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Mindestlöhne stellen eine bedeutsam restriktive Maßnahme des Staates dar, der allerdings in der Praxis eine eher untergeordnete Bedeutung zukommt. Da in vielen Bereichen durch tarifäre Regelungen per se Mindestlöhne existieren, trifft es vornehmlich die extremen Niedriglohnbereiche, die in Deutschland ohnehin seit Jahren immer weniger werden...
Generell wird in Mindestlöhnen eher eine Verfestigung der strukturellen Arbeitslosigkeit gesehen, als dass sie wirklich vorteilhaft wäre. Denn man darf nicht außer Acht lassen, dass Arbeitsplätze im niedrigen Lohnsektor meist viel flexibler (und daher schneller ins Ausland verlagerbarer) sind, als Hochlohnsparten.
Die Forderung einzelner Unternehmer nach Mindestlöhnen basiert daher meist auf der Tatsache, dass diese Dienstleistungen in Deutschland anbieten und mit ausländischen Dienstleistern in Konkurrenz stehen. Da wäre aber nicht das richtige Mittel, in Deutschland Mindestlöhne aufzubauen, sondern eher fü die ausländischen Unternehmer ähnliche Wettbewerbsstrukturen aufzubauen, wie es die Deutschen schon haben (und ertragen müssen). Das ist aber nicht nur wegen der EU-Dienstleistungsrichtlinie ein frommer Wunsch...
Insgesamt scheint die Mehrheit der führenden Ökonomen wohl Mindestlöhne abzulehnen, wobei es aber auch Ausnahmen (zb Rudolf Hickel) gibt...
Also ist auch diese Aussage ökonomischer Unsinn, da die Mindestlöhne den der Wirtschaft zu Grunde liegenden Wettbewerb aushebeln?
Könnte man die drohende Abwanderung der Betriebe durch einen EU weiten Mindestlohn nicht entgegen wirken?
Wenn also überhaupt ein Mindestlohn, dann müsste dieser weltweit gelten, flankiert von ähnlichen Sozialversicherungs- und Fiskalstandarts...
Müntefering spricht aber davon, dass "man [das] so organisieren [kann], dass es der Wirtschaft nicht schadet." Und diese Aussage ist meiner Ansicht nach schlicht falsch! Ein (wirksamer) Mindestlohn wird einen Markt immer aus dem Gleichgewicht bringen und der Wirtschaft somit schaden.
Ein Teil derjenigen, die nach Arbeit suchen und zum Marktlohn auch gefunden hätten werden keinen Job bekommen weil ihre Produktivität geringer ist als der Mindestlohn den ihm der Unternehmer zahlen müsste.
Diejenigen, die Arbeit haben und bisher weniger als den neuen Mindestlohn bekamen werden kurzfristig davon profitieren. Durch den Mindestlohn ist nun aber die Arbeit teurer geworden und der Unternehmer wird tendenziell Arbeit durch Maschinen substituieren. Ein Teil derjenigen, die kurzfristig vom Mindestlohn profitierten wird nun also Arbeitslos.
Im Endeffekt werden also gerade diejenigen die Verlierer sein, denen mit einem Mindestlohn geholfen werden sollte.
😕 😕 😕 😕 😕 😕... soziale Gerechtigkeit ...
Dass Arbeit kontinuierlich gegen Kapital substituiert wird geschieht ohnehin, egal ob mit oder ohne Mindestlöhne, der technische Fortschritt lässt gar keine Alternative zu.
Könnte man die drohende Abwanderung der Betriebe durch einen EU weiten Mindestlohn nicht entgegen wirken?
DerStudent;240287Franz Müntefering schrieb:Hat jemand mal grad die aktuelle Ausgabe des manager-magazins zur Hand?
Seiten 132 ff.: Wie steht das Ranking bzgl. der wirtschaftlichen Grundkenntnisse bei unserem Franzi?
Mein Tipp: triple-Minus
Im Endeffekt werden also gerade diejenigen die Verlierer sein, denen mit einem Mindestlohn geholfen werden sollte.
😕 😕 😕 😕 😕 😕
Hallo Rolf - hilf mal nem alten Mann auf's Fahrrad:
Was ist "soziale Gerechtigkeit"? Wie definiert und wie misst man sie?
Einspruch Euer Ehren - das geschieht nur, solange die marginale Grenzkosten der Arbeit über denen des Kapitals liegen, in Anhängigkeit von der verwandten Produktionsfunktion.
Prof. Wagner beliebt dazu zu sagen: ".... überlegen Sie doch mal, wo der technische Fortschritt herkommt? Rieselt der wie Manna vom Himmel?..."
Mit dieser Überlegung können wir beantworten, warum es in Deutschland Automaten zum Paketabholen gibt, solche Dinger in den USA aber undenkbar wären.
Also:Soz.Ger. würde ich als einen Zustand ökonomischer Wohlfahrt titulieren, in dem gewissen Mindeststandarts erfüllt sind, wobei darüber hinaus ökonomische Tätigkeiten auch zu ähnlichen Ergebnissen führen müssen.
Kein zweifel, dass dem so ist, nur mit der Zeit werden die grenzkosten der Arbeit ohnehin grösser werden als die des Kapitals...
Das lässt sich doch dauerhaft gar nicht verhindern...
Mit Verlaub: Das ist nichts! Das ist keine Definition, sondern allenfalls die Ersetzung von zwei miteinander kombinierten unverständlichen Ausdrücken ("soziale Gerechtigkeit") durch 20 miteinander kombinierte Ausdrücken, die in dieser Kombination auch keinen sinn machen.....
:fiesgrins:
Warum lässt sich das nicht verhindern? Das hängt doch von der Produktionsfunktion ab.
Die Produktionsfunktion einer Haarfrisur - sagen wir, der von Hillary Clinton....😀 - dürfte auf absehbare Zeit dafür sorgen, dass eben nicht Arbeit durch Kapital ersetzt wird. Sollte es aber doch geschehen, dann wird es in Deutschland aufgrund der höheren Arbeitskosten eher geschehen als in den USA... (hihi, **gespannt bin**, wie die dann aussieht.... 😀 😀 )
Nu besser??😉
Wenn zwei Erwerbstätige eine ähnliche Arbeit verrichten, dann sollte das zu ähnlichen Ergebnissen (Lohn) führen, wobei natürlich die jeweiligen Besonderheiten (Behinderungen etc) zu beachten wären.
Aber dennoch haben wir ja viele soziale Regelungen (man denke an Steuervergünstigungen wie außergewöhnliche Belastungen etc)
Du gehst von einer branchenspezifischen Pf. aus, das hat aber nichts mit der aggregierten makroök. Pf. zu tun. Natürlich wird in einzelnen Bereichen nicht einfach die Arbeit durch Maschinen ersetzt werden können, aber wolkswirtschaftlich in der Gesamtheit passiert das tendenziell schon immer mehr...
Man denke zb nur mal an den Quantenrechner. In ein paar Jahren wird das ding soweit sein, dass es problemlos beste Spracherkennungssoftware umsetzen können wird. Die Folge werden dramatische Veränderungen bei Callcentern sein. Verrechne das mal mit den Hillary Frisören😉 😀
ein großes Problem liegt in der genauen Definition von "gerecht"!!
Nach welchem Maßstab soll denn etwas gerecht sein? Nach dem Leistungskriterium oder nach sozialistischen Grundsätzen? Da fängt doch die Diskussion schon an. 😀
Genau da liegt das Problem - es gibt keine "genaue Definition" von Gerechtigkeit, sondern viele verschiedene
Nein, bedaure, da musst Du noch mal nacharbeiten....
Da geht das Theater ja schon los!
Wieso soll ein behinderter Mensch der angenommen aufgrund seiner speziellen Behinderung (Achtung: Das ist hier keine Diskriminierung!!) nur 80% der Leistung eines nicht behinderten erbringen kann, den gleichen Lohn erhalten?
Von wem? Warum soll ein Arbeitgeber das bezahlen?
Diese Aussage bedeutet: Etwas ist gerecht, weil wir es als Regel installiert haben!
Eine zumindest angreifbare These....😎
Genau da liegt das Problem - es gibt keine "genaue Definition" von Gerechtigkeit, sondern viele verschiedene (z.B. in der BWL bedeutsam: distributive, prozedurale und interaktionelle G.), aus verschiedenen Bereichen (Ethik, Psycho), weil der Begriff subjektiv ist 😛. Ansichten über Gerechtigkeit hängen auch von der sozialen Umwelt/Kultur ab und wandeln sich auch im Laufe der Zeit...
Hmm, kommt mir irgendwie bekannt vor🙄 , ist das von Dir???😀
(hatte zu dem Thema Seminararbeit gemacht 🙄)
Och - wer vergibt zu solchen Fragen Seminarthemen?
Hab ich was verpasst?
Akzeptiert (ich heiße ja nicht Dirk, und komme auch nicht aus Bonn, da brauch ich dann ja auch nicht IMMER das letzte Wort haben ..... 😛 😀 )!
Mit dieser Überlegung können wir beantworten, warum es in Deutschland Automaten zum Paketabholen gibt, solche Dinger in den USA aber undenkbar wären.
. (auch ich lese gelegentlich die Zeit, und diese Geschichte über den schlechter werdenden Service fand ich sehr herzerfrischend.)
Und wer Service erbirngen könnte, tut's nicht, weil er von Alg-II besser lebt und gar nicht nachvollziehen kann, warum er dafür nen Handschlag tun sollte.
Ach neee, das ist jetzt doch ein bißchen sehr viel Klischee, René!.
hat jetzt nichts mit Mindestlöhnen, aber dennoch mit Mindestpreisen zu tun. Ich find den Artikel recht gut und möchte ihn euch nicht vorenthalten.....
https://www.cesifo-group.de/portal/...ad=portal&_schema=PORTAL&item_link=stp078.htm
Diese Gesundheitskosten habe ich bei meiner Studienentscheidung gar nicht in die Nutzenkalkulation mit aufgenommen...😱
Ich bin langsam ernsthaft am Überlegen, ob das wirklich sone gute Idee war, sich ökonomisch fortzubilden. Man regt sich nur auf, das ist nicht gesund.
hat jetzt nichts mit Mindestlöhnen, aber dennoch mit Mindestpreisen zu tun. Ich find den Artikel recht gut und möchte ihn euch nicht vorenthalten.....
https://www.cesifo-group.de/portal/...ad=portal&_schema=PORTAL&item_link=stp078.htm
Leider tatsächlich kein Klischee. Und teilweise schon fast verständlich. Mein Bruder macht gerade eine Lehre - zweites Lehrjahr. 415 EUR brutto. Ihm ist jetzt eine Mieterhöhung (für seine winzige Einzimmerwohnung) ins Haus geflattert. In einem Anflug von Frust meinte er, seine Lehre zu schmeißen und besser von Hartz IV zu leben. 🙁 Da wird ihm die Wohnung bezahlt und er bekommt obendrauf noch 300 EUR im Monat zum Leben (dumm ist, dass er's auch noch so genau weiß, weil er schonmal ein hables Jahr drauf angewiesen war). Das ist in der Summe mehr als er jetzt hat, wo er eine Lehre macht, um dem Staat (vor allem auch in der Zukunft) eben nicht zur Last zu fallen.Ach neee, das ist jetzt doch ein bißchen sehr viel Klischee, René!
Klar ist, das ist aus meiner Sicht kein Argument, die Lehre zu schmeißen, denn damit kann er in der Zukunft mehr anfangen als ohne. Seinen Frust kann ich aber auch verstehen. Eine Bezuschussung seines Lehrlingsgehaltes auf ein Niveau, dass vom Staat als soziales Minimum anerkannt ist (ergo das, was als "Sozialhilfe" gezahlt wird), wäre da ja wohl die bessere (und staatlicherseits auch konsequentere) Lösung.
Klar ist, das ist aus meiner Sicht kein Argument, die Lehre zu schmeißen, denn damit kann er in der Zukunft mehr anfangen als ohne. Seinen Frust kann ich aber auch verstehen. Eine Bezuschussung seines Lehrlingsgehaltes auf ein Niveau, dass vom Staat als soziales Minimum anerkannt ist (ergo das, was als "Sozialhilfe" gezahlt wird), wäre da ja wohl die bessere (und staatlicherseits auch konsequentere) Lösung.
Wie gesagt, ob Kombilöhne sinnvoll sind oder nicht lasse ich an dieser Stelle offen. Meine Frage bezog sich lediglich darauf, ob das von Sinn entwickelte System so überhaupt funktionieren kann.
Wenn sich Politiker wie Ökonomen verhalten sollten sie aber eigentlich auch unter den gleichen Konsequenzen arbeiten, d.h. volle Verantwortung für ihr Handeln übernehmen und d. h. Rücktritt ohne vollen Einkommensausgleich durch frühzeitige Pensionszahlungen oder einkommenserhöhende Jobübernahme in parteiabhängigen Gremien .
Rosinenpicker gehören konsequent auf Wasser und Brot gesetzt, und daß das nicht passiert ist eindeutig Schuld der bundesdeutschen Justiz, deren völliges Versagen dieses Politikerunwesen der letzten 20 Jahre erst ermöglicht hat.
Dieses System funktioniert — aber nur, wenn man zusätzlich einen Mindestlohn installiert.
Ist aber nicht gerade das der Sinn des Kombilohns (oder auch der neg. Einkommensteuer, die ja auch eine Art Kombilohn ist), dass die Löhne sich frei auf dem Markt entwickeln können? So bekommt jeder Arbeit weil der Lohn soweit sinken kann wie es der Produktivität des Arbeitslosen entspricht. Und wer dann zuwenig zum Leben verdient, bekommt was dazu. Ein Mindestlohn würde diesen Effekt doch wieder zu nichte machen, oder?
Du hast nicht ganz unrecht. Die von dir angesprochene Problematik wird allerdings hier auch nochmal aufgegriffen:
https://www.cesifo-group.de/pls/por...CHNELLDIENST_2006/IFOSD_02_2006_KOMBILOHN.PDF
Hab ich zunächst auch gedacht. Aber es ist doch so:Sonst passiert Dir genau das: die Arbeitgeber zahlen 10 Cent Stundenlohn, den Rest zahlt die Allgemeinheit.
[...]Ist ihre Produktivität gesunken? Nein, das was die weniger verdienen, fließt jetzt in die Taschen des Unternehmers.
Hab ich zunächst auch gedacht. Aber es ist doch so:
Angenommen der Mindestlohn für Putzfrauen betrage 12 Euro.
Bei einem Stundenlohn von 12 Euro werden nur wenige Menschen eine Putzfrau einstellen. Entfällt nun der Mindestlohn und der Staat verpflichtet sich, den Stundenlohn in Zukunft zu ergänzen, so würde jeder versuchen für 10 Cent eine Putzfrau einzustellen. Die könnte sich das auch leisten, weil den Rest der Staat zahlt. Das wäre dann natürlich das von dir angesprochene Problem.
Bei dem Lohn von 10 Cent ist die Nachfrage nach Putzfrauen aber um soviel größer als das Angebot, dass der Stundenlohn wieder hochkonkurriert wird. Er wird natürlich nicht bei 12 Euro landen, aber ganz sicher auch nicht bei 10 Cent. Das ifo Institut schätzt, dass der Lohn für einfache Arbeit um ca. 2/3 fallen würde, wenn 2,3 Millionen gering qualifizierte zusätzlich beschäftigt werden sollen.
Wie soll das "Hochkonkurrieren" funktionieren?
Er fängt die Putze morgens um 6 ab und bietet ihr 5€. Warum sollte sie wechseln? Bei dem derzeitigen Arbeitgeber weiß sie was sie hat, bei dem andern ist's ungewiss. Was sie aber sicher weiß ist: Egal wo ich arbeite, ich krieg 12 €.
😕
Richtig. Deshalb müsse das System lt. Prof. Sinn so gestaltet sein dass es einen Zuschuß gibt der vom selbstverdienten Einkommen abhängig ist. Sinn möchte das über eine negative Einkommensteuer machen. In dem Falle würde es sich also für die Putzfrau lohnen zu dem 5 Euro Job zu wechseln, ihre Zuschüße würden dadurch steigen.
Genau das System existiert heute schon seit Jahren in der Praxis und heißt AlgII / Hartz IV:
Der Lohn wird aufgestockt auf Sozialhilfeniveau, bei Erwerbseinkommen gibts gestaffelte Freibeträge, wer mehr verdient kann auch mehr behalten. Das geht solange, bis man aus eigener Kraft über dem Sozialhilfeniveau liegt.
@OekonomieIstAlles
Mal ein reales Beispiel:
Eine Erzieherin bekommt AlgII. Mit dem Geld kommt sie über die Runden, möchte aber noch ein bisschen was dazu. Daraufhin nimmt Sie zusätzlich einen 400 Euro Job an bei dem sie 5 Tage die Woche jeden Nachmittag für 5 Stunden Kinder betreut. Sie darf von den 400 Euro 100 + 300 *0,2 = 160 Euro behalten. Davon gehen nochmal 40 Euro für eine Monatsfahrkarte ab. bleiben also 120 Euro. Manch einer würde da natürlich schon überlegen, ober er wegen 120 Euro mehr im Monat wirklich jeden Nachmittag von 13 - 18 Uhr auf zwei nervige Kinder aufpassen soll - aber gut, sie macht das.
Jetzt hätte sie die Möglichkeit, vormittags eine weitere 400 Euro Stelle anzunehmen. 5 Stunden täglich, von 8 - 12 Uhr. Von diesen weiteren 400 Euro dürfte sie 400 * 0,2 = 80 Euro behalten.
Sie hat also die Wahl, entweder nur von 13-18 Uhr zu arbeiten, oder wegen 80 Euro im Monat mehr schon morgens um 8 Uhr anzufangen. Den meisten dürfte die Entscheidung da nicht schwer fallen.
Ich hoffe es wurde deutlich, dass das jetzige System nicht wirklich große Anreize bietet zum AlgII noch was dazu zu verdienen.
Hat Sinn eine Lösung?
Bei dem Lohn von 10 Cent ist die Nachfrage nach Putzfrauen aber um soviel größer als das Angebot, dass der Stundenlohn wieder hochkonkurriert wird. Er wird natürlich nicht bei 12 Euro landen, aber ganz sicher auch nicht bei 10 Cent. Das ifo Institut schätzt, dass der Lohn für einfache Arbeit um ca. 2/3 fallen würde, wenn 2,3 Millionen gering qualifizierte zusätzlich beschäftigt werden sollen.
Erstens wurden sie vorher vermutlich über ihrer Produktivität bezahlt. Ein Sinken des Lohnes könnte also durchaus auch durch ein Anpassen an die tatsächliche Produktivität begründet sein.
Zweitens kann der Unternehmer sich das Geld nur deshalb in die Taschen stecken weil ihm die Kommune ein Monopol sichert.
Sie hat also die Wahl, entweder nur von 13-18 Uhr zu arbeiten, oder wegen 80 Euro im Monat mehr schon morgens um 8 Uhr anzufangen. Den meisten dürfte die Entscheidung da nicht schwer fallen.
Nur weil die das so geregelt haben muss es nicht richtig sein. Hartz IV wurde auch nicht aus "Jux und Dollerei" eingeführt. Auch wenn man das manchmal glauben könnte. Deswegen muss das nicht zwangsläufig richtig sein. Dann würde sich hier jegliche Diskussion erübrigen, denn alles was so schon besteht wäre per Definition richtig.Ich bin mir nicht sicher, ob das tatsächlich so funktioniert. Die Amerikaner und Briten werden den Mindestlohn (der ja auch nicht allzu hoch ist) nicht aus Jux und Dollerei eingeführt haben.
Es stellt sich weiterhin die Frage, ob es gerecht ist, einem Unternehmen oder einem Zahnarzt die Putzfrau zu subventionieren, die es/er ohnehin beschäftigen müsste...
Ich wollte lediglich verdeutlichen, dass die Lohnsenkung nicht nur durch das sinken der Produktivität begründet werden kann. Es gibt eben auch andere Möglichkeiten (wie die von mir genannte). Welche in diesem Fall vorliegt können wir beide nicht beurteilen, es sei denn Dir liegen konkrete Zahlen des Unternehmens vor.Zweitens stimmt. Das entscheidende Wort bei erstens ist "vermutlich". Weißt Du das?
Deine persönliche Zahlungsbereitschaft für die Dienstleistung Müllabfuhr dürfte steigen, je größer der Müllberg vor Deiner Tür wird... 😀
Nur weil die das so geregelt haben muss es nicht richtig sein.
Ich wollte lediglich verdeutlichen, dass die Lohnsenkung nicht nur durch das sinken der Produktivität begründet werden kann.
Nein, hab Dich glaube ich nicht falsch verstanden. Du hast geschrieben: "die Müllwerker verdienten plötzlich nur noch die Hälfte für denselben Job." Und fragst: "Ist ihre Produktivität gesunken?"Da hast Du mich glaube ich mißverstanden. Denn die Produktivität der Müllwerker ist ja gerade NICHT gesunken (nur ihr Lohn). Die Leute machen denselben Job wie vorher.
Es ging mir um die Frage: wie mißt man den Wert einer Dienstleistung in Geldeinheiten?
Ist der Wert der Arbeit des Profs höher als der der Krankenschwester? Und wie bestimmt sich das?
.... wenn die staatlichen Sozialleistungen
für Personen, die keinerlei Einkommen erzielen, gekürzt
werden (Element 2). Im ifo-Modell ist sichergestellt, dass diese
Kürzung nur Personen trifft, die zwar regulär arbeiten
könnten, aber zu erkennen geben, dass sie dies nicht wollen.
Die Kommunen werden nämlich verpflichtet, für alle, die
Bedarf zeigen, eine Beschäftigung in kommunaler Regie anzubieten,
die in Höhe des heutigen ALG II entlohnt ist (Element
3). ....
@René: zu Punkt 1(Flucht in die Schwarzarbeit). Das ist doch heute schon gang und gebe. Bezahl doch mal nen Handwerker heute. Das machen die Leutz doch alles selbst bzw. eben schwarz.
Das ist sozusagen die Nachfrageseite, ich hatte jetzt mal die Angebotsseite angesprochen:
Ich gab zu bedenken, dass bei weiterer Kürzung des AlgII die Menschen sich genötigt sähen, Schwarzarbeit anzubieten.
ja...und genau das ist doch heute schon gängig. Meinst du etwa, dass jeder, der heute arbeitslos ist, den ganzen Tag zu Hause sitzt?
Ich bin immer noch ein kleines bißchen erstaunt, dass die libaral-libertäre Fraktion hier so leidenschaftlich für eine Subvention (Kombilohn) plädiert 😀 😀
Der Kollege Sinn ist nicht der einzige, der sich zu diesem Thema Gedanken gemacht hat,
Stimmt.und er muss ja mit seinen Arbeiten auch nicht unbedingt Recht haben
(hat er ja bei anderen Themen auch nicht.)
Wieso nicht?Erstens wird der Markt nicht verhindern, dass Löhne von 10 Cent bezahlt werden.
Zweitens werden – wie René zurecht angemerkt hat – deutsche Gerichte eine weitere Senkung des Unterstützungssatzes verhindern.
Drittens gibt es für eine solche Maßnahme keine demokratischen Mehrheiten, weil sie dem Gerechtigkeitsgefühl vieler Menschen entgegenlaufen.
Erstens wird der Markt nicht verhindern, dass Löhne von 10 Cent bezahlt werden.
Wieso nicht?
Weil das Arbeitsangebot von gering qualifizierten Arbeitskräften wächst.
Und auch wenn mein Endziel ein anderes ist, so bevorzuge ich doch eine Sozialhilfe die eigenen Einsatz fordert gegenüber der, die einfach so fürs Nichtstun gezahlt wird. Und wenn dann ein ehemaliger Manager im Park Müll aufsammeln muss, dann ist das natürlich für ihn persönllich eine unglaubliche Demütigung. Und natürlich soll der Mann das Recht haben zu sagen: "diese Arbeit ist unter meiner Würde, das mach ich nicht." Aber dann hat er auch keinen Anspruch auf Unterstützung!
[...] für die Leistung soll also in jedem Falle (!) eine Gegenleitung erfolgen.
De Soto spitzt seine Erkenntnisse auf die These zu, dass sich die Gesetze an die lebensgewohnheiten der Menschen in der aktuellen Gesellschaft anpassen müssen! Das ist deswegen interessant, weil wir wohl intuitiv sagen würden, dass es eigentlich andersrum sein muss.
[...]
Er zeigt im Folgenden an Hand des vor- bzw. anfangsindustriellen Englands, dass dieser Weg solange scheitert, bis de staat seine Vorschriften an die Gewohnheiten der Menschen angepasst hat - und nicht umgekehrt!!
Was heißt das jetzt für unser Problem mit AlgII / Sozialhilfe / Schwarzarbeit / Mindestlohn??
Ich bin immer noch ein kleines bißchen erstaunt, dass die libaral-libertäre Fraktion hier so leidenschaftlich für eine Subvention (Kombilohn) plädiert 😀 😀
Das Buch klingt interessant, werd mal versuchen das hier in der Bücherei zu bekommen. Aber ich kann dir nicht ganz folgen - was hat das mit AlgII etc. zu tun?
Ich versuche Menschen klar zu machen, dass sie sich den gesetzen anzupassen haben! De Soto sagt aber, dass daslangfristig noch nirgendwo funktioniert hat. Letztlich führt das immer dazu, dass die Gesetze den Menschen angepasst werden.
Soweit klar. Und de Sotos Gedanke klingt auch plausibel. Aber welchen Schluß müsste man daraus ziehen? Auf die Sozialhilfe übertragen ist Schwarzarbeit der extralegale Weg, oder? Nach de Sato müsste man also das Hinzuverdienen ohne Anrechnung auf die Sozialhilfe ermöglichen. Was denkst Du?
Gefahr besteht dennoch, dass viele Leute sagen, 1000Euro reichen mir und ich arbeite ein bissel "nebenbei". Dann könnte das System schon bald nicht mehr finanzierbar sein.
verzeih meine Unwissenheit! Wer ist Lord Beverage 😕 😀 !
Mit persönlich ist die Aussage, Vollbeschäftigung ist nicht mehr möglich, zu platt und unfundiert.
Außerdem kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie das insgesamt funktionieren sollte. 1000Euro Taschengeld für meine Hobbies finde ich nicht übel muss ich sagen. Ob da die Bankschalterangestellte, die z.B. nur halbtags arbeitet und 600Euros netto mit heimbringt noch viel Lust hat(ám Beispiel meiner Mutter, welcher ca. 50% vom Staat abgezwackt werden; schlechte Steuerklasse und so...)? Insbesondere Jobs im niedrigen und mittlerem Qualifikationsniveau wären ziemlich bedroht.
Dieses System würde wohl an anderer Stelle wieder Ungerechtigkeiten schaffen, die es ja eigentlich beseitigen wollte.
Arbeitsprojekte, die Sinn vorschweben, würden ein Riesenausmaß annehmen. Sollen die Leute Gräben graben und die nächste Truppe schippt sie wieder zu? Auch das gibt Revolution.
Je länger ich drüber nachdenke, um so unschlüssiger wird mir dieses Konzept, obwohl Sinn durchaus meine Sympatie genießt (oder genießen könnte, wenn er von ihr wüsste...😀 ).
Aber auch das ist doch in der Praxis gar nicht möglich. Wenn per Verfassung garantiert ist, dass einem Menschen in jedem Fall ein besimmtes Minimum gezahlt werden muss, wie soll dann Zwang ausgeübt werden? Mann kann die Leute ja schlecht von der Polizei abholen lassen und mit vorgehaltener Pistole zur Arbeit zwingen. Oder wie stellt das IZA sich das vor?
Da gibt es ja auch jetzt schon Druckmittel, z.B. die Kürzung der Ansprüche.
Wie jetzt? Also entweder ist eine bestimmte Summe Verfassungsmäßig garantiert oder nicht. Wie gesagt, ich kenn mich da nicht aus. Wurde hier aber als Argument angeführt, warum eine Kürzung bzw. vollkommenes Streichen der Grundleistung nicht möglich sei.
Wenn da ein bißchen Phantasie hat, lassen sich bestimmt sinnvolle Projekte finden. Warum sollen die Leute nicht z.B. (!) ihre Wohngegend verschönern. Bäume pflanzen, Spielplätze und Parks anlegen, sich um ältere Nachbarn kümmern usw. Das hätte auch den Effekt, dass den Leuten der Zustand ihres Viertels nicht mehr egal ist.
Wird dadurch reguläre Arbeit verdrängt? Nein, denn diese Arbeiten wären nie in Auftrag gegeben worden.
Ok, das ist dann was anderes. Aber wie sieht es aus, wenn derjenige sich dauerhaft weigert? Kann ihm dann auch auf Dauer das Geld gekürzt werden?
Ist die Frage, wie lange Du das durchhälst, mit wenig Geld. Ich glaube durchprozessiert ist das noch nicht, weil die Ämter die Sanktion zurzeit nur selten aussprechen.
Deshalb schlussfolgern wir umgekehrt auch, wer dauerhaft weniger hat muss noch ne Schwarzarbeit haben, weils sonst nicht reicht.