ökonomische Frage der KW 27 - volkswirtschaftlicher Schaden des Rauchens

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ökonomische Frage der KW 27 - volkswirtschaftlicher Schaden des Rauchens

Hochverehrtes Publikum - ich möchte hier einmal anknüpfen an eine fast in Vergessenheit geratene Tradition dieses Forums und eine mich schon lange bewegende Frage an Euch richten:

Es wird ja immer mal wieder von volkswirtschaftlicehn Schaden gesprochen, den - sagen wir bspw. - das Rauchen anrichtet. Diese bestehe u.a. im Wesentlichen aus den Kosten, der für das Gesundheitssystem durch die Krankheiten entsteht.

Aufgepasst: Nein - meine Frage richtet sich nicht in die Richtung der Saldierung von Kosten mit eingesparten Aufwändungen durch fühzeitigen Tod.

Sondern: Meines Wissens nach bezieht das BSP bzw. BIP auch die Dienstleistungen von Ärzten, Krankenhäusern, Krankenkassen, Gerichten, Behörden usw. mit ein. Richtig?

Wie berechnet sich dann aber der/ein Schaden? Ein Schaden ist definitionsgemäß die Minderung eines Wertes. Volkswirtschaftlich gesehen erhöht das Rauchen aber doch das BIP durch die Leistungen, die es hervorruft.

Wer weiß was?
 
Da unser Gesundheitssystem staatlich organisiert ist (zumindest weitgehend), gehen die Dienstleistungen die hier erbracht werden glaube ich mit den Herstellungskosten in das BIP ein.

Schaden ist in diesem Sinne wohl eher damit gemeint, dass sich die Beiträge zur Krankenversicherung nicht nach dem individuellen Risiko berechnen (sonder nach der Höhe des ARbeitseinkommens). Somit zahlt ein Raucher dasselbe wie ein Nichtraucher (annahme: beide verdienen dasselbe), obwohl letzterer evtl. mehr aus der Kasse nimmt.
So könnte ich mir das mit den Schadensberechnungen vorstellen
 
Da unser Gesundheitssystem staatlich organisiert ist (zumindest weitgehend), gehen die Dienstleistungen die hier erbracht werden glaube ich mit den Herstellungskosten in das BIP ein.

Schaden ist in diesem Sinne wohl eher damit gemeint, dass sich die Beiträge zur Krankenversicherung nicht nach dem individuellen Risiko berechnen (sonder nach der Höhe des ARbeitseinkommens). Somit zahlt ein Raucher dasselbe wie ein Nichtraucher (annahme: beide verdienen dasselbe), obwohl letzterer evtl. mehr aus der Kasse nimmt.
So könnte ich mir das mit den Schadensberechnungen vorstellen

Ne, das trifft's nicht. Sieh mal hier:

den volkswirtschaftlichen Schaden des Rauchens bezifferte die Präsidentin der Krebshilfe auf 40 Milliarden Euro pro Jahr. Krebserkrankungen seien sehr teuer, fügte sie hinzu. Allein 140.000 Menschen erkrankten pro Jahr an Herz-Lungen-Krankheiten und verschiedenen Krebsarten wie Lungen- und Kehlkopfkrebs sowie Krebs des Rachenraums. Allerdings sprach sich Schipanski dagegen aus, dass Raucher bei den Gesundheitskosten stärker zur Kasse gebeten werden. „Ich bin für ein Anreizsystem und nicht für ein Bestrafungssystem“, unterstrich sie.

(Vorabmeldung zu einem Interview in der nächsten Ausgabe der Wochenzeitung

„Das Parlament“ (Erscheinungstag: 30. April 2007))
 
Also ich denke, eine Schadensberechnung kann sich eigentlich nur auf den Produktivitätsverlust beziehen. Wer krank ist oder früher stirbt, verliert seine Produktivität. Wer andere ärztlich behandelt, hat keine Produktivität mehr, um was investives herzustellen. Er beschäftigt sich halt nur damit, einen vorherigen Ausgangszustand wieder herzustellen.

In diesem Sinne verstanden müssten man aber konsequenterweise einen Großteil aller Dienstleistungen aus dem BIP rausrechnen bzw. vielleicht sogar das verbleibende noch einmal um genau diesen Betrag reduzieren?

Bei den allgemeinen Darstellungen von "volkswirtschaftlichen Schäden" habe ich aber nicht den Eindruck, dass so vorgegangen wird.

was ist auch mit einem handwerker, der ein Haus nach einem Sturm repariert. Seine Leistung geht ins BIP, gleichzeitig wird sie aber als Schaden der Klimaveränderung gezählt. Da passt doch was nicht!

Oder bin ich zu pingelig? Oder zu doof?
 
Jaja, René, jetzt mal keine Hektik!

Ich glaube, dass da zwei unterschiedliche Berechnungssysteme am Werk sind. Du beziehst Dich auch die VGR, die Frau Schipansi auf einen Zustandsvergleich (es gibt Raucher – es gibt keine Raucher). Dabei ist es durchaus zulässig, die entstehenden Behandlungskosten als Schaden zu interpretieren. Das Geld stünde ja sonst für andere, schönere Dinge zur Verfügung als eine Krebsbehandlung.

Klareres Beispiel: Nehmen wir an, Du verursachst einen Autounfall. Die Kosten, die Du für die Reparatur aufbringen musst, sind ein volkswirtschaftlicher Schaden: das Auto ist weniger Wert und Du hättest andere Sachen kaufen können, die Deinen Nutzen erhöhen (z.B. Zigaretten 😀). In der VGR geht die Reparatur aber als Dienstleistung werterhöhend ein.
 
Also doch kein Schaden, da erhöhend....

In der VGR ja, aber im Vergleich der Zustände "Unfall" - "kein Unfall" schon... Denn neben den eigentlichen Kosten (dein Nutzenverlust der Gewinn des Schraubers) hast Du natürlich den Wertverlust des Autos, den Zeitaufwand usw.

Das sind letztlich auch die volkswirtschaftlichen Schäden durchs Rauchen: der Patient kann nichts besseres machen als im Krankenhaus zu liegen, der Arzt könnte was besseres machen und die Versichertengemeinschaft könnte das Geld auch für was besseres ausgeben als die Behandlung einer vermeidbaren Krankheit.

Allerdings zugegeben: so wie die Schipanski das formuliert hat, kann man schon auf den Gedanken kommen: Verlust des einen = Gewinn des anderen. Wo ist dsa Problem? – Nun das Problem ist, wenn Physiker sich in Volkswirtschaft versuchen. (Der Konsomolze Lafontaine ist übrigens auch Physiker. Und Honecker war auch Saarländer –– eine Verschwörung???)

Okay, das führt etwas ab vom Thema. Wenn Du Dir VWL-Forschung anguckst, wirst Du feststellen, dass da oft solche Zustandsvergleiche vorgenommen werden, z.B.: Sind wir mit oder ohne Copyright besser dran? Da werden dann Nutzenniveaus aggregiert und verglichen. Welche Auswirkungen das auf die VGR hat, ist uninteressant. Das ist schließlich nur Rechnungswesen, nicht VWL. :cool
 
Das sind letztlich auch die volkswirtschaftlichen Schäden durchs Rauchen: der Patient kann nichts besseres machen als im Krankenhaus zu liegen, der Arzt könnte was besseres machen und die Versichertengemeinschaft könnte das Geld auch für was besseres ausgeben als die Behandlung einer vermeidbaren Krankheit.
1.)
Gut, das sollte jedem Ökonomen (und vielleicht sogar Physikern..?) klar sein:

Der Schaden liegt in der entgangenen Produktivität, nennen wir das mal die Opportunitätskosten des Schadens. Nun bin ich allerdings der festen Überzeugung, dass keine der gemeinhin kolportierten "Schadensberechnungen" so vorgeht.

Was gemessen wird, sind die Kosten für das Gesundheitssystem oder die Reparaturkosten für das Auto, Haus, wasweißich. Das drückt allerdings doch in keinster Weise die Höhe der Opportunitätskosten aus. Nehme wir einen Handwerker, der nix anderes gelernt hat, als Kaputtes wieder heile zu machen. setzen wir den für die Reparatur von was Kaputtem ein, sind die Opportunitätskosten (=Schaden) gleich Null, weil er für nix anderes zu gebrauchen ist.

Eine ähnliche Argumentation dürfte auf Personen zutreffen, die 30 Jahre lang im OP kaputte Menschen wieder zusammen geflickt haben...

2)
Was ist eigentlich mit einem Friseur. Der stellt im regelafll (oder mindestens bei männlichen Kunden) nur alle paar wochen den ausgangszustand wieder her.

Gibt es einen volkwirtschaftlichen Schaden durchs Haarewachsen?😀

3)
Wieder im Ernst und damit noch einmal zur Verbindung der VGR mit meiner Problemstellung hier:

Wie misst man denn der Wert einer Volkswirtschaft? Doch durch die VGR! Wenn sie diesen Zweck nicht erfüllt, wozu gibt es sie dann?

Was heißt dann aber Schaden? Minderung der VGR, sonst ist kein Schaden da, dabei bleibe ich zunächst... die sich daraus ergebende Fragestellung habe ich oben schon öfter geschildert!
 
Was gemessen wird, sind die Kosten für das Gesundheitssystem oder die Reparaturkosten für das Auto, Haus, wasweißich. Das drückt allerdings doch in keinster Weise die Höhe der Opportunitätskosten aus.

Da hst Du vermutlich Recht. Und da war es wieder, das böse Definitionsproblem: Das Wort volkswirtschaftlicher Schaden wird irgendwie gebraucht, wie es dem Interessenvertreter in den Kram passt. Das ist mir gestern abend wieder aufgefallen: da war in WDR5 Profit (der Wirtschaftssendung) vom riesigen volkswirtschaftlichen Schaden durch Raubkopien die Rede. Was war passiert? Man hatte einfach gerechnet, wieviel mehr der Hersteller eingenommen hätte, wenn alle ein Original gekauft hätten. Aber das ist natürlich Quatsch! Denn wenn es nur das (teure) Original gibt, kaufen es natürlich viel weniger Leute. Die, die auf den Kauf verzichten, haben einen Nutzenverlust. Man muss also die Konsumenten- und Produzentenrenten gegeneinander aufrechnen … aber das ist natürlich extrem schwierig, weil man dann den Nutzen meßbar machen müsste.

Nehme wir einen Handwerker, der nix anderes gelernt hat, als Kaputtes wieder heile zu machen. setzen wir den für die Reparatur von was Kaputtem ein, sind die Opportunitätskosten (=Schaden) gleich Null, weil er für nix anderes zu gebrauchen ist.

Das ist aber auch Quatsch. Wenn es keine Unfälle gäbe, bräuchte es natürlich auch keine Handwerker. Der Mann könnte dann was anderes machen.

Der Ansatz der Antiraucher-Kampagne ist ja nicht ganz verkehrt. Rauchen ist – das weiß jedes Kind – gesundheitsschädlich. Es entstehen durch das Rauchen Krankheiten, die vermeidbar wären und deren Behandlung überdies teuer ist. Würde also nicht geraucht, könnte man diese Mittel für etwas besseres verwenden. Und die beteiligten Ärzte könnten Krankheiten behandeln, die weniger leicht vermeidbar sind (oder Schönheitschirurgie betreiben...)

Gegenargument: Rauchen könnte (man beachte den Konjunktiv!) den Nutzen der Raucher erhöhen, was die Kosten im Gesundheitssektor aufwiegt. Aber ob das so ist? Wie hoch ist der Nutzenzuwachs bei einer Sucht? Zumal Rauchen den körperlichen Zustand auch negativ beeinflusst, selbst wenn man keinen Krebs kriegt. Oder hast Du mal einen Raucher im 10. Stock ohne Aufzug gesehen :fiesgrins

Was ist eigentlich mit einem Friseur. Der stellt im regelafll (oder mindestens bei männlichen Kunden) nur alle paar wochen den ausgangszustand wieder her.

Gibt es einen volkwirtschaftlichen Schaden durchs Haarewachsen?😀

Das Haarewachsen ist nun mal unvermeidlich (und viele, bei denen sie nicht wachsen, wünschen es wäre anders 😀). Der Friseurbesuch erhöht Deinen Nutzen, weil Du danach wieder ordentlich aussiehst (jedenfalls subjektiv). Sind die Kosten Dir zu hoch (bzw. der Nutzengewinn zu gering), kannst Du immer noch schwarz schneiden lassen, einen Haartrimmer kaufen oder als langhaariger Bombenleger durch die Weltgeschichte laufen... 😀😀

Wie misst man denn der Wert einer Volkswirtschaft? Doch durch die VGR! Wenn sie diesen Zweck nicht erfüllt, wozu gibt es sie dann?

Die Antwort habe ich implizit schon gegeben. Du musst Nutzenwerte vergleichen, z.B. über die Zahlungsbereitschaft für ein Gut, aus denen sich Renten berechnen lassen. Das wird dann über alle zusammengezählt (das Integral ist ein beliebtes Rechensymbol in solchen Aufsätzen... :eek
 
Das ist aber auch Quatsch. Wenn es keine Unfälle gäbe, bräuchte es natürlich auch keine Handwerker. Der Mann könnte dann was anderes machen.

Ne, meine Annahme war ja, dasser nix anderes kann. Er kann also nur reparieren oder rumsitzen - also Opportuinitätskosten gleich Null.

Im Übrigen will ich ja gar kein neues berechnungsmodell aufmachen. Ich will eher überlegen, ob nicht die ganze Schreiberei über volksirtschaftliche Schäden Unisnn ist.

Nimmt man nämlich das hier:

Wenn es keine Unfälle gäbe, bräuchte es natürlich auch keine Handwerker. Der Mann könnte dann was anderes machen.

dann ist jedes Ereignis, dass ein wirtschaftliches Handeln auslöst (siehe Haarewachsen) ein Schaden. Denn jeder kann immer irgendwas anderes machen, wenn er grad was macht ....

Ist nun also das zu amputierende Raucherbein eines 70-Jährigen ein Schaden?

Meiner Meinung nach nein, denn es schafft Arbeitsplätze, es erhöht das BIP und sorgt dadurch für mehr Wohlstand.

Selbiges gilt dann auch für den Bedarf an höheren Deichen infolge einer vermeintlichen 🙂fiesgrins) Klimaveränderung.
 
Ne, meine Annahme war ja, dasser nix anderes kann. Er kann also nur reparieren oder rumsitzen - also Opportuinitätskosten gleich Null.

Das hatte ich schon verstanden. Und ich habe dann gesagt, dass diese Annahme unrealistisch ist:
wenn es keine Unfälle gibt, warum soll es jemanden geben, der nur Unfälle reparieren kann...?

Im Übrigen will ich ja gar kein neues berechnungsmodell aufmachen. Ich will eher überlegen, ob nicht die ganze Schreiberei über volksirtschaftliche Schäden Unisnn ist.

Ja, zum Teil schon. Im Raucherbeispiel ist vielleicht der Begriff falsch, das Argument aber nicht. Die Versichertengemeinschaft muss die Folgen der Sucht bezahlen. Wenn man bedenkt, dass Rauchen auch noch negative externe Effekte auf die Umwelt hat, ist das ziemlich unsozial. 😡😡 Ich finde, dass Raucher in der Krankenversicherung ruhig draufzahlen sollen!

dann ist jedes Ereignis, dass ein wirtschaftliches Handeln auslöst (siehe Haarewachsen) ein Schaden. Denn jeder kann immer irgendwas anderes machen, wenn er grad was macht ....

Nein, Du machst ja nur Sachen, bei denen der sich daraus ergebende Nutzen/Gewinn größer ist als die Opportinitätskosten. Wenn Du also zum Friseur gehst, ist die Investition in Zeit und Geld geringer als der Nutzen, dass Deine Freundin Dich wieder lieb hat, weil sie nicht auf Zotteltypen steht...😀

Ist nun also das zu amputierende Raucherbein eines 70-Jährigen ein Schaden?

Für den Raucher auf jeden Fall... Der Rest Deines Arguments ist zynisch (aber lustig...)
 
Dirk, Du argumentierst individuell. Natürlich beläuft sich der Schaden durch das amputierte Bein auf die Höhe der Nutzeneinbuße des rauchers. Dem wäre allerdings der Nutzenzuwachs aus 40 Jahre Rauchen gegenüberzustellen, sodass mehr als fraglich ist, ob der Saldo positiv oder negativ ist.

Volkswirtschaftlich muss ich aber alles zusammenzählen. Mangels Messbarkeit von Nutzen - erst Recht nicht durch eine Institution - nehmen wir dafür das Konstrukt der VGR, richtig? Und dann?
 
Natürlich argumentiere ich individuell, denn ich lerne von meinem Meister Yoda: There's no such thing as society, mein Lieber...😛 😉😀 😀 😀

Zum Nutzen des Rauches habe ich oben schon was geschrieben.
 
Natürlich argumentiere ich individuell, denn ich lerne von meinem Meister Yoda: There's no such thing as society, mein Lieber...😛 😉😀 😀 😀

So isses Recht - das Thema scheint damit ja durch zu sein.


btw:
Schade, dass hier sonst kaum jemand mitredet. Hängen denn alle dermaßen in ihren EAs fest, dass keine Zeit und Lust bleibt, mal über die Ecken des Ökonomieschnitzels zu palavern, die über den Tellerrand der Fernunistudienbreife rüberlappen?

Hat mal jemand nachgesehen, woher der Begriff "Akademiker" stammt? Leute, wir brauchen hier mehr Diskussion!

... fange gerade wieder an, noch einmal über meine Ausgangsfrage nachzudenken: Könnte es sein, dass solche Begriffe wie "volkswirtschaftlicher Schaden" auch in akademischen Kreisen (siehe Schimpanski) deshalb so unbekümmert verwendet werdden, weil heute ein akademisches Studium nicht mehr zwingend die kritische Auseinandersetzung mit Vorgefundenem verlangt, stattdessen nur so schnell wie möglich irgendwas Fertiges abzulernen, nur um dann mit dem Diplom die vermeintliche Berechtigung erworben zu haben, ebenso schnell Selbiges wieder von sich zu geben?

Liebe Kommilitonen - (ich red' mich grad in Rage😱): Haut mir meine Äußerungen um die Ohren; sagt, dass ich nur Blödsinn erzähle - aber diskutiert doch mal! Kann doch nicht sein, dass von 250.000 Benutzern hier nur 3 Leutchen was zur Definition von "Kapitalismus" zu sagen haben???:eek
 
Liebe Kommilitonen - (ich red' mich grad in Rage😱): Haut mir meine Äußerungen um die Ohren; sagt, dass ich nur Blödsinn erzähle - aber diskutiert doch mal! Kann doch nicht sein, dass von 250.000 Benutzern hier nur 3 Leutchen was zur Definition von "Kapitalismus" zu sagen haben???😱

Zu sagen hätten (<-Achtung! Konjunktiv!) womöglich viele was, aber Ihnen missfällt womöglich die Diskussionskultur!?
Wie dem auch sei....

Noch mal zum Thema Rauchen:

Ein weiterer Aspekt des Rauchens wären auch nicht quantifizierbare Effekte.
Ich spekuliere mal:
Die meisten Raucher sind verhaltensgestört ("Ich rauche hier, und wenn´s dir nicht passt, geh´ woanders hin!"). Das sorgt für Unmut und somit Einbußen an Lebenqualität. Nicht bezifferbare Kosten für die Umweltschäden (angebl. soll eine weggeworfene Kippe ca. 40l Grundwasser verseuchen) wären ein weiteres Beispiel.

Hängt wohl alles von der Definition des Begriffs Schaden ab.
Ich kann mir einen Porsche kaufen und mit dem Wagen durch die Fußgängerzone Amok-Fahren. Dabei karre ich zehn Leute um, die nun medizinische Hilfe i.H.v. 50.000 EUR pro Person benötigen. Die zehn Opfer(zufällig alles MA der Zigarettenindustrie) sind danach alle erwerbsgemindert und können höchstens 6h pro Tag arbeiten.
Frage:
Ist Schaden entstanden(im volkswirtschaftlichen Sinne)?
Bitte nicht mit juristischem Zeugs kommen. Das ist schon klar...
 
sind wir etwa unhöflich? 😕

Als Moderator in einem anderen Forum kann ich berichten, dass Forenteilnehmer schnell genervt sind, wenn eine Diskussion engagiert geführt wird. Ein "Meinungsaustausch" und das verteidigen der eigenen Position wird schnell als Streit & persönlicher Angriff fehlinterpretiert.

Um aber auf Deine Frage zu antworten:
Nein!
 
Ist Schaden entstanden(im volkswirtschaftlichen Sinne)?

Das lässt sich wohl nicht bestimmen, ich würde aber zu NEIN tendieren.

Nachdem ich heute morgen im Zug wieder in den Kurs 714 (Ökonomische Bewertung von Umweltschäden - eigentlich genau das Thema, warum bin ich nicht schon eher drauf gekommen?) mit der Lektüre der KE 3 eingestiegen bin, stelle ich fest, dass dort in etwa so argumentiert wird:

Die Schadensbemessung anhand des BSP wird auch dort für unzureichend erklärt (muss ich aber noch mal nachfragen, ich denke, ich werde der Betreuerin mal ne Mail schicken...).

"Echter" volkswirtschaftlicher Schaden entsteht nur, wenn die Konsumenten- oder Produzentenrente sich verringert.

... und damit ist Schicht im Schacht, weil es für nix in dieser Diskussion Angebots- und Nachfragekurven gibt, die man nachrechnen, geschweige denn aggregieren könnte...

Bei dem Totgefahrenen müsste man mal sehen, wie denn die Nachfrage nach ihm war? Hatte er noch was zu bieten (Arbeitskraft vielleicht, oder eigene Nachfrage nach Pflegeleistungen?)?
 
Die Schadensbemessung anhand des BSP wird auch dort für unzureichend erklärt (muss ich aber noch mal nachfragen, ich denke, ich werde der Betreuerin mal ne Mail schicken...).

"Echter" volkswirtschaftlicher Schaden entsteht nur, wenn die Konsumenten- oder Produzentenrente sich verringert.

... und damit ist Schicht im Schacht, weil es für nix in dieser Diskussion Angebots- und Nachfragekurven gibt, die man nachrechnen, geschweige denn aggregieren könnte...
Womit Du jetzt da angekommen bist, wo Dirk Dich schonmal hinjagen wollte. Aber da wolltest Du ja nicht mitspielen.😉

Bei dem Totgefahrenen müsste man mal sehen, wie denn die Nachfrage nach ihm war? Hatte er noch was zu bieten (Arbeitskraft vielleicht, oder eigene Nachfrage nach Pflegeleistungen?)?
Wenn Du alles quantifizieren kannst, ist das noch das geringste (wenn auch ein sehr markaberes) Problem. Aber den zukünftigen Verdienst und die durchschnittlich in Anspruch genommenen Pflegeleistungen braucht man ja einfach nur abzudiskontieren.
Wesentlich problematischer ist doch wirklich das Messen des Verlusts der Lebensqualität - durch das Rauchen oder auch, weil Raucher sich irgendwie immer genötigt sehen, sich zu rechtfertigen. Rauchen mindert ja irgendwie auf zwei Seiten die Lebensqualtität - direkt oder indirekt durch Kommentare dazu.

Du wirst also so richtig wohl keine Lösung finden.
 
Dr Franke Ghostwriter
Rauchen arbeiten unter ihrer möglichkeitsgrenze, die nutzenmöglichkeitzgrenze der volkswirtschaft wird nicht erreicht, folglich ist ein möglicher optimaler zustand nicht erreicht = schaden.
ärzteverdienste, etc. haben bei der schadensberechnung nichts zu suchen.
g
 
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