherung ansprüche erworben, die sich in diesem komplexen Punktesystem der Rentenversicherungen niederschlägt. Daher müssten eben entsprechende Entschädigungen für die bereits gezahlten Beiträge berücksichtigt werden.
Wir müssen uns grundsätzlich darüber im klaren sein, wieviel Sozialstaat wir überhaupt noch wollen bzw. finanzieren können.
 
Bei aller privaten Altervorsorgen-Rechnerei habt ihr leider vergessen, die Inflation miteinzubeziehen! Da bleibt von den schönen 3% am Ende nicht viel übrig.

Hab ich nicht vergessen. Bin von einer effektiven Verzinsung von 3% ausgegangen. Sprich, bei z.B. 1,5% Inflation p.a. bin ich von einer 4,5% igen Rendite p.a. ausgegangen. Und die dürfte allemal drin sein. Aber selbst bei z.B. einer Effektivverzinsung von 1% bekäme man immer noch ca. 1,23 Euro pro eingezahltem Euro. Die genauen Zahlen sind ja auch egal. Fest steht ganz einfach, dass man wesentlich besser dastehen würde als bei staatlicher Rente.
 
Richtig ist aber, dass die heutigen Rentner 40 Jahre lang hart gearbeitet und dieses Land aufgebaut haben. Ob sie dabei zufällig auch in die Rentenkasse einbezahlt haben oder nicht ist irrelevant, die Beiträge waren damals so niedrig, dass davon heute keiner mehr leben könnte. Aber verdient, dass sie heute nicht völlig durch alle Netze fallen haben sie es allemal mehr als irgendwelches arbeitsscheues Gesindel, das es sich gemütlich mit HartzIV eingerichtet hat.
Dass die Mehrheit der heutigen Rentner es "moralisch" verdient hat, da stimme ich dir vollkommen zu. Aber dafür, dass die heutigen Rentner sich darauf verlassen haben eine gute staatliche Rente zu bekommen kann ich nichts. Deshalb akzeptiere ich das oft zu hörende Argument, die heutige Generation hätte schließlich, was die Zeit angeht, noch die Möglichkeit selbst vorzusorgen, "die alten" hätten diese aber nicht gehabt, nicht. Ist das meine Schuld, das dieses System heute zusammenbricht? Muss ich es hinnehmen, dass ich heute für die jetzigen Rentner bezahlen muss, ich selber aber nichts mehr bekommen werde? Meine Meinung ist, so hart es auch klingen mag: Wenn ich heute schon weiß, dass ich nichts mehr rausbekomme, dann ist es nicht legitim dass ich für die jetzigen Rentner zahlen muss. Das wäre natürlich verdammt hart für viele. Aber wenn jemand dafür verantwortlich ist, dann die Politiker die das verbrochen haben. Und von wem wurden die gewählt? Von den jetzigen Rentnern, nicht von mir!
 
Dass die Mehrheit der heutigen Rentner es "moralisch" verdient hat, da stimme ich dir vollkommen zu. Aber dafür, dass die heutigen Rentner sich darauf verlassen haben eine gute staatliche Rente zu bekommen kann ich nichts. Deshalb akzeptiere ich das oft zu hörende Argument, die heutige Generation hätte schließlich, was die Zeit angeht, noch die Möglichkeit selbst vorzusorgen, "die alten" hätten diese aber nicht gehabt, nicht. Ist das meine Schuld, das dieses System heute zusammenbricht? Muss ich es hinnehmen, dass ich heute für die jetzigen Rentner bezahlen muss, ich selber aber nichts mehr bekommen werde? Meine Meinung ist, so hart es auch klingen mag: Wenn ich heute schon weiß, dass ich nichts mehr rausbekomme, dann ist es nicht legitim dass ich für die jetzigen Rentner zahlen muss. Das wäre natürlich verdammt hart für viele. Aber wenn jemand dafür verantwortlich ist, dann die Politiker die das verbrochen haben. Und von wem wurden die gewählt? Von den jetzigen Rentnern, nicht von mir!

Es ist nicht Deine Schuld, dass Adenauer und Co dieses System eingefuehrt haben. Du hast sie auch nicht gewaehlt.. Es gibt die interessante Dokumentation unter anderem auch zu diese Thema: 'Sanierungsfall Deutschland' .. In 20 Jahren kommt die naechste Generation und wird Dich fragen, warum wir diese Politiker gewaehlt haben, wo sie uns doch offensichtlich in 's Verderben segeln lassen und lieber alles auf die naechste Generation abwaelzen.

So schnell wird sich an dem System nichts aendern. Dann bleiben Dir nur zwei Alternativen: Wandere aus oder mach' Dich selbststaendig und schon musst Du nichts mehr einzahlen
 
mach' Dich selbststaendig und schon musst Du nichts mehr einzahlen 😉

das stimmt leider nicht ganz 😉 ! Ein staatliches umlagefinanziertes System ist meist trügerisch. Und so verhält es sich auch mit dem Rentenbeitragssatz. Offiziell liegt er bei irgendwas um die 19,xx% glaube ich. Es werden aber noch vom Steuertopf ca 2,5% hineingepresst, so dass auch wirklich JEDER - ganz im Sinne der Solidarität versteht sich 😉 - zur Kasse gebeten wird.
 
So schnell wird sich an dem System nichts aendern. Dann bleiben Dir nur zwei Alternativen: Wandere aus oder mach' Dich selbststaendig und schon musst Du nichts mehr einzahlen 😉

Das ist mir schon klar, dass sich so schnell leider nichts ändern wird. Es ging mir auch mehr darum, dass die ganze Misere oft auch noch dadurch gerechtfertigt wird, dass man uns ja immerhin "rechtzeitig" gesagt hat dass wir nichts bekommen. Mir ist auch klar dass man jetzt nicht einfach allen Rentnern das Geld streichen kann. Aber es soll wenigstens nicht so getan werden als wenn das Ganze ok wäre (von Seiten der Politik meine ich jetzt). Davon hab ich zwar auch nicht mehr Geld in der Tasche, käme mir aber vielleicht wenigstens nicht für blöd verkauft vor.

Und was das selbständig machen angeht - wenn´s irgendwie möglich ist werde ich das auch tun. Nicht nur, aber nicht zuletzt, weil ich mein Geld fürs Alter lieber selbst anlege.
 
Supi, ich mein grundsätzlich sehe ich das auch so, dass das rentensystem überholt, aber erstens das mit dem generationenvertrag privat sehe ich ein bisschen anders: erstens was machst du wenn deine kinder später nix haben um dich zu finanzieren und zweitens warum sollte man dann überhaupt noch kinder kriegen und wer will diese zwingen für die alten dann aufzukommen und das problem scheitert in der praxis ja wohl auch daran dass man die alten auf dem arbeitsmarkt auch nicht mehr haben will...
übrigens wünsche ich mondschein schon mal viel spaß bei der karrieremacherei: ich bin nicht alleinerziehend und hatte mich gerade für ein leadershipprogramm beworben:k.o.kriterium war wohl wiedermal das kind....also euer theoriekram hier kann vielleicht mal in zwanzig jahren in die praxis umgesetzt werden, wenn das in den köpfen der leute auch angekommen ist..... im moment solltet ihr euch mal mit der realität auseinander setzen...
 
erstens was machst du wenn deine kinder später nix haben um dich zu finanzieren
Wer sagt, dass meine Kinder mich mal im Alter finanzieren sollen?
und zweitens warum sollte man dann überhaupt noch kinder kriegen
Du meinst also, wenn die "Rentenfinanzierungsfunktion" der Kinder wegfällt, dann gibt es keinen Grund mehr Kinder zu bekommen? Klar, kann jeder sehen wie er möchte, aber bei dem Gedanken an eigene Kinder kam mir bisher noch nie meine Alterssicherung in den Sinn.
und wer will diese zwingen für die alten dann aufzukommen
weiss nicht wer das will, ich nicht. Wäre ja gar nicht mehr notwendig wenn die Beiträge zur staatl. Rentenversicherung wegfielen und dafür privat angelegt werden können.
 
@Dringi: Bei deinem Satz darüber, dass du weinen könntest wenn du darüber nachdenkst, was du monatlich in die gesetzliche Rente butterst musste ich schmunzeln. Ich wurde von meinem Arbeitgeber gefragt, ob ich nicht zusätzlich etwas von meinem Lohn abgeben würde für "mein" (ha, als ob das meins wäre!) gesetzliches Rentenkonto. 😱 Du darfst dreimal raten, wie meine Antwort ausfiel. 🙄 Naja, er musste mir das eben "anbieten" - ich will nicht wissen wieviel Dumme es gibt, die das tatsächlich machen! ...

@mondschein: Da liegt jetzt ein kleines Missverständnis vor: Ich werde NIE,NIE,NIe auch nur irgendeine Mark zusätzlich in die gesetzliche Rente Buttern. Vielmehr habe ich 3 verschiedene Privat-Renten (eine in eine Pensionskasse, eine mittels Riester und eine mittels LV) abgeschlossen. Meine Aussage mit dem gesetzlichen Rentenbetrag bezog sich darauf, dass ich diesen zwar liebend gerne für die Rentenversicherung nehmen würde, aber bitte nicht in die gesetzliche Rentekasse einzahlen möchte.

Du solltest ggf. nochmal mit Deinem Cheffe reden, da dieser keineswegs verpflichet ist Dir anzubieten Gelt in die gesetzliche Rentenkasse zu stecken. Vielmehr muss er Dir eigentlich keinen Pensionkassen-Vertrag anbieten (wo der Betrag vom Bruttolohn abgezogen wird und somit einen weit kleineren Nettobetrag ergibt) bzw. eine Riesterrente.

Gruss
Holger
 
Bist du Großverdiener 😱 - oder hast du einen Tipp wie du das machst mit gleich 3 Privatrenten?

Ich tippe mal auf keine Kinder... 😉

Mein monatliches Budget gibt das leider nicht her, ich begnüge mich mit einer Pensionskasse + Riester folgt noch und hoffe dann mal, das die nächsten Jahre nichts dazwischen kommt und ich dann ein abbezahltes Eigenheim habe :rolleyes
 
Mein Gehalt gibt das nicht her 🙁, trotz keine Kinder. Das was ich in die staatliche Kasse einzahle ist so viel, könnte ich das privat anlegen müsste ich mir keine Sorgen um meinen Lebensabend zu machen, nur ist da am Ende echt kaum noch was, was ich so anlegen könnte. In Urlaub fahren wir übrigens nicht, das kann ich also nicht "zurücklegen und anlegen", wie so ein schlauer Politiker vor einiger Zeit mal vorschlug. Freue mich wirklich über gute Ratschläge 🙂.
 
Ich tippe mal auf keine Kinder... 😉

Mein monatliches Budget gibt das leider nicht her, ich begnüge mich mit einer Pensionskasse + Riester folgt noch und hoffe dann mal, das die nächsten Jahre nichts dazwischen kommt und ich dann ein abbezahltes Eigenheim habe 🙄


Stimmt, keine Kinder, hat er auch irgendwoe oben geschrieben. 😉

Ein abbezahltes Eigenheim ist aber auch schon eine ziemlich gute Altersvorsorge. Wenn man bedenkt, wieviel die Preise und Mieten in den letzten 30 Jahren gestiegen sind. 🙄


@schmetterling: So geht es wohl vielen. 🙄 Hast du ddich schon mal zum Beispiel bezüglich Riester-Rente beraten lassen? Das ist sogar staatlich gut gefördert. Alternativ zur Bank (die oft sehr gerne mit ihren eigenen Produkten werben, egal wie viel die bringen) bietet sich vielleicht auch die Beratung bei einer Verbraucherschutzzentrale an (die haben oft auch Themenabende speziell zur Alterversorgung) und kostet (im Gegensatz zum Steuerberater oder ähnliches) nicht viel.
 
Bist du Großverdiener 😱 - oder hast du einen Tipp wie du das machst mit gleich 3 Privatrenten?

Ja, es sind 3 Renten. Es sind im ganzen 250 Euro. Zur Zeit kann ich es mir halt leisten, deswegen buttere ich auch rein. Bevor jemand was sagt: Der letzte Urlaub mit richtig Verreisen war in 1997.
Ich habe halt 3 verschiedene Produkte bei 2 verschiedenen Banken gewählt um eine gewisse Streuung und Risikominimierung (Portfeulle-Theorie) zu bekommen.
Ich habe halt eine elend große Rentenlücke die geschlossen werden muss.
Und nein, Kinder habe ich nicht. Und ein Eigenheim (leider?) auch nicht.

Gruss
Holger
 
Abgesehen davon werde ich kann ich es mir im Moment nicht wirklich leisten noch zusätzlich in private Altersvorsorge zu investieren, dafür habe ich nach dem Diplom in 3 Jahren auch noch genügend Zeit und zur Zeit ist es mir wichtiger mich und vor allem meinen Sohn vor anderen Dingen abzusichern (auch mit Versicherungen).

Wenn es irgend geht, dann würde ich doch versuchen eine private Rente abzuschließen. Ich war geschockt als ich die Effekte von Einzahlungsdauer Zinseszinsen gesehen habe: Mit jedem Jahrzehnt mehr Einzahlung verdoppeln sich die Ausschüttungen. Ich z.B. habe mit 30 angefangen und bekomme pro 100 Euro Einzahlung heute knapp 300 Euro Rente in der Zukunft raus. Mit 20 Jahren angefangen hätte sich die Rente schon auf 600 Euro verdoppelt....

Gruss
Holger
 
ich bin auch mama, habe noch mann und hund, arbeite zwischen 25/30 Stunden die Woche, plane gerade eine Veranstaltungsreihe (4-8 Termine im Monat ab Januar) und "studiere" noch nebenbei 😉 Ich glaube, das ist zu schaffen 😀
@schmid:
Ich glaube, es kommt immer auf die Branche an, in der man arbeiten will. Ich bin in der "Kultur"-Branche, da zählen zum glück doch noch mehr die menschlichen Werte als alles andere. Ich wurde z.b. auch angestellt, als ich im 3. Monat schwanger war. Die Schwangerschaft wäre für mich als Arbeitgeber, der knallhart kalkulieren muss, ehrlich gesagt auch ein K.O.-Kriterium, weil es wie Mondenschein schon sagt, jederzeit sein kannst, dass du ein Attest auf den Tisch knallst, in dem steht, dass du ab jetzt nicht mehr arbeiten kannst, weil du z.B. wg. Gebärmutterverkürzung die restlichen vier bis sechs Monate liegen musst. Oder du bist total oft unkonzentriert (soll ja vorkommen *ggg*), weil Kreislaufprobleme, Wasser in den Beinen, Karpartunnelsyndrom (kannst nicht mehr am PC arbeiten), Schwangerschaftsdemenz (davon kann ich ein Lied singen...), Dünnhäutigkeit (Heulen während Geschäftsterminen) usw. usf. Das sind Risiken, die es einzukalkulieren gilt. Klar kann es sein, dass du deinen Job knallhart bis zum Mutterschutz durchziehst und dann nach acht Wochen wieder topfit auf der Matte stehst - aber davon kann ein AG nunmal nicht ausgehen... 🙁
Ich denke, wenn man das Kind schon hat und es ist zwei drei, die Kinderkrankheiten sind überstanden, die betreuung wasserdicht gesichert, dann wird ein Arbeitgeber auch ein Kind nicht als "Behinderun" sehen (es sei denn, er erwartet von seinen Mitarbeitern, dass sie täglich Überstunden machen, was man als Mutter weder kann noch will). Das blöde ist halt, dass man sich als Mutter zehnmal besser verkaufen muss als kinderlose Bewerber. Man muss z.B. erzählen wie gut die Kinderbetreuung organisiert ist, Kinderfrau und Oma als Notfallplan, wenn das Kind krank ist oder die Krabbelstube/Kita geschlossen (kommt ja leider auch viel zu oft vor 🙁 ) Bei einem kinderlosen Bewerber macht man ja auch keinen Gesundheitscheck oder ähnliches, um kalkulieren zu können, wie oft derjenige in Zukunft wg. Krankheit fehlen wird....
@ dringi:
Ich habe auch zwei private finanzielle Absicherungen - Eine Riesterrente und einen "Sparplan" mit eingefrorenem Geld. Das ist absolut sinnvoll - und wer die Riesterente (vor allem mit Kind) nicht in Anspruch nimmt, wenn er kann (z.B. nicht selbständig ist), der verschenkt 2-300 Euro im Jahr, die man vom Staat einfach "geschenkt" bekommt. Solche Sachen sind ab 30 Euro im Monat zu bekommen und sollten eigentlich für jeden machbar sein. Die Riesterrente ist sowieso eher was für geringverdienende. 250 Euro im mOnat für die Rente abzuzweigen, das kann zwar nicht jeder, aber wenn man früh genug anfängt, muss man das ja auch gar nicht 😛 (bin 24, habe mit 20 angefangen zu "sparen" und bin eigentlich nun wirklich nicht der Typ dafür 😀 )

Liebe Grüße Nadine
 
Ein Ganztagskindergarten-Platz kostet schon mehr als deine private Renteneinlage monatlich. Von den horrenden Mieten hier in München ganz zu schweigen (und ewig eine 1-Zimmer-Behausung geht mit Kind natürlich nicht). Da kann man froh sein über die Runden zu kommen.

Hallo Mondenschein,

wenn du so wenig Geld hast, kannst du dir dein Kindergartengeld nicht von der kommunalen Jugendhilfe zahlen lassen??? Die Voraussetzungen sind m.E. eigentlich ganz fair, vom Einkommen werden Fixkosten wie Miete, Versicherungen (auch Haftpflicht usw.) abgezogen, als alleinerziehende bist du doch da locker drunter, oder? Habe auch das ganze erste Jahr bezahlt bekommen (Krabbelstube, knapp 500 Euro im Monat), jetzt wirds mir zu kompliziert, weil mein Freund selbständig ist und die die KV usw. nicht voll anrechnen 🙁

LG Nadine
 
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