Fernstudium in Bewerbung erwähnen

Dr Franke Ghostwriter
was denkt ihr, ist es ratsam, das Fernstudium direkt in der Bewerbung zu erwähnen?

Ich denk mir mal, wenn man sich z.B. auf ne Stelle, für die ein Akademiker gesucht wird, bewirbt, dann hat man ohne Studium oftmals kein Chance. Wenn man aber ein Fernstudium erwähnt, vielleicht weckt man damit dann doch das Interesse des Unternehmens.

Andererseit gibt es vielleicht einige Unternehmen, die denken man würde sich aufgrund des Fernstudium im Job nicht richtig engagieren... wobei ich denke das ist eher die Ausnahme...

Habt Ihr Erfahrungen in der Hinsicht? Würdet ihr das FU-Studium direkt erwähnen? Wenn ja, wie könnte man das am besten ins Anschreiben einbauen??

Gruß
Susi-MX3
 
Susi-MX3,

ich stand auch vor dem Problem. Nur habe ich damals mein Studium nach 8 Semestern (ja ich weiß, ich gehöre dafür bestraft 🙁) beenden müssen. Ich schreibe es schon in die Bewerbung rein, wenn ich meine, dass es sich lohnt. Aber oft bekomme ich auch zu hören, dass es eben noch nicht fertig ist und ich als "nicht ausstudierte" keinen Anspruch auf einen Job für "fertig studierte" Akademiker habe. Dabei denke ich, könnte ich das auch.

Falls du noch beim Studium dabei bist, würde ich es auf jedenfall mit aufführen. Am besten unter dem Punkt "Studium und Ausbildung". In meiner Bewerbungsmaßnahme vom JobCenter wurde das auch vielen angeraten. Immer schön erwähnen. Gerade wenn man noch dabei ist, weil es viel Motivation zeigt.

Ob es die Entscheidung des Personalverantwortlichen negativ beeinflussen würde, kann man schlecht sagen. Du machst ja ein Fernstudium und kannst im Bewerbungsgespräch deutlich machen, dass du das nur in deiner freien Zeit machst.
Ich wurde oft nach Nachweisen gefragt. Also Prüfungsergebnisse oder ähnliches. Eben alles, wo man seine Leistungen mit vorweisen kann. Als Rat kann ich dir hier aber nur mit auf den Weg geben: Auf keinen Fall solche Nachweise der Bewerbung beifügen. Lieber mit zum Gespräch nehmen. Wenn sie interessiert sind, laden sie dich auch ohne die Sachen ein. Zudem macht man sein Gegenüber ja auch wen wenig neugierig, wenn man sowas weglässt. 😛 So war es bei mir bisher immer. Allerdings hab ich in der Bwerbung unter dem Punkt "Fernstudium" in Stichpunkten die bereits bestandenen (nicht die belegten) Kurse erwähnt. Das kommt auch immer gut. Bewirbst du dich zum Beispiel für die Buchhaltung und hast da bereits abgeschlossen, freut das einen potentiellen Arbeitgeber ganz sicher. Dann lädt man dich auch ein und du kannst deine Leistungen dort vorzeigen.
 
honey,

Danke für Deine ausführliche Antwort 🙂

Hast Du das Studium nicht bereits im Anschreiben erwähnt? ich dachte, dass man das dort mit reinpackt.... suche nur noch nach ner passenden Formulierung.

Gruß
Susi-Mx3
 
Susi,
im Anschreiben habe ich das in etwa so geschrieben:

Während meines achtsemestrigen Studiums an der Fernuniversität Hagen, konnte ich meine Kenntnisse in XYZ vertiefen und würde mein dort erworbenes Wissen sehr gerne in meine Arbeit in Ihrem Unternehmen mit einfließen lassen.
 
Susi,

ich stehe/stand auch immer vor dem gleichen Problem. Hab mich im lauf des letzten Jahres sowohl intern als auch extern beworben. Und das Studium war natürlich immer ein Thema in den Gesprächen.

Ich hab es immer von Anfang an gesagt bzw. geschrieben, sowohl im Lebenslauf als auch im Anschreiben. Nicht nur weil ich damit die zeigen wollte, "hey ich mache noch was nebenbei" sondern auch um mir Probleme in der Zukunft vom Hals zu halten - freistellungen während den Klausur usw. Wie will man einem neuen Chef erklären, dass man gerade DA unbedingt Urlaub braucht? Wen dieser nichts vom Studium weiß.

Ausserdem wollte ich mit offenen Karten spielen, dass Studium gehört dazu finde ich - wenn damit eine Firma ein Probleme gehabt hätte, wäre ich da nicht hin. Resonanz war aber in den geführten Gesprächen immer sehr positiv, ich würde es wieder so machen.
 
Susi,

da ich selbst grade wieder in einer Bewerbungsphase stecke, halte ich es so: Mein Studium steht im Lebenslauf - auf der letzten Seite habe ich dort eine Sektion "Aus-/Fortbildung" -, aber nicht im Anschreiben.

Fuer mich persoenlich ist der Job Prioritaet 1, und das Studium ist mein persoenliches "Zuckerl" (auch wenn ich das zur gegebenen Zeit sicher auch mal anders sehe, wie z.B. momentan 😀 ). Deshalb erwaehne ich es im Anschreiben nicht. Ins Anschreiben gehoert fuer mich persoenlich nur, weshalb ich ausgerechnet diesen einen Traumjob bei dieser wundervollsten Firma der ganzen Welt haben will 😉

Im uebrigen stelle ich mir die Frage, was die Personaler gerne hoeren wuerden, schon lange nicht mehr. Da drehste durch, wenn du irgendwie jedem gerecht werden willst. Die einen freuen sich ueber engagierte Mitarbeiter, die anderen haben Angst, dass Du nicht mehr genug arbeitest. Deshalb: Schau auf Dich selbst, ueberleg Dir, weshalb Du genau Deinen Weg so gehst, wie Du es eben tust .. und genauso stellst Du Dich dann auch in den Bewerbungen dar. Das kommt klar, eindeutig, ehrlich und erwachsen rueber.

Viel Erfolg bei Deinen Bewerbungen!
Caro
 
Ich denk mir mal, wenn man sich z.B. auf ne Stelle, für die ein Akademiker gesucht wird, bewirbt, dann hat man ohne Studium oftmals kein Chance.

Doch, hat man, denn meistens will man sich mit solchen Formulierungen oft einfach nur Massenbewerbungen vom Hals halten. Klassisches Beispiel ist ein IT-Systemadministrator, der studiert sein soll. Das Studium an der Stelle ist unsinnig, aber es bewahrt davor, dass sich Hausfrau Müller bewirbt, weil sie weiß wo man den Computer einschaltet und sie deshalb denkt, dass sie für den Job geeignet ist.

Erst im Staatsdienst sieht es anders aus, wenn da bestimmte Studiengänge gesucht werden dann ist das auch so. Da kann man als Unstudierter erst verhandeln, wenn sich keine oder keine geeigneten Bewerber beworben haben.

Hallo Susi,
im Anschreiben habe ich das in etwa so geschrieben:

Während meines achtsemestrigen Studiums an der Fernuniversität Hagen, konnte ich meine Kenntnisse in XYZ vertiefen und würde mein dort erworbenes Wissen sehr gerne in meine Arbeit in Ihrem Unternehmen mit einfließen lassen.

Ein Satz der nicht wirklich was aussagt. Zum einen ist die Dauer im Anschreiben vollkommen falsch platziert und zum anderen wäre es wichtiger, falls man das Studium im Anschreiben überhaupt so erwähnen sollte, den Studiengang zu nennen. Das Studium gehört eigentlich nur dann ins Anschreiben, wenn die Bewerbung direkt etwas damit zu tun hat. Beispielsweise wenn man seine Bachelor-Arbeit im neuen Unternehmen schreiben will oder weil man einen Job neben dem Studium sucht.

Was mir beim Lesen von Bewerbungen immer wieder auffällt: Die Leute halten sich krampfhaft an (teilweise unwichtigen) Fakten (Hard Skills) fest, anstatt die Persönlichkeit (Soft Skills) in den Vordergrund zu stellen. Da fragt man sich dann immer, ob die Leute außer den Fakten nichts zu bieten haben. Das was im Lebenslauf sowieso steht erwähnen einige so oft auch noch im Anschreiben anstatt dort die Schmuckstücke von sich zu präsentieren.
 
Doch, hat man, denn meistens will man sich mit solchen Formulierungen oft einfach nur Massenbewerbungen vom Hals halten. Klassisches Beispiel ist ein IT-Systemadministrator, der studiert sein soll. Das Studium an der Stelle ist unsinnig, aber es bewahrt davor, dass sich Hausfrau Müller bewirbt, weil sie weiß wo man den Computer einschaltet und sie deshalb denkt, dass sie für den Job geeignet ist.
Allerdings ist es auch ein schönes Selektionskriterium, so dass man, auch wenn man das Studium für die Stelle nicht zwingend bräuchte, ohne Abschluss direkt auf den Absage-Stapel verbannt wird.

Das was im Lebenslauf sowieso steht erwähnen einige so oft auch noch im Anschreiben anstatt dort die Schmuckstücke von sich zu präsentieren.
Ich finde es schon sinnvoll, einige Infos aus dem Lebenslauf wieder aufzugreifen, auch um zu zeigen, wie die bisherige Laufbahn mit der aktuellen Stelle zusammen passt.
Außerdem erwähne ich auch manches doppelt, weil ich es immer wieder erlebe, dass diejenigen, die die Gespräche führen, meine Bewerbung kaum oder überhaupt nicht gelesen haben. Wenn dann nur der Lebenslauf oder das Anschreiben überflogen wurde, dann steht in beidem wenigstens das Wichtigste drin.
 
Allerdings ist es auch ein schönes Selektionskriterium, so dass man, auch wenn man das Studium für die Stelle nicht zwingend bräuchte, ohne Abschluss direkt auf den Absage-Stapel verbannt wird.

Dieses Ammenmärchen hält sich also immer noch da draußen? Merk dir mal: Im Regelfall zählt der Gesamteindruck, keine Details! Die Anforderungen werden meistens zu hoch angesetzt, man will schließlich immer nur die besten haben (zum Preis der schlechten).

Ich finde es schon sinnvoll, einige Infos aus dem Lebenslauf wieder aufzugreifen, auch um zu zeigen, wie die bisherige Laufbahn mit der aktuellen Stelle zusammen passt.

Wie die bisherige Laufbahn mit der neuen Stelle zusammenpasst wäre meiner Meinung nach eher ein Thema für das Vorstellungsgespräch.

Du liest aber nun mal nicht die Schreiben. Der Wurm (die Bewerbung) muss dem Fisch (dem Personaler) schmecken, nicht dem Angler (dir). Das hat sich bei vielen Bewerbern immer noch nicht rumgesprochen. Du musst dich mit deiner Bewerbung wohl fühlen, aber gefallen muss sie nicht dir sondern dem Leser! Der Leser nimmt sich nun mal nicht so viel Zeit wie du es als Bewerber glaubst und hoffst, der liest niemals alles.

BTW: Es kommt nicht darauf an was du in der Vergangenheit gemacht hast und wie schön du das alles in deinem Lebenslauf darstellen kannst, sondern was man von dir zukünftig erwarten darf. Wenn ich deine Vergangenheit für eine Entscheidung die Zukunft betreffend wissen will dann lese ich doch lieber deine Arbeitszeugnisse (von Dritten geschrieben) und nicht deinen "frisierten" Lebenslauf (also von dir "geschönt").

Außerdem erwähne ich auch manches doppelt, weil ich es immer wieder erlebe, dass diejenigen, die die Gespräche führen, meine Bewerbung kaum oder überhaupt nicht gelesen haben.

In der Tat, aber daran wird die Wiederholerei auch nichts ändern. Im Gegenteil, die verschwendest wertvollen Platz für andere Sachen, beispielsweise für ein Alleinstellungsmerkmal. Des weiteren findet bei Bewerbungen (gerade dann wenn Stellen ausgeschrieben wurden) oft eine Vorauswahl statt, die ganz andere Personen machen als dein Gesprächspartner. Außerdem liegen zwischen Bewerbung lesen und Vorstellungsgespräch Tage/Wochen, meinst du da kann man sich deine ganze Bewerbung im Kopf einprägen, neben mehreren anderen?

Wenn dann nur der Lebenslauf oder das Anschreiben überflogen wurde, dann steht in beidem wenigstens das Wichtigste drin.

Woher glaubst du zu wissen was für den Leser wichtig ist oder wieviel Zeit er in deine Bewerbung investiert?
 
Dieses Ammenmärchen hält sich also immer noch da draußen? Merk dir mal: Im Regelfall zählt der Gesamteindruck, keine Details! Die Anforderungen werden meistens zu hoch angesetzt, man will schließlich immer nur die besten haben (zum Preis der schlechten).
Das ist mir schon klar. Aber ich denke einfach, dass so eine Vorauswahl der Bewerbungen nicht viel Zeit kosten soll und dass eben oberflächliche Kriterien (wie z. B. Studium: ja/nein) gerne für die Auswahl benutzt werden.

Wie die bisherige Laufbahn mit der neuen Stelle zusammenpasst wäre meiner Meinung nach eher ein Thema für das Vorstellungsgespräch.
Dazu muss ich ja erst mal dorthin eingeladen werden. Und vorher habe ich nur mein Anschreiben, Lebenslauf und Zeugnisse, die mein Potenzial darstellen. Deshalb versuche ich im Anschreiben eine Verbindung zwischen meinen bisherigen Tätigkeiten und der ausgeschriebenen Stelle herzustellen.

BTW: Es kommt nicht darauf an was du in der Vergangenheit gemacht hast und wie schön du das alles in deinem Lebenslauf darstellen kannst, sondern was man von dir zukünftig erwarten darf. Wenn ich deine Vergangenheit für eine Entscheidung die Zukunft betreffend wissen will dann lese ich doch lieber deine Arbeitszeugnisse (von Dritten geschrieben) und nicht deinen "frisierten" Lebenslauf (also von dir "geschönt").
Aber meinst du nicht, dass deine vergangenen Projekte und bewiesenen Fähigkeiten unmittelbar damit zu tun haben, was du zukünftig leisten kannst? Du zauberst dir ja nicht völlig neue Kompetenzen aus dem Hut.
Sicher geben auch die Arbeitszeugnisse in besonderer Weise darüber Aufschluss.

Des weiteren findet bei Bewerbungen (gerade dann wenn Stellen ausgeschrieben wurden) oft eine Vorauswahl statt, die ganz andere Personen machen als dein Gesprächspartner. Außerdem liegen zwischen Bewerbung lesen und Vorstellungsgespräch Tage/Wochen, meinst du da kann man sich deine ganze Bewerbung im Kopf einprägen, neben mehreren anderen?
Sicher, aber eigentlich würde ich doch erwarten, dass ich, wenn ich gleich ein Gespräch mit einem Bewerber habe, mir noch mal kurz anschaue, wer das eigentlich ist und warum die Person eingeladen wurde. Es geht ja nicht um Details, sondern, wie du auch schon geschrieben hast, den Gesamteindruck, den ich mir in Erinnerung rufe.

Woher glaubst du zu wissen was für den Leser wichtig ist oder wieviel Zeit er in deine Bewerbung investiert?
Das weiß ich definitiv nicht. Ich kann nur aus der Stellenbeschreibung herauslesen was wichtig sein könnte und das in meiner Bewerbung hervorheben. Und zum Zeitfaktor weiß ich natürlich auch nichts. Da habe ich schon alles erlebt. Dass die Person meine Bewerbung super aufmerksam gelesen hat und entsprechend Fragen stellen konnte bis hin zur vollkommenen Unkenntnis wer ich eigentlich bin.
 
nochmal,

Danke Euch allen für die Tipps. Ich habe mich dazu entschieden, das Fernstudium bereits im Anschreiben zu erwähnen. Schaden kanns sicher nicht...

Gruß
Susi-MX3
 
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