Grenzrate der Substitution ermittelt man wie?

Dr Franke Ghostwriter
Grenzrate der Substitution ermittelt man wie??

Hallo ihr Lieben,
ich hab mal wieder ein Problem!

Und zwar sitze ich hier an dieser Aufgabe:

Produktionsfunktion: x(r1,r2) = 2 * r1^2 + 5 * r2

Bestimmen Sie für r1=5 ME und r2=2 ME die Grenzrate der Substitution!

Ich mache das also mit der Formel -dr2 / dr1 das bedeutet ja das ich die Formel erstmal nach r2 umstellen muss:

r2= 1/5*x - 2/5r1

und dann nach r1 ableiten (also x also Konstante betrachten und wegfallen lassen)

Dann kommt da aber raus: 4/5r1

und das haut doch nicht hin oder??? Da müssen doch nur Zahlen rauskommen!

Ich hab hier im Forum gelesen man kann auch einfach -r2/r1 rechnen? Das haut aber mit meinen Übungsaufgaben garnicht hin!

Ich wäre euch sehr dankbar wenn ihr mir sagen könntet wo ein Fehler liegt!

Lieben Gruß Katharina
 
Katharina,

-dr2/dr1 = 4/5 * r1

Beachte, dass dr2/dr1 eine Funktion ist (die 1. Ableitung von r2 nach r1), die für jeden (r1-r2)-Punkt auf der Indifferenzkurve die Grenzrate der Substitution von r2 durch r1 angibt.

Gefragt ist nach der Grenzrate der Substitution von r2 nach r1 im Punkt (r1 = 5[/COLOR], r2 = 2), also:

-dr2/dr1 = 4/5 * r1[/COLOR] = 4/5 * 5[/COLOR] = 4

Bedeutung:

Mit r1 = 5 und r2 = 2 werden x = 2 * 5^2 + 5 * 2 = 60 produziert.

Erhöht man nun r1 ein wenig, z.B. r1 = 5,0001, so muss r2 um das 4-fache der Erhöhungmenge reduziert werden, also r2 = 1,9996, damit immer noch x = 60 produziert werden:

x = 2 * 5,0001^2 + 5 * 1,9996 = 60,00000002

Das ist allerdings nur eine Näherung, da die Erhöhung von r1 immerhin 0,0001 ist und nicht marginal (unendlich klein) ist.

Liebe Grüße
 
Ich hab hier im Forum gelesen man kann auch einfach -r2/r1 rechnen?

Das stimmt nicht, aber wahrscheinlich meinst Du folgenden Zusammenhang für partiell substituierbare Produktionsfunktionen (z.B. neoklassische Produktionsfunktionen):

Es gibt eine Beziehung zwischen der Grenzrate der Substitution -dr2/dr1 und den Faktorpreisen q1 und q2 der Faktoren r1 und r2, nämlich:

-dr2/dr1 = q1/q2

Diese Beziehung gilt aber nur im Kostenminimum, d.h. für die kostenminimale Faktoreinsatzmengenkombination r1 = r1Min, r2 = r2Min einer beliebigen Produktionsmenge x ist die Grenzrate der Substitution von r2 durch r1:

GRS2,1(r2Min, r1Min) = -dr2/dr1(r2Min, r1Min) = q1/q2.

Für Deine Funktion x = 2 * r1^2 + 5 * r2 gilt das allerdings aber nicht, denn hier handelt es sich um eine total substituierbare Produktionsfunktion, d.h. der eine Faktor kann jeweils durch den anderen volltsändig ersetzt werden.

Liebe Grüße
 
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