Dem steht eigentlich nichts im Wege. Für VWP braucht man solide Mikro-Kenntnisse, aber sonst eigentlich kein spezielles Vorwissen.
Viele BWLer machen halt ABWL recht früh, weil das oft Voraussetzung ist, an einem BWL-Lehrstuhl einen Seminarplatz zu bekommen. Wenn Du dagegen Deine Seminare bei den VWLern (inkl. Statistik, das zählt auch dazu...) machen willst (was Du aber nicht musst), dann brauchst Du solche Vorarbeiten eigentlich nicht – die Seminare sind nicht so überlaufen. Ich glaub, es ist aber auch nicht so toll, ABWL ganz zum Schluss zu machen, weil das ein echt fieser Brocken ist – und was weg ist, ist weg. 😉
Je nachdem, welches Wahl- und Schwerpunktfach Du machen willst, ist es angezeigt, vorher VWT zu machen. Das SPF muss ein VWL-Thema, also Arnold, Endres oder Wagner (Statistik-Singer und WiPo-Grosser bieten keine SPF an). Für Wagners Geld & Währungspolitik ist es auf jeden Fall ratsam, ihn auch als Prüfer in VWT zu wählen, weil es erhebliche Synergieeffekte gibt. Ähnliches gilt für Endres und sein SPF Umwelt- und Institutionenökonomie, wenn auch wohl nicht ganz so stark. Arnold (Finanzwissenschaft) prüft VWT nicht, der VWT-Kurs Allokation ist aber zum Vorglühen für dieses Fach ganz gut...
Die Seminare kann man ganz gut machen, wenn man ein 12-SWS-Fach (also VWP und das Wahlfach) nebenher macht. Grosser bietet einen bunten Strauß verschiedener Themen vorwiegend aus den Bereichen Mikro und Spieltheorie an. Die Seminararbeit ist bei ihm relativ viel Aufwand, denn die Erwartungen sind vergleichsweise hoch. Dafür ist die Seminarveranstaltung aber sehr angenehm.
Wagner hat immer dieselben Seminarthemen rund um die Makro-Bereiche Geld- und Währung. Die Anforderungen sind deutlich niedriger als bei Grosser, zumal sich oft mehrere Studenten die Vorträge teilen (während man bei Grosser 45 Minuten allein bestreiten muss). Andererseits muss man sich mit anderen Vortragenden abstimmen und ist auch ein wenig von deren Performance abhängig...
Endres hat bei seinen Seminaren immer ein Schwerpunktthema, meist aus dem weiten Feld der Mikroökonomie. Die Erwartungen sind in etwa wie bei Wagner, Veranstaltungen sollen auch sehr nett sein. Da man als VWLer oft unter lauter BWLern sitzt, die anderswo keinen Platz bekommen haben, ist man da eh immer im Vorteil, so von wegen Einäugige und Blinde... 😀
Statistik ist sicher kein klassisches VWL-Thema, zumal man die Ökonometrie (die ein total klassisches VWL-Thema ist) gerade abgesägt hat (der zuständige apl. Prof. ist jetzt beim neuen Studiengang Psychologie gelandet). Da aber Statistik für quantitativ ausgerichtete Ökonomen schon wichtig ist, kann man auch hier mal reinschauen. Die Seminare sind sehr freundliche Veranstaltungen, die Themen inzwischen auch etwas weniger theoretisch als noch vor ein paar Semestern.
Zu Arnold kann ich leider nichts sagen – ich kenne niemanden, der dort sein Seminar gemacht hat, und auf meine schriftlichen Fragen hat der Lehrstuhl leider nicht geantwortet. Was ja auch eine Auskunft ist... :rolleyes