JuttaB schrieb:
Nein, das ist nicht richtig.
Im postalischen Bereich isses deutsch, in der Luftfahrt englisch - aber in der EU sind mehrere Sprachen offizielle Amtssprache - deutsch, englisch, französisch, spanisch, italienisch usw.
Sind nicht innerhalb der EU alle Sprachen, die in Mitgliedsländern Amtssprachen sind auch Amtssprachen der EU? Weiß es gerade nicht hunderprozentig. Aber ich meine, genau aus dem Grund müssten so viele Dolmetscher dort beschäftigt werden, weil jede Sprache jederzeit in jede andere übersetzt werden können muss.
Klar ist allerdings, dass in der Regel die "Umgangssprache" in EU-Behörden Englisch ist. Das kann allerdings auch differieren - je nach Zusammensetzung der Mitarbeiter einer Gruppe. Da kann die Arbeitssprache dann auch schon mal deutsch, französisch oder eine andere sein.
Zur Schweiz: Die Kinder sind dort an den Schulen verpflichtet, deutsch, italienisch und französisch zu lernen, eben weil es Amtssprachen sind. Und so lange sie in einer dieser Amtssprachen auf dem Schulhof miteinander kommunizieren gibt es auch kein Problem.
In Schweden ist es übrigens selbstverständlich, dass sich auf dem Schulhof auf schwedisch unterhalten wird. Solch ein Sprachkauderwelsch wie hier steht dort gar nicht zur Debatte. Und zwar, weil es einfach für "normal" empfunden wird, sicher dieser Sprache zu bedienen, die im Zweifel eben den kleinsten gemeinsamen Nenner darstellt.
Die Sprache ist nun einmal Grundlage für eine erfolgreiche Integration in eine Gesellschaft. Und wenn die Eltern dazu nicht in der Lage sind, dann müssen eben die Schulen handeln - wenngleich ein früheres Eingreifen wesentlich sinnvoller wäre. Sonst werden ja auch immer die Schulen für das Versagen der Kinder verantwortlich gemacht, weil die Lehrer dies und das nicht richtig handhaben. Da lassen sich die Eltern ja auch immer nur ungern die Verantwortung mit zu schieben. Jetzt handeln Schulen und dürfen sich wieder so einiges anhören. Das hat nichts mit Diskriminierung sondern mit Integration zu tun. Und nur weil ich die Sprache eines Landes lernen soll, in dem ich lebe, wird mir nicht meine nationale Identität genommen. Das eine hat ja wohl mit dem anderen gar nichts zu tun. Den Kindern wird ja auch nicht verboten, sich überhaupt in ihrer Muttersprache zu unterhalten. Ihnen soll die Möglichkeit auf eine bessere Zukunft eröffnet werden, die in Deutschland nun einmal nur vorhanden ist, wenn ein Mindestmaß an Detuschkenntnissen vorhanden ist.
Ich verstehe das Drama darum nicht. Internationale Konzerne, die in Deutschland vertreten sind und hier Mitarbeiter aus ihrem Herkunftsland beschäftigen, schicken diese Mitarbeiter ganz selbstverständlich zum Deutschunterricht. Schon damit es ihnen möglich ist, die einfachsten Dinge des täglichen Lebens zu meistern. Da macht keiner ein Drama draus, sondern das wird als selbstverständlich angesehen.
Neulich war ich beim Arzt der junge Mann (etwa 16) war nicht mal in der Lage, der Sprechstundenhilfe zu erklären, warum er überhaupt zum Doc will. Dazu mussten Hände, Füße und Rätselraten genutzt werden. So funktioniert das alltägliche Leben nicht mal richtig. Von Zukunftsperspektiven braucht man dann doch gar nicht erst anfangen.